3 Fragen zur Knoppix CD

J

Jestadyne

Gast
Ich habe mal die Knoppix CD ausprobiert und finde sie gar nicht übel. Es funktioniert im Prinzip alles und ich kann sofort im Internet surfen. Insgesamt gefällt mir die Sache so gut, dass ich mich etwas näher damit beschäftigen möchte:

1. Welche wesentlichen Nachteile hat Knoppix gegenüber einer "richtigen" Linuxinstallation? Sind die Nachteile so gewichtig, dass ich mich mit Knoppix gar nicht erst befassen sollte?

2. Meine Geforce4 MX Graka wird nicht erkannt. Auf der CD ist kein entsprechender Treiber. Lediglich Geforce3 Karten werden unterstützt. Was kann ich da tun? Im Moment benutze ich nur den Vesa Treiber ...

3. Kann ich die Knoppix CD zur Steigerung der Geschwindigkeit auf eine eigene Festplattenpartition kopieren und dann von Festplatte starten? Wie binde ich dann Knoppix in den Bootmanager von WinXP ein?

Vielen Dank für alle Tips,

Jestadyne
 
Der gravierendste Nachteil ist natürlich der, dass Du keinerlei Konfigurationen dauerhaft speichern und auch keine zusätzliche Software installieren kannst.
Was die GF4-Karte angeht, so bietet nVidia eigene Linux-Treiber an: http://www.nvidia.com/view.asp?PAGE=linux
Zur dritten Frage: müsste man mal ausprobieren - in den XP-Loader wird es sich allerdings nicht eintragen lassen, da musst Du schon einen richtigen Bootmanager nehmen.
Meiner Meinung nach ist Knoppix, so es denn auf einem Rechner überhaupt läuft, nur als "Schnupperkurs" geeignet.
Wenn man sich ernsthaft mit Linux auseinandersetzen möchte, sollte man eine vollwertige Distri verwenden. Muss man ja nicht gleich kaufen, unter www.linuxiso.org kann man sich ja z.B. RedHat downloaden.
 
Thx fuer die schnelle Antwort. Dann bleib ich erstmal bei Knoppix.

Spaeter versuche ich vielleicht mal, eine richtige Linux Distri als Virtual Machine unter VM Ware zu installieren. Wuerde dann aber wohl gleich Gentoo nehmen (und nicht Mandrake und schon gar nicht Suse ;).


Jestadyne
 
@Jestadyne

GenToo ist für einen ungeübten Linuxer nicht empfehlenswert. Es gibt keine grafischen Installtools. Es wird zu 100% über die Konsole gestaltet. Zusätzlich ist es unter VMWare nicht gerade angenehm irgendeine grafische Sache (KDE) zum laufen zu bekommen. Ich habe es jedenfalls nicht hinbekommen. Ich habe gute Erfahrungen mit RedHat unter VMWare gemacht. Allerdings habe ich alle grafischen Sachen über einen externen XServer (Linuxrechner) über's Netzwerk ausgeben lassen. Besorge dir lieber 'ne kleine preiswerte Festplatte und probiere damit etwas rum.

Tipp: mache einfach von einer Distrie deiner Wahl eine Minimalinstallation. Dann probierst du mal alle Knoppixprogramme aus und die die dir gefallen, installierst du einfach bei deiner "richtigen" Distrie nach. So hast du nix unnützes drauf, was dir dein System zumüllt.
 
GenToo ist für einen ungeübten Linuxer nicht empfehlenswert. Es gibt keine grafischen Installtools.
Und? Wozu braucht man denn graphische Installationsprogramme? Gentoo kann man auch als Anfänger installieren wenn man die Dokumentation liest. Und da man bei gentoo mehr oder weniger gezwungen ist die Dokumentation zu lesen besteht durchaus Erfolgsrisiko. Und IMHO ist das der bessere Weg als erst mit den "benutzerfreundlichen" Distributionen erst eine ganze Weile sinnlos und ohne echten Lerneffekt rumzuklicken.
Tipp: mache einfach von einer Distrie deiner Wahl eine Minimalinstallation. Dann probierst du mal alle Knoppixprogramme aus und die die dir gefallen, installierst du einfach bei deiner "richtigen" Distrie nach. So hast du nix unnützes drauf, was dir dein System zumüllt.
Das ist immer eine gute Idee und einer der Gründe dafür dass ich Slackware verwende. Allerdings funktioniert das nur bei eher minimalistischen Distributionen einigermaßen, da SuSE, RedHat, Mandrake & Co. einem so eine Minimalinstallation nicht gerade leicht machen. Entweder man vertraut auf die Option einer Minimalinstallation, so sie denn vorhanden ist, und riskiert ein unbrauchbares System zu bekommen, bei dem z.B. Compiler, make etc. fehlen oder man ist eine ganze Weile mit der Selektion von Paketen beschäftigt, was einem Anfänger wohl auch nicht unbedingt leicht fällt...
 
