Landtagswahlen in Thüringen

Gamma-Ray

Moderator
Teammitglied
Alle gegen einen, aber auch nicht mit jedem.
Die CDU schließt AfD und Linke aus, wobei die Linke noch das kleinere Übel ist.
Die anderen wollen die AfD ebenso nicht aber miteinander geht schon.
Die Wähler haben das Wort.

Mit dem dem Faschisten Björn Höcke ist die AfD besonders extrem.
Auch wenn das hier lustig ist, der Spaß dürfte ein anderer sein, wenn er es schaffen sollte, noch mehr Stimmen zu bekommen.

 
Tja, Stand jetzt kann man froh sein, dass in Thüringen die alte Regierung so lange geschäftsführend im Amt bleibt, wie es noch keine neue Regierung gibt. Denn das wird jetzt wohl etwas dauern.

Was die AfD-Wähler angeht. Wäre schlau, wenn man sie diesmal nicht beschimpft, sondern versucht ein Gegenangebot zu machen.

Vielleicht könnte ja die Vision einer besseren Bundesrepublik die Leute von der Vision eines besseren Reiches weglocken.

Was die SPD angeht ... ach, lassen wir das.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir ist dort jede Regierungsbildung lieb, solange sie ohne Beteiligung des Faschisten Höcke ist.

Wer mit dem koaliert, wird von der eigenen Wählerschaft abgestraft und noch ist der überwiegende
Teil der gewählten Parteien Nichtfaschistisch.

Noch ist das so...
 
Wir müssen das großdeutsche Reich nach der Wiedervereinigung wieder auflösen und jeder Teil kocht sein eigenes Süppchen.

Dann ist der Westen nicht alles Schuld und wir können uns gegenseitig austauschen, wie schlecht es uns geht.

Eine kleinere alte Bundesrepublik und eine noch kleinere NACHFOLGE-DDR neigen dann auch nicht zum Größenwahn und ob der Osten dann im Faschismus endet, ist mir auch Wurst.

Mag sein, dass die etablierten Parteien viel falsch machen. Deshalb ist es aber noch kein Grund, einen größenwahnsinnigen Faschisten zu wählen.
 
Heute morgen im Radio (SWR1 / ich zitiere mal aus dem Gedächtnis,
wörtlich bekomme ich es nicht hin):
"Unverständnis bei den West-Parteien, wieso die AfD ein solches Ergebnis
einfahren konnte - schließlich hatte man im Vorfeld deutlich darauf hingewiesen,
dass Halle durch die AfD Aufstachelung verursacht wurde."

Über solche Kommentare kann ich nur den Kopf schütteln.
Die Querverweise auf Halle haben der AfD eher mehr Wähler beschert,
als dass sie welche gekostet hätten. Zumal die lautesten Hinweise
aus der Ecke kamen, die mit Halle eine neue Killerspieldebatte vom
Zaun brechen wollten.

Wann lernen die "etablierten" Politiker es endlich: Die AfD wird man
nicht los, indem man noch zusätzliche Wahlwerbung für sie macht!
Einfach mal die Fr... über die Konkurrenz halten und selbst mal etwas
abliefern, dann wäre die AfD ruck-zuck vom Tisch.
 
... Mag sein, dass die etablierten Parteien viel falsch machen. Deshalb ist es aber noch kein Grund, einen größenwahnsinnigen Faschisten zu wählen.

Die AfD wurde trotz Höcke gewählt, die Linke wegen Ramelow. Daß die AfD wegen Höcke gewählt wurde, ist mMn ein Trugschluß. Dem Großteil der Wähler beider Lager ging es mMn nicht darum, einen Faschisten zu wählen oder die SED-Nachfolgepartei.
 
Als Ausländer habe ich mich auch schon gefragt, wie es mir als Wähler in Deutschland gehen würde. Die
kurze Antwort ist, ich wäre ziemlich sauer.
Zu Sachfragen kann ich an der Urne keine Stellung beziehen. Bin ich mit der Politik meiner Regierung also
nicht einverstanden, muss ich meine Stimme einer anderen Partei geben.

Mich würde interessieren, was den ein enttäuschter CDU-Wähler machen kann? Ich gehe mal davon aus,
er möchte lieber nicht AfD, Grüne oder Linke wählen... ?
 
Die AfD wurde trotz Höcke gewählt, die Linke wegen Ramelow. Daß die AfD wegen Höcke gewählt wurde, ist mMn ein Trugschluß. Dem Großteil der Wähler beider Lager ging es mMn nicht darum, einen Faschisten zu wählen oder die SED-Nachfolgepartei.

Das mit der SED-Nachfolgepartei kann ich den linken aber nicht 100 Jahre vorwerfen, vielmehr ist wichtig,
mit welcher Programmatik sie dem Volke gegenüber tritt und ob sie Grundgesetz, Gewaltenteilung und
andere elementare Dinge anerkennen. Aber sie werden nicht von Faschisten angeführt!

Und da glaube ich der AfD überhaupt NICHTS. Sie wollen abschaffen, was über Jahrzehnte dieses Land
erst erfolgreich gemacht hat.
 
