[Gelöst] Irgendwie scheint hier jeder an etwas zu glauben ...

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@Desperado
Vermische nicht Geschichten aus alten Büchern, Religion und Glaube.
Über die staatlichen Aktionen können wir gerne noch einmal gesondert streiten. Dies ist ein ganz neuer Aspekt innerhalb diesen Threads.

Für jemanden, der in seiner Schulzeit vor der religiösen Verdummung bewahrt worden ist, bist du erstaunlich schnell mit irgendwelchen Texten aus religiösen Schriften zur Hand.

Nun sind seit der religionsfreien Schulzeit doch wohl schon einige Jahre vergangen ;) Meinem Vater war es schlichtweg egal, ob, an wen und was ich glaube, meine Mutter würde ich im Nachhinein als Agnostikerin bezeichnen, nur meine Oma schimpfte: Ihr erzieht den Jungen zum Heiden :ROFLMAO: Mein Opa ging des lieben Hausfriedens Willen mit der Oma zur Kirche. Nachdem ich in West- und dann im widervereingten Deutschland immer wieder mal mit, zum Teil arrogantem, Religionsgedöns konfrontiert wurde (z.B. alle Menschen werden als Moslem geboren), wurde ich im Religionskritik-Forum (R.I.P.) aktiv. So lernte ich dazu, was Religionskritik betrifft. Dort lernte ich übrigens auch Frank Sacco (das Sacco-Syndrom) kennen.

Jeder Depp auf dieser Welt kann aus religiösen Schriften irgendein Zitat nehmen und darauf alles Interpretieren was ihm gerade einfällt! Haben vor dir schon Millionen andere Menschen gemacht.
Aus dem Kontext der gesamten Schrift und dem Drumherum diese Zeilen sehen macht aber kaum einer.
Mh... warum wohl nicht? - Diese Personen müsste NACHDENKEN. Im Regelfall will diese Person aber dies nicht. Sondern eben nur eben auf diesem einen Zitat herum reiten, weil es eben dieses Zitat ist, worauf man alles und jedes aus der gesamten Religion schlecht machen kann.

Klar, aber auch jeder Depp kann sagen, ich glaube an eine "Entität", einen "Demiurg" ( = Handwerker, wie Platon vor zweieinhalbtausend Jahren) oder den großen Baumeister (Freimaurer) usw. und diesbezügliche wissenschaftliche Erkenntnisse nicht lesen und/oder ignorieren. Ich verschwende keine Zeit mit dem Lesen von Märchenbüchern.

Noch einmal ganz langsam extra für dich: ICH GLAUBE an Etwas. - Ich bin aber keine Religion. Also gewollt nicht. Würde meinen Glauben ad absurdum führen. (nicht, das es nicht dafür Angebote gab)
Nachdem ich mich mehrere Jahrzehnte mit mehreren Glaubensrichtungen befasst habe, GLAUBE ICH. Gab in jeder menschlichen Kultur Götter. Die Wahrscheinlichkeit das es keine Götter gibt ist so groß wie, das es niemals ne DDR gab.

Auf doof (machst du ja mit mir auch) gabs die DDR? Mh?

:ROFLMAO: Daß du keine Religion bist, ist mir klar. Du hast einen persönlichen Glauben, auch klar. Ich glaube den jeweils aktuellsten Erkenntnissen von Wissenschaft und Forschung und stimme Michael Szameit (Urknall oder Demiurg?) zu: "Angesichts der natur- und geisteswissenschaftlichen Errungenschaften des Industriezeitalters muss man Religion als eine Beleidigung des menschlichen Verstands betrachten."
Der Vergleich DDR und Götter ist natürlich Unsinn, aber das weißt du ja selbst. Was die Existenz der DDR betrifft, es gibt sie nicht mehr, sie ist gestorben, so wie auch Götter sterben, wenn kein Mensch mehr an sie glaubt.

Religion war eine zwingende Komponente für unerklärliche Dinge. Zudem eine Möglichkeit um Gemeinschaften zusammen zu halten.

Unerklärliche Dinge regten die Phantasie der Menschen an und diese gebar Götter und Religionen, die viele Menschen bis heute in die unwissenschaftliche Irre führen.
Für den Zusammenhalt der Menschen in heutiger Zeit sind Religionen störend bis zerstörerisch, eine Leitkultur des Humanismus und der Aufklärung ist dafür unumgänglich.

