Schpaik
jeder nach seiner Façon
Gamma-Ray schrieb:Also bei der augenblicklichen Maserndiskussion bekomme ich schon ein wenig den Eindruck, dass viele Menschen nicht mehr wissen, was sie tun.
Aufklärung allein reicht nicht mehr. Nein es muss der absolute Beweis für den Pickser da sein, dass er zu 1000% unschädlich ist.
Der minimalste Promillebereich einer Nebenwirkung könnte das gesamte Gesundheitssytem kippen.
Wir könnten gegen alle Medikamente revoltieren, die auch nur den Ansatz einer Nebenwirkung zeigen und es ist uns vollkommen egal, ob wir danach richtig beschissen dran sind oder sterben. Hauptsache keine Nebenwirkungen!
Wie kann man aus solch einer kleinen Situation eine solche Tragödie konstruieren?
Anscheinend haben viele Eltern die Sorge, dass ihre Kinder sie später mal dafür umbringen werden oder sich von ihnen absondern.
Nein, die Eltern haben Angst, das ihr Nachwuchs krepiert.
Ist ähnlich wie Lotto. Die Wahrscheinlichkeit das man gewinnt ist winzig klein, aber hin und wieder trifft es einen.
Gerade in unserer heutigen Zeit, in der es nur mehr ein oder zwei Kinder gibt, weil man sich mehr nicht leisten kann, ist die Panik eines Verlustes des Kindes extrem hoch.
Wobei es in keinem Fall schön ist, ein Kind zu verlieren. Das lässt unsere genetische Programmierung nicht zu. Aber wenn da sechs, acht, zehn oder mehr Kinder sind, werden Verluste eher in Kauf genommen. Schon alleine deswegen, weil eigentlich keine Zeit ist zu trauern. Die anderen Gören sind ja noch da.
Diese "Panik" wird jedoch nicht von Menschen gemacht. - Menschen jeglichen Alters sterben jeden Tag Massenweise! - Es wird von den Zeitungen/Medien gemacht. Das mit der Masernimpfung ist schlicht eine Sprechblase zur Überbrückung, weil grad keine anderen reißerischen Themen vorhanden sind.
Ganz klar werden Menschen - ob jung oder alt - auch in Zukunft an den Masern sterben. Es werden jedoch auch Menschen sterben, wegen dem Straßenverkehr. Oder wegen der Grippe, weil sie in der Küche ausgerutscht sind, oder oder oder.
Im Jahr 2017 gab es - nach der offiziellen Bundesstatistik - die wenigsten Verkehrstoten in Deutschland seit 2002. Wenn ich mich recht erinnere waren das für dieses Jahr 3009 Tote.
Umgerechnet etwas über neun Menschen am Tag.
Kommt darüber reißerisch etwas im Fernsehen? Wird darüber überhaupt Landesweit berichtet?
Über Missbrauch von Waffen, ja. Von Alkohol auch. Nicht zu vergessen über die tausenden von Toten durch Zigaretten jedes Jahr.
Über den Hauptgrund von Verletzungen im Alltäglichen Leben (rund 800.000 Verletze jedes Jahr) oder gar dem Tod lange vor dem biologischen Ende, durch den Straßenverkehr, wird in den Landesweiten Medien nicht berichtet.
Wir hier in Deutschland können uns fantastisch über die legalen Waffengesetze in den USA aufregen, bei denen jedes Jahr Tausende zu Tode kommen.
Aber unser eigenes Problem im Straßenverkehr, wird nirgendwo wirklich angegangen. Letztes Jahr waren es etwas über 814.000 Menschen die im deutschen Straßenverkehr verletzt worden sind. Und mehr als 3400 Tote, wenn ich mich recht erinnere.
Anstatt das wir solche Probleme (durch radikale Geschwindigkeitsbegrenzungen und zwangsweise Drosselungen der Fahrzeuge - wie bei LKWs längst üblich) mal angehen, gibt es dann Schlagzeilen über Masernimpfungen über die sich die deutsche Welt aufregen kann.
Und ja, es wundert mich. Im Straßenverkehr sterben bei uns inzwischen mehr Menschen als in einem Jahr Bürgerkrieg in Afghanistan. Oder bei den Streitigkeiten zwischen Israel und dem Iran. Aber all das ist anscheinend wichtiger, als das wir mal bei uns vor der eigenen Tür nachsehen, was nicht so stimmt.
Wie Ulrich Wickert schon vor langer Zeit feststellte: "Die Medien sind nicht dafür dar uns zu informieren, sondern um uns zu unterhalten."