Diskussion Mit der Mehrwertsteuer steuern

Gamma-Ray

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Jetzt wurde eine Diskussion losgetreten, wie man die unterschiedlichen Mehrwertsteuersätze zwischen 7-19% besser und gerechter anwenden kann. Dabei soll nach einem Vorschlag zum Beispiel Fleisch nicht mit 7 %, sondern 19 % besteuert werden.
Das überschüssig eingenommene Steuergeld soll durch Umverteilung den Tieren zugute kommen und natürlich der Umwelt!

Ja und es gibt eine Menge Dinge des täglichen Bedarfs, zum Beispiel Tampons, die analog den Luxusgütern mit 19 % versteuert werden, anstatt mit 7 % wie einfache Lebensmittel.

Und wie es halt in Deutschland so ist, sagt man nicht: Jo, dann setzen wir uns mal an einen Tisch und schauen nach einer praktikablen und gerechten Lösung.
Stattdessen kommt es zu dem üblichen medialen Geschisse einzelner Politiker, die immer irgendwas blöd, nicht umsetzbar, ungerecht oder was weiß ich noch finden.

Ich denke aber schon, dass man was machen kann. Wir wissen alle, dass unser Fleischkonsum auf Dauer für die Welt zum richtigen Problem wird. Es muss doch wohl möglich sein, den Konsum schrittweise abzusenken.
Ich kenne Leute, die essen locker zwischen 4-5 kg Fleisch die Woche, das muss dringend deutlich weniger werden. Leider gibt es anscheinend keine bessere Lösung, als Steuern. Auch wenn es wieder arme trifft, aber wenn man dann andere Steuersätze reduziert, dann relativiert es sich doch wieder unterm Strich.

Was meint ihr?
 
Ich finde die unterschiedlichen MWST-Sätze ohnehin unnötig, erhöhen nur den Verwaltungsaufwand. Und oftmals sind die Gründe für die Unterschiede bestenfalls historisch bedingt, logisch und sachlich aber gar nicht verständlich.

Also ein einheitlicher MWST-Satz für alles!
Aber anstatt nun den Satz für alles einfach auf 19% zu erhöhen (was natürlich die allereinfachste Lösung ist und somit die einzige, die unseren Politikern einfällt), könnte man ja einen neuen Satz berechnen (der in Summe ungefähr die gleichen Steuereinnahmen wie zuvor generiert) und z.B. einfach 16% auf alles erheben.

Da unser Staat aber seit etlichen Jahren jährlich neue Rekordeinnahmen vermeldet könnte man ja auch mal die Bürger steuerlich entlasten und den MWST-Steuersatz vereinheitlichen und gleichzeitig in Summe reduzieren, vielleicht ein einheitlicher Satz von 11%?
Anstatt sich den ganzen Tag den Kopf darüber zu zerbrechen, wofür man die Mehreinnahmen denn verschwenden könnte!

Die MWST als Lenkungsinstrument für irgendwelche grüngefärbten ideologischen Ideen einzusetzen ist der grundsätzlich falsche Weg. Wenn man umweltpolitisch tätig werden will muss man entsprechende gesetzliche Rahmenbedingungen mit eindeutigen Vorgaben schaffen, in Kraft setzen und strikt umsetzen.
Irgendeine wie auch immer geartete Erhöhung einer Verbrauchssteuer wird da nicht viel bringen.

Wenn man den Fleischkonsum reduzieren will müsste man logischerweise zu allererst bei den absolut irrsinnigen EU-Subventionen für die Massen- und Schlachtviehhaltung ansetzen.
In einem hoch subventionierten Markt funktioniert das Regulativ Angebot und Nachfrage nämlich nicht (sieht man ja auch an der Milchwirtschaft).

Nehmen wir also mal an, das Fleisch in Deutschland wird teurer, die Nachfrage sinkt, aber die EU-weite Produktion bleibt wegen der Subventionen auf hohem Niveau.