Heiliges Kanonenrohr, du verleitest mich zu Beiträgen in Romanlänge :eek: :ROFLMAO:
 
Zuletzt bearbeitet:
@Gamma-Ray
Ja, ich hab in den letzten beiden Tagen auch schon befürchtet, das ich mich da nicht verständlich ausgedrückt habe.

Also:
Ja, du hast recht, das Menschen Religion zu ihren Zwecken missbrauchen. Gibt tausende wenn nicht mehr Beispiele dafür in der Geschichte dieser Welt.

ABER.. das macht Religion zu nichts Schlechtem. Es gibt auch tausende Beispiele auf dieser Welt, bei der Religion gut ist.
Wir hatten vor ein paar Jahren eine Diskussion über bissige Hunde. Grundsätzlich haben wir uns dann darauf geeinigt, das der Mensch daran schuld ist. Das ist mit Religion nicht anders. Leider gibt es immer irgendwann irgendwo jemanden, der die sozialen Komponenten oder eben Mittel ausnutzt. Dies bezieht sich jedoch nicht nur auf Religion, sondern eben auf alles wo Menschen zusammentreffen.

Desperado schrieb:
Unerklärliche Dinge regten die Phantasie der Menschen an und diese gebar Götter und Religionen, die viele Menschen bis heute in die unwissenschaftliche Irre führen. Für den Zusammenhalt der Menschen in heutiger Zeit sind Religionen störend bis zerstörerisch, eine Leitkultur des Humanismus und der Aufklärung.

Zum einen: Wir stoßen uns hier um den Begriff: Religion
Wikipedia schrieb:
Es gibt keine eindeutige Definition von Religion, sondern nur verschiedene Versuche der Definition
Quelle
Das unsere Argumentationsketten aneinander vorbeilaufen müssen ist, bei keiner eindeutigen Definition, unausweichlich. ;)

Desperado schrieb:
Ich glaube den jeweils aktuellsten Erkenntnissen von Wissenschaft und Forschung
Ja, das habe ich auch eine Zeitlang gemacht. Bis ich dann eben erfahren habe, das es Menschen wie mich schon immer gab, die Wissenschaft und Forschung jedoch noch nicht soweit war. Nach deiner Aussage her (und nach meiner damaligen Überzeugung) gab es mich jedoch erst, nachdem sie es entdeckt und bisher halbwegs verstanden haben.

Beispiel: ADHS ist ein Syndrom von Kindern, welches sich in der Kindheit rauswächst.
Inzwischen weiß die Forschung und Wissenschaft, das ADHS zu rund 80% genetisch bedingt ist und sich NIEMALS rauswächst.

Desperado schrieb:
Unerklärliche Dinge regten die Phantasie der Menschen an und diese gebar Götter und Religionen, die viele Menschen bis heute in die unwissenschaftliche Irre führen. Für den Zusammenhalt der Menschen in heutiger Zeit sind Religionen störend bis zerstörerisch, eine Leitkultur des Humanismus und der Aufklärung ist dafür unumgänglich.
Nein und Ja!

Nein deswegen, eben weil Religion sehr viel Gutes macht. Das nehmen wir Menschen jedoch gar nicht so war. Wir sind rein genetisch auf Probleme programmiert. Dafür kann die Religion - die wir nicht klar definieren können - nichts.

Und ja, weil Religion - die wir nicht klar definieren können - Menschen stark beeinflussen kann und dies von anderen Menschen ausgenutzt wird.
Ganz klar regen unerklärliche Dinge die Menschen zu diversen Phantasien ein. Aber nach wie vor lässt sich nicht alles erklären. Psychische Zustände schon dreimal nicht. Und noch kein Wissenschaftler konnte mir sinnvoll erklären, wer für den Urknall verantwortlich ist.

