Messer-Messer-Messer

Desperado

Evolutionär
Was ist nur los in Deutschland, ständig diese Attacken mit Messern. Das war doch früher nicht so. Oder trügt mich da nur meine Erinnerung? :unsure:

Blutige Bilanz des Messer-Wochenendes
++ Ein Toter, 4 Opfer in Klinik ++ 4 Männer festgenommen ++ 10 Täter auf der Flucht

https://www.bild.de/news/inland/news-inland/neun-attacken-1-toter-4-opfer-in-klinik-die-bilanz-zum-messer-wochenende-60206886.bild.html

Urteile wie folgendes tragen mMn nicht dazu bei, daß die Messer in der Tasche oder zu hause bleiben.

https://www.bild.de/regional/ruhrgebiet/ruhrgebiet-aktuell/fluechtlingshelfer-erstochen-freispruch-fuer-messerstecher-seyed-m-59671212.bild.html

6 Messerstiche, aber Freispruch wegen Notwehr :unsure:
 
Was ist nur los in Deutschland, immer noch lesen die Leute die Scheiß BILD-Zeitung.
Wenn du heute auf die Straße gehst, ist das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, so gering wie seit Jahrzehnten nicht.
Mehr gibt es dazu nicht zu sagen, außer man lebt vom Geschäft mit der Angst.

Nein, damit will ich nicht sagen, dass keine schlimmen Dinge passieren, oder diese gar verharmlosen. Wer aber daraus ableiten möchte, dass Deutschland unsicherer geworden ist, der liegt schlicht falsch.
P.S.: Die Links habe ich nicht geöffnet, diesen populistischen Drecksverein unterstütze ich nicht mal mit einem Klick.

Du kannst wiklich jedes beliebige Thema auf diese Weise pushen. Lebensmittelvergiftungen, Hundebisse, was auch immer. Sammle alle schlechten Nachrichten, konzentriere sie und berichte über jedes Vorkommnis, denn es gibt auf jeden Fall genug davon - fertig ist der Trugschluss.
 
Nun, du kannst auch bei "Badische Zeitung" darüber lesen.

Mehrere Messerattacken am Wochenende - Panorama - Badische Zeitung

Ich informiere mich immer bei mehreren Zeitungen, auch bei der BILD, weil diese überregional berichtet.
Aber meine Frage steht noch im Raum. Trügt mich meine Erinnerung oder gibt es heutzutage, nicht nur in der BILD-Berichterstattung, wirklich viel mehr Messerattacken als früher? Wenn es Messerattacken in dieser Häufigkeit früher schon gegeben hätte, wäre die BILD auch früher nicht die Zeitung gewesen, die das verschwiegen hätte.
 
Du siehst das falsch @Despi! :D Die Bild ist dazu da, damit es in Deutschland mehr Messerattacken und mehr Mord und Totschlag gibt.
Ob nun gefakt oder real, das ist der Bild egal. Und wenn andere auch berichten, umso so besser!

Nur die Bildzeitung hatte vor dem Zustechen bereits eine Insiderinformation bekommen und war live dabei.
Das erklärt auch die Detailtiefe der Bildzeitung, sie kann die Gewalttaten viel besser beschreiben, weil sie überall als erste Zeitung dabei sind.

Was ich immer wieder seltsam finde, wie durch Nachrichtengeber die Artikel in allen Zeitungen entstehen.
Teilweise manipulieren die Quellen die gesamte Medienlandschaft. Wird zwar geprüft, aber immer?

Auch mit der Folge, dass faktisch zwar nicht mehr Mord und Totschlag passiert, aber mehr berichtet wird. ;)
 
Bin gerade auf ntv (Meldung April 2018) fündig geworden. Laut ntv wurde, nach Daten von 9 Bundesländern, ein Anstieg ermittelt. Die größte Steigerung wurde mit 29% in Hessen ermittelt.

https://www.n-tv.de/politik/Messerattacken-in-Deutschland-nehmen-zu-article20368590.html

Das BILD immer zuerst mit den Toten spricht, weiß ich, Gamma :D Ich denke, daß ich BILD-Informationen richtig einzuschätzen vermag, aber ich weigere mich auch nicht Informationen zu lesen, nur weil sie von der BILD stammen.
 
Meldungen über Verbrechen in meiner Nähe wirken einfach stärker auf mich, als beispielsweise eine Nachricht über einen
Mord im Ausland. Rational gesehen ist beides gleich schlimm, aber was hier im selben Land passiert, macht wohl nochmal
mehr Eindruck.

