Diskussion Das Coronavirus

Am Ende müssen wir aufpassen, das wir nicht mehr kaputt als heile machen.

Das Problem ist halt, das ich es auch nicht besser weiß. Insofern bleibt mir nichts anderes übrig als die Einschränkungen zu akzeptieren.

Den Weg, den die Schweden gehen, lässt sich leider nicht zu 100% auf uns übertragen, da wir 8 mal so viele Einwohner auf engerem Raum haben. Außerdem müsste uns dann auch bewusst sein, das die Todesrate etwa drei mal höher wäre.

Aber wir könnten Schweden mit der Tschechischen Republik vergleichen.
Beide Länder haben etwa 10 Millionen Einwohner und sind in der Herangehensweise sehr unterschiedlich.

Die Tschechische Republik hat sehr früh, sehr hart reagiert.
Mit dem Ergebnis von 7.486 Infizierten bei 225 Toten.

Die Schweden haben mit ihrem Weg 19.621 Infizierte und mussten dabei 2.355 Tote in Kauf nehmen.

Welcher Weg ist der bessere?
 
Global betrachtet könnten die reichen Länder mit dem Aufwand, den sie betreiben um ein paar zehn-/hunderttausend ihrer Bürger zu retten mehrere Millionen Menschen in den armen Ländern z.B. vor dem Hungertod bewahren.

Haben wir aber in der Vergangenheit schon nicht gemacht, machen wir gegenwärtig nicht und das wird zukünftig ebenfalls nicht passieren.

Und um ehrlich zu sein wäre es mir auch kein richtiger Trost mit dem Wissen vorzeitig zu sterben, dass durch meinen Tod möglicherweise ein paar Afrikaner nicht verhungern müssen (die dann vielleicht sechs Monate später an Ebola sterben oder der nächsten ethnischen Säuberung zum Opfer fallen).

Natürlich ist das purer Egoismus, aber mein Selbsterhaltungstrieb ist doch recht stark ausgeprägt.
 
Ja Grainger, zu diesem Zweck hat man eigentlich die Regierungen erfunden. Damit sie solche Entscheidungen treffen, die vielleicht für Einzelne tragisch, in ihrer Gesamtheit aber sinnvoll sind. Was wir aktuell erleben, ist ja genau das - die Regierung sucht nach dem Weg der goldenen Mitte. Auf der einen Seite stehen dabei die Mediziner und Virologen, die in einer Tour "Vorsicht" rufen - was ihr Job ist - und auf der anderen Seite steht die Wirtschaft, die wieder Gas geben und Geld verdienen will.

@Desperado: Die "Kleinstaaterei" funktioniert bereits bis auf die unterste Ebene, keine Sorge. Der Landkreis Aurich (derzeit 13 aktive Krankheitsfälle bei 189.000 Einwohnern) hat sich beispielsweise mit umfangreichen Sonderverordnungen weitgehend so abgeschirmt, dass alle Auswärtigen ausgeschlossen sind. Man darf zum Beispiel mit einem Wohnmobil nicht mal mehr auf einen Parkplatz fahren. Die Bevölkerung zieht dort auch prima mit, der Landrat hat letzte Woche dringend darum gebeten, nicht wegen jedem auswärtigen Kennzeichen die Polizei anzurufen. Auf dem Parkplatz des Krankenhauses von Aurich wurde ein Auto mit "fremdem Kennzeichen" mit Farbe beschmiert. Es gehört einem Arzt.
 
Der Landkreis Aurich (derzeit 13 aktive Krankheitsfälle bei 189.000 Einwohnern) hat sich beispielsweise mit umfangreichen Sonderverordnungen weitgehend so abgeschirmt, dass alle Auswärtigen ausgeschlossen sind.
Naja, warum haben die wohl nur 13 aktive Krankheitsfälle? Ich sehe es so, dass es jeder Region zustehen sollte, sich durch bestimmte Maßnahmen zu schützen.

Am Beispiel Sylt sieht man ja, wie schnell sich eine gewisse kriminelle Energie entwickelt, wenn man solche Regeln umgehen möchte. Gäste werden mit dem Privatwagen auf dem Festland abgeholt (als eigene Familie "getarnt") oder die Reisenden tarnen sich als Handwerker, damit die Ferienwohnung doch noch belegt werden kann. Solange alles gut läuft kann man drüber lachen, spätestens wenn die "Zugereisten" dann Eingeborene anstecken, ist der Spaß vorbei. Das Beispiel Wohnmobil im Landreis Aurich ist insofern spannend, als das sich mir die Frage stellt, wo man denn mit dem Wohnmobil hin möchte, wenn die Nutzung der Zweitimmobilie untersagt ist und die Campingplätze geschlossen sind. Von der geografischen Lage her, wäre die Ausrede, man sein auf dem Weg nach England oder die Niederlande eher peinlich ...

