Diskussion Bonpflicht beim Bäcker ab 2020

Gamma-Ray

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Gerade habe ich einen Artikel gelesen, wobei ich mich frage, ob die Initiatoren noch alle Latten im Zaun haben? :stupid
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/bonpflicht-regt-die-baecker-auf-16480463.html

Wenn ich beim Bäcker eine größere Menge kaufen würde, ok dann sage ich das. Bei meinem Bäcker und bei allen anderen ist das überhaupt kein Problem.
Aber muss ich jetzt jedesmal der Verkäuferin sagen:

ICH WILL KEINEN BON

Und bekommt der Bäcker eine Strafanzeige, wenn sich ein Kontrolleur dazwischen mischt?

Das ist der totale Bullshit, so etwas anzuordnen und es gibt dann auch noch jede Menge andere Läden, wo man weitere Bons drucken lassen könnte.

Dem Bund gehen dann nicht mehr Milliarden an Steuern durch die Lappen?
Die schaffen es nicht mal mehr die auszugeben.
Auch die beleglosen Alternativen dieser Gesetzgebung finde ich überflüssig.
 
Bondrucker verursachen bestimmt Microplastik und Feinstaub. Wissen die das?
So gehts dann aber auch wieder nicht. Wenn, dann will ich einen E-Bon auf mein Ei-Fon um mich hernach in meinen Eididrei zu schwingen davon zu säuseln.

Die Welt geht den Bach runter und die dumme Menschheit steht daneben und winkt mit Wimpeln.
Ich bin mal wieder traurig. Gamma ist schuld!
 
Hallo zusammen.

Habe mich die Tage mit dem Angelladenbesitzer meines Vertrauen unterhalten.
Er muss sich jetzt ne neue Registrierkasse zulegen, weil die aktuelle (3 Jahre alt, nach den Vorgaben von vor 3 Jahren) nicht mehr konform ist.
Für so einen kleinen Laden ist eine neue Kasse im 4 stelligen Bereich schon ein finanzieller Einschnitt.

Da haben wieder die "Praktiker" am grünen Tisch entschieden,......


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neue Registrierkasse zulegen, weil die aktuelle (3 Jahre alt, nach den Vorgaben von vor 3 Jahren) nicht mehr konform ist.
Für so einen kleinen Laden ist eine neue Kasse im 4 stelligen Bereich schon ein finanzieller Einschnitt

Genau deswegen machen hier einige kleine Geschäft zu weil die es nicht aufbringen können ohne neue Schulden zu machen (n)
 
Wozu braucht es denn überhaupt eine BONBONPFLICHT, wenn die Kassen-Computer schon alles registrieren?
Das ist ein solcher Unfug!
Ich habe vor kurzem eine Sendung gesehen, wo Inhaber kleiner Geschäfte über den Pflichtkauf dieser teuren neuen Kassen geklagt haben.
Gerade die kleinen Bäcker, die nicht im Übermass backen, damit der Kunde auch um 22 Uhr noch frische Brötchen kaufen können,
und dafür weniger wegwerfen "müssen", werden auf diese Weise kaputt gemacht.
 
Heutzutage haben alle irgendwie eine moderne Kasse und es würde reichen, dass dort alles eingegeben wird.
Es kommt dabei auch nicht auf das neueste und teuerste Modell an, entscheidend ist die Erfassung sämtlicher
Verkaufsaktivitäten, die ein Steuerprüfer einsehen kann bei einer Kontrolle.

Alles andere ist unzumutbare Schikane und ein überflüssig erzeugter Beleg, das versteht ohnehin niemand,
wenn der Sekunden später im Müll landet.
Alle von mir bisher aufgesuchten Bäckereien haben alles gekaufte eingetippelt. Und wenn ich dann bei einem
größeren Einkauf den Bon haben wollte, dann war das kein Thema.

Ich hoffe, dass es einen Riesenaufstand gibt, denn die Bäcker sind nur der Anfang.
 
Das Problem ist: Haufenweise Verkäufer/innen, die mal hier oder mal da den Zahlencode für diese oder jene Ware nicht im Kopf haben und anders abrechnen.

Nach einhelliger Meinung von diversen Studentinnen und einer sehr guten Freundin, die jahrelang in so einem Brötchenchop gearbeitet hat: ..."die Kasse stimmt nie!"

Es geht hier nicht um Kassenzettel, sondern das keiner so genau weiß, was verkauft wird und der Staat bzw. die Steuereintreiber nicht nachvollziehen können, was sie abziehen dürfen.

Heutzutage haben alle irgendwie eine moderne Kasse und es würde reichen, dass dort alles eingegeben wird.
Die meisten Brötchenhütten arbeiten mit Zahlencodes. Jedes Produkt hat eine Nummer. Im Regelfall sind das drei bis vier stellige Nummern. Und da kommt das Problem zum tragen: Wer merkt sich innerhalb kürzester Zeit jegliche vorkommende Nummern absolut Fehlerfrei?
 
Das da ein Bon ausgedruckt wird ändert nichts an der Möglichkeit der Steuerhinterziehung.