Mal abgesehen von ein paar weiteren Dingen, die wir uns nicht erklären können und rein Wissenschaftlich nicht zu beweisen sind.
verborgener Text:

Vor geraumer Zeit, noch vor Handys und Internet, bin ich bei diversen Menschen gelandet, die mir unbedingt beweisen mussten, das ich durch diese oder jene Person in die Geisterwelt vordringen kann um mit meinem Schutzgeist zu sprechen. Um kein Spielverderber zu sein, hab ich da mitgemacht. Insgesamt waren das fünf Stationen.
Eine in Berlin, eine in Stuttgart, zwei in Hamburg und eine in Malente.
In Hamburg war die erste Station. Der Rest kam zufällig dazu.
Beim ersten Mal wurde sozusagen ein Code-Wort festgelegt, wie ich erkennen kann, das ich auch ja mit meinem Schutzgeist spreche und nicht mit irgend einem miesen anderen Geist.
Tatsächlich wurde in den anderen vier Begegnungen dieses Code-Wort von der Geisterseite genannt. Also von meinem Schutzgeist. In ALLEN Fällen wurde mir gesagt, das mein Schutzgeist ein ehemaliges Mädchen aus den Ghettobereichen aus dem ehemaligen London ist. Alle konnten mir mit dem gleichen Namen des Mädchens aufwarten.

Ich hab mich artig bedankt! Es gab damals schon dutzende von Vorfällen, bei denen ich einfach schlicht unerklärliches Glück gehabt hab. Ein Schutzgeist ist dafür da, das er ein wenig was dreht, damit man eventuell eben Glück hat oder davonkommt.
Und dann kamen aber immer auch die Aufforderungen an mich (von den Begleitern des Mediums, welches Kontakt zu meinem Schutzgeist hat) zu fragen, was sie (also mein Schutzgeist) von mir hält oder das sie mir sagen kann, wie meine Zukunft aussehen kann, etc.

Diesbezüglich hab ich keine Fragen. Wer mich kennt (also in meinen Geist hinein sehen kann), der weiß wie ich bin (nicht immer schön, aber ich gebe mir Mühe ein guter Mensch zu sein). Und meine Zukunft mache ich selber.

Dieses Code-Wort ist jedoch eigentlich einfach. Auf meiner Suche, ob das alles Humbug ist, habe ich viele Menschen befragt und nur in den seltensten Fällen gab es eine korrekte Antwort. Also im Buchstabieren. Im Wortlaut kann es jeder und hat so gut wie jeder mal davon gehört.

Die Wahrscheinlichkeit das diese Menschen damals untereinander dermaßen Vernetzt sind, damit sie einen großen Betrug aufziehen können ist natürlich gegeben, aber sehr sehr gering.

Insofern gehe ich einfach mal davon aus, das ich einen Schutzgeist habe. - Und ich bin echt dankbar dafür!
Einen wissenschaftlichen Hintergrund gibt es jedoch nicht. Wie auch. Wie will man Geister beweisen?


Desperado schrieb:
Heiliges Kanonenrohr, du verleitest mich zu Beiträgen in Romanlänge
Na, es ist noch kein Roman aber es freut mich sehr, das du es getan hast.

Ich schätze dich sehr. Auch wenn wir völlig verschiedene Herangehendsweisen haben. Anderseits haben wir auch völlig verschiedene Erfahrungen gemacht. Deine PN von damals - auf die ich dir nie ein Antwort schrieb - hab ich heute noch.

Und so zweifelhaft dieses Lob nun ist: Ich gebe mir sehr viel Mühe für meine Überlegungen und Überzeugungen, aber ich habe auch selten solch einen Reibungspunkt, der mir widerspricht und zu neuen Gedankenansätzen anregt.
Um besser zu werden, bist du unersetzlich!

:)
 
So, heute war ich das letzte Mal in einem Gottesdienst. Im Anschluss habe ich meiner Familie freundlich zu verstehen gegeben, dass mir der Familienfrieden mittlerweile egal ist und sie in Zukunft bei derartigen Veranstaltungen auf mich verzichten müssen.

Ach ja ... zum Thema Toleranz: Bei der Fürbitte baten die Christen ihren Gott, er möge ihnen Verständnis für andere Religionen geben. Verständnis für Atheisten, und die sollen ja mittlerweile hier und da vorkommen, schien man nicht zu brauchen.

Aber gut, diese Haltung befreit mich von jeglicher Schuldigkeit Verständnis für Christen aufbringen zu müssen.

Man behauptet ja immer, dass Intoleranz davon herrühre, dass man den anderen nicht kennen würde. Kann ich nicht bestätigen.
 
Aber gut, diese Haltung befreit mich von jeglicher Schuldigkeit Verständnis für Christen aufbringen zu müssen.
*Lach*
Nein, tut es nicht.

Gerade dadurch das du erkennen kannst, das da eigentlich etwas nicht stimmen kann, bist du gerade in der besonderen Pflicht, Verständnis aufzubringen. ;)
 
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