Superjacht "Valkyrie"

Keuchhusten

assimiliert
Das Konzept einer Superyacht mit 229 m

Eine Verschwendung von Ressourcen und ein unnötiger Ausstoss von Emissionen. Aber verdammt gutaussehend.

Das Design erinnert mich an eine futuristische und elegante Meeresversion der USS Voyager.

Ich stelle mir gerade vor, Deutschland würde ein Forschungsschiff in solcher Eleganz bauen. Ja klar, es wäre unpraktisch und unökonomisch, aber es wäre sofort eine Legende. Und es wäre ein Statement. Würde ein solches Schiff irgendwo auf der Welt vor Anker gehen, wäre die Warteliste von Schulklassen für Führungen endlos. Allein schon, weil die Lehrkräft unbedingt gucken wollten.

Es wäre die Enterprise der Meere und würde der Meeresforschung einen ganz anderen Stellenwert geben.

Und manchmal sollten Nützllichkeitserwägungen vielleicht auch nicht die alleinige Rolle spielen. Menschen brauchen auch Dinge, die einfach nur ästhetisch sind.
 
Eine Verschwendung von Ressourcen und ein unnötiger Ausstoss von Emissionen. Aber verdammt gutaussehend.
Da gebe ich dir in beiden Punkten recht, ein affengeil aussehender Ressourcenräuber. :D

Ich stelle mir gerade vor, Deutschland würde ein Forschungsschiff in solcher Eleganz bauen. Ja klar, es wäre unpraktisch und unökonomisch, aber es wäre sofort eine Legende.
Gibt es, wenngleich nur sehr selten und noch keineswegs elegant und besonders futuristisch aussehend. Und an der Ökonomie müsste auch noch heftig gefeilt werden.
Sogenannte Rotorschiffe wie z.B. der Frachter E-Ship 1 (2008) mit Flettner-Rotoren und J. Cousteaus Forschungsschiff Alcyone (1983) mit Turbosail. Der geplante große Nachfolger Calypso II wurde leider nie realisiert, da Cousteau zuvor starb.

Allerdings dienen hier die Rotoren nur zur Ergänzung des üblichen Dieselantriebs, reine Segelschiffe (mit Hilfsmotor) wie die Uni-Kat Flensburg (2006) sind kaum zu finden. Deine Superjacht, halb so groß als Forschungsschiff gebaut, kombiniert mit riesigen Flettner-Rotoren als Primärantrieb, deren Design man mit viel Geschick etwas eleganter gestalten könnte und natürlich mit solarbefeuerten E-Motoren angetrieben werden sollten, wäre schon was. Die Produktion eines Schiffs (und natürlich aller sonstigen Sachen) verschlingt immer Ressourcen, da kommt man auch nach intensivster Entwicklung nicht unter ein bestimmtes Minimum, aber am Energieverbrauch ist noch viel Luft nach unten gegenüber den klassischen Produkten.
 
Das Ding gefällt mir sehr und das nicht nur weil ich Katemerane/Trimarane mag. ;)
Der Trimaran soll bei einer Atlantiküberquerung 40 bis 50 Prozent weniger Sprit verbrauchen als ein Einrumpfer.
Das empfinde ich als solches nicht direkt ale unökonomisch, ob man so einen "Dampfer" braucht, steht auf einem anderen Blatt.
 
Die Geschichten in denen es um mögliches Kriegsmaterial geht, die bei der Probe nicht zu funzten wie sie sollten, kann man schon in Aufzeichnungen der Karthager nachlesen. ;)
 
800 Mio kommen mir grad nicht so furchtbar viel vor, wenn ich an das Projekt Gorch-Fock denke, welches bis jetzt wohl ca. 120 Mio gefressen hat um nun mal eben insolvent zu sein...
Aber das ist halt Deutschland. Da regt es irgendwie keinen auf, wenn vollkommen ergebnislos die Ressourcen verbrannt werden.
Es ist erst ein Skandal, wenn man Ressourcen für etwas vorzeigbares, gefühlt unnötiges, außerhalb Deutschlands verbrennt.
Ich verstehs nicht. Ich denke, so langsam gehöre ich ins Heim.
 
800 Mio kommen mir grad nicht so furchtbar viel vor, wenn ich an das Projekt Gorch-Fock denke, welches bis jetzt wohl ca. 120 Mio gefressen hat um nun mal eben insolvent zu sein...

Wenn ich es zu entscheiden hätte wäre die Gorch Fock abgewrackt worden und fertig.
Wozu braucht man heute denn noch ein altes Segelschiff?

Als Prestigeobjekt für die BRD?
Also für mein Prestige ganz sicher nicht!
 
