Startschuss für Ganztagsschulen

AlterKnacker

Household Manager
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Deutschlands Schulen stehen vor einer gewaltigen Zäsur: Mit dem Startschuss im Bundeskabinett für das vier Milliarden Euro umfassende Programm zur Errichtung von 10.000 Ganztagsschulen soll sich das Lernen bundesweit nachhaltig verändern.

Statt gedrängter Stofffülle und Lernstress im 45-Minutentakt ausschließlich am Vormittag ein Wechsel zwischen Lernen und Freizeitangeboten zwischen 8 und 16 Uhr - Mittagsessen und Betreuung inklusive. Jede vierte der 40 000 deutschen Schulen soll nach dem Willen der Bundesregierung bis 2007 in eine Ganztagsschule umgewandelt werden.

Bildungsministerin Edelgard Bulmahn (SPD) sieht darin einen "Durchbruch zu neuer Schulqualität". Mehr Zeit zum Lernen soll helfen, die mit der PISA-Schulstudie aufgezeigten Leistungsmängel auszubügeln und zugleich dem Wunsch vieler Eltern nach besserer Vereinbarkeit von Beruf und Familie entgegenkommen. Ganztagsschulen bieten zudem Fördermöglichkeiten für Dinge, für die sonst an deutschen Schulen in der Regel wenig Zeit bleibt: Mehr musische Bildung und Kunst, mehr Sport - aber auch individuelle Lernförderung von Leistungsschwachen und besonders Leistungsstarken.

In fast allen erfolgreichen PISA-Teilnehmerstaaten ist die Ganztagsschule die Regel. Fast 60 Prozent der Eltern wünschen sich dies auch in Deutschland, ergab jüngst eine Umfrage. Schulforscher erhoffen sich damit endlich auch bessere Fördermöglichkeiten für Kinder aus ärmeren, bildungsfernen Elternhäusern - und damit viel mehr junge Menschen mit qualifiziertem Abitur und Mittlerer Reife, wie dies in den anderen Industriestaaten längst üblich ist.

Ich meine, ein Schritt in die richtige Richtung, solange diese Schulart nicht nur in eine Kinderverwahranstalt für berufstätige Eltern verwandelt wird.
 
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