Also wenn in den letzten 30 Jahren die Anzahl der schweren Gewalttaten mit Todesfolge nicht massiv zugenommen hat,
dann stimmt etwas mit meiner Wahrnehmung nicht.
 
Ich würde gern, selbstverständlich vollkommen ahnungslos, widersprechen.
Auch ich habe in letzter Zeit häufig darüber nachgedacht, wie gewalttätig die Welt doch geworden ist. Dabei ertappe ich mich immer wieder bei der Frage, ist Sie das wirklich? Oder war die Welt schon immer ein Schauplatz von Gewalt, Mord und Totschlag?
Im Grunde genommen führt mich das letztendlich immer wieder zu einer Erkenntnis. Man nimmt es viel stärker wahr wie früher. Bedingt durch die massive Reizüberflutung aus allen möglichen Medien. Ein Bericht im TV selbstverfreilich auf den gefühlt 1000 zur Verfügung stehenden Sendern, ein Beitrag im Lieblingsforum, ein Beitrag auf den unvermeidlichen so genannten sozialen Plattformen, usw. Letztendlich berichten alle über das selbe Thema, nur malt es jeder ein bisschen anders aus. Und zack hat man den Eindruck, das es eine extreme Zunahme messerlicher Gewalt gibt.

Ich denke, früher hat es keinen interessiert, wen jemand hernieder gemessert wurde. Demzufolge haben die Medien es auch nicht verbreitet. Da waren andere Themen interessanter. Heute, auch bedingt durch ständige Stimmungsmache gegen Jeden und Alles wird selbst die kleine Prügelei im Hinterhof in Hintertupfingen zum Medienrummel, wenn auch nur ein ausländisch guckender beteiligt ist. Früher haben sich die Leute andauernd vor den Kneipen die Fresse poliert, das stand nirgends.

Ich sehe das ein bisschen wie Martin.
Nur weil jetzt sehr viel mehr Straftaten in den Medien präsent sind, muss das nicht zwangsläufig bedeuten, das die zugenommen haben.
Wenn man weniger Straftaten mehr medialisiert scheint die Anzahl größer.

Ich kann mich aber auch täuschen. Meiner subjektiven Wahrnehmung nach bekomme ich hat nur deutlich mehr Gewalt zu sehen, als früher. Ob das jetzt auch mehr ist, weiß ich nicht, habe aber meine Zweifel.
 
Nach den Erzählungen meiner Eltern waren Wirtshausschlägereien früher an der Tagesordnung.
Allerdings habe man da aufgehört, sobald der Gegner am Boden lag. Gestritten wurde aber
scheint's wegen jedem Scheiss...

Ich selber wurde bisher ein paar mal mit blossen Fäusten, nie jedoch mit Waffen angegriffen.
Umso erschreckter war ich, als vor einigen Jahren an meiner alten Schule ein Junge einen anderen
mit einem Messer verletzte. Der Migrationshintergrund des Täters passte halt wieder mal zu dem
Gefühl, dass "bei uns sowas früher nicht gegeben hat".

Ich kenne nur wenige Polizisten persönlich. Einer hat mir mal bestätigt, dass die verbale und
die physische Gewalt allgemein zugenommen habe. Er bemerkte mein Interesse und brach das
Thema mit dem Hinweis ab, sie hätten die strikte Anweisung, keine Informationen über Zahlen,
Tendenzen oder gar Tätergruppen weiterzugeben.

<ironie> Wenn man mir Informationen vorenthält, beruhigt mich das immer sehr. </ironie>
 
ot:
Er bemerkte mein Interesse und brach das
Thema mit dem Hinweis ab, sie hätten die strikte Anweisung, keine Informationen über Zahlen,
Tendenzen oder gar Tätergruppen weiterzugeben.

<ironie> Wenn man mir Informationen vorenthält, beruhigt mich das immer sehr. </ironie>

Ich kenne einen Polizisten der erzählte mir mal, dass die Vorgaben zum Thema "mit Dritten über die Arbeit reden" fürchterlich seien. Der Grund sind wohl diverse Journalisten, die versuchen inoffizielle Informationen von Polizisten zu bekommen, ohne sich als Journalisten zu erkennen zu geben. Das Problem der Polizei ist dabei: Aussagen aus einfachen Gesprächen werden in der Presse als offizielle Mitteilungen hingestellt. Dementsprechend die "no Info" Anweisungen gegenüber Allen, die nicht in der offiziellen Pressestelle sitzen.
 
ot:
Als Polizist würde ich immer sagen: Wir können uns über meine Hämorrhoiden unterhalten, aber nicht über die Arbeit. :)
 