Wozu braucht man heute denn noch ein altes Segelschiff?
Vielleicht weil sie einfach schön sind und ein Gefühl von Abenteuer vermitteln?

zumindest bei Wasser- und Seglerfans, oder bei Nostalgikern, oder bei Romantikern,
also bei Menschen, die sich Zeit nehmen für die Schönheiten dieser Welt.:angel
 
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Wozu braucht man heute denn noch ein altes Segelschiff?
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Wozu braucht man alte Kirchen? Ich denke, daß die Marine auf die traditionelle Ausbildung auf einem Segelschulschiff mit Recht großen Wert legt. Dass die Gorch Fock überhaupt zum Frack verkommen konnte, liegt an der gleichen Politik, die die ganze Bundeswehr Richtung Schrottwert geführt hat. Die Gorch Fock wurde 1958 in Dienst gestellt, das russische Segelschulschiff Kruzenshtern, ehemals deutsches Segelschulschiff Padua, wurde 1926 in Dienst gestellt und segelt immer noch flott über die Meere.
 
Also, ein Segelschiff ist etwas sehr Haptisches. Man spürt viel mehr die Strömmung, die Wellen und den Wind, als auf einem maschinengetriebenen Stahlschiff. Als Segelschulschiff macht das auch in unserer hochtechnisierten Welt Sinn. Hinzu kommt seine Funktion für Botschaftsempfänge. Das Ambiente soll schon für manche diplomatische Übereinkunft gesorgt haben.

Allerdings befürchte ich, abgeleitet aus S21, BER und Elbphilamonie eine unendliche Geschichte. Dann doch lieber jetzt einen klaren Schnitt und einen Neubau. Gerne mit einem Kostenvoranschlag, der von den größtmöglichen und nicht von den geringstmöglichen Kosten ausgeht. Was aus politischen Gründen natürlich nicht passieren wird. Dann wird man sehen, ob der Marineführung der Mehrwert eines Segelschulschiffs die Ausgabe wert ist. So wird das nur ein weiteres disfunktionales Millionengrab.
 
Gerne mit einem Kostenvoranschlag, der von den größtmöglichen und nicht von den geringstmöglichen Kosten ausgeht.
Nein. Denn wenn jemand alles Planen muss, was da gemacht wird, dann möchte der für seine Planung Geld haben. Und dieses Geld berechnet sich aus der Summe dessen, was er ausgerechnet hat. Und um das der ja nicht zu viel kassiert, wird natürlich sehr wenig ausgerechnet. Dieses Hexenwerk nennt sich HOAI. Jenes Teufelszeug zeichnet auch dafür verantwortlich, das alles was in Deutschland gebaut wird am Ende immer sehr viel teurer wird. Nicht der Planer ist zu blöde zum Rechnen, der welcher die Planung bezahlen soll ist sehr geizig und verlangt vom Planer sehr wenig auszurechnen.
Ich dachte immer, das wissen Alle...

Wir sind überhaupt nicht mehr beim Thema Luxusyacht!
 
Das war als Vergleich gedacht, Schpaik. Ob alte Kreuzhütten abgerissen werden dürfen oder ein Anrecht auf Sanierung haben, ist mir egal.
 
Nein. Denn wenn jemand alles Planen muss, was da gemacht wird, dann möchte der für seine Planung Geld haben. Und dieses Geld berechnet sich aus der Summe dessen, was er ausgerechnet hat. Und um das der ja nicht zu viel kassiert, wird natürlich sehr wenig ausgerechnet. Dieses Hexenwerk nennt sich HOAI. Jenes Teufelszeug zeichnet auch dafür verantwortlich, das alles was in Deutschland gebaut wird am Ende immer sehr viel teurer wird. Nicht der Planer ist zu blöde zum Rechnen, der welcher die Planung bezahlen soll ist sehr geizig und verlangt vom Planer sehr wenig auszurechnen.
Ich dachte immer, das wissen Alle...

Im konkreten Fall ist es noch etwas anders gelagert. Um Projekte eher durch die Gremien zu bekommen, werden sie haushaltstechnisch möglichst wenig erschreckend dargestellt. Auch wenn im Prinzip jedem klar ist, insbesondere im Militärbereich, dass es zu Kostenüberschreitungen kommen wird. Die Gorch Fock muss als Schiff ohne Kampfwert ihre Existenz besonders rechtfertigen.

Wir sind überhaupt nicht mehr beim Thema Luxusyacht!

