US-Bibliothek auf Laptop

RollerChris

R.I.P.
HAMR macht's möglich

Computerhersteller Seagate hat eine Technologie zur gigantischen Erweiterung des Festplattenspeichers vorgestellt. Die Heat Assisted Magnetic Recording (HAMR)-Technologie speichert Daten mit Hilfe von thermischen Lasern. Seagate will so mehr Bits pro Quadratzoll auf Festplatten unterbringen, als die bisher angenommene Grenze der magnetischen Aufzeichnung zulässt. Mit dieser Technologie könnte ein Mensch den gesamten gedruckten Inhalt der berühmten Bibliothek des US-Congress auf einer einzigen Festplatte seines Notebooks speichern.

Seagate hatte die neue Technologie während der Feierlichkeiten zur Eröffnung seines neuen Forschungszentrums im US-amerikanischen Pittsburgh präsentiert.

Das Unternehmen will mit dem HAMR-Verfahren - in Kombination mit sich selbst strukturierenden magnetischen Anordnungen von Eisen-Platin-Partikeln - die so genannten superparamagnetischen Schranken um mehr als den Faktor 100 überschreiten. Damit wäre es letztlich möglich, eine Speicherdichte von 50 Terabits pro Quadratzoll zu erzielen.

Wenn die Speicherdichte weiter mit der jetzigen Wachstumsrate zunimmt, werden die Daten-Bits innerhalb der nächsten fünf bis zehn Jahre so klein werden, dass sie magnetisch instabil werden. Der Grund dafür liegt in einem Phänomen, dass unter dem Begriff "Superparamagnetismus" bekannt ist. Die Lösung könnte darin liegen, ein robusteres Medium zu nutzen, auch wenn die Magnet-Köpfe von heute nicht in der Lage sind, Daten auf ein solches Medium zu schreiben.

HAMR soll dieses Problem lösen, indem das Medium mit einem von einem Laser erzeugten Strahl genau an der Stelle erhitzt wird, wo die Daten-Bits aufgezeichnet werden. Wenn das Medium erhitzt wird, lässt es sich leichter beschreiben, und die sofort folgende Kühlung festigt die geschriebenen Daten. Als Ergebnis dieses wärmeunterstützten Aufzeichnungsverfahren könnte ein deutlicher Anstieg in der Aufzeichnungsdichte erreicht werden.
 
Oben