Zum einen ihr Lieben: Es heißt NICHT Bildzeitung oder Bild-Zeitung. Den Zusatz Zeitung hat dieses Blatt schon vor Jahren verloren. (Wenn ich mich recht erinnere war es ein Urteil aus Berlin. Seit dem schreiben sie es ja auch nicht mehr auf die täglichen Herausgaben.)
Ich weiß, umgangssprachlich wird es gerne immer wieder erwähnt, aber das Zeug was auf billigem Papier gedruckt wird als 'Zeitung' hervor zu heben, wertet es nur unberechtigter Weise auf. ;)

Desperado schrieb:
Ich informiere mich immer bei mehreren Zeitungen, auch bei der BILD, weil diese überregional berichtet.

und

Bin gerade auf ntv (Meldung April 2018) fündig geworden.
ntv ist zu 100% eine Tochtergesellschaft von RTL. Also der Bertelsmann-Gruppe. Denen traue ich genauso wenig wie dem Elfriede Springer Blatt.
An der Spitze von Bertelsmann (übrigens dem größten Verlagshaus der Welt!) steht Liz Mohn. Gleiches Prinzip wie bei Elfriede. Hat genauso wie Elfriede als Kindermädchen in der Familie angefangen, den Mann der Ehefrau ausgespannt und diesen dann überlebt. ;)

Gewaltverbrechen geschehen kontinuierlich. Bleibt innerhalb einer menschlichen Gesellschaft nicht aus. Der oder die einzelnen Täter gehen jedoch nicht nach dem Prinzip vor: "Och, dieses Jahr war die Quote aber echt niedrig. Da könnte ich doch mal zustechen, mh?"
Das ist ähnlich wie mit allen anderen statistischen Aufzeichnungen. Es gibt hier und da Änderungen.
Wie ich eben in einem anderen Thread erwähnte: Wir haben pro Jahr in Deutschland im Straßenverkehr zwischen 800- bis 900-Tausend Verkehrsunfälle. Und so grob im Schnitt etwa 11 Verkehrstote am Tag. (2017 war ein tolles Jahr, da kommen wir nur auf etwa neun Tote pro Tag im Verkehr. *Jubel*)

ot:
Die Links von BLÖD bekomme ich übrigens nicht zu sehen. Die wollen das ich meinen Werbeblocker abstelle. Da ich nicht dazu bereit bin bleiben mir diese Meldungen verwehrt. :schwitz
Und die Meldung der Badischen Zeitung ist echt dünn. Das ist nur eine Meldung. Ohne jegliche Aussagekraft.


SoKoBaN schrieb:
Dabei ertappe ich mich immer wieder bei der Frage, ist Sie das wirklich? Oder war die Welt schon immer ein Schauplatz von Gewalt, Mord und Totschlag?
Im Grunde genommen führt mich das letztendlich immer wieder zu einer Erkenntnis. Man nimmt es viel stärker wahr wie früher.
Ich habe aus dem Nachlass meiner Großeltern ein altes Reader´s Digest von 1959. Darin steht ein schöner Spruch:

"Die Menschheit ist nicht gewalttätiger geworden, sondern die Nachrichtenerstattung umfassender!"

duffguy schrieb:
Meldungen über Verbrechen in meiner Nähe wirken einfach stärker auf mich, als beispielsweise eine Nachricht über einen
Mord im Ausland. Rational gesehen ist beides gleich schlimm, aber was hier im selben Land passiert, macht wohl nochmal mehr Eindruck.
Ja, natürlich! - Das ist eine psychologische Eigenart des Menschen, den Blätter wie BLÖD & Konsorten ausnutzen. Kein Mensch kauft bedrucktes Papier, wenn dort nur Schönheit und Glückseligkeit verbreitet werden. Alleine das es erscheint, reicht aus um ein gutes Gewissen zu haben. :)

Geld kann man leider nur machen, wenn Probleme auf den Tisch kommen. Wenn es gerade keine wirklichen Probleme gibt, dann werden die Allerweltsthemen aus dem Keller geholt. Ganz klar ist BLÖD da ganz weit vorn. Die haben aber auch Übung in so etwas und (warum auch immer?!) einen nicht totzukriegenden Stamm an fleißigen Lesern.

Wenn man diese Menschen dann darauf anspricht, das sie doch nur bedrucktes Papier lesen, dass diesem Papier seit Jahren (seit Jahrzehnten?) der Zusatz Zeitung aufgrund mangelnden Inhaltes aberkannt wurde, kommt immer nur: "Ich kann das Unterscheiden!, Ich erkenne Manipulation, wenn ich diese lese!, Niemand kann mich manipulieren!, Ich lese nur den Sportteil!, Ich bin viel zu schlau als das mich solche Berichte beeinflussen könnten!, Ich kann solche Nachrichten ja überprüfen!, Ich kann mich in der Bahn gut hinter den Seiten verstecken!, Etc. und pp.