Da hast du allerdings Recht. Wobei - fällt dir noch ein ähnlich geil gelagertes Teil dieser Klasse ein? Die Otto-Normal-Milliardärsyacht ist ja in der Regel doch eher konventionell gebaut. Einmal langgestreckte weiße Torte und das auf möglichst vielen Metern.
 
Ich weiß es jetzt nur von der Ev.-Luth. Kirche in Norddeutschland. Das steht groß und fett im Kirchenrecht. https://www.kirchenrecht-nordkirche.de/document/25350/search/Liegenschaft#s55500042

Oder in kurz: Die können nicht einfach alte Kirchen verscherbeln. Ihr Kirchenrecht verbietet so etwas. ;)
Das ist aber nur in Deutschland so.
In England oder Holland werden alte (nutzlose) Kirchen tatsächlich einfach verkauft. Die haben dafür sogar extra einen religiösen Ritus entwickelt, um die Gebäude zu entsäkulasieren. Dann sind due Hütten quasi keine Kirchen mehr, sondern nur noch einfache weltliche Gebäude.

Tatsächlich habe ich in Bezug auf Denkmalschutz, historische Gebäude oder von mir aus auch historische Schiffe eine ziemlich unsentimentale Einstellung.
Von mir aus könnten die auch alte Kirchen (oder andere angeblich historische Gebäude) einfach abreißen.

Wobei die Gorch Fock mit Baujahr 1958 eigentlich auch noch viel zu neu ist um irgendeine historische Bedeutung haben zu können, das ist kein altes oder "antikes" Segelschiff, dass ist ein neuzeitlicher Neubau. Da kann man wirklich vollkommen unsentimental sein und das Ganze nur nach Kosten/Nutzen beurteilen.

Und die Sanierung hat schon jetzt mehr gekostet als es der Neubau eines solchen Schiffes wohl kosten würde, dass ist einfach sinnlos.
 
Grainger schrieb:
eine ziemlich unsentimentale Einstellung.
Ja, das sehe ich. :)

So nach dem Motto: Was alt ist kann weg!

Nur was ist alt, was kann weg und wer bestimmt was alt und weg kann?


Und zur ollen Yacht:

Prototypen kosten immer einen haufen Geld. Sind ja Prototypen.

Im Sinne der Entwicklung: Ja

Im Nutzfaktor: Macht kaum ein Prototyp Sinn.

Aber das ist der Lauf unserer Entwicklung. Über kostspielige Prototypen kommen wir zur normalen, bezahlbaren Version und die neueren oder auch anderen Erkenntnisse sorgen dann mal wieder für Objekte die einen Haufen Geld kosten.
 
So nach dem Motto: Was alt ist kann weg!
Nicht immer und ausnahmslos, aber häufig.
Alter an und für sich stellt für mich keinen eigenen Wert dar (alt wird alles von selbst, das ist keine besondere Leistung), da muss dann schon noch etwas dazu kommen.

Bei einem Gebäude z.B. eine besondere architektonische Ausführung oder ein besonderer kultureller Hintergrund.
Wobei ich da die Messlatte durchaus etwas höher anlege, nur weil irgendwann mal irgendein Dichter dort genächtigt hat wird das nicht gleich zum schutzwürdigen Denkmal.
Nur was ist alt, was kann weg und wer bestimmt was alt und weg kann?

Momentan bestimmen auch Richtlinien (Denkmalschutz), was weg kann und was nicht. Ist ja nicht so, dass wir im Augenblick da in einem rechtsfreien Raum leben.
Ich finde nur, dass man es damit etwas übertreibt.
Nicht jede alte einsturzgefährdete Hütte ist schutzwürdig, nur weil sie alt ist.

Und beim Thema Industriedenkmäler habe ich oft den Eindruck, dass man sie zum Denkmal erklärt weil niemand die Kosten für den Abriss und die oft fällige Grundstücksanierung tragen will.

Besser ein paar denkmalgeschützte Bauten weniger, die tatsächlich einen gewissen ideellen Wert darstellen und auf die man sich dann auch ordentlich (auch finanziell) konzentrieren kann.
 
Ich will keinen neuen Thread aufmachen und nachdem wir hier sowieso schon ein wenig OT sind noch was zum Thema Gorch Fock und deren Instandsetzung:

Artikel in der FAZ

Unklar ist, ob die Kosten für die Instandsetzung in betrügerischer Absicht so hoch gerechnet wurden, wie sie derzeit angegeben werden und ob die sogenannten Darlehen an einen Preisprüfer des Marine-Arsenals etwas damit zu tun haben.

Für mich ist es ganz offensichtlich, dass da Korruption, Betrug, Veruntreuung, Unfähigkeit, usw. mit im Boot ;) sind.
 
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