Seid Ihr pünktlich? Jaaaa? Dann kennt Ihr also das Gefühl, allein ein Restaurant zu betreten. An irgendeinem Tisch Platz zu nehmen. Und zu warten. Ihr kennt die typischen Symptome Wartender: Der starre Blick zur Eingangstür ab der fünften Minute. Das unangenehme Gefühl, von den Nebentischen prüfend beäugt zu werden, macht sich spätestens ab der zehnten Minute breit.
Ganz bitter wird es ab der 30. Minute: Wenn die Tischnachbarn in feucht-fröhlicher Stimmung lautstark Wetten darüber abschließen, ob man versetzt worden ist.
Jetzt aufstehen und gehen, das würde die erste Gruppe als Wettsieg werten. Also bleibt man sitzen. Und erträgt für den Rest der Wartezeit das dämliche Grinsen der zweiten Gruppe. Die Unpünktlichen kommen dann irgendwann herein gehastet und haben immer-immer-immer eine Entschuldigung, die mit den Worten beginnt: "Du wirst es nicht glauben, aber..." Es folgt die detaillierte Schilderung einer bösen Autopanne ("Zum Glück war der Wagenheber im Auto"); eines Telefonats mit dem von seiner Frau betrogenen Bruder ("Eine üble Geschichte") oder der glorreichen Rettung eines Büroprojekts ("Das wäre sonst den Bach runter gegangen").
Ist Euch mal aufgefallen, dass immer die gleichen Menschen pünktlich oder unpünktlich sind? Das ist kein Zufall, sondern eine Entscheidung: Bin ich Geschichtenerzähler oder Zuhörer? Die Unpünktlichen ergötzen sich daran, wenn die Menschen bei ihren Abenteuergeschichten gebannt an ihren Lippen hängen. Die Pünktlichen wiederum lieben hanebüchene Geschichten. Und je länger sie warten müssen, umso spannender verspricht der Plot zu werden.
Mit nur einer Ausnahme: beim Warten auf Godot.
Ich selbst gehöre übrigens eher zu der pünktlichen Fraktion.
Ganz bitter wird es ab der 30. Minute: Wenn die Tischnachbarn in feucht-fröhlicher Stimmung lautstark Wetten darüber abschließen, ob man versetzt worden ist.
Jetzt aufstehen und gehen, das würde die erste Gruppe als Wettsieg werten. Also bleibt man sitzen. Und erträgt für den Rest der Wartezeit das dämliche Grinsen der zweiten Gruppe. Die Unpünktlichen kommen dann irgendwann herein gehastet und haben immer-immer-immer eine Entschuldigung, die mit den Worten beginnt: "Du wirst es nicht glauben, aber..." Es folgt die detaillierte Schilderung einer bösen Autopanne ("Zum Glück war der Wagenheber im Auto"); eines Telefonats mit dem von seiner Frau betrogenen Bruder ("Eine üble Geschichte") oder der glorreichen Rettung eines Büroprojekts ("Das wäre sonst den Bach runter gegangen").
Ist Euch mal aufgefallen, dass immer die gleichen Menschen pünktlich oder unpünktlich sind? Das ist kein Zufall, sondern eine Entscheidung: Bin ich Geschichtenerzähler oder Zuhörer? Die Unpünktlichen ergötzen sich daran, wenn die Menschen bei ihren Abenteuergeschichten gebannt an ihren Lippen hängen. Die Pünktlichen wiederum lieben hanebüchene Geschichten. Und je länger sie warten müssen, umso spannender verspricht der Plot zu werden.
Mit nur einer Ausnahme: beim Warten auf Godot.
Ich selbst gehöre übrigens eher zu der pünktlichen Fraktion.