Ich bin jetzt seit mittlerweile 11 Wochen in freiwilliger "Isolation". 1-2 mal die Woche gehe ich kurz einkaufen und ganz selten mal mit LAG und Hunden eine kleine Runde. Es gab hier weder häusliche Krisen (also quasi weniger als ohne Corona :D) noch sonstige Auffälligkeiten. Man kann also als erwachsener Mensch (was ich körperlich ganz sicher bin) ohne Revolutionsgedanken recht gut mit den Einschränkungen leben. Wenn man denn will und nicht aus Prinzip alles in Frage stellt. Natürlich wäre ich gerne am Wochenende mal mit den Hunden an die Ostsee gefahren. Aber ich sehe da jetzt keine dringende Notwendigkeit und lasse es daher eben sein.

Mich kratzt es aber wenig, wenn das Saarland andere Regeln hat als wir hier oben oder die Bayern für einen Verstoß gegen die Maskenpflicht das Erstgeborene als Menschenopfer fordern. Wirklich schwierig ist es jeweils in Grenznähe, wobei man sich ja einfach mal auf die strengeren Regeln einstellen kann und dann ist man auch bei einem falschen Schritt nicht gleich im Knast ...

Und wenn wir es mal ganzheitlich betrachten, haben die aktuellen Maßnahmen, trotz unterschiedlicher Ausprägung, einen durchaus positiven Einfluss auf die Natur. Vielleicht sollte man jedes Jahr 8 Wochen die Bewegungsfreiheit begrenzen, um der Natur eine Atempause zu bescheren ...
 
Mal so nebenbei, es ist bereits mehr kaputt gemacht worden als nötig.
Wer 2022 noch arbeitet wird sich über neue Steuern freuen dürfen,
unsere Bundesangie spricht sich ja für den EU Corona-Hilfsschirm aus.
Wenn ich mir die EU Partner so anschaue ist jetzt schon wieder klar,
wer die Zeche zahlt.
Mein Job ist Krisensicher, die Frage die sich mir dann stellt, will ich überhaupt noch arbeiten?

Weiterhin gibt es nicht eine einzige Statistik, die diejenigen der Infizierten
aufzählt, die eh verstorben währen.
z.B.: eine 89 jährige Dame wird nach Herzinfarkt als Notfall eingeliefert.
Seit Jahren Herz-Kreislaufkrank ... ach nee Sie hatte ja Corona ;)
 
Weiterhin gibt es nicht eine einzige Statistik, die diejenigen der Infizierten
aufzählt, die eh verstorben währen.
z.B.: eine 89 jährige Dame wird nach Herzinfarkt als Notfall eingeliefert.
Seit Jahren Herz-Kreislaufkrank ... ach nee Sie hatte ja Corona ;)

Es ist vermutlich sogar für Profi-Mediziner nicht ganz einfach festzustellen, ob eine Person mit dem oder am Corona-Virus gestorben ist. Was aber sicher kein Mediziner kann, ist voraussagen wann die Person ohne den Corona-Virus gestorben wäre.

Wenn man den Zahlen glauben kann, haben wir eine deutlich erhöhte Excess Mortality (Übersterblichkeit) und die geht mit der grossflächigen Infizierung mit dem Corona-Virus einher. Zufall? Das glaube ich nicht.
 
@Blacky89, man kann auch keine Statistik aufgrund von Vermutungen erstellen. Der eine hat Diabetes, die andere Herzprobleme und ist jetzt mit Corona gestorben, vielleicht hätten sie ohne noch 5-10 Jahre länger gelebt.
Aber chmul sagte es ja schon.

Hier gibt es ja immer viel Merkel-Bashing. International aber wohl auch gerade viel lob.

Empfinde "dw" zwar etwas als ein "Staatspropagandamedium", stimme dem Artikel aber größtenteils zu.
Dem Zitat von Bodo Ramelow "als erste Frau im Staat eine ruhige Naturwissenschaftlerin wirklich lieber als wichtigtuerische Männer, die sich als Populisten gefährlich über die Fakten der Gefahr hinwegsetzen". - kann ich mich nur anschließen.
 
Was ist denn DER deutsche Weg? Von der Merkelschen war anfangs absolut nichts zum Thema Corona zu hören und zu lesen. Von Seiten der Politik waren zuerst Söder und Spahn aktiv wahrnehmbar, dann der Rest inklusive Kanzlerin.
 
Im Endeffekt ist es der Österreichische Weg. Der Weg vom Söder hat sich nicht so sehr von den des Kurz unterschieden. Und dies ist jetzt aktuell auch noch so.
 
