Gute Generalprobe trotz Niederlage für DBB-Team

RollerChris

R.I.P.
Portland/Frankfurt/Main (dpa) - Spiel verloren, Selbstvertrauen gewonnen: Deutschlands Basketballer sind trotz des 73:91 (34:43) gegen die USA für die Weltmeisterschaft gerüstet. «Es war eine große Erfahrung für uns, gegen die USA zu spielen. Wir haben aber herausgefunden, dass dort auch nur Menschen spielen», zeigte sich Bundestrainer Henrik Dettmann mit dem letzten WM-Test unter dem Strich zufrieden.

Vor 8327 Zuschauern im Rose Garden von Portland bot das deutsche Team über weite Strecken eine sehr ordentliche Leistung und dem hoch favorisierten WM-Gastgeber lange Zeit Paroli. «Wir haben gegen die besten Spieler der Welt gespielt und gemerkt, dass wir mitspielen können», meinte der deutsche Star Dirk Nowitzki von den Dallas Mavericks. Gegen seine NBA-Kollegen war der 24-jährige Würzburger «All Star» mit 23 Korbpunkten bester Deutscher vor Center Patrick Femerling (14) vom FC Barcelona.

Bis 2:19 Minuten vor Spielende (73:79) hielten die Dettmann-Schützlinge die Partie offen, um beim furiosen Schlussspurt der US-Boys und deren 12:0-Lauf «einzubrechen». In der 26. Minute gab es beim 45:50 den geringsten Rückstand, der sich bis zum Ende des dritten Viertels auf 53:68 vergrößerte. «Wir waren am Anfang und am Schluss zu unkonzentriert und zu weich, um ein besseres Resultat zu erzielen», sagte der 44-jährige Finne Dettmann. Obwohl bester Werfer auf dem Parkett, war Nowitzki mit seiner eigenen Wurfquote nicht zufrieden. Nur 8 seiner 22 Versuche aus dem Feld trafen in den gegnerischen Korb.

Bis zum WM-Start gegen Asienmeister China, der dem US-Team in einem Testspiel weitaus deutlicher (54:84) unterlegen war, sieht Nowitzki noch Bedarf in der Feinabstimmung. «Wir müssen vor allem die vielen Ballverluste verringern. Aber wir haben jetzt noch ein paar Tage Zeit, alles zu verbessern. Wir brauchen noch mehr Training, um für die WM bereit zu sein», meinte der 2,11 m lange Flügelspieler.

Im zweiten Vorrundenspiel der Gruppe C kommt es beim erneuten Duell gegen die USA in Indianapolis zum Ernstfall. Die Vorrunde beschließen die zum dritten Mal für eine WM qualifizierten Deutschen gegen Afrikameister Algerien. Die ersten drei jeder Vierer-Gruppe qualifizieren sich für die nächste WM-Phase.

Bangen müssen die von Cheftrainer George Karl (Milwaukee Bucks) betreuten Amerikaner, die in Jermaine O'Neal (Indiana Pacers/15), Michael Finley (Dallas Mavericks/14) und Shawn Marion (Phoenix Suns/14) ihre erfolgreichsten Werfer hatten, um Routinier Reggie Miller. Der tags zuvor 37 Jahre alt gewordene WM-Lokalmatador von den Indiana Pacers zog sich bei einem Duell mit dem Berliner Stefano Garris eine Sprunggelenkverletzung zu.
 
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