Wohin mit den Überschüssen?
Billigst auf den Weltmarkt exportieren, damit den Ländern der Dritten Welt ihre Agrarwirtschaft endgültig zerstören und anschließend dafür als Entschädigung die Entwicklungshilfe erhöhen?
Vernichten, um die Marktpreise stabil zu halten (wie es jährlich schon mit Weizen, Tomaten, Äpfeln, usw., geschieht)?
Deutschland mit Tiefkühlhäusern zu pflastern und das Fleisch dort für schlechte Zeiten bunkern (hatten wir mit den sog. Butterbergen ja auch schon mal)?

Die ganze Idee über eine MWST-Erhöhung für Fleisch den Konsum zu reduzieren ist überhaupt nicht zu Ende gedacht und reiner (grüner) Populismus!
 
Also ein einheitlicher MWST-Satz für alles!

Sorry, aber das ist genauso sinnvoll, wie die MwSt. auf Fleisch zu erhöhen. Anstatt die Grundversorgung günstig zu halten, wird alles was nicht Lebensnotwendig ist, billiger und die Grundversorgung teurer.
Leiden tun darunter nur diejenigen, die finanziell nicht so gut gestellt sind ...
 
Ich stehe auf Seiten derer, die Fleisch sowie alle tierischen Produkte zugunsten einer stark verbesserten Tierhaltung und des Umweltschutzes verteuert sehen möchten. Die Vergiftung und Vernichtung der Umwelt zugunsten von billigen tierischen Produkten und qualvolle Tierhaltung müssen gestoppt werden. Ob eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 19% ein wirksames Mittel ist, um den Verbrauch von tierischen Produkten auf ein tierfreundlicheres und umweltverträglicheres Maß zu senken? Ich würde als Gesetzgeber zunächst alle BIO-Produkte weiterhin mit 7% Mehrwertsteuer belasten, alle anderen Produkte mit 19%. Durchschnittlich und weniger gut betuchte Konsumenten würden sich natürlich dadurch benachteiligt fühlen, aber sie sind nun mal die große Masse, die entscheidend dafür ist, was und wieviel verbraucht wird.
 
Sorry, aber das ist genauso sinnvoll, wie die MwSt. auf Fleisch zu erhöhen. Anstatt die Grundversorgung günstig zu halten, wird alles was nicht Lebensnotwendig ist, billiger und die Grundversorgung teurer.
Leiden tun darunter nur diejenigen, die finanziell nicht so gut gestellt sind ...
OK, damit hast Du sicher recht. War etwas egoistisch von mir gedacht, weil ich wohl zu den Profiteuren einer solchen Regelung zählen würde. Für die Grundversorgung wende ich nur den kleineren Teil meines Einkommens auf.

Jeder denkt eben nur an sich, nur ich denke an mich! ;)

Ich stehe auf Seiten derer, die Fleisch sowie alle tierischen Produkte zugunsten einer stark verbesserten Tierhaltung und des Umweltschutzes verteuert sehen möchten.
Ich bin auch für eine artgerechtere und stark verbesserte Tierhaltung, aber so eine Regelung muss mindestens auf EU-Ebene erfolgen.
Das lokal in Deutschland zu machen bringt genau gar nichts, bestenfalls geben die deutschen Bauern auf und die Massentierhaltung wandert in andere EU-Staaten, wo man noch billiger und unter noch unwürdigeren Bedingungen für die Tiere "produzieren" kann.

Und solange Agrarsubventionen unabhängig vom Bedarf und/oder Verbrauch gezahlt werden bringt das ebenfalls nichts. Auch hier wandert die Produktion (und die Subventionsempfänger) bestenfalls ab.

Dann wird das Fleisch in Deutschland vielleicht (etwas oder gar auch nicht) teurer, wird dafür aber in weit größerem Maßstab importiert. Für eine verbesserte Tierhaltung bringt das genau NULL, vielleicht tritt sogar das Gegenteil ein weil die Produktionsstandorte in Länder mit weniger strengen Bedingungen verlegt werden.

Außerdem sehe ich als Verbraucher auch irgendwann nicht mehr ein, warum ich für immer weniger Konsum immer mehr bezahlen soll.

Ist doch bei der Energiewende das Gleiche: alle Haushaltsgeräte, Beleuchtung, usw. auf "Energie sparen" getrimmt und heute zahle ich trotz deutlich niedrigerem Verbrauch dennoch mehr als vor 10 Jahren.

