Nach der Forderung der Treuhand-Aufarbeitung und der verschlafenen Einheitsfeier gibt es nun die nächste Idee, wie man die deutsche Teilung in den Köpfen beseitigen könnte.
Bodo Ramelow fordert einen neuen Text für die Nationalhymne
Gleich vorneweg: Mein Herz hängt nicht an der Nationalhymne. Vom Ästhetischen her fand ich die DDR-Hymne tatsächlich schöner.
Allerdings ist die aktuelle Hymne nun mal Teil unsere Geschichte. Mit allen Höhen und Tiefen.
Zumal seine Begründung inkonsistent ist. Sie erinnert ihn an die Nazizeit, aber er möchte nur den Text austauschen.
Erinnert die Melodie denn nicht an die Nazizeit?
Zudem graut es mir davor, wie eine neue Hymne zustande kommen würde.
Politisch bis auf jeden Viertelton korrekt.
Möglichst leise und zurückhaltend, um ja nicht in den Verdacht des Nationalismus zu kommen.
Und der Urheber würde nicht nach Talent ausgewählt, sondern müsste irgendwelche Proporzkriterien erfüllen.
Vermutlich eine rollstuhlfahrende bayrische Bäuerin mit sächsischen Vorfahren, Migrationshintergrund, jüdischen Wurzeln, einer Dauerkarte auf Schalke und einem Zweitwohnsitz im Saarland.
Heraus kämme dann etwas im Stil von Rolf Zuckowski, das dann bei seiner Premiere im Deutschen Bundestag von einem südamerikanischen Gospelchor gesungen würde, begleitet vom Musikchor der Bundeswehr auf der Ukulele.
Natürlich würde sich Ralph Siegel in einem dreiseitigen BILD-Interview darüber beschweren, wieso seine Idee nicht angenommen wurde.
Und die AfD würde aus Protest landesweite Singeabende mit der alten Hymne und den schönsten Marschliedern aus dem SS-Liederbuch bei Fackelschein veranstalten.
Dabei hätten wir sogar mal zwei halbwegs fähige Komponisten. Hans Zimmer und Klaus Doldinger.
Und für den Text ... natürlich die Jungs von Rammstein.
Ich bin nur froh, als Hesse über eine schmissige Landeshymne zu verfügen: