Der Klimawandel

Keuchhusten

assimiliert
Ich halte die wissenschaftlichen Prognosen zum Klimawandel für realitätsnah.
Ich sehe die sich daraus ergebenden Probleme.
Ich versuche, lange nicht ausreichend, mein Verhalten entsprechend anzupassen.

Trotzdem habe ich von dem Thema langsam die Nase voll. Nicht weil ich es nicht für wichtig halte, sondern weil ich so hoffnungslos defätistisch bin. Selbst wenn Deutschland den Arsch hoch kriegt, was momentan nicht wirklich der Fall ist, wird der Großteil der Hauptverursacher fröhlich weiter machen. Daher reagiere ich, wie Menschen gerne reagieren. Augen zu und verdrängen.

Wie geht es euch mit diesem Thema?
 
Ich mache mir - für mich völlig untypisch - tatsächlich auch Gedanken über das Thema und versuche in ganz kleinen Schritten mein Verhalten zu verbessern. Ich sehe zwar auch, dass die Permanentberieselung unter Umständen zur Abstumpfung führen kann, halte sie aber dennoch für notwendig, damit sich das Problem zumindest ins Bewusstsein eingräbt.

Der Mensch ist träge, aber nur wenn ein Missstand wirklich begriffen wird, setzt der Mensch sich in Bewegung. Deshalb voll weiter auf die 12.

Was andere machen - oder eben nicht machen - geht mir am Arsch vorbei. Erst wenn ich alles mache, was ich machen kann, werde ich mich hinstellen und andere kritisieren. Zumindest öffentlich. Hinter vorgehaltener Hand würde ich vermutlich schon früher lästern. Noch bin ich bei meinen Fortschritten aber dermaßen im Mikrobereich, dass es wohl noch eine Weile dauert, bis ich mir das Recht herausnehmen würde auf andere zu zeigen.
 
Dass es einen Klimawandel gibt, ist meiner Meinung nach äußerst wahrscheinlich.
Dass wir Menschen etwas dagegen tun könnten, ist durchaus möglich.
Allerdings NICHT mit den Mitteln, die einige Regierungen versuchen durchzusetzen.
Ehe diese zaghaften Versuche Wirkung zeigen würden, ist es bereits zu spät.

Wir müssten uns ALLE ändern, bzw. zurückentwickeln.
Das aber ist unmöglich und auch nicht gewollt.

Wer will schon freiwillig seinen Lebensstandard aufgeben,
seinen erarbeiteten Verdienst an andere verteilen, ohne dass es irgendeine Wirkung zeigt?

Welcher Staat will schon seine mühsam errungene Marktstellung verlieren?
"Da gehen ja Arbeitsplätze verloren!"
Das würde bedeuten, dass weniger Steuern gezahlt werden, dass weniger Geld da ist,
für die umstrittenen Klimarettungs-Maßnahmen, um es dann zum Fenster rauszuwerfen zu können,
und, und, und.

Es kann nur jeder für sich alleine umdenken und versuchen, sein Umfeld zum Mitmachen anzuregen.
Aber das ist wahrscheinlich nur im kleinen Umfang möglich und erfolgreich.
 
... Selbst wenn Deutschland den Arsch hoch kriegt, was momentan nicht wirklich der Fall ist, wird der Großteil der Hauptverursacher fröhlich weiter machen. ...

Ja, so ist es, leider. 38 Gigatonnen CO2 müßten die Erde weniger belasten. Deutschland ist für ca. zwei Gigatonnen, Europa für ca. sechs verantwortlich. Auf die restlichen dreißig Tonnen haben weder Deutschland noch Europa Einfluß.
Von der Hysterie lasse ich mich nicht anstecken, versuche aber umweltfreundlicher als früher zu leben. Es gibt aber immer wieder Situationen, bei denen Vernunft (laut meinem Wissensstand) und Egoismus in Streit geraten und der Egoismus manchmal siegt.
Ein Beispiel: Das Wohnzimmer wird mit einem Kaminofen beheizt. Dafür benutzen wir Holzbriketts. Holz ist ist die bedeutendste erneuerbare Energieform im Wärmemarkt, heißt es. Soweit die Vernunft. Eine halbe Stunde vor dem Schlafen gehen bestücke ich den Ofen aber mit zwei (verpönten) Braunkohlenbriketts, schließe später die Luftzufuhr und habe dadurch früh morgens, wenn ich um 6 Uhr aufstehe, um den Enkel vor dem Schulgang zu versorgen, noch so viel Glut im Ofen, daß ich einfach Holzbriketts auflegen kann und nicht erst Feuer machen muß. Soweit der Egoismus. Muß ich deswegen ein schlechtes Gewissen haben? Beide Heizmittel belasten die Umwelt mit CO2 und mit der Nachhaltigkeit von Brennholz ist es auch nicht so weit her, da ca. 60% nicht aus heimischen Wäldern stammen, sondern aus Osteuropa importiert werden.
 
