Durchbruch in der Rassismus Bekämpfung...

SoKoBaN

B.Ohlsen der alte Schwede
Teammitglied
...oder wie der Mensch selbstgemachte Probleme beseitigt.

In der Zeit, in welcher der weltweite Rassismus mit allen Mitteln bekämpft werden muss, sind drastische Maßnahmen nicht mehr unumgänglich.
Letzten Berichten zu Folge, werden mit Hilfe künstlicher Intelligenz alle Filme der Vergangenheit mit Whoopi Goldberg durch Ilka Bessin ersetzt. Auch wurde das Gerücht bestätigt, das Til Schweiger in allen filmischen Werken den Afro Amerikaner Samuel L. Jackson ersetzen wird. Dies geschehe auch mit Hilfe von künstlicher Intelligenz und betrifft Werke der Vergangenheit und Zukunft.

So, nachdem das nun geklärt ist, möchte ich mal zum Ausdruck bringen, das Rassismus eines der dümmsten Dinge ist, die der Mensch erfunden hat.
Jemanden scheiße finden, nur wegen seinem Aussehen oder seiner Herkunft ist selbstredend Schwachsinn. Was mich ein bisschen stört, an diesen endlosen Debatten, so wirklich scheiße kann ich aber jetzt keinen finden, der anders aus sieht. Da bin ich ratz fatz in einer Schiene, wo ich überhaupt nicht sein will.
Momentan ist das Thema meiner Meinung nach auch leicht überdehnt, wenn jetzt Reisverpackungen und Schokoladentafeln umgelabelt werden müssen. Man impliziert einer Sache, die schon seit Jahrzehnten und länger ganz gewöhnlich ist, rassistischen Hintergrund. Sehe ich das falsch? Würde mich da gern mit anderen Meinungen drüber nachdenken lassen. Findet das jemand gerechtfertigt, um jeden Preis Dinge rassistisch erscheinen zu lassen, die es mit hoher Wahrscheinlichkeit nie sein wollten oder gewesen sind?
 
Googel mal "schweiz mohrenkopf debatte" - da findest Du es ganz aktuell.

In Kolumbien hat sich bis vor 1 Woche wohl kaum jemand dran gestört, dass der "Mohrenkopf" dort immer noch "Beso de Negra", zu deutsch "Negerinnenkuss" geheissen hat.. Das wurde jetzt von Europa aus geändert.
 
Den Sarotti-Mohr gibt es auch schon länger nicht mehr.
Tatsächlich... das ist mit entgangen. Das meinte ich eigentlich mit Schokoladentafeln. Muss zur Zeit des Zigeunerschnitzels passiert sein.

Tatsächlich habe ich aber auch den Eindruck, das sich bei der aktuellen Debatte der Schwerpunkt ausschließlich auf Afro Amerikaner konzentriert. Was ist mit Indianern, Eskimos, Ossis, ...? Gibt es da nicht auch redebedarf? Oder sind mir derartige Debatten auch durch die Lappen gegangen?
 
Ja richtig! Und gerade noch gelesen über Uncle Bens Reis: https://www.dw.com/de/nach-rassismus-vorwürfen-uncle-bens-ändert-logo/a-53868766

Ich glaube so produktspezifische Bezeichnungen, die seit Jahren Tradition haben, das allerkleinste Problem in der Rassismus-Debatte sind.
Entscheidend ist doch, dass sich die zwischenmenschlichen Beziehungen und der Respekt in allen Kulturen so ändern muss, dass niemand wegen seiner Rasse irgendwelche Nachteile bis hin zur Gewalt erleiden muss.

Aber wenn der amerikanische Präsident das nicht zu 100% vorlebt und scheinheilig daher redet, dann fühlt sich der ganze Mob in den USA, der farbige z.B. unterdrückt und diskriminiert auch noch bestätigt.
Das geht aber in der gesamten Welt mal mehr oder weniger so zu. :(
 
... Was ist mit Indianern, Eskimos, Ossis, ...? Gibt es da nicht auch redebedarf? Oder sind mir derartige Debatten auch durch die Lappen gegangen?