Jo, das stimmt schon, ich habe ja auch nur den Herr Gates zitiert.

Übrigens:
Das RKI hat heute Abend bekannt gegeben, das die Reproduktionszahl auf 0,75 gefallen ist.
Ich glaube die Jungs beim RKI würfeln um diesen Wert.:ROFLMAO:
 
Was ist denn DER deutsche Weg? ...
Was hat dies mit Frau Merkel zu tun?
Und warum hätte Sie unbedingt ins Rampenlicht gehört?
Spahn hat sich doch in Szene gesetzt und Söder hat einen auf "Starken Man" markiert.

Wenn ich jetzt sehe, wie sich jeder mit Lockerungen überbietet,
dann kann ich mir schon ausmalen, dass in zwei, drei Wochen wieder eine Vollbremsung hingelegt wird!
Denn ein ist klar, kein Politiker wird es riskieren verantwortlich für hunderte oder gar tausenden von Toten
verantwortlich gemacht zu werden.

Aber warten wir's ab.
 
So wie wir hier diskutieren und verschiedene Meinungen dazu haben, so geht es jetzt auch in der Politik und dem gesamten Gesundheitsbereich zu.
Das ist für mich soweit ok. Kein Mensch kann mit absoluter Wahrscheinlichkeit überhaupt sagen, was richtig und falsch ist.
Wir alle sind unter verschiedenen Einflussen und von verschiedenen Sichtweisen/Wissen geprägt und Erlebnisse spielen auch eine Rolle.
Aber wie auch immer, wir jammern auf sehr hohem Niveau!!!

Es gibt immer wieder Abstimmungen in der politischen Ebene, Absprachen mit den medizinischen Fakultäten und mit den AG/Gewerkschaften. Alles sehr komplex und noch nie in dieser Form dagewesen.

Aber wir liegen nicht wie 1945 in Trümmern.

Schau ich auf die USA, sehe ich das krasse Gegenteil.
Dort liegt man Dank Trump nicht weit von Anarchie und Chaos entfernt.
Jetzt machen immer mehr die Bundesstaaten ihr eigenes Ding,
ohne Hern Trump.

Ich glaube für Deutschland, dass wir ganz großes Glück haben und der Verlust von 6-8 % Wirtschaftsleistung ist nicht mal ein Fliegenschiss.
 
Bei einer Pandemie hat nun mal das Gesundheitsministerium mehr zu sagen, da dies in deren Aufgabenbereich fällt. Dadurch hat Spahn eigentlich mehr Verantwortung als Merkel in solchen Sachen.
 
Von Seiten der Politik waren zuerst Söder und Spahn aktiv wahrnehmbar, dann der Rest inklusive Kanzlerin.
Herr Söder unterstelle ich einfach mal Kalkül, ebenso wie Herrn Laschet in der Öffnungsdiskussion.

Von der Merkelschen war anfangs absolut nichts zum Thema Corona zu hören und zu lesen.
Genau das ist der Unterschied zu anderen Vögeln, die ihre Fresse in jede Kamera gehalten haben, um durch die Krise Format zu gewinnen. Hat Angie nicht mehr nötig. Das Spahn als Gesundheitsminister an der Front stand und steht ist absolut richtig und entspricht seiner Job-Beschreibung.

Auch die Art und Weise wie Maßnahmen ergriffen wurden, halte ich für absolut angemessen. Natürlich wird immer gemeckert. Dem Einen kommen die Einschränkungen nicht schnell und hart genug, der Andere findet das sowieso alles doof und fühlt sich interniert.

Wer mit den Erkenntnissen von heute die Handlungen von gestern kritisiert, hat den Schuss eh nicht gehört.
 
...
Genau das ist der Unterschied zu anderen Vögeln, die ihre Fresse in jede Kamera gehalten haben, um durch die Krise Format zu gewinnen. Hat Angie nicht mehr nötig. ...

So, so, dann waren Kurz, Macron, Conte und andere Regierungschefs nur darauf bedacht, ihre Fresse in die Kamera zu halten, weil es ihnen an dem Format fehlt, das die alte Frau im Vorruhestand besitzt? :ROFLMAO:
 
Zuletzt bearbeitet:
ot:
Manch einer wird die alte Frau im Vorruhestand in Kürze schmerzlich vermissen.
Ich erlaube mir, dann an passender Stelle auf diesen Beitrag hinzuweisen.
 
Wie ist das eigentlich gesetzlich geregelt?
Weil ja das Bundesrecht über Länderrecht geht, ganz zu schweigen vom EU Recht.

...und jetzt kann plötzlich jedes Bundesland machen was es will?
 
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