Information Think before you thank!

chmul

Moderator
Teammitglied
Ich habe eben auf LinkedIn eine interessante Meldung gelesen, die ich Euch nicht vorenthalten will.

In der Umstellungsphase von Fax auf Mail wurde ja grundsätzlich noch alles ausgedruckt. Inzwischen hat sich das deutlich verbessert und ganz getreu dem in der Folge entstandenen Slogan "Think before you print", drucken heute die meisten Leute nur noch das aus, was unbedingt notwendig ist. Daran hat man sich gewöhnt und das ist auch nachvollziehbar. Wir verschwenden also kein Papier mehr für sinnlose Ausdrucke und schonen somit das Klima.

Aber wir versenden weiterhin "sinnlose" Mails. Na und? Nun, damit die Mails versendet werden können, bedarf es einer entsprechenden Infrastruktur. Mehr Mails = leistungsfähigere Infrastruktur. Und diese Infrastruktur schadet dem Klima ebenfalls. Und zwar massiv, wie es das Energieunternehmen OVO Energy mit einer Berechnung für Grossbritannien zeigt.

Würde in GB jeder Erwachsene täglich nur eine Mail weniger schreiben, könnten demnach über 16'000 Tonnen CO2 eingespart werden. Das entspricht etwa 81'000 Flügen Madrid - London. Eine Mail weniger pro Tag könnte man zum Beispiel durch das Weglassen von überflüssigen Mails erreichen. Mein Kollege am Nebentisch schickt mir eine Aufstellung. Reflexartig schreibe ich "Danke" zurück. Wieso? Ich könnte mich auf meinem Stuhl umdrehen und einfach danke sagen.

Natürlich gebietet es die Höflichkeit hin und wieder, dass man solche Mails schreibt. Und in vielen Fällen geht es im Geschäftsverkehr einfach nicht anders. Aber wenn der eine oder andere von uns das nächste Mal einfach drüber nachdenkt, ob er das lustige Katzenvideo wirklich mailen muss oder ob es tatsächlich nicht anders geht als eine Frage jetzt sofort statt beim Abendessen zu stellen, dann ist das doch schon ein weiterer kleiner Schritt auf dem richtigen Weg. :)

Also: Think before you thank!

Quelle (englisch)

Übrigens: Empörte basteln bei solchen Infos vermutlich schon an Schlagzeilen wie "Greta will die Welt unfreundlicher machen!". Dabei sollte man sich einfach mal vor Augen halten, dass viele der Vorschläge, die dem Klimaschutz dienen könnten, nichts anderes sind als das. Vorschläge. Niemand verbietet mir, mich per Mail zu bedanken. Aber wenn sich jeder ein bisschen mit den unzähligen Möglichkeiten etwas im Kleinen zu tun, beschäftigt und sich dann das raussucht, was für ihn passt, wo liegt dann das Problem?

Und nein, ich meine das nicht in dem Sinne, dass ich nun wegen des Klimas auf ein SUV verzichte, obwohl ich nie eins hatte und nie eins wollte ... :wand
 
Hallo zusammen.

Dazu habe ich mal einen TV Beitrag gesehen, wo ein Mailanbieter gebeten hat eine gewisse Zeit keine Mails zu schicken.
Das wurde dann ausgewertet und ich war echt überrascht.

Die Frage ist aber nun. Darf ich jetzt trotzdem "Danke" drücken??:angel :D

Crawl
 
könnten demnach über 16'000 Tonnen CO2 eingespart werden. Das entspricht etwa 81'000 Flügen Madrid - London.

Diese Rechnung kann nicht stimmen. Schon deshalb nicht, weil ein Liter verbrauchter Sprit (ob Erdgas, Benzin, Diesel oder Autogas) mehr CO2 verursacht als eigenes Gewicht an Sprit.

Links:

- https://www.spritmonitor.de/de/berechnung_co2_ausstoss.html
- https://www1.wdr.de/wissen/technik/kohlenstoffdioxid-sprit-100.html
- https://www.co2online.de/klima-schuetzen/mobilitaet/bahn-oder-flugzeug-der-vergleich/
- https://www.ecowoman.de/freizeit/na...eiche-wie-viel-co2-verursachen-flugzeuge-5702
- https://www.fluglaerm.de/hamburg/klima.htm

Ganz klar haben wir es hier mit zwei unterschiedlichen Einheiten zu tun. Zum einen den Wert Tonnen (also Gewicht) im Vergleich zu verbrauchten Litern (Menge).

Etwas, was mir ganz klar fehlt in den diversen Links (und das da oben ist eine Auswahl, ich hab mich durch wesentlich mehr gewühlt) ist eine genauere Auffriemelung was denn nun was ist. Hat mich damals schon in meiner ersten Ausbildung verwirrt, das zwar Sprit in Litern gerechnet wird, aber das Mischungsverhältnis in Verbrennungsmotoren (Luft zu Sprit) immer nur per KG. Wie stelle ich mir denn ein Kilogramm Luft vor? Und wie soll so etwas dem Normalo vermittelt werden?