Noch ein Beispiel: heute wurden bei uns die "gelben Säcke" abgeholt. Es ist ein echtes Trauerspiel, wie viel Plastik-/Verpackungsmüll da vor jedem Haus auf Abholung wartet.
Ich bin mir sicher, dass man ohne jegliche hygienischen Einschränkungen innerhalb von 12 Monaten mindestens die Hälfte davon einsparen könnte, wenn der Gesetzgeber endlich mal seine Arbeit machen würde und eine entsprechend strenge Verpackungsverordnung erließe.

Aber alles was denen einfällt sind Steuererhöhungen (siehe auch CO2-Steuer), die außer Mehreinnahmen für den Staat absolut nichts für die Umwelt, das Klima, die Tierhaltung, usw. bringen. Ich bin einfach nicht mehr naiv und gutgläubig genug um zu glauben, dass immer mehr Staat abgezockt zu werden irgend etwas zum Positiven verändern wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich bin durchaus dafür, mit "Steuern zu steuern". Anstatt die Mehreinnahmen aber (angeblich) in die Förderung von Alternativen zu stecken, was dann wieder niemand kontrollieren kann, sollte man zumindest einen guten Teil des Geldes in die AUFKLÄRUNG der Bevölkerung investieren, damit die Leute besser verstehen, worum es überhaupt geht und warum es überhaupt notwendig ist.
Ein weiser Mann hat mal gesagt: "Es gibt nur einen Weg, einen Menschen zuverlässig dazu zu bringen, das zu tun, was man von ihm will: Er muss es selbst wollen."
 
Ich bin kein Freund von solchen Mechanismen.

Wenn ich etwas tue, was politisch nicht gewollt ist, werde ich also durch höhere Steuern finanziell bestraft.
Wenn ich es nicht tue, werde ich dafür aber nicht belohnt, sondern nur nicht bestraft.

Nun könnte man natürlich versuchen, dass "Nicht-bestraft-werden" als Belohnung zu verkaufen, aber das ist dann doch eine sehr armselige Argumentationsbasis.

Wenn überhaupt, müsste man die Einnahmen aus der "Steuerstrafe" für ungesunde, unökologische, usw. Lebensmittel dazu verwenden, um die Endverbraucherpreise für gesündere Bio-Lebensmittel zu subventionieren und zu senken (wohlgemerkt: die Endverbraucherpreise senken und nicht die Gewinne der Produzenten erhöhen).
Niedrigere Endverbraucherpreise würden ganz sicher die Nachfrage und den Konsum dieser Produkte steigern.

Grundsätzlich bin ich aber dagegen, dass sich unser Staat zunehmend in meine private Lebensführung einzumischen versucht und mir immer mehr vorschreiben will.

Auch wie viele Lebensmittel ich wegschmeisse kann unserem Staat doch eigentlich egal sein, schliesslich habe ich die von meinem Geld ehrlich gekauft. Und in einem hoch subventionierten Agrarmarkt, in dem die EU-Staaten jährlich ein paar Millionen Tonnen Lebensmittel vernichten um die Marktpreise stabil zu halten, ist das ohnehin nichts anderes als pure Heuchelei.
 
Gerade beim Fleisch ist es nicht Sinnvoll. Es wird bestimmt kaum einen Effekt haben, ob das eingenommene Geld den Tieren zugute kommt ist fraglich. Ganz im Gegenteil, wird aufgrund der Preissteigerung wahrscheinlich noch mehr auf Billigfleisch zurückgegriffen. Man sollte den Fleischpreis lieber durch strenge, EU-weite Haltungsanforderugen und Transparenzregelungen so in die Höhe treiben, dass Tiere und Umwelt etwas davon haben.
 
Natürlich kann man die Steuern auf Fleisch erhöhen, wenn man sich mit den politischen Folgen abfindet.

Der normale Malocher, der sich am WE auf ein lecker gegrilltes Steak freut, wird sich auch hinterfragen wozu er dieses Steuer zahlt und dananch A****F***D***** wählen.
 