Zumindest Rassismus gegen Indianer wurde schon diskutiert. Eltern wurde nahegelegt, ihre Kinder in der Faschingszeit nicht als Indianer zu verkleiden. Das wäre rassistisch :bekloppt
MMn wird der Begriff Rassismus zu allgemein angewendet. Ein Rassist geht, im Widerspruch zur Wissenschaft, davon aus, daß es Rassen gibt und das diese minderwertiger als seine Rasse sind. Statt sich auf Anprangern und Beseitigung tatsächlicher Diskriminierung und Anfeindung von Ethnien zu konzentrieren, macht man sich, wie im Fall der Indianerkostüme, mit Rassismusanschuldigungen lächerlich, wenn man mit der Lupe nach Haarschuppen in jeder Suppe sucht. Erinnert mich ein bißchen an Genderismus auf Teufel komm raus.
Ein Beispiel, wie Rassismus an den Haaren herbei gezogen wird: https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/bei-einer-lesung-von-sarah-kuttner-faellt-das-wort-negerpuppe-a-834695.html
 
Ein Rassist geht, im Widerspruch zur Wissenschaft, davon aus, dass es Rassen gibt und das diese minderwertiger als seine Rasse sind.

Das stört mich persönlich auch enorm.
Es gibt (zumindest beim Menschen) biologisch keine unterschiedlichen Rassen, selbst der Neandertaler stellte keine andere Rasse dar, sondern war nur eine andere Art bzw. Unterart.
Beim heute existierenden Homo Sapiens sind aber die genetischen Unterschiede (trotz unterschiedlicher Hautfarbe, Augenformen, usw.) viel zu gering, um auch nur von verschiedenen Unterarten zu sprechen.

Solange aber selbst in unserem Grundgesetz von Rassen die Rede ist (dort heißt es in Artikel 3, niemand dürfe wegen seiner “Rasse” benachteiligt oder bevorzugt werden) wird das schwierig werden, dass im Allgemeinen Sprachgebrauch zu ändern.
 
Das ist so ähnlich wie mit der #metoo Debatte.

Vom Grundsatz her eine gute Sache, nur leider wird das mit der Zeit immer mehr übertrieben.
Ob dann wirklich alles der Sache dienlich ist wage ich zu bezweifeln.
Inzwischen wird ja schon so ein Satz wie "Sie sprechen aber gut deutsch" als rassistisch ausgelegt.

Warum man jemanden wegen seiner Hautfarbe oder Herkunft anders behandeln muss, hat sich mir noch nie entschlossen und trotzdem müssen wir aufpassen das bei den ganzen Begleiterscheinungen der Schuss nicht nach hinten losgeht.
 
Wenn etwas rassistisch gemeint ist, dann ist es rassistisch.
Wenn es nicht rassistisch gemeint ist, dann ist es nicht rassistisch.
So einfach ist das. Die Wortwahl ist dabei eher nebensächlich. Rassismus ist eine Geisteshaltung, entweder man ist es oder man ist es nicht.

Jetzt kommt das große Aber: Es mag Begriffe geben, die in unserem alltäglichen Sprachgebrauch vorkommen, die aber in der Tat einen rassistischen Hintegrund haben. Wenn man sie aus dem Kontext reißt, wird einem das auch ganz plötzlich bewusst. So geht es mir mit Begriffen wir "Blacklist" und "Whitelist" oder "Master" und "Slave". Als PC-Freak denke ich da an Festplatten oder Spamfilter.
Ich halte es für völlig daneben, quasi über Nacht zu sagen: Wer diese Begriffe benutzt, ist ab sofort Rassist.
Das ist das, was momentan passiert, und das ist nicht nur Bullshit, sondern es hilft darüber hinaus den echten Rassisten, die genau an der Stelle reingrätschen und die Diskussion in ihrer Gesamtheit lächerlich machen.

Solche Begriffe von jetzt auf gleich zu skandalisieren, obwohl sie völlig arglos verwendet werden (hier gilt dann der zweite Satz dieses Beitrags), ist der falsche Weg. Ich bin dennoch dafür, dass man sich in Ruhe überlegt, ob und wie man sie künftig vermeiden kann. Zu sagen "die Worte gibt's halt und dann ist das eben so" ist zwar nicht automatisch rassistisch, aber zumindest ein bisschen stur.
 
