"King Kahn" auf Discotour
Der verletzte Bayern-Keeper überzog den Zapfenstreich und wird mit einer "dem Gehalt angepassten" Geldbuße belegt
München - Oliver Kahn gerät vier Monate nach seinen glanzvollen Auftritten während der Fußball-WM-Endrunde immer mehr in die Kritik. Nun wurde der verletzte Kapitän des FC Bayern München nach einem nächtlichen Ausflug in eine Karlsruher Discothek von seinem Arbeitgeber mit einer Geldstrafe belegt. "Er hat den Zapfenstreich überzogen, es wird eine Geldbuße geben", sagte Ottmar Hitzfeld.
Wieviel der wegen eines Muskelfaserrisses nicht einsatzfähige Keeper des Rekordmeisters zahlen muss, wollte der Trainer nicht sagen. "Sie ist seinem Gehalt angepasst", meinte Hitzfeld. Bei geschätzten fünf Millionen Euro Jahresgehalt dürfte Kahn wohl ein fünfstelliger Betrag vom Salär abgezogen werden.
Erholung besonderer Art
Wegen der Verletzung hatte Hitzfeld dem Tormann zur körperlichen und geistigen Erholung frei gegeben. Sogar eine Partie Golf hatte Hitzfeld seinem Schlussmann am Sonntag noch verziehen. Für den Disco-Besuch fehlte dann aber das Verständnis. "Er hat eine Auszeit genommen, um den Kopf frei zu bekommen, das heißt noch lange nicht, dass er bis zum frühen Morgen in die Disco gehen soll. Für mich ist das auch enttäuschend", sagte Hitzfeld.
Während seine Kollegen zur Partie nach Spanien abreisten, fand sich Kahn am Montag zur Behandlung seines verletzten Oberschenkels auf dem Trainingsgelände des FC Bayern ein. Auf Fragen zu den Vorwürfen flüchtete sich der 33-Jährige in Ironie: "Meine Verletzung ist schlimmer geworden - durch das Golfspielen."