@Mensch Meier

Gentoo kann man auch als Anfänger installieren wenn man die Dokumentation liest

genau das ist der springende Punkt. Lies doch mal die Anleitung und stelle dich mal absichtlich dumm. Das kannst du leider nicht mehr, weil du schon zu lange damit beschäftigt bist und dir viele Fachbegriffe mittlerweile geläufig sind. Dem ist aber einem Linuxanfänger nicht gegeben. Dabei rede ich wirklich von einem Anfänger und nicht von jemanden, der schon mal 'ne SuSE, RedHat oder Mandrake installieren wollte und verzweifelt aufgegeben hat, weil er sein WinModem oder andere exotische Hardware nicht zum laufen bekommen hat. Glaube mir, auch bei einer sehr guten Anleitung ist es auf der Konsole für einen Anfänger die Hölle. Beachte auch, das GenToo zum größten Teil über eine Onlineverbindung zum Sourcenserver komplettiert wird. zudem geht für das Kompilieren der Programme eine Menge Zeit drauf die viele nicht aufbringen wollen um zum Erfolgserlebnis zu kommen.
Deshalb bleibt GenToo bedingt empfehlenswert für einen Einsteiger. Das ist eher was für SuSE-Aussteiger wie mich :D , die mittlerweile wissen was sie nicht brauchen :) .
 
Hmm...gerade wegen der Schwierigkeiten und des Zeitaufwandes wollte ich es erstmal unter VM Ware versuchen. Stelle mir vor, dass ich dann parallel im Internet surfen kann (hab keine zwei Computer) und beispielsweise im Gentoo Forum um Hilfe schreien kann ;)

Gruss Jestadyne

P.S.: Bin aber nicht sicher, ob man die Installation unter VM Ware in der von mir angedachten Weise quasi unterbrechen kann. Bin insoweit fuer Tips dankbar.
 
Ragaller:
genau das ist der springende Punkt. Lies doch mal die Anleitung und stelle dich mal absichtlich dumm. Das kannst du leider nicht mehr, weil du schon zu lange damit beschäftigt bist und dir viele Fachbegriffe mittlerweile geläufig sind.
Hmm...meiner Meinung nach ist es durchaus schaffbar. Größtenteils reicht es die Codelistings abzutippen. Natürlich werden einige Fachbegriffe vorausgesetzt, aber das sollte zu schaffen sein Es dürfte reichen sich das DOS-to-Linux-HOWTO zu Gemüte zu führen (zu finden bei http://www.linuxdoc.org) wenn man nicht mehr weiter weiß.
Glaube mir, auch bei einer sehr guten Anleitung ist es auf der Konsole für einen Anfänger die Hölle
Nein. Ich habe kürzlich einem kompletten Anfänger der noch nie kontakt mit etwas anderem als Windows hatte Linux etwas näher gebracht. Ich habe ihm eine Slackware, ein einführendes Buch und einen Pointer auf http://www.slackware.org/book gegeben und hab ihm zugesehen wie er das System konfiguriert hat nachdem er das Buch durchgeackert hatte. Ich bin nur dabeigestanden um ihm notfalls helfen zu können. Er musste meine Hilfe allerdings kaum in Anspruch nehmen und konnte nach einigen Stunden durchaus mit dem System umgehen und er musste zwangsläufig die meiste Zeit an der Konsole arbeiten, da Slackware mit automagischen Konfigurationstools à la Yast ziemlich sparsam ist.
Beachte auch, das GenToo zum größten Teil über eine Onlineverbindung zum Sourcenserver komplettiert wird.
Gentoo hat einen DHCP-Client und VMWare hat AFAIK intern einen DHCP-Server laufen dessen sich das Gastsystem bedienen kann wodurch das kein wirkliches Problem darstellt. Natürlich muss die Verbindung passen (DSL aufwärts) aber das nahm ich jetzt als gegeben an...
zudem geht für das Kompilieren der Programme eine Menge Zeit drauf die viele nicht aufbringen wollen um zum Erfolgserlebnis zu kommen.
1-2 Tage auf einem 600er Athlon unter Slackware 8.0 (Das Installationssystem von gentoo konnte ich nicht verwenden weil dessen Kernel auf meinem System permanent harte Lockups produzierte. Ausserdem wollte ich während der Installation nicht auf meinen Rechner verzichten). Wenn man das ganze einmal über Nacht durchlaufen lässt wird das ganze durchaus erträglich.
Deshalb bleibt GenToo bedingt empfehlenswert für einen Einsteiger. Das ist eher was für SuSE-Aussteiger wie mich , die mittlerweile wissen was sie nicht brauche.
Jep, gentoo ist ganz lustig. Auch ziemlich modern, es räumt mit Legacy-Zeug wie z.B. lilo auf und hat auch eine ganze Menge lustige Patches im Kernel. Auf meiner Kiste wird es aber wahrscheinlich demnächst einem FreeBSD weichen müssen, da ich meine Slackware weiter verwenden will und ansonsten keine freien Partitionen habe.



Jestadyne:
Hmm...gerade wegen der Schwierigkeiten und des Zeitaufwandes wollte ich es erstmal unter VM Ware versuchen. Stelle mir vor, dass ich dann parallel im Internet surfen kann (hab keine zwei Computer) und beispielsweise im Gentoo Forum um Hilfe schreien kann ;)
Jep, kannst du. Das Surfen ist ja einer der Gründe warum ich mein Slackware-System als Hostsystem verwendet habe, denn Userfriendly.org macht mit links von einem meiner Server ohne XFree nicht wirklich Spass...
Du solltest allerdings das Windows-System nicht unbedingt zum Absturz bringen, denn das würde natürlich die Virtual Machine mitreißen...

P.S.: Bin aber nicht sicher, ob man die Installation unter VM Ware in der von mir angedachten Weise quasi unterbrechen kann. Bin insoweit fuer Tips dankbar.
Wieso unterbrechen? Soweit ich informiert bin läuft die Virtual Machine einfach in einem Fenster auf deinem Rechner und kann auch als solches behandelt werden.
 
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