So ein Zufall, gerade erst gestern habe ich einen sehr interessanten und aufschlussreichen Livestream zu diesem Thema verfolgt.
Hier nochmal die Aufzeichnung davon: Harald Lesch for Future – Eure Klimafragen LIVE


Trotzdem habe ich von dem Thema langsam die Nase voll.
Mir gehts damit genauso, aber nicht etwa, weil mir das Thema auf die Nerven geht, ich informiere mich ganz im Gegenteil an allen Ecken und Enden darüber. Sondern vielmehr aus dem Grund, weil ich überall auf unglaubliche Desinformationen und schiere Dummheit stoße. Diese vielen Fakenachrichten und pseudowissenschaftlichen Scheinargumente der Klimaleugner (allen voran der große Blonde mit dem schwarzen Schuh Herz), und noch schlimmer, die Ignoranz der Regierungen (auch und gerade die unsere) gehen mir fürchterlich auf den Senkel. Bin schon ganz schwindelig vor lauter Kopfschütteln. Warum informieren sich diese Deppen nicht mal endlich aus wirklich massenhaft zur Verfügung stehenden seriösen Quellen?! Das ist es für mich, warum ich die ewigen Diskussionen auch langsam leid bin. Eigentlich wird in den Videos auch alles leicht verständlich gesagt, was ich darüber denke, sodass ich hier an dieser Stelle gar keinen Roman dazu schreiben muss, obwohl ich durchaus stundenlang darüber diskutieren könnte.

Der kleine Mann kann nicht allzu viel tun, was zwar stimmt, aber Kleinvieh macht auch Mist, wie man so schön sagt. Ich selbst nutze schon seit Jahren vorwiegend öffentliche Verkehrsmittel, achte so gut es geht auf die Reduzierung meines Hausmülls, komme mit weniger als 2000 kWh/Jahr (HT) im Haushalt aus, muss zwar auch mit relativ teurem Strom heizen (< 3200 kWh/Jahr), aber zum Glück wenigstens mit dem günstigen Niedertarif und einem Anbieter mit 100% Grünstrom. Alles elektrisch im Haus, weder Öl, noch Kohle oder Gas.

In den verlinkten Videos wird es angesprochen, die wirklich großen Brocken betreffen die notwendige Wende zu einer Umwelt- und Klimaschonenden Energieerzeugung, eben weg von fossilen Brennstoffen, vor allem der unsäglichen Braunkohle. Das Öl ist sowieso bald erschöpft, da frage ich mich, warum verfeuert man diesen wertvollen Rohstoff noch immer wie irre, schließlich ist der praktisch unverzichtbar für die Herstellung notwendiger Kunststoffe. Zwar kann man sie auch ohne Rohöl produzieren, aber mit welchem Aufwand und zu welchen Preisen!

Auf die restlichen dreißig Tonnen haben weder Deutschland noch Europa Einfluß.
Das sehe ich anders. Ein häufig angeführtes Argument ist ja tatsächlich, dass so ein kleines Land wie Deutschland oder auch Europa keinen wesentlichen Einfluss auf die Verminderung des CO2-Ausstoßes hätten. Global gesehen mag das zwar stimmen, aber als Hochtechnologieländer haben wir noch ganz andere Möglichkeiten, die sehr wohl zur Verbesserung beitragen können. Eben die Entwicklung der entsprechenden Technologien, die wir hier erfolgreich einsetzen und somit den anderen vorführen, anschließend als Exportweltmeister auch in alle Herren Welt Länder verkaufen. Das wäre ein ganz erheblicher Beitrag zur Abwendung der Misere.

