Wir haben ja im Moment diese sehr schnelle Situation in der wissenschaftlichen Publikationstätigkeit. Normalerweise ist es ja so, dass der
Begutachtungsprozess eines wissenschaftlichen Beitrags Monate dauert. Da geht es also manchmal von einem Wissenschaftler zur Zeitschrift. Die schickt es gar nicht zur Begutachtung. Dann schickt man es zu einer anderen Zeitschrift, die schickt es raus. Die Gutachter brauchen zwei Monate, dann kommen die Kommentare zurück. Dann sagt die Zeitschrift: Bitte nachbessern. Und dann gehen noch mal wieder Monate ins Land.
Und das kann man sich im Moment nicht leisten bei epidemierelevanter Forschung.
Und deswegen werden eigentlich im Moment die wissenschaftlichen Artikel so, wie sie geschrieben werden, in Online-Ressourcen gestellt, die heißen Preprint-Server. Es gibt zwei ganz große, die heißen
Bio-Archives und
Med-Archives. Die schaue ich immer so durch. Ich muss da viel sortieren, denn das sind ja
nicht begutachtete wissenschaftliche Beiträge. Das heißt, da ist auch viel totes Holz dabei. Da sind viele Dinge dabei, die wird man später in dieser Form nicht offiziell erscheinen sehen, weil die den Begutachtungsprozess nicht überleben. Das heißt, was ich immer so mache in meinen freien Minuten, ist, dass ich mir das anschaue, was da so neu auftaucht. Und Dinge, von denen ich denke, das ist eine so hohe Qualität, das wird jeden Begutachtungsprozess überleben, das ist richtig gut gemacht, diese Dinge bespreche ich hier manchmal. Also da sage ich dann: Das sind interessante Daten.