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Der normale Malocher wird sich auch ein Steak leisten, das 12% teurer ist, ohne das er deswegen Fahnenflucht begeht und zur AfD überläuft, denke ich mal ;)
Ich weiß immer nicht, ob ich lachen oder weinen soll, wenn mir Bekannte, normal verdienend, weiß machen wollen, daß sie sich keine Eier aus Freilandhaltung, geschweige denn Bio-Eier leisten können - bei einem Verbrauch von 4 Eiern pro Woche.
 
Es dürfte unbestritten sein, dass es eine Menge Konsumenten gibt, die übermäßig viel Fleisch verzerren und darauf nicht verzichten wollen.
Die kaufen kiloweise bei der Kette, die es möglichst am billigsten macht, das kann auch 4 Euro je Kilo sein.
So lange diese Menschen Fleisch in rauhen Mengen in sich rein stopfen, ohne auf Herkunft und Qualität zu achten, solange wird es auch solche unmoralischen Angebote geben.

Letztendlich ist auch der Verbraucher an der Fleischproduktion schuld, die unsere Umwelt nun mal erheblich belastet.
 
Bist du Vegetarier? Oder gar Veganer? Ich habe bis jetzt noch kein Lebensmittel gefunden, dass Fleisch völlig ersetzen könnte. Fleisch gehört zu einer ausgewogenen Ernährung dazu. Meine Meinung. Fleischkonsum womöglich reduzieren ist natürlich positiv. Aber freiwillig. Höher besteuern ist hingegen reine Abzocke. Leute lassen sich bei der Ernährung nicht gern etwas vorschreiben. Und nicht nur bei der Ernährung.
 
... Fleisch gehört zu einer ausgewogenen Ernährung dazu. Meine Meinung. Fleischkonsum womöglich reduzieren ist natürlich positiv. Aber freiwillig. ...

Wie viele Raucher hätten es wohl freiwillig gelassen, in Gaststätten oder am Arbeitsplatz (Werkstatt, Büro) zu rauchen und das, obwohl sie wußten, das Rauchen extrem ungesund ist? Ich gehörte jedenfalls nicht zu freiwilligen Kneipen- und Arbeitsplatznichtrauchern und meine Kollegen auch nicht. Du glaubst, daß gewohnheitsmäßige Vielfleischesser freiwillig bzw. aus Einsicht in die Notwendigkeit ihren Fleischkonsum einschränken würden? Das wird nicht funktionieren.
Ich bin Flexitarier. In meiner Kindheit war Fleisch noch Luxus, meist nur Sonntags auf dem Teller und dann meist aus eigener Tierhaltung. Ich brauchte länger als die letzten 30 Jahre meiner Berufstätigkeit nicht einen einzigen Arztbesuch. Gesund bleibt man also auch ohne täglich Fleischwaren zu essen. Oder vielleicht gerade deswegen.
 
Bist du Vegetarier? Oder gar Veganer? Ich habe bis jetzt noch kein Lebensmittel gefunden, dass Fleisch völlig ersetzen könnte. Fleisch gehört zu einer ausgewogenen Ernährung dazu. Meine Meinung. Fleischkonsum womöglich reduzieren ist natürlich positiv. Aber freiwillig. Höher besteuern ist hingegen reine Abzocke. Leute lassen sich bei der Ernährung nicht gern etwas vorschreiben. Und nicht nur bei der Ernährung.

Ich meine, dass man auf Fleisch nicht völlig verzichten muss. ;) Nur dieser Massenverzehr kann so nicht weitergehen. :)
Klar, ich esse auch gerne mal Fleisch, nur muss ich mir bei einer Grillparty nicht 3 große Koteletts und 3 Würstchen reinpfeifen.
Gegrilltes Gemüse und andere Beilagen schmecken auch.

Ich möchte nur sagen, dass man 1. auf die Vernunft setzen sollte, aber nicht nur. Denn wenn jemand uneinsichtig ist und damit der Allgemeinheit schadet, dann muss man auch mal nachhelfen.
Das hat nichts mit Bevormundung zu tun!
Wir reden zum Beispiel auch über Zuckerreduzierung, aber wenn es nicht "von oben" gesteuert wird, dann passiert auch nichts.