Zum Abschluss diesen Beitrags stimme ich noch in den Tenor der Wissenschaft mit ein: Wenn nicht jetzt, wann dann?
 
Zuletzt bearbeitet:
Unserer Bundesregierung fallen aber nur neue Steuern oder andere Preiserhöhungen ein.
Sie könnte ja zur Abwechslung auch mal gesetzliche Vorgaben machen, die z.B. den Schadstoffaufstoß bei Fahrzeugen wirksam begrenzen.

Hubraum-, Gewichts- und Leistungsbeschränkungen böten sich da förmlich an.
SUV ganz verbieten (und das, was früher mal Geländewagen hieß, nur noch für Berufsgruppen zulassen, die die Dinger auch wirklich brauchen).
Für Dienst-/Firmenwagen außerdem eine Einschränkung des maximal abschreibbaren Anschaffungswertes einführen.

Wäre aber ein schwerer Schlag für die deutsche Automobilindustrie, die zunehmend immer größere Dickschiffe baut.

Außerdem alle Inlandsflüge verbieten (nicht höher besteuern oder so, sondern einfach verbieten).
Maßnahmen treffen, um den LKW-Frachtverkehr wieder von der Straße auf die Schiene zu bringen.

Das sind nur ein paar der Maßnahmen, die mir auf Anhieb so einfallen und die sich umsetzen lassen würden, ohne dem deutschen Steuerzahler mehr Geld aus der Tasche zu leiern.

Tatsächlich ist es aber wohl eher so, dass der Klimawandel als Alibi genutzt wird, um uns alle steuerlich höher zu belasten.
Ich wette, wenn es zwei vergleichbare Maßnahmen gibt, von denen die eine den Steuerzahler (fast) nichts kostet und die andere zu Steuererhöhungen führt, wird man sich für die zweite Maßnahme entscheiden.

Ich habe meinen diesjährigen Beitrag zum Klimaschutz übrigens schon geleistet, mich gegen die Anschaffung eines anderen Wagens entschieden (ich hatte ein Auge auf einen Ford Mustang geworfen) und werde meinen jetzigen Wagen noch ein paar Jahre fahren. :D
 
Das sehe ich anders. Ein häufig angeführtes Argument ist ja tatsächlich, dass so ein kleines Land wie Deutschland oder auch Europa keinen wesentlichen Einfluss auf die Verminderung des CO2-Ausstoßes hätten. Global gesehen mag das zwar stimmen,
Naja, das kommt auch ein wenig auf die Betrachtungsweise an. Wenn man z. B. die Pro-Kopf-Belastung heranzieht, stehen wir gegenüber China, Russland und USA gar nicht als so unbedeutend dar. Zudem steht Deutschland im Klimaschutz-Index 2019 gerade mal auf Rang 27 (Kategorie "mäßig", Vorjahr: 22), auch kein wirkliches Ruhmesblatt.
 
Ich versuche mich inzwischen eigentlich nicht mehr mit dem Thema zu befassen.

Die grundsätzliche Ausrichtung von uns müsste eigentlich klar sein, die Politik verhindert jedoch nach wie vor ein ordentliches Vorankommen. Ob das nun Bäume sind, Autos, LKWs, Flugzeuge, Windkraftanlagen, Filmindustrie, Fussball (bzw. Sportereignisse), Containerschiffe, Arbeitnehmerbewegungen, Bildung, Energieerzeugung, Steuerbelastungen, Subventionen, Baugewerbe, und wahrscheinlich noch einige Dutzend mehr.

Das soziologische Verhalten von Menschen ist tendenziell vorhersagbar. Hat auch nicht wirklich etwas mit "gesundem Menschenverstand" zu tun.

Ein kleines Beispiel: SUV

In dem Link steht schon vieles drin. Hier noch der Gesamtbeitrag von Paolo Tumminelli.
Wenn man jetzt noch bedenkt, das wir in Städten sowieso schon keinen Platz mehr haben, ist jeder angeschaffte SUV eine Umweltsünde. Da kann mir meine Nachbarin noch so sehr beteuern dass sie sich für ein Hybrid-Modell entschieden hat.
 
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