Schon gar nicht, wenn die elektronische Kasse mit einer manipulierten Firmware ausgestattet wird, die gar nicht das bucht was eingegeben wird.
Oder mit der man nachträglich die Buchungen ändern bzw. löschen kann. Da hilft grundsätzlich auch kein ausgedruckter Kassenbon dagegen.

Scheint vor allen Dingen in China-Restaurants verbreitet zu sein.
 
Ein Asia-Imbiss bei uns verkauft vorzügliches Essen, aber seine Kasse verwendet er nur um das Geld darin aufzubewahren. Da werden keine Preise eingegeben und kein Bon gedruckt. Die Dame hinter dem Tresen zählt auf einem Zettel, auf dem schon die letzten 400 Kunden abgerechnet wurden, schriftlich zusammen, was man zu bezahlen hat. Es würde mich nicht wundern, wenn dabei die eine oder andere Bestellung in der Tagesabrechnung "vergessen" wird.

Vor längerer Zeit habe ich mal gelesen, dass es in Deutschland weit mehr Döner-Buden gibt als MD und BK Filialen haben. Plus die Asia-Imbisse und kleine Bäckereien usw. usw.. Ohne jemandem etwas unterstellen zu wollen, gibt es da eine ganze Menge Potential für Steuersparmodelle. Das könnte ein Grund sein, warum das nun zu einer Bonpflicht führt.
 
Hallo zusammen.

Das da ein Bon ausgedruckt wird ändert nichts an der Möglichkeit der Steuerhinterziehung.

Schon gar nicht, wenn die elektronische Kasse mit einer manipulierten Firmware ausgestattet wird, die gar nicht das bucht was eingegeben wird.
Oder mit der man nachträglich die Buchungen ändern bzw. löschen kann. Da hilft grundsätzlich auch kein ausgedruckter Kassenbon dagegen.

Scheint vor allen Dingen in China-Restaurants verbreitet zu sein.

Das war ein Grund den mein Angelladenbesitzer nannte.

Das Übliche eben, wegen ein paar "steuerhinterziehender Deppen" muss eine ganze Branche leiden. (Neben uns allen, weil die Deppen ja eben Steuern hinterziehen)

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Bonpflicht, nette Idee aber nicht unbedingt gewinnbringend in Sachen Steueraufkommen aus meiner Sicht.
In einem Gastronomiebetrieb im Nachbardorf wurde von einer Bedienung "zufällig" immer ein Getränk auf dem Bon "vergessen" aber natürlich abkassiert.
Gern wurden auch kleine Getränke gebon(g)t und große, die ausgeschenkt wurden, abkassiert. Meine Bemühungen einen passenden Bon zu erhalten
wurden mit zu viel Aufwand, Schlüssel für die Kasse nicht da oder ähnlichen Argumenten abgetan.
Vielleicht ist hier nicht der Besitzer das Problem, sondern ein Form von Nebenverdienst?
Seit ich nun aus "steuerrechtlichen Gründen" einen Bewirtungsbeleg einfordere klappt's auch mit dem Bon. ;)
 
In einem Gastronomiebetrieb im Nachbardorf wurde von einer Bedienung "zufällig" immer ein Getränk auf dem Bon "vergessen" aber natürlich abkassiert.
Der Klassiker ist da wohl der Filterkaffee. Natürlich wird, wenn eine ganze Kanne Kaffee gekocht wird, nicht alles verkauft und muss irgendwann weggekippt werden. Es gibt dafür keinerlei Nachweismöglichkeit. Wenn der Kunde keinen Beleg haben möchte, kann der Kaffee also an der Kasse vorbeigeführt werden. Der Wareneinsatz kann aber uneingeschränkt von der Steuer abgesetzt werden.
 
Das stimmt. Man sieht es ja immer wieder, das vor allem in der Gastronomie vom Kellner bis zu Wirt alle nur so im Luxus schwelgen. Die verdienen sich dumm und dusselig und fahren alle goldene Kutschen mit weißen Schimmeln. Einfach nur weil die beim Kaffee und bei der 7up so derb die Steuer bescheißen.

Aber davon mal ganz abgesehen, was genau hat das mit der Bonpflicht beim Bäcker zu tun, in der Gastwirtschaft bekomm ich in der Regel immer so einen Schriebs?
Schon klar, wenn Konzerne Milliarden an Steuern legal an der BRD vorbei schleusen, ist es der Bäcker der an den knappen Staatssäckeln schuld ist. Ist bestimmt auch illegal, wenn ich bei €1,28 auf €1,30 aufrunde und die Bäckerstante das nicht mit angibt.
Ich hol mir eben schnell einen Wimpel...

Das bei solchen Aktionen eh nur die Ehrlichen gefckt werden ist aber dennoch klar, oder?
 
Ist bestimmt auch illegal, wenn ich bei €1,28 auf €1,30 aufrunde und die Bäckerstante das nicht mit angibt.
Nein, Trinkgeld ist steuerfrei, wenn es freiwillig geleistet wird.

