Timelord schrieb:
Also wird das Bastelprojekt wohl doch wieder an den Nagel gehängt und der Cube bleibt weiter nur ein Tischersatz.
Den Satz habe ich mittlerweile getrichen. Während einer Aufräumarbeit in meinem Hardwareschrank (ich habe durch
Zufall eine vergessene Kiste mit massenweise Lüftern in einer der Ecken gefunden), habe ich mich dann doch noch
einmal an den Cube gewagt, um folgende Aussage nochmals zu prüfen (und gleichzeitig schlechte Lüfter aussortieren
zu können):
Timelord schrieb:
Leider kann ich keinen Rechner mehr einbauen - der Airflow ist nicht hoch genug, das
gibt sonst frisch gegrillten Prozessor.
Tatsächlich hat sich herausgestellt: Die billigen Xilence Lüfter, die ich noch im Schrank liegen hatte, sorgen für
drastisch bessere Luftzirkulation im Cube. Zudem sind sie auch noch deutlich leiser als die bisherigen (teureren /
lauteren) Lüfter.
Die Auswirkungen waren dramatisch: Fast 20 Grad Unterschied bei der Grafikkarte und 10 Grad bei Prozessor und
Hauptplatine.
Die Testhardware ist allerdings nicht langfristig im Cube einsetzbar - der Core2Quad war zu seiner Zeit nicht gerade
für gutes Temperaturmanagement bekannt und wäre unter Dauerlast wahrscheinlich immer noch gefährdet. Außerdem
hat die Hauptplatine nicht genug SATA-Anschlüsse für die Masse an einzubauenden Platten.
Den Beitrag hatte ich schon vor einiger Zeit begonnen, konnte ihn wegen der Arbeit aber erst heute fertigstellen -
daher gibt es bereits ein Update zum alten System: Der Core2Quad ist in ein anderes Gehäuse umgezogen und hat schon
ein neues zu Hause bei einer Tante von mir gefunden.
Also habe ich mir nach einigem Nachforschen ein neues System bestellt:
- CPU: AMD Ryzen3 3200G
- Hauptplatine: ASUS TUF B450M-Plus Gaming
- RAM: 2x 4 GB Kingston HyperFury
- Netzteil: Kolink Enclave 500W
Alle anderen Komponenten hatte ich noch im Hardwareschrank (stehen unten).
CPU: AMD Ryzen3 3200G
3,6 GHz / 4 Cores / 6 MB Cache / Radeon Vega 8 Grafik / boxed Lüfter
Die CPU ist nicht die Stärkste, bietet aber einige Vorteile, die genau zum geplanten Einsatzzweck passen:
Sie ist mit den aktuellen Stromspartechniken ausgestattet und regelt bei zu hoher Temperatur automatisch die
Performance (mittlerweile ist das zum Glück Standard). Weiterhin ist gleich eine Grafikeinheit integriert, es
wird also keine gesonderte Grafikkarte benötigt (dadurch ist der Luftstrom im Gehäuse deutlich stärker).
Beim Lüfter habe ich mich für den Boxed Lüfter entschieden. Der war wieder einmal günstiger als die Variante
ganz ohne Lüfter. Die Lautstärke ist bei dem geplanten Einsatzzweck sowieso nebensächlich (der Rechner dient
überwiegend als Backupsystem mit vielen Festplatten, das bei Bedarf über Nacht läuft), die CPU Leistung ist
auch nicht entscheidend.
Im Gegensatz zu meinem letzten intel Prozessor musste ich die CPU in der Verpackung auch nicht suchen, sie ist
nicht seitlich versteckt, sondern gleich auf den ersten Blick zu sehen. AMD ist sich anscheinend bewusst, dass
man als Käufer nicht den Lüfter als wichtigsten Bestandteil präsentiert bekommen möchte.
Hauptplatine: ASUS TUF B450M-Plus Gaming
AM4 / mATX-Faktor / 4x DDR4 / 1 PCIe 3.0 x16 / 1 PCIe 2.0 x16 / 1 PCIe 2.0 x1
1x M.2 (SATA/PCIe 3.0 x4) / 6x SATA3 (4x nutzbar wenn M.2 eingebaut ist)
RJ45 (Gigabit) / HDMI 2.0 / DVI-D / Standard Sound-Anschlüsse
1x USB 3.1 Gen. 2 / 5x USB 3.1 Gen. 1 (3 nach außen geführt) / 6x USB 2.0 (2 nach außen geführt)
Bei der Hauptplatine kann ich mittlerweile nur noch den Kopf schütteln. Nahezu überall steht bei ASUS nun
"Gaming" drauf. Das macht sich sofort am Preis bemerkbar (erschreckend: Auch bei der Konkurrenz ist der
Preis nicht geringer). Der geht rauf, dafür geht die Qualität am "Drumherum" runter (nicht die Qualität der
Platine selbst).
