Wobei ich mir um die CDU weniger Gedanken mache als um die SPD. Wer sollte denn ihren Platz einnehmen? Die FDP, die Linken, die Piraten, eine neue Partei? Glaube ich nicht. Wenn die enthusiastischen, jungen Grün-Wähler am eigenen Leib erfahren müssen, daß Grün-Populismus ohne Rücksicht auf wirtschaftliche Interessen die Industrie schwächt und sogar aus Deutschland vertreibt, weil sie international sonst nicht mehr konkurrenzfähig ist, schlägt spätestens wieder die Stunde der CDU/CSU. Erst kommt das Fressen, dann die Moral, auch bei jungen Wählern.
Gedanken mache ich mir über die Entwicklung in Deutschland. Das Parteien auch für diese Entwicklung verantwortlich sind, ist mir klar, aber wirkliche Gedanken über irgendwelche Parteien mache ich mir da nicht. Aber ja, ich sehe mich als Beobachter und habe meine Meinung.
Wobei ich dir durchaus Recht gebe. Erst kommt das Fressen...
Wobei die Menschen in Mosambik auch irgendwie leben. Auch wenn sie nicht zu den Industrienationen gehören.
Meiner Vermutung nach wird, wie du ähnlich vermutest, eine Anpassung an die Klimaziele nicht mit der Steigerung des BIP vereinbar sein. Weder in Deutschland noch in Europa.
Wir leben mit dem System Kapitalismus. Dieses System sieht nicht vor, das es mal etwas weniger gibt. Eine kollektive Zurückstufung wäre vielleicht noch eine Möglichkeit, aber wir schaffen es nicht einmal unsere aktuellen Klimaziele einzuhalten, weil wir viel zu sehr in kurzfristigen Anbiederungen gefangen sind.
Von den Grünen halte ich nichts. Anderseits sind diese nun in einer Situation, in denen sie vielleicht etwas mehr als nur kleine Brötchen backen können. Aber von den ursprünglichen Zielen von denen - und auch vom Verhalten dieser Wähler und auch Politikern - ist nicht sehr viel übrig geblieben. Unter SPD und Grünen sind damals die Waffenexporte aus Deutschland förmlich explodiert. Alleine schon deshalb kann ich diese Partei nicht ernst nehmen.
Nach meiner Erkenntnis stecken wir zur Zeit in einem argen Dilemma. Unser System (die Politik, das Geldsystem, die Wirtschaft, unsere Lebensart und einige weitere Punkte) sind mit den abgesprochenen und eben auch versprochenen Klimazielen nicht vereinbar. Die allgemeine Politik (angefangen bei Kommunalpolitik) wird, wie du sehr schön erkannt hast, den Teufel tun, gut laufende Systeme abzustellen, nur weil mal eben ein bisschen Klima bedroht ist.
Eine Lösung habe ich nicht. Nur Ansätze, von denen ich nur die Ansätze der möglichen Folgen habe. Ich bin sozusagen
nur ein wenig Ifo.
Der erste Schritt für genügend Geld für eine wirtschaftliche Änderung hin zum Klima wäre meiner Meinung nach: Geld einzukassieren. Alles was über eine Million Gewinn pro Jahr (Dollar) Barvermögen pro Person geht, bekommt der Staat für die Umsetzung der Klimaziele. AUCH VON POLITIKERN. Ob geerbt, in Aktien oder Grundstücken.. egal. Nirgendwo auf der Welt kommt man mit ein wenig haushalttechnischem Verstand mit einer Million pro Jahr nicht aus.
Nach der Quelle von Rezo haben wir jedoch bereits hier in Deutschland den wunderbaren Sachverhalt, das die
45 reichsten Familien über mehr Geld verfügen als mehr als die Hälfte der einkommensärmeren Schicht in Deutschland. Sprich: 45 Familien besitzen mehr Geld als über 50.000.000 (Fünfzig Millionen) Menschen alleine in Deutschland.
Diesen Trend kann man jedoch in fast allen Industrieländern beobachten. Ganz wenige Menschen besitzen irre viel und die Masse besitzt eigentlich nichts.
Randbemerkung: Das ist eine menschliche Eigenschaft. Egal in welche Zeit ich zurückgehe, ob vorindustrielle Zeit, Renaissance, Mittelalter, Römer, Araber, Karthager, Japaner, chinesische Dynastien, Ägypter, etc. - Hängt unmittelbar mit der sozialen Komponente zusammen. Ähnliches finden wir auch bei fast allen anderen Primaten und bei vielen Säugetieren. Wenige besitzen eher mehr und viele besitzen eher wenig.
Im Sinne von GLOBAL müssen wir dieses System durchbrechen. Das wird niemanden von den reicheren 20% der Weltbevölkerung gefallen wird (gesamt Deutschland gehört dazu) kann ich nachvollziehen. Ist jedoch der Preis den wir leisten müssen, wenn wir nicht die Zukunft aller kommenden Generationen an die Wand fahren wollen.
Die andere Alternative, welche in unserer Menschheitsgeschichte eigentlich die Regel ist, ist Krieg. Meinungsverschiedenheiten oder einfach Landgewinn zwischen Sippen, Stämmen oder eben Staaten ist eigentlich fast immer durch Krieg bestimmt worden. Nach dem Motto: Der Gewinner hat Recht! (und im Normalfall beutete der Gewinner immer den Verlierer aus und drückte diesem die vorherrschende Politik aufs Auge.)
Krieg (mit Schusswaffen) ist keine Option. Insofern müssen wir das System durchbrechen. Wir sind inzwischen Global und müssen auch so denken und handeln. Und an diesem Punkt hapert es an allen Ecken und Enden.
Und ehrlich? - Ich wüsste keine Partei die so ein heißes Eisen anfassen möchte. Die soziale Struktur von Primaten (und vielen anderen Säugetieren) ist nicht darauf ausgelegt, weniger haben zu wollen. Wir wollen gesichert und nach Möglichkeit mehr. Die Situation verlangt jedoch weniger von ALLEN.
Erinnern wir uns weiter oben an den Text: Fünfzig Millionen Menschen in Deutschland haben jedoch im Grunde genommen nix. Verkauf denen mal, das die noch weniger haben sollen!?
Ich sehe keine andere Möglichkeit, als die unanständig "reichen" Menschen zunächst einmal von ihrem Reichtum zu befreien. Leider Gottes sind gerade die wirklich Reichen auch richtig Mächtig. So ein Staatsoberhaupt umgibt sich im Regelfall nicht mit armer Bevölkerung. Für Deutschland sind zum Beispiel Friede Springer (Springer Verlag) und Liz Mohn (Bertelsmann - größter Verlag dieser Welt) ständig "gern gesehene Gäste und Beraterinnen" von Merkel seit Jahrzehnten anwesend. Ist gruselig, ist aber in anderen Ländern nicht anders.
Ergänzung:
Friede Springer = Springer Verlag. Alles wo
Bild drauf steht ist Springer und noch viel mehr. Als Randbemerkung: Vor einigen Jahren wechselte der Chefredakteur von Bild zum Spiegel. - Nachtigall ick hör dir trapsen.
Liz Mohn = Bertelsmann
Zu Bertelsmann gehören alle RTL-Sender. ntv ist vor kurzem komplett von Bertelsmann aufgekauft worden. Randomhouse (ein großer amerikanischer Verlag) gehört komplett dem Bertelsmann Verlag. Es gibt die Bertelsmann-Stiftung die regelmäßig irgendwelche Untersuchungen ausführt und deren Ergebnisse kommen in den Nachrichten, etc.