Internet übersteht bisher größte DDoS-Attacke

SilverSurfer99

gehört zum Inventar
"Das Internet hat einen der bisher größten Angriffe auf
seine Basisstruktur überstanden. Am vergangenen
Montag um 17:00 Uhr wurden alle 13 Root-Server
Opfer einer Distributed Denial of Service-Attacke
(DDoS), wie Brian O'Shaughnessy, ein Sprecher von
Verisign, mitteilte. Das Unternehmen betreibt zwei
dieser Server.


Das "National Infrastructure Protection Center", eine
Abteilung des FBIs, ist sich "dieser Angelegenheit
bewusst" und hat sich ihrer "angenommen", sagt
Steven Berry, Special Agent der Presseabteilung des
FBIs.

Root-Server werden vom Domain Name System (DNS)
des Internets genutzt. Hierbei werden herkömmliche
Web-Adressen wie http://www.pcwelt.de in die
numerischen IP-Adressen umgewandelt, die von
Computern verstanden werden.
Ein Zusammenbruch
der Root-Server wäre somit gleichbedeutend mit
einem Zusammenbruch des kompletten Internet-Verkehrs.

Vier bis fünf der Root-Server konnten allerdings trotz
der Attacke weiterarbeiten und so den Internet-Verkehr
aufrechterhalten, da die DNS derart strukturiert ist,
dass mindestens acht oder mehr der Server ihren
Betrieb einstellen müssten, bevor Verzögerungen
eintreten. Dies geht aus einem Meldung der
Washington Post hervor, die in ihrer Online-Ausgabe
als erstes von dieser Attacke berichtete.

"Dies war die größte und komplexeste DDoS-Attacke,
die sich jemals gegen das Root-Server-System
richtete", zitiert die Zeitung einen anonymen Mitarbeiter
einer der Organisationen, die für dieses System
verantwortlich sind.

Internetverkehr verlangsamt

Matrix Netsystem, ein Unternehmen, das den Zustand
des Internet-Verkehrs verfolgt, berichtete am Dienstag,
dass die Attacke mindestens sechs Stunden lang
dauerte und die Internet-Geschwindigkeit sowie die
Auslieferung von Mails am späten Montag Abend für
manche Anwender verlangsamt haben könnte. "Was
geschah war dramatisch", meint Tom Ohlsson,
Vize-Präsident Marketing bei Matrix Netsystems.

Wer für die Attacke verantwortlich ist, steht bislang nicht
fest. Matrix Netsystems konnte jedoch die Herkunft der
Angriffe auf einige US-Internet Service Provider sowie
einen in Europa zurückverfolgen. Diese wurden
allerdings ohne Wissen der Betreiber für die
DDoS-Attacken genutzt. Der Angriff könne von überall
auf der Welt gestartet worden sein, meinte Ohlsson.

Neben Verisign betreiben noch andere Organisationen
wie die Nasa, das US Army Research Lab und die
ICANN Root-Server."

http://www.pcwelt.de/news/internet/26904/
23.10.2002 | 11:50 | mp
 
Und ich dachte immer, die DNS-Einträge würden von x-tausend
DNS-Servern gecacht, so daß ein Ausfall der Root-Server kaum
eine Socke juckt (zumindest vorübergehend...)
 
So war es doch auch. Es ist niemandem aufgefallen, da alle Anfragen aus dem Cache der untergeordneten Server beantwortet wurden. Ist aber trotzdem bedenklich, das 10 der 13 Root-Server in den USA stehen. Die drei anderen sind in Schweden, England und Japan. Ein wenig mehr Dezentralisierung würde der Stabilität sicherlich noch mehr zu Gute kommen.
 
Jetzt versteh ich auch, wieso ich seit dienstag kein mail mehr bekommen hab (obwohl mehrere tägliche newsletter dabei sind)...
 
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