Positivliste, Negativliste klingt aber auch so bescheiden, vor allem in Coronazeiten ;)
aber zumindest ein bisschen stur.
Ich würde es "altbacken" nennen, weil diese Begriffe vermutlich noch aus einer Zeit kommen, wo wir noch als Quark im Regal standen :D

Aber es wurde schon reformiert:
https://de.wikipedia.org/wiki/Master/Slave
Im Dezember 2017 entschied das Internet Systems Consortium die Wörter „primary“ und „secondary“ als Ersatz für die master/slave-Terminologie in ihrer DNS-Software BIND zuzulassen.[16]

Und auch für black/white gibt es andere deutsche Worte:
https://de.wikipedia.org/wiki/Weiße_Liste
Und es hat noch andere Bedeutungen, wie ich grad lerne.
Für Blacklist https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarze_Liste
 
Und ich liebe trotzdem Pippi Langstrumpf, auch wenn ihr Vater N***rkönig(Ich trau mich nicht das Wort aus zu schreiben) ist.
Rassismus ist genau so eine hirnlose Dumpfbackenphilosophier wie Ausländerfeindlichkeit.
 
Aber es wurde schon reformiert:
https://de.wikipedia.org/wiki/Master/Slave
Im Dezember 2017 entschied das Internet Systems Consortium die Wörter „primary“ und „secondary“ als Ersatz für die master/slave-Terminologie in ihrer DNS-Software BIND zuzulassen.[16]

Für BIND ja, für IDE funktioniert das nicht:
Primary und Secondary sind da schon von den IDE-Anschlüssen belegt, beide haben dabei Master und Slave.
Das Thema hat sich aber mittlerweile so gut wie von selbst erledigt, IDE gibt es zum Glück kaum noch. :)
 
Wenn etwas rassistisch gemeint ist, dann ist es rassistisch.
Wenn es nicht rassistisch gemeint ist, dann ist es nicht rassistisch.
So einfach ist das. Die Wortwahl ist dabei eher nebensächlich. Rassismus ist eine Geisteshaltung, entweder man ist es oder man ist es nicht.

Jetzt kommt das große Aber: Es mag Begriffe geben, die in unserem alltäglichen Sprachgebrauch vorkommen, die aber in der Tat einen rassistischen Hintegrund haben. Wenn man sie aus dem Kontext reißt, wird einem das auch ganz plötzlich bewusst. So geht es mir mit Begriffen wir "Blacklist" und "Whitelist" oder "Master" und "Slave". Als PC-Freak denke ich da an Festplatten oder Spamfilter.
Ich halte es für völlig daneben, quasi über Nacht zu sagen: Wer diese Begriffe benutzt, ist ab sofort Rassist.
Das ist das, was momentan passiert, und das ist nicht nur Bullshit, sondern es hilft darüber hinaus den echten Rassisten, die genau an der Stelle reingrätschen und die Diskussion in ihrer Gesamtheit lächerlich machen.

Solche Begriffe von jetzt auf gleich zu skandalisieren, obwohl sie völlig arglos verwendet werden (hier gilt dann der zweite Satz dieses Beitrags), ist der falsche Weg. Ich bin dennoch dafür, dass man sich in Ruhe überlegt, ob und wie man sie künftig vermeiden kann. Zu sagen "die Worte gibt's halt und dann ist das eben so" ist zwar nicht automatisch rassistisch, aber zumindest ein bisschen stur.

Ich möchte diese Beispielkette mit einem ähnlichen "-ismus" Beispiel erweitern:
Ich habe in meinem Leben bisher acht Meldungen (Anzeigen bei der Polizei waren es nie, sondern immer nur bei Vorgesetzten in den Arbeitsstätten oder ähnlichen Verantwortlichen) wegen sexueller Belästigungen gehabt. Also gegenüber meiner Person. (Hab ich auch schon drüber geschrieben.)
In vier Fällen waren das nachweislich nicht irgendwelche "Opfer", sondern eben Unbeteiligte, die aus ihrer großen Sorge heraus irgendjemand beschützen wollten, ohne vorher mal nachzufragen. (Alle vier Fälle passiert als ich zwischen 22 und 26 Jahre alt war.) Diese Vorwürfe konnten immer durch die vermeintlichen "Opfer" aus der Welt geräumt werden. Sprich: Da ist nie etwas vorgefallen von Seiten der Beteiligten.