Aus der Psychologie wissen wir jedoch, das dumme Menschen nicht erkennen können, das sie Dumm sind. Der geistige Horizont ist dafür nicht gegeben.
Genauso wissen wir jedoch, das eine Sachlage, sofern sie nur oft genug wiederholt wird, schlussendlich als Wahrheit akzeptiert wird. Völlig egal ob diese nun stimmt oder nicht.

Zum Thema "Verletzungen durch Angriffe mit spitzen Gegenständen (auch Messern) und deren Häufigkeit" kann ich eigentlich nur empfehlen, das Bundesamt für Statistik zu bemühen. Diese werden vermutlich keine Liste führen über die Gründe, warum, wieso, weshalb, aber sie werden die Tatbestände (also die Anzahl) wahrscheinlich irgendwo aufgelistet haben.

Und in meinem speziellem Fall: Ich bin in den letzten 30 Jahren sieben Mal (eigentlich acht) mit einer Stichwaffe bedroht worden. Zudem kommt, das ich mich dreimal mit einer gezeigten Stichwaffe (in meinem Fall mit großen Küchenmessern) Respekt und Abstand verschafft habe. Bis auf ein wenig fuchteln und Drohungen ausstoßen, kam es jedoch nie zu einem aktiven Zustoßversuch.
 
Auch in England steigt die Anzahl der Messerattacken massiv, alle 14 Min. ein Messerangriff. RTL berichtete im Februar darüber, ist aber wahrscheinlich auch unglaubwürdig und reine Panikmache, da von RTL. Soeben berichtete aber auch das ZDF in der Sendung "heute - in Europa" darüber - mit Zahlen. Glaubwürdiger?

... In Großbritannien wird alle 14 Minuten ein Mensch mit einem Messer angegriffen. Alleine in London gab es im vergangenen Jahr 13.000 Messerstechereien, bei denen 80 Opfer starben. ...

https://www.rtl.de/cms/grossbritannien-ein-messerangriff-alle-14-minuten-gewaltkriminalitaet-steigt-massiv-4143801.html

https://www.zdf.de/nachrichten/heute-in-europa/messerangriff-grossbritannien-100.html#autoplay=true

Aber gut, England ist nicht Deutschland. Wahrscheinlich ist der Brexit daran Schuld.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich weiß ja nicht, wo Ihr Euch so rumtreibt. Ich wurde bisher noch nie mit einer Waffe bedroht. Ohne Waffe haben es tatsächlich mal ein paar Nasen versucht, aber Auslachen und die Empfehlung, mich doch besser in Ruhe zu lassen hat geholfen, nachdem ich mich ein wenig aufgepumpt habe.

Das ist schon einige Jahre her und ist in keiner Statistik gelandet.

Es mag sein, dass die Zahl der Fälle in den letzten Jahren gestiegen ist, allerdings würde ich die gerne gezogenen Rückschlüsse negieren. Zunächst ist die "gefühlte Bedrohungslage" sicherlich größer als die Realität. In der Tat ist es nämlich so, dass wir dank der sozialen Medien einfach viel mehr mitbekommen, als es noch vor 10-20 Jahren der Fall war. Früher wurde jemand überfallen, hat das angezeigt und gut war. Heutzutage lechzt jedes Dorfblatt nach solchen Fällen und dank Facebook und Co. verbreiten sie sich wie ein Lauffeuer. Hinzu kommt erfahrungsgemäß ein großer Anteil aufgebauschter Storys. Teils aufgrund stiller Post, teils bewusst, um Stimmungen zu generieren.

Mir hat ein ehemaliger Türsteher vom Kiez mal erzählt, wie sich die Lage verändert hat. Das ist auch schon 20 Jahre her. Er beklagte sich damals über die Eskalation der Gewalt.
"Früher gab es auf die Schnauze und wenn jemand am Boden lag, dann war gut. Heute haben die Kids Messer in der Tasche und wenn Du nicht aufpasst, hast Du das zwischen den Rippen. Und wenn Du am Boden liegst, wird weiter auf Dich eingetreten"

Die Entwicklung ist also nichts Neues und war schon seit über zwanzig Jahren absehbar. Durch die Medien ist nur alles viel präsenter und damit auch in der heimischen Stube als Thema angekommen ...
 
Oben