In meinem Gedankenspiel wäre ich ein enttäuschter Wähler. Solche müssten meiner Ansicht nach zahlreich vorhanden sein,
wenn ich die Wahlergebnisse in der jüngsten Vergangenheit richtig interpretiere.

Ich wäre also unzufrieden, weil ich keine richtige Alternative als wählbar erachten könnte.
 
@Gamma
Nun sind aber erst 30 Jahre seit dem Sturz der SED und Hammer, Zirkel, Stacheldraht vergangen, ein bißchen nachtragend will ich schon noch sein ;)
Die Linkswähler vertrauen laut Umfragen dem links gemäßigten Ramelow, unabhängig vom Parteiprogramm der Linken, das höchstwahrscheinlich nur die allerwenigsten jemals gelesen haben. Und ja, die Wähler der Linken in Thüringen unterscheiden sich natürlich von den Wut-Wählern der AfD, denen es egal war, ob ein Faschist die Partei bei der Wahl anführt. Blinde Wut eben.
 
Die Schweiz tendiert bei den Abstimmung zur Vernunft. Auch wenn es hier - verglichen mit dem hiesigen Lebensstandard - auch viele Menschen gibt, die sich abgehängt fühlen, scheint es mir hier eher unüblich die Schuld beim anderen zu suchen. Auch den Neid (und hier könnte man wirklich neidisch werden) empfinde ich noch lange nicht so ausgeprägt wie in Deutschland. Demzufolge gibt es hier weniger Wutbürger und die direkte Demokratie kann durchaus funktionieren.

Vor einer Weile wurde hier mal über mehr Urlaub abgestimmt und die Vorlage wurde abgelehnt! :eek: Versuch das mal in Deutschland. Gerade in der aktuellen Situation bin ich froh, dass wir keine direkte Demokratie haben. Mir würde Angst und Bange, hätte die AfD die Möglichkeit eine bundesweite Abstimmung gegen Ausländer anzustoßen, deren Ergebnis dann umgesetzt werden müsste. Gruselig. Was man so von den ganz Linken hört ist teilweise auch gruselig.

Wenn man in Deutschland nicht mit den "großen" Parteien zufrieden ist, hat man zwei Möglichkeiten seinen Unmut kundzutun. Man kann die Tierschutzpartei wählen, die Piraten (gibt's die noch?) oder die Partei Bibeltreuer Christen. Oder - auch wenn das völlig absurd klingen mag - man kann einer Partei beitreten und die Veränderung von innen selbst mitgestalten. Dagegen wird gern ins Feld geführt, dass man in den etablierten gegen den Jahrhunderte alten Filz nichts tun kann, wenn man sein Mäntelchen nicht in den Wind hängt. Aber es gibt noch eine Notlösung: Wenn niemand es richtig macht und mitmachen bei den anderen Parteien nichts bringt, dann kann man sich mit gleichgesinnten zusammentun und selbst eine Partei gründen.

Das ist beschwerlich und verspricht nicht zwangsläufig zur Erfolgsstory zu werden, vor allem wenn man feststellen muss, dass man doch weniger Leute findet, die gleicher Meinung sind. Aber man kann das versuchen. Das ist ja das schöne bei uns. Wir dürfen das nicht nur, wir können das auch.
 
Das amtliche Wahlergebnis wird am 7.11.19 bekannt gegeben.
Alles ist offen, aber wenig bis gar nichts ist möglich.

Falls die FDP rein kommt, will sie nicht mit den Linken.
Sie ist mit 5 Stimmen über der 5% Grenze.

Die CDU spricht mit den Linken, will/darf aber auch nicht.
Der Rest bekommt die erforderliche Mehrheit nicht zusammen.

Da Björn Höcke bei der nächsten Wahl die absolute Mehrheit bekommt,
sind Neuwahlen sinnvoll, damit sich Thüringen endgültig abschießen kann.

Prost.
 
Die CDU spricht mit den Linken, will/darf aber auch nicht.
Ich vermute die Gespräche laufen in Richtung Minderheitsregierung -
also, dass man nicht in die Koalition geht, aber trotzdem Beschlüsse
der Linken mit trägt.
Damit hat man sich an die Vorgabe "keine Koalition" von oben gehalten
und trotzdem eine Regierung ohne AfD ermöglicht.
 
Ja die Minderheitsregierung ist ein Thema, nur wurden wegen Wahlfälschung der FDP 4 Stimmen weggenommen und der SPD gegeben.
Jetzt ist die FDP mit einer Stimme gerade mal überhaupt in den Landtag gekommen. Eintausendstel Haarspitze sozusagen.
Wenn jetzt noch in einem anderen Wahlkreis was auffällt sind die raus.
 
Wenn zwei sich streiten, freut sich die FDP in Thüringen - unter Mithilfe der AfD.

https://www.faz.net/aktuell/politik...-thueringens-ministerpraesident-16618771.html

Einen Ministerpräsident der FDP hatten wir auch noch nicht, muss wohl daran liegen, dass man im Osten der Republik immer was anderes machen will.

Immerhin distanziert sich der FDP-Mann von der AfD und will auch nicht mit ihnen was zu tun haben. Ob das jetzt beim Regieren klappt?

Die Aufregung ist jedenfalls groß, nachdem er mit einer Stimme mehr als Ramelow gewählt wurde.
 
Oben