Was mich persönlich sehr stört aus den Links da oben (und in diversen anderen Aussagen) ist das fehlen von klaren Einheitswerten. In einem Link wird die Schifffahrt mit in die Berechnung einbezogen. Gilt jedoch nur für die innerdeutsche. Schiffe aus Deutschland die über die Weltmeere schippern, werden nicht in der Berechnung mit einbezogen. Containerschiffe fallen bisher so gut wie gar nicht in die Berechnungen ein, obwohl schon vor acht Jahren festgestellt worden ist, dass gerade diese Pötte - weil sie nach wie vor mit Schweröl fahren - extrem Klimaschädlich sind.
verborgener Text:

Die Containerschiffe sind mit Abstand die schlimmsten Umweltverschmutzer absolut. Bei zur Zeit etwas über 96.000 Containerschiffen Weltweit.
Grobe Berechnungen gehen vom Verbrauch und eben Schadstoffemissionen aus im Vergleich von etwa 86.000 Autos aus. Also pro Schiff am Tag. Hochgerechnet auf Autos wären das 8.256.000.000 (über acht Milliarden) Kraftfahrzeuge. Also mehr PKWs als es zur Zeit Menschen auf der Welt gibt.


Zudem ist völlig unklar, was die Flugzeuge wirklich anrichten. Ein Fahrzeug auf dem Boden stößt CO2 aus. Nach einigen Meinungen brauch dieses CO2 zwischen 15-30 Jahre um in den oberen Hemisphären Unheil anstiften zu können.
Flugzeuge sind aber schon oben. Den Faktor drei, den viele Berechner anstellen zu Flugzeugen ist meiner Meinung viel zu niedrig angesetzt. Faktor fünf, manche verlangen nen Faktor von mindestens 15 sind im Gespräch.
Zudem sind sich die unterschiedlichen Leute nicht genau einig, was denn so ein Flugzeug in der Luft so wirklich verbraucht bzw. anrichtet. Erst letztens ist eine Umweltorganisation aus einem Projekt mit einer Fluggesellschaft ausgestiegen, weil denen Werte vorenthalten werden.



Fazit:
Ich bin zwar nicht dahinter gekommen, wie hoch der Spritverbrauch von Flugzeugen zwischen Madrid und London ist, aber die Werteangaben aus chmuls Beitrag können nicht stimmen!
Grob gesehen produziert (siehe Links und je nach Rechnungen) EIN Flugzeug etwa zweieinhalb bis fünfzehn Mal soviel CO2, wie es Sprit verbraucht. In Kilogramm!
 
Auch E-Mails erzeugen indirekt CO2. Wenn alle auf überflüssige Mails verzichten, könnte man den CO2-Ausstoss verringern. Ganz ohne Zahlen (wenn man von der Zwei absieht).
 
Schpaik schrieb:
... Ich bin zwar nicht dahinter gekommen, wie hoch der Spritverbrauch von Flugzeugen zwischen Madrid und London ist, ...

Schau mal ... https://en.wikipedia.org/wiki/Fuel_economy_in_aircraft ... <- schöner Aufsatz.

Das Thema "Schadstoffausstoß" ist alles andere als trivial. Das kann man leider nicht mit einem einfachen Dreisatz und/oder linearen Ansätzen angehen und muss in Bezug auf die Quellen sehr differenziert betrachtet werden.
 
Der CO2 Ausstoß, welcher im deutschen Bundestag ununterbrochen durch dämliches, inhaltsloses Worthülsengelaber verursacht wird, ist neuen Schätzungen zu Folge nicht unerheblich.
Wir brauchen Messstationen, viel mehr Messstationen!
 
Auch E-Mails erzeugen indirekt CO2. Wenn alle auf überflüssige Mails verzichten, könnte man den CO2-Ausstoss verringern. Ganz ohne Zahlen (wenn man von der Zwei absieht).
In "Indirekt" können wir alles rechnen. Dieses Forum erzeugt alleine durch sein Dasein CO². Alle Foren (unser halte ich auch aus recht persönlichen Gründen für recht sinnvoll) verursachen CO².

Wobei es nicht darum geht. Mir ist aufgestoßen diese seltsame Umrechnung aus deinem Link. Das kann nicht stimmen nach den mir vorliegenden Informationen.
16'000 Tonnen CO2 sind in KEINEM FALL 81'000 Flüge Madrid - London.

Nochmal für langsame: Rechnerisch entsteht durch ein Kilo Spritverbrauch mehr als ein Kilo CO².
16 Tonnen Einsparung ist toll! - Aber IN KEINEM FALL werden 81.000 Flüge dadurch eingespart. Mit viel Zuneigung und heruntersummieren kommt man mit viel Glück auf vierhundert Flüge Einsparung. Wobei auch dieser Wert eigentlich schwachfug ist. Bemessungsgrundlage für Flugzeuge ist das, was im Himmel verbraucht wird. Das ist wenig. Das, was bei Start bzw. Landung verbraucht wird, fließt in die Berechnungen nicht ein. Das ist Standard. Eine Grundgröße die erbracht werden muss um den Vogel in die Luft oder ihn eben auf der Landebahn zu bringen.

Was zusätzlich zu berechnen ist (deswegen fließen die Berechnungen von Start und Landung so selten ein) dass Abgase und eben auch CO² rund 30 Jahre benötigt um in die obere Atmosphäre zu gelangen. Flugzeuge sind aber schon da oben. Deren Abgase brauchen keine Jahrzehnte mehr. Die sind schon da. Berechnet wird jedoch im Umrechnungsfaktor das, was sie auf der Erde im Sparflug an CO² verursachen würden. Den sie nur im Himmel haben.
 
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