Einfach nur weil die beim Kaffee und bei der 7up so derb die Steuer bescheißen.
Kaffee ist wirkungsvoller als 7Up, weil der Einkauf komplett abgesetzt werden kann und nicht klar überschaut werden kann, was davon tatsächlich verkauft wird. Wenn man in einem gut laufenden Laden über den Tag zehn Kaffee an der Kasse vorbeiführt, sind das bei einem Preis von 1,50 sind das im Monat rund 400€, die nebenbei reinkommen und ein paar Euro, die dadurch entstehen, dass man den Wareneinsatz steuerlich auf den offiziell verkauften Kaffee legt (also den Gewinn offiziell verringert). Und das fällt nicht mal auf.

Aber davon mal ganz abgesehen, was genau hat das mit der Bonpflicht beim Bäcker zu tun, in der Gastwirtschaft bekomm ich in der Regel immer so einen Schriebs?
Das System funktioniert seit Jahren sowohl beim Bäcker als auch in der Gastronomie. Aufgrund der eher kleinen Beträge/Kunde, wurde beim Bäcker kein größerer Aufwand betrieben und eben auch gerne auf einen Bon verzichtet. In der Gastro wurde in der Vergangenheit schon etwas genauer geschaut.

Das bei solchen Aktionen eh nur die Ehrlichen gefckt werden ist aber dennoch klar, oder?
Natürlich, zumal da gerade mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird.
 
Wenn man bedankt, dass 42 der reichsten Menschen dieses Planeten genau soviel besitzen, wie 50% der restlichen armen Bevölkerung, dann weiß man, dass immer von unten nach oben verteilt wird.
Quelle

Von daher macht es Sinn, dass ein Bäcker zum Beispiel nicht so die Steuer hinterziehen kann, wie ein Milliardär, der wenn es gut läuft, faktisch so gut wie keine Steuern zahlt.
Der kleine Arschlochbäcker, der morgens um 2:30 Uhr aufsteht und sich die Kimme aufreißt, ist besser zu melken, als ein Milliardär mit ...zich Rechtsanwälten/Steuerberatern/Sonstige Rechtsdreher/Lobbyisten.
Der Bäcker kann auch keine Zeit für diese kriminellen Machenschaften aufbringen und außerdem hat der noch ein Gewissen - vergleichsweise / weitestgehend.

Von daher wird ein Politiker eher den Weg des geringsten Widerstandes gehen und erst mal aus der breiten Masse jeden erdenkliche Cent melken.

Wer aber in Deutschland ein paar Euro am Finanzamt vorbei schleust, der bekommt es natürlich mit der ganzen Härte des Gesetzes zu tun, während strafbare Handlungen wie schwere Körperverletzung, übelste Beleidigung und andere Formen der inneren und äußeren Bedrohung eher unter den Tisch fallen.

Die Bonpflicht für Bäcker ist nur eine von vielen schikanösen Ungleichheiten gegenüber der Menschen, die keine Millionäre/Milliardäre sind.
 
Das Schlimme ist, dass diese Verschärfungen immer scheibchenweise kommen. Wie weiter oben schon stand wurden vor 4 Jahren neben der schon vorhandenen Papier - Archivierung digitale Schnittstellen verpflichtend, also z. B. eine Speicherkarte, die die Transaktionen aufzeichnet. Dafür mussten wir auch neue Kassen kaufen.

Ab nächstem Jahr müssen jetzt auch noch die Daten in Echtzeit an die zuständigen Finanzbehörden übertragen werden. Problem dabei, ich weiß bis jetzt noch nicht, ob ich unsere neuen Kassen noch aufrüsten kann, oder nicht. Der Hersteller sagt, er hätte bis vor ein paar Wochen noch nicht die endgültige Dokumentation für die Schnittstelle bekommen.

Kann also durchaus sein, dass ich hier wieder komplett neue Kassen kaufen muss. Wenn man das gleich richtig gemacht hätte, wäre das für alle einfacher gewesen. Und eigentlich muss das Rad nicht neu erfunden werden - in Österreich gibt es die gleiche Technik schon länger (dummerweise aber nicht die selbe Technik...). Immerhin gibt es jetzt noch einen Aufschub bis September 2020, aber der reist es eigentlich auch nicht raus...

Ich würde nicht unterstellen, das der Staat vorsätzlich den Einzelhandel abwürgen will, aber im Ergebnis ist es schon echt schlimm:
DSGVO, GOBD, BG, TOP, Verpackungsverordnung, Fahrtenschreiber etc, pp. Was da an Zeug zusammen kommt, was alles beachtet werden will, ist schlicht nicht mehr zu stemmen. Und wiederspricht sich teilweise auch noch erheblich.

Das ist meiner Meinung aber auch ein gesellschaftliches Phänomen: Es will keiner mehr Risiken eingehen. Statt dessen haben wir eine absolute Vollkasko - Mentalität in Deutschland und Europa. Nur, wer das Risiko scheut, der kann auch nichts gewinnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ot:
Um dem Thema hier gerecht zu werden hätte er den Wunsch so vehement in einer Bäckerei durchsetzen müssen.
Eine Sauna mit Sicherheitsdienst weicht da ein wenig ab. ;)
 
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