"Drumherum" ist für mich alles, was nicht verbaut wird. Dazu gehören solche Dinge wie das beigelegte
Zubehör (z. B. Schrauben, Kabel, Handbuch, Verpackung). War ich früher immer begeistert von ASUS
(und habe bei meinem Media-PC auch gewaltig auf Gigabyte herumgetrampelt), spielen sie dabei - trotz
des hohen Preises - in der Billigstliga. Irgendwie machte die Platine einen ungeliebten Eindruck auf
mich. Eine schlichte Verpackung kann man liebevoller gestalten, aber damit macht man sich nicht
unbeliebt. Viel kritischer: Das Handbuch. Gerade der Punkt mit dem sich ASUS bisher immer von der
Konkurrenz um Längen abgesetzt hatte war am Enttäuschendsten. Mit Englisch komme ich ja noch gut
zurecht (mein letztes ASUS hatte allerdings ein deutsches Handbuch), aber die Qualität der (schwarz/
weiss) Bilder ist grottig. Dazu kommt noch, dass die wichtigen Anschlüsse für das Gehäuse/Netzteil
mit dem lapidaren Hinweis "schau unter Link <...> im Internet nach" abgebügelt wird.
Was soll der Blödsinn? Nicht jeder hat noch einen PC mit dem man nachsehen kann.
Hier bin ich echt enttäuscht von ASUS. Zumal (wie damals bei Gigabyte) die Qualität der Platine selbst
über jegliche Kritik erhaben ist.
Für die Platine hatte ich mich wegen der verfügbaren SATA-Ports entschieden. Davon hat sie 6 Stück,
dazu noch einen M.2 Slot. Was ich erst durch das Handbuch erfahren habe: Der M.2 Slot und 2 der
SATA-Ports teilen sich einen Controller. Wird eine M.2 SSD eingebaut, sind die beiden SATA-Ports nicht
nutzbar. Zunächst mal fehlte mir diese Information in der Beschreibung des Händlers. Aber auch hier
muss ich ASUS einen erhobenen Zeigefinger zeigen: Was soll der Blödsinn? Wenn nicht genug Platz
für einen zusätzlichen Controller ist, dann lasst entweder die SATA-Ports, oder den M.2 Slot weg.
So, wie ihr es bei der kleineren und der größeren Variante der Platine gemacht habt!
Also habe ich mir noch eine Richer-R PCI-E TO SATA 6G Expansion Card nachbestellt, damit ich alles
anschließen konnte ...
RAM: 2x 4 GB Kingston HyperFury
DDR4-2400 CL 15
Was soll man zum Arbeitsspeicher sagen?
Ausgepackt, eingestöpselt, alles ok.
Netzteil: Kolink Enclave 500W, 80+ Gold
Der Hersteller war mir neu, scheint aber im Moment sehr stark in den Markt zu drängen.
Zuletzt war ich von BeQuiet nicht mehr so begeistert (hatte in den letzten drei Jahren 2 Ausfälle) und
Corsair scheint bei den kleineren Netzteilen (zumindest preislich) nicht mehr mitspielen zu wollen.
Das Netzteil ist "Full Modular", also sind auch die Mainboard-Anschlüsse jetzt abnehmbar (also die, die
nicht gebraucht werden). Ist mir auch schon bei anderen Herstellern aufgefallen, finde ich eine gute
Richtung.
Das Netzteil roch nach dem Auspacken ein wenig nach Chemie, das gab sich aber schnell. Meine Vermutung:
Das Netzteil ist nicht das Problem, sondern die Verpackung mieft.
Die Anschlüsse ließen sich leicht verbinden, außer dem Netzteil und beinahe allen SATA-Stromanschlüssen
blieb alles in der Reserve-Kiste.
Die meisten Systemkomponenten hatte ich noch herumliegen:
Gehäuse: Mein
Cube.
Nach außen sind 8x 5,25" und 2x 3,5" Schächte verfügbar. Innen sind einige 3,5" Einbaurahmen.
Lüfter: 3x 12cm, 1x 8 cm (dazu habe ich mir noch einen STW Sunshine-Tipway 4 Channel Multi Fan Controller
bestellt).
Cardreader: Silverstone (aus dem 1. Gehäuse meines
Media-PCs).
Festplatte: 250 GB M.2 SSD (lag noch von der
Aufrüstaktion meines Notebooks herum).
DVD Laufwerk: LG Electronics GH22LS50 - damit war ich zwar nie so richtig zufrieden, aber viel wird es
in dem Rechner nicht zu tun bekommen.
Backplanes:
FANTEC MR-SA2131
Lian Li EX-H22SB
Damit ist genug Platz, um je nach Bedarf und Verfügbarkeit massig Backup-Platten einzubauen (immerhin bekomme
ich fast die Hälfte meiner Reserve-Platten unter). Zum Glück habe ich genug 2,5 auf 3,5 Zoll Adapter.
Die "Kiste" ist mit Linux Mint installiert, ging problemlos, alles wurde direkt unterstützt.
Benutzt wird das System aber recht selten: Immer nur dann, wenn ich ein Vollbackup meines NAS mache.
Ach ja: Die Kaffeemaschine "wohnt" weiterhin auf dem Cube.