hab da auch mal noch was aus einem artikel kopiert..
Der brave Verbraucher als Krimineller:
von Tarek Bamberger
Kopierschutz vs. Kopierrecht -
darf CD´s kopieren? *
Da wird heimlich gezwinkert und leise gesprochen: ".... ich habe einen Brenner und mach Dir ´ne Kopie." So muss die Stimmung auf dem Schwarzmarkt früher gewesen sein.
Zu diesem Artikel gibt es ein Update im Forum
Zwar wissen wir, dass nach dem 11. September das Tragen von langen Bärten verbunden mit einem Flugticket krimineller als das Kopieren von CD´s oder das Besitzen eines Brenners ist - doch wissen nur wenige, was man darf und was nicht. Dazu kommt ein lautes Jammern der Phonoindustrie, die ach so stark gebeutelt ist und nicht ein noch aus weiß. Schliesslich fand man die Lösung in einem neuartigen Kopierschutz- aber da gibt es rechtliche Bedenken:
Darf ich meine Audio-CD kopieren?
Klare Antwort: Ja! Nächste Frage: Wie oft und warum? Antwort: So oft, wie es meine privaten Umstände erfordern. Wichtig jedoch ist: privat und nicht gewerblich! Ich darf meine CD-Kopie z.B. an all meine Familienmitglieder verteilen und auch an gute Freunde. Das darf ich deshalb, weil ich viel Geld für dieses Produkt gezahlt habe- wobei der Rohling einen Bruchteil wert ist - und ich mit dem Erwerb auch das Recht mitbezahle, Kopien für den privaten Gebrauch zu erstellen. Hinzu kommen versteckte Gebühren: Jeder der Rohlinge kauft, zahlt auch GEMA- Gebühren. Jeder der einen Kopierer kauft, zahlt ebenfalls Gebühren gleich mit. Dabei ist es egal, was ich auf meine Rohlinge brenne: Selbst um meine eigenen Daten zu sichern, zahle ich Gebühren. Dies widerlegt das Argument, dass im letzten Jahr mehr Rohlinge als fertige CD´s verkauft wurden, denn a) wird ein Teil für die private Datensicherung genutzt (Digitalfotografie) und b) habe ich für mein Kopierrecht ja gezahlt.
Darf ich eine CD ausleihen und kopieren?
Auch dies ist für den privaten Gebrauch zulässig, denn der Verleiher ist Eigentümer der CD und hat das Recht diese auch für den Zweck des Kopierens zu verleihen. Denkbar ist auch, eine CD zu kaufen, sie zu kopieren und sie wieder zurück zu bringen oder bei Ebay zu verkaufen. Dies kommt beim neuen Kopierschutz (s.u.) besonders in Frage: Grundsätzlich gilt: immer wenn ich Eigentümer bin, habe ich auch das Recht auf Kopien. Die kann ich auch behalten, wenn die original CD gar nicht mehr mein Eigentum ist.
Auch ist es erlaubt, Programme einzusetzen, die einen vorhandenen Kopierschutz aufheben. Deswegen dürfen sie ja auch vertrieben werden. Denn eigentlich stellt ein Kopierschutz einen Vertragsbruch seitens der Industrie dar. Dies gilt teilweise auch, wenn auf den Kopierschutz hingewiesen wird.
Mit dem neuen Kopierschutz wird der Verbraucher betrogen:
Was ist der neue Kopierschutz? *
Die Idee ist denkbar simpel - die Folgen teilweise sehr ärgerlich - zu knacken ist er auch. Nur der Normalanwender wird a) um sein Recht zu kopieren betrogen und erhält b) ein qualitativ minderwertiges Produkt, da vorsätzlich Fehler auf die CD gebrannt wurden.
Aber nun von vorn: wenn der normale CD-Player eine CD einliest, sichtet er die gelesenen Daten und vergleicht sein Ergebnis mit der auf der CD ebenfalls abgelegten Checksumme. Stimmen gelesene Daten und Checksumme nicht überein, weil Fehler vorhanden sind, kann der Player aus der Checksumme die Fehler korrigieren. Er ignoriert also diese. Fehler entstehen durch Gebrauch: Kratzer verursachen solche Fehler. Diese Fehlertoleranz besitzt ein CD-Laufwerk eines Windows (c) Rechners nicht. Denn Programme mit Fehlern laufen nicht und werden deshalb nicht ausgeführt. Ein CD- Laufwerk hat also eine wesentlich geringere Toleranz. Was hat die schlaue Industrie nun gemacht? Fehler! In vielerlei Sinne - aber erstmal auf die CD. Folge: In den meisten Playern laufen sie, in CD-Laufwerken nicht. Weitere Folgen: a) Käufer kann sein Recht nicht wahrnehmen und kopieren, b) die Lebensspanne der CD ist künstlich verkürzt, denn selbst die Fehlertoleranz des Players ist nicht unendlich. Kommen nun zu den absichtlich gesetzten noch die durch Gebrauch entstandenen Fehler hinzu, so kann der Player die CD nicht mehr lesen.
Es kommt weiter hinzu, dass viele Autoanlagen und auch andere Geräte CD-Laufwerke haben, der Kunde dies aber gar nicht weiß. Dieser Umstand macht den Warnhinweis auf der CD: "Läuft nicht in PC-Laufwerken" null und nichtig. Denn Trotz des Hinweis´ darf der Kunde umtauschen. (Und vorher kopieren ;-> - machbar mit guten Programmen oder Linux-Rechnern)
Aussicht - es besteht Handlungsbedarf .... bei der Phonoindustrie
Man darf sich nicht die Butter vom Brot nehmen lassen! Du hast das Recht zu kopieren, nutze es! Kein Label geht deswegen Pleite. Und Du hast es ja schließlich auch bezahlt. Übrigens: Nicht alle User einer Tauschbörse sind Deine Freunde und deshalb darfst Du CD´s auch nicht in Netz stellen! Die Phonoindustrie wäre gut beraten, wenn sie die Preise auch dem realen Wert mehr abpaßt. Wer eine CD, fein bedruckt und mit gutem Cover günstig kaufen kann, hat kein Interessen an einer Kopie. An der Rechtslage wird sich wohl trotz großer Bemühungen der Phonoindustrie nicht ändern, denn von dem Zwangsentgeld auf Rohlinge etc. lebt eine genauso mächtige Industrie- die Verwerter. Als unsinnig hat sich der Kopierschutz erwiesen, denn mit seinem Erscheinen erscheint auch ein Crack dafür. Hinzu kommen die bereits laufenden Verfahren der Kunden gegen die Lables wegen Betrugs. Dies hat Microsoft (c) schon längst begriffen und lizensiert deswegen sehr umständlich via Telefon seine neuen Produkte (auch (be-) geknackt). Aber wer weiß - in zwei Jahren muss ich dann bei Sony (c) anrufen und meine neue CD freischalten lassen oder meine gesamte Sammlung, weil ich zwei neue Silberlinge hinzugefügt habe. In diesem Sinne: Let it burn, baby!