Im übrigen behaupte ich, dass den Leuten von allen Seiten sehr wohl etwas vorgeschrieben wird, was sie zu essen haben und da machen alle mit, egal ob Politiker / EU, der Handel, die Erzeuger usw.
Der Verbraucher wird zum Beispiel auch nicht bei der Deklaration von Lebensmitteln gefragt. Also was da teilweise auf den Tisch kommt, das hat wenig mit Selbstbestimmung zu tun und wir wir alle Hintergründe kennen würden, dann wäre uns vermutlich kotzübel. :kotz
 

Funktioniert das irgendwie? 2007 hat die UN offiziell festgestellt, dass wir klimatechnisch in der Scheiße sitzen.

Ich sehe 2019 überall nur noch Pulled Pork-Burger und SUVs.

Sorry, um die Welt zu rettet, bräuchten wir tatsächlich eine Ökodiktatur. Der Mensch alleine ist zu egoistisch und träge. Ach ja, mit Ökodiktatur meine ich nicht die Grünen. Die sind ziemlich viel, aber nicht wirklich öko.
 
Der Verbraucher wird zum Beispiel auch nicht bei der Deklaration von Lebensmitteln gefragt. Also was da teilweise auf den Tisch kommt, das hat wenig mit Selbstbestimmung zu tun und wir wir alle Hintergründe kennen würden, dann wäre uns vermutlich kotzübel. :kotz

Das ich auch bei vielen anderen Dingen im Leben keine echte Wahl habe ist aber eine seltsame Begründung dafür meine Wahlmöglichkeiten noch weiter einzuschränken. :D

Nach wie vor bin ich der Meinung das es nicht richtig sein kann den Konsumenten für eine "falsche" Konsumentscheidung zu bestrafen und gleichzeitig die "falschen" Konsumgüter unverändert zu produzieren und auf dem Markt zu belassen.

So zu verfahren macht nur Sinn, wenn man politisch eigentlich darauf vertraut, dass die Konsumenten weiterhin die "falschen" Güter kaufen und man dann die höheren Steuereinnahmen einkassieren kann.

Die EU muss bei allen Produkten, deren Konsum in der jetzigen Form bzw. den derzeitigen Mengen gesundheitsschädlich ist sofort alle Subventionen stoppen, sonst haben wir die gleiche Situation wie bis vor kurzer Zeit beim Tabak: der Tabakanbau wurde subventioniert und gleichzeitig gab die EU Millionen für Anti-Raucher-Kampagnen aus (angeblich sind die Tabaksubventionen inzwischen eingestellt, vielleicht heißen sie jetzt aber auch nur anders und sind an anderer Stelle im EU-Haushalt versteckt).
Beim Zucker ist es übrigens ganz ähnlich und beim Fleischkonsum (und der daraus resultierenden Massentierhaltung) genau so.

Bin ich denn der einzige, der so etwas für totalen Schwachsinn hält?
Und ist es nicht sinnvoll, den ersten Schritt vor dem zweiten zu tun und nicht umgekehrt?
 
Nach wie vor bin ich der Meinung das es nicht richtig sein kann den Konsumenten für eine "falsche" Konsumentscheidung zu bestrafen und gleichzeitig die "falschen" Konsumgüter unverändert zu produzieren und auf dem Markt zu belassen.

So zu verfahren macht nur Sinn, wenn man politisch eigentlich darauf vertraut, dass die Konsumenten weiterhin die "falschen" Güter kaufen und man dann die höheren Steuereinnahmen einkassieren kann.
Danke, dass Du meine Gedanken in Worte gefasst hast.
Bin ich denn der einzige, der so etwas für totalen Schwachsinn hält?
Und ist es nicht sinnvoll, den ersten Schritt vor dem zweiten zu tun und nicht umgekehrt?
Nein, Du bist sicher NICHT DER EINZIGE, aber es ist eben viel bequemer, anders zu denken - bzw. die anderen denken zu lassen.
 
Vielleicht habe ich mich nicht richtig ausgedrückt.
Es bezog sich auf den Satz von @Sheldor:
Leute lassen sich bei der Ernährung nicht gern etwas vorschreiben.

