[Leichtathletik] Höhenflug als Funktionär: Bubka Vorsitzender der Athleten

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R.I.P.
Höhenflug als Funktionär: Bubka Vorsitzender der Athleten

Lausanne (dpa) - Der Höhenflug von Stabhochsprung-Weltrekordler Sergej Bubka als Funktionär des olympischen Weltsports dauert an. Zwei Jahre nach seinem Karriere-Ende bei den Olympischen Spielen in Sydney besetzt der 39 Jahre alter Ukrainer als Mitglied des Exekutivkomitees und als Vorsitzender der Athleten-Kommission zwei Schlüsselpositionen im Internationalen Olympischen Komitee (IOC).

Mit der Führung der Athleten-Kommission ist Bubka von Präsident Jacques Rogge in Lausanne bei einem Treffen des IOC-Exekutivkomitees mit den Sportler-Vertretern offiziell beauftragt worden. Tags zuvor hatte sich Bubka bei einer internen Abstimmung der Kommission mit 12:5 Stimmen gegen den Volleyballer Robert Ctvrtlik (USA) durchgesetzt.

«Dieses Amt gibt mir die Möglichkeit, mich noch stärker für die Belange der Athleten in der Olympischen Bewegung einzusetzen», sagte Bubka. Der mit seinen Weltrekorden von 6,15 m (Halle) und 6,14 m (Freiluft) immer noch unerreichte Stabhochspringer löst den Finnen Peter Tallberg ab, der der Kommission seit ihrer Gründung 1981 vorgestanden hatte.

Den Athleten ist vom IOC seit dem Reformprozess 1999 eine herausragende Rolle eingeräumt worden. Zwölf der 19 Kommissionsmitglieder, die bei den Olympischen Sommer- und Winterspielen direkt von den Teilnehmern gewählt worden sind, gehören dem IOC als persönliche Mitglieder an. Dazu zählt der deutsche Weltmeister-Ruderer Roland Baar. Darüber hinaus dürfen die Sportler ihren Vorsitzenden selbst wählen. Er muss vom IOC-Präsidenten lediglich noch bestätigt werden.

Bubkas Blitzkarriere im IOC und im Internationalen Leichtathletik-Verband (IAAF), dessen Vorstand er ebenfalls angehört, wird auch von Skepsis begleitet. Eine Minderheit in der Athleten-Kommission hält den Ukrainer für einen Karrieristen, der die Interessen der Sportler nicht nachhaltig genug vertritt. Die Kommission der IOC-Führung trug den Wunsch vor, im Exekutivkomitee mit zwei und in der Vollversammlung mit drei zusätzlichen Athleten vertreten zu sein. Die Zahl 15 ist in der reformierten Olympischen Charta vorgesehen.

«Bubka hat sehr schnell gelernt, auch die englische Sprache. Er ist klug und schlau. Er ist ein Diplomat.» So schätzt Tallberg seinen Nachfolger ein. Baar sagte: «Bubka hat ein eindeutiges Mandat, es ist kein Geschenk. Ich kann gut mit ihm zusammenarbeiten. Doch darf ich die Frage stellen, ob er sich nicht übernimmt.»

Baar wird für Tallberg in den Vorstand der Welt-Antidoping-Agentur (WADA) einziehen und damit eine wichtige Funktion im Kampf gegen den Leistungsbetrug einnehmen. «Doping ist weiterhin das Problem Nummer eins für uns. Leider ist das Thema bei unseren Sitzungen etwas zu kurz gekommen», sagte Baar.
 
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