dass die Weibchen nicht in der Lage sind, ihrer Aufmerksamkeit Taten folgen zu lassen.
Möglich. Ich sprach ja auch extra von aufmerksamen Fahrern.
Als jahrelanger Beifahrer konnte ich im groben zwei unterschiedliche Arten von Fahrern ausmachen. Und zwar die, die vorausschauend Fahren und die, die soweit Fahren bis es nicht mehr weitergeht.
Nehmen wir mal als Beispiel die Buslinie hier um die Ecke. Damit dieser Bus durch diese kleinen Straßen und die engen Kurven durchkommt ist dieser extra kleiner gemacht. Dieser Bus ist nur etwa zwei Drittel so groß wie ein herkömmlicher Linienbus.
Wenn dieser auf dem Rückweg der Linie ist, gibt es eine Straßenpassage, in der links und rechts Autos stehen. Nur unterbrochen von diversen Einfahrten. Zwei Stellen sind jedoch so, das dort nur ein Fahrzeug durchpasst. Für den Bus geht es an diesen Stellen nur vorwärts.
Nun stand ich an meiner Haltestelle und sah aus der Ferne, das dieser Bus in diese Straße fährt. Von der anderen Seite kamen vier PKW. So ein Bus ist größer als ein Auto und mit seiner Leuchtschrift auch recht gut aus der Entfernung zu sehen. Aber alle vier Fahrzeuge fuhren sozusagen frohen Mutes auf diesen Engpass zu.
Das nun der erste und vielleicht sogar der zweite PKW sich Hoffnungen darauf macht, doch dort sich über den Bordstein oder eine Einfahrt am Bus vorbeischlängeln zu können, kann ich ja noch nachvollziehen. Das jedoch der dritte Fahrer das Problem nicht erkannt hat und auch der vierte Fahrzeuglenker einfach Stur der Straße folgte, ist mir unverständlich. Was mir jedoch klar war, dass der Bus in keinem Fall pünktlich bei mir ankommt.
Als ich dann sah, das vier weitere PKWs von meiner Seite auf den Bus zurollten, stellte ich mich auf die Straße um sie umzulenken. (Das geht. Man fahre in meine Straße hinein, die ein U beschreibt und komme hinter dem Engpass wieder heraus.) - Ich bin jedoch geflissentlich ignoriert worden.
Die zwei weiteren PKWs (mit Fahrerinnen) konnte ich jedoch von meiner Idee überzeugen. Danach schlenderte ich zum Bus.
Dort sah ich dann, das der erste PKW sich in eine Einfahrt geflüchtet hatte um den Bus vorbei zu lassen. Der zweite PKW hatte keinen Platz, weil der dritte PKW nicht rückwärts fuhr. Der Vierte versuchte eine Verrenkung über den Bordstein auf welchen er aber nicht drauf passte, der fünfte wollte zurück, der sechste hupte sich ein Wolf, der Siebente guckte Ratlos aus der Wäsche, weil der achte Fahrer seinen Wagen verlassen hatte um sich die Situation weiter vorne anzusehen. (Alles Männer!)
Siggi (der Busfahrer) hatte seine Arme verschränkt und lächelte freundlich.
Tatsächlich kamen noch drei weitere PKWs dazu, die die Situation nicht einfacher machten.
Mein Bus fährt diese Linie alle halbe Stunde. Bis sich dieser Knoten mit zum Teil uneinsichtigen Fahrern gelöst hatte, vergingen fast vierzig Minuten. Bis auf den ersten PKW mussten alle Rückwärts fahren. Bis das in den Köpfen der Beteiligten eingesickert war, dauerte das aber. Manch einer versuchte Krampfhaft den eigentlich nicht vorhandenen Platz zu nutzen, um die Straße zumindest ein wenig frei zu machen. Für einen anderen PKW hätte das vielleicht etwas gebracht, aber für einen Bus mit einer entsprechenden Länge?
Anscheinend war keiner von diesen männlichen Fahrern im Geiste beweglich genug, dass das nicht weiter geht, wenn man
immer nur nach vorne will. Stattdessen kamen von überall Klagen, dass der Bus zurück setzen muss oder ähnliches.
Der Bus konnte nicht zurück. Hinter ihm staute sich bereits ein ansehnlicher Autokorso von ähnlich handelnen Deppen.
Ganz klar gibt es auch Frauen (eine meiner Schwestern ist so) die so dicht wie irgend möglich an das Problem heran fahren um dann festzustellen, das es keine Chance gibt, weiter nach vorne oder vorbei zu fahren.
Auch mein Fahrlehrer war eigentlich so einer. Ich hatte während meiner Fahrstunden so einige Diskussionen mit ihm. Ich sah etwas und blieb in angemessener Entfernung lieber stehen. In einer engen Straße, zwei Autos vor mir und in der Entfernung sehe ich einen LKW auf mich zukommen. Dann suche ich mir irgendwo eine Lücke und warte, bis dieser vorbei ist.
Wenn er vorher irgendwo abbiegt, dann war meine Aktion überflüssig, ABER wenn er das NICHT tut, bin ich auf der sicheren Seite.
Wobei ich (gefühlt) einen ganz klaren Vorteil habe im Straßenverkehr. Ich hetze nicht. Es dauert so lange, wie