Drei Fälle sind schlicht aus krassen Missverständnissen heraus entstanden. Diese Frauen dachten irgendwie, das ich sie anmache oder mich auch nur für sie interessiere, was in keiner Situation der Fall war. Das war schlicht Höflichkeit von mir. Wenn eine Frau sich herausputzt (auch wenn das ein Kerl tut), dann bemerke ich das. Bei vier Schwestern in der Familie lernt man so etwas einfach. Diese Höflichkeit wurde jedoch irgendwie als Anmache definiert. Warum auch immer. :unsure:s Interessanter Weise fühlten sich Männer nie angemacht.

In einem Fall habe ich in einer Diskothek sogar Hausverbot erhalten. 'Ich hätte mich der Frau sexuell genährt!' Diese warf mir vor, sie unsittlich an ihren Brüsten berührt zu haben.
Es hat ein paar Monate gedauert, dann hatte ich dann endlich mal den Chef von der Hütte am Telefon und wir haben uns getroffen und sind dann die Videos von dieser Tür - wo das gewesen sein soll - durchgegangen.
Die Frau stand im Türstock und innerhalb von knapp 30 Minuten sind diverse Menschen mit ihren Brüsten unweigerlich in Berührung gekommen. Ging gar nicht anders. Die stand da, ging nicht weg und der Eingang war nun recht klein. (War eigentlich sowieso eine der Notfalltüren, wo sich keiner aufhalten darf.) Aber als ich da vorbei gehe, geht sie sofort rein und spricht mit den Türstehern und ich fliege raus. :eek:

Ich weiß bis heute nicht warum. - Wer meinen Hintergrund genauer kennt - auch darüber habe ich schon geschrieben - weiß, dass es das Letzte wäre für mich, eine Frau belästigen zu wollen. Das geht gar nicht!

Warum erzähle ich das? - Weil ich das mit den Rassismus-Vorwürfen ähnlich sehe. Zudem habe ich auch diesbezüglich ähnliche Erfahrungen gemacht.
Wer es noch nicht weiß, ich habe eine genetische Anomalie. Konnte ich mir nie aussuchen, ist halt so. Muss ich mit leben. Genauso wie alle von uns sich diverse Sachen (Hautfarbe, sexuelle Orientierung, Religion der Eltern, Herkunftsland, Körpergröße, Haarwuchs, etc.) nicht aussuchen können.

Tatsächlich wird mir hier und da Rassismus vorgeworfen. Etwas, was mir aufgrund eigener Erkenntnis ziemlich fremd ist.

Ich unterscheide grob zwischen Menschen (weibchen und männchen) mit denen ich klar komme und zwischen in meinen Augen Arschlöchern. Wenn oder eben falls ich näheren Kontakt zu diesen Menschen habe, werden die Unterscheidungen feiner, manchmal muss ich meine Meinung revidieren. Geschlecht, Hautfarbe, Größe oder was es da sonst noch so alles gibt, ist mir schlicht egal. Macht auch logisch gesehen keinerlei Sinn.

Wer jetzt anders denkt - und in den USA haben wir ganz viele, die anders denken - der ist in meinen Augen nicht ganz dicht. Anderseits haben die einfach nur Vorurteile ohne jeglichen Beweis. Nur mit Statistik lässt sich nämlich nix beweisen. Dafür ist jeder Mensch viel zu unterschiedlich.
 
Ich habe gestern einen sehr interessanten Satz gelesen:
"Es ist völlig egal, ob Du etwas rassistisch meinst, entscheidend ist, ob Dein Gegenüber es als rassistisch empfindet!"

Wow, wir bewegen uns in eine Welt, in der ich wohl nicht lange überleben werde (und es wohl auch nicht möchte). Warum?
Die Rassismuskarte wird in Zukunft sicher noch viel häufiger ausgespielt, als bisher.
Ein Bewerber wird abgelehnt? RASSISMUS!
In einem Streit beleidigt man sein Gegenüber? RASSISMUS
Man fragt jemanden, woher er stammt? RASSISMUS

Noch einmal zur Sicherheit: Rassismus ist Kacke!