Die Ernährung wird aber auch durch eine falsche Deklaration vorgeschrieben.
Mit anderen Worten: man jubelt dem Verbraucher sehr oft etwas unter und er weiß es gar nicht.
 
Die Ernährung wird aber auch durch eine falsche Deklaration vorgeschrieben.
Mit anderen Worten: man jubelt dem Verbraucher sehr oft etwas unter und er weiß es gar nicht.
Aber auch da ist die Politik gefordert. Natürlich würde es auch niemand lesen, wenn an jedem Joghurt eine armlange Liste mit Zutaten und Zusatzstoffen hängt.

In anderen Ländern hat man durchaus Erfolge mit einer "Lebensmittelampel" gemacht, also auf jedem Lebensmitteletikett ist eine Ampel mit grün, gelb und rot aufgedruckt.
Aber auch das macht nur Sinn, wenn die Rahmenbedingungen entsprechend streng sind, überwacht werden (und zwar nicht von der Industrie selbst!) und Verstöße streng geahndet werden.

Wer mal auf Seiten wie Foodwatch ein bisschen quer gelesen hat weiß aber, dass es in Deutschland z.B. reicht mit einem hochwertigen Bestandteil (Macademia-Nüsse, Cranberries, usw.) werben zu dürfen, wenn nur 3% davon enthalten sind und der Rest mit anderweitigen billigen Ersatzstoffen (lebensmitteltechnisch behandelte Rosinen oder Erdnüssen, usw.) aufgefüllt wird.
Auch die Bezeichnung "naturidentische Aromastoffe" ist ein grandioser Einfall der Marketing-Abteilungen, dass heißt nur das dieser Aromastoff irgendwo in der Natur vorkommt, möglicherweise im Verdauungstrakt von Hühnern oder in Schweineborsten. ;)

So lange in Deutschland Verbraucherrechte und -informationen vom Gesetzgeber so stiefmütterlich behandelt werden braucht man sich über etwas anderes nicht groß Gedanken zu machen, die Hersteller nutzen mit Sicherheit jedes legale Hintertürchen.
 
In anderen Ländern hat man durchaus Erfolge mit einer "Lebensmittelampel" gemacht, also auf jedem Lebensmitteletikett ist eine Ampel mit grün, gelb und rot aufgedruckt.
Aber auch das macht nur Sinn, wenn die Rahmenbedingungen entsprechend streng sind, überwacht werden (und zwar nicht von der Industrie selbst!) und Verstöße streng geahndet werden.

Ich kann mir die Umsetzung in Deutschland schon ausmalen:
Alles ist grün, der Unterschied liegt in den verschiedenen Farbschattierungen (hellgrün = alles toll, hellgrün +1 Schattierung dunkler = besser nicht Essen, mittelgrün = nahezu tödlich) - man Vergleiche die Energiekennzeichnungen, bei denen die Anzahl der "+" Zeichen hinter dem A (das eigentlich für Energiesparend stehen sollte) kennzeichnet, ob das Gerät 0,5% weniger Energie benötigt ...


Wer mal auf Seiten wie Foodwatch ein bisschen quer gelesen hat weiß aber, dass es in Deutschland z.B. reicht mit einem hochwertigen Bestandteil (Macademia-Nüsse, Cranberries, usw.) werben zu dürfen, wenn nur 3% davon enthalten sind und der Rest mit anderweitigen billigen Ersatzstoffen (lebensmitteltechnisch behandelte Rosinen oder Erdnüssen, usw.) aufgefüllt wird.
Auch die Bezeichnung "naturidentische Aromastoffe" ist ein grandioser Einfall der Marketing-Abteilungen, dass heißt nur das dieser Aromastoff irgendwo in der Natur vorkommt, möglicherweise im Verdauungstrakt von Hühnern oder in Schweineborsten. ;)

Der aktuelle Hype ist "Vegan". Entsprechende Kennzeichnungen prangen auf so ziemlich allem, bis hin zum Wasser.
Bei den BIO-Getränken kommt seit einiger Zeit ein Label in Mode, wie toll recyclebar die Plastikflasche drumherum ist ...
 
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