Ich verstehe die Intension, bin aber der Meinung, dass der eingeschlagene Weg eher dazu führt, dass es zu einer Ungleichheit kommt. Das ist in meinen Augen ähnlich absurd, wie eine Stellenausschreibung, bei der bei gleicher Qualifikation eine z.B. Frau oder ein Mensch mit Behinderung bevorzugt wird. Aus Gründen der "Gleichstellung" ...
Wie absurd ist das denn bitte? Von Gleichstellung zu sprechen, wenn eben nicht gleichgestellt wird?

Wenn man für eine Beleidigung nur die Empfindung des Empfängers zu Grunde legen würde, könnte ein Verbrecher die Polizei verklagen, weil der sich von einem Steckbrief mit der Beschreibung "korpulent" beleidigt fühlt?
 
Ich habe gestern einen sehr interessanten Satz gelesen:
"Es ist völlig egal, ob Du etwas rassistisch meinst, entscheidend ist, ob Dein Gegenüber es als rassistisch empfindet!"
...
Ich verstehe die Intension, bin aber der Meinung, dass der eingeschlagene Weg eher dazu führt, dass es zu einer Ungleichheit kommt.

Man sollte bei der eingangs von dir angeführten Aussage die subjektive Sicht von der objektiven (formal rechtlichen) Sichtweise unterscheiden. In der Rechtsprechung ist ganz gut aus-geurteilt, was Rassismus ist. Gesellschaftlich gibt es aber immer noch eine Unwucht bei der Wahrnehmung was Rassismus ist und wie er wirkt. Da finden z. B. Talkrunden über Rassismus statt, in der ausschließlich weiße Menschen europäischer Herkunft beteiligt sind. Wenn man Alltagsrassismus verstehen und verhindern will, sollte man unbedingt auch den Betroffenen zuhören. Weiße Menschen sind da privilegiert und bei allem Verständnis, das man vielleicht aufbringt, haben wir mit ziemlicher Sicherheit nicht die gleiche Wahrnehmung, wie ein Mensch mit schwarzer Hautfarbe. Ich denke, die obige Aussage ist provokant, soll aber dadurch dafür sensibilisieren, dass man als weißer Europäer oft nicht die Wahrnehmung für alltäglichen Rassismus hat. Man ist deswegen nicht gleich ein Rassist, es ist das Päckchen, dass jeder durch seine gesellschaftliche und persönliche Entwicklung mit sich trägt.
 
Man sollte bei der eingangs von dir angeführten Aussage die subjektive Sicht von der objektiven (formal rechtlichen) Sichtweise unterscheiden
Die subjektive Wahrnehmung spielt in allen Bereichen unseres Lebens eine Rolle. Unabhängig von Hautfarbe, Nationalität, Religion oder was auch immer. Wenn ich jetzt bei allem grundsätzlich die Empfindung des Empfängers als Rahmen für eine Aussage nehme, dann bewegen wir uns tatsächlich in einem Bereich, in dem uns die politische Korrektheit uns irgendwann auffrisst. Was darf ich dann noch sagen, um nicht ich in irgendeine linguistische Bärenfalle zu treten?

Diese Thematik lässt sich unendlich weiterspinnen, denn Beleidigungen abseits der Hautfarbe werden auch sehr subjektiv wahrgenommen. Darf man schon Glatze sagen, wenn jemand noch drei Haare auf dem Kopf hat und stolz darauf ist? Wann ist jemand dick (oder gar fett)?

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es Menschen gibt, die jede Aussage auf eine mögliche Beleidigung untersuchen und wenn sie denn etwas gefunden haben, was unter Umständen beleidigend zu verstehen sein könnte, das sofort mit Rassismus in Verbindung bringen. Kleines Beispiel: Ich habe auf einer Veranstaltung mit einem schwarzen Host zusammengearbeitet. Als er mal etwas langsam war, habe ich ihm im vorbei gesagt, er soll man Gas geben. Zum Feierabend hatten wir dann eine Diskussion, weil er der Meinung war, dass meine Aussage rassistisch motiviert gewesen wäre. Für Ihn wirkte das wie "so Du kleiner Neger, bewege Dich mal wie ein Weißer". Letztendlich haben wir das geklärt und er hat dann auch recht schnell seine falsche Wahrnehmung eingesehen.

Man kann ein Problem an jeder Ecke sehen, aber manchmal hilft es ungemein, wenn man versucht den anderen zu verstehen. Und das gilt in beide Richtungen. Toleranz besteht nämlich nicht ausschließlich daraus, dass Einer dem Anderen alles recht macht, sondern das beide in der Lage sind über Fehler und Empfindungen hinweg zu sehen.
 
Solange es verschiedene Religionen und Armut auf der Welt gibt, solange wird es auch Rassismus geben.

Wir sind nun mal nicht alle Gleich, aber man darf es dem anderem nicht mehr sagen ;)
 
Ich lasse mal diesen Link hier.

Auch wenn ich die Meinung des Autors nicht in allen Punkten teile ist der Artikel rethorisch schon sehr gut, dass muss ich neidlos anerkennen.
 
Nicht ganz das Thema, passt aber doch irgendwie gut hier hin (finde ich zumindest):

https://www.spiegel.de/panorama/leute/halle-berry-bittet-fuer-moegliche-rolle-als-transmann-um-entschuldigung-a-c6588774-c18d-45cf-ab0c-1b3bab4babd5

Nun, ich habe von meiner Mutter gelernt, dass ich eigentlich alles machen kann, was ich möchte, solange ich niemandem damit schade (außer vielleicht mir selbst). Natürlich war das auf die kleine Welt bezogen, in der man sich eigentlich bewegt und nicht global betrachtet. Denn wenn man es sehr kleinlich betrachtet, schadet meine bloße Existenz diesem Planeten und mein Konsumverhalten schadet Menschen in anderen Erdteilen und auch diversen anderen Lebewesen und Pflanzen. Also zerpflücken wir es also mal nicht so, wie es in der heutigen Zeit gerne gemacht wird. Das ist nur als Beispiel dafür, wie ich erzogen wurde. Sei tolerant, finde Deinen Weg und respektiere andere Menschen und Meinungen, auch wenn Du sie nicht gut findest. Soweit so gut.

Das mit der Toleranz wird aber immer wieder auf die Probe gestellt. Sei es, weil ich mit zunehmendem Alter einfach verbitterter bin und meine Schmerzgrenze einfach sinkt, oder weil immer mehr Gruppen (also Menschen mit gemeinsamen Interessen oder Hintergründen) Themen aufgreifen (nicht schlimm) und irgendwann überziehen (TRIGGER!!!).

Jetzt soll also eine afroamerikanische Schauspielerin keinen Transmann spielen, weil sie kein Transmann ist und nicht persönlich erlebt hat, was das bedeutet... (Gedankenpause).
Donnerwetter, ich dachte immer Schauspieler nennt man Schauspieler, weil sie etwas spielen, sich in eine Person und seine Erlebnisse hindenken. Jetzt kommt da jemand und sagt STOP. Wer in StarTrek mitspielen will, muss zumindest mal kurz am Pluto vorbeigeflogen sein? Wenn Du Hitler spielen willst, musst Du vorher einen Krieg angefangen haben und Millionen Juden getötet haben!? Oder wer in einem Thriller das Mordopfer spielt, muss vorher schon mal getötet werden? Wer ein Vergewaltigungsopfer spielt ...??? WTF? da bin ich ja froh, dass Charlize Theron "Monster" gedreht hat, bevor sich der Wind so gedreht hat und "Das Schweigen der Lämmer" auch schon etwas älter ist.

Ja, ich bin gegen Rassismus und Ausgrenzung! Ich bin dafür, dass jeder sein Leben (in dem o.g. Rahmen) so lebt, wie er es gerne möchte! Ich möchte nicht, dass anderen Menschen aufgrund Hautfarbe, Nationalität, Geschlecht, Frisur oder Figur abgesprochen wird, eine Story zu erzählen, wenn es denn grundsätzlich realistisch ist. Wenn Idris Elba in einer Neuverfilmung von "Vom Winde verweht" plötzlich den Rhett Buttler mimt, passt es einfach inhaltlich und historisch nicht. Dann könnte Kevin Hart auch Hitler spielen, die (fehlende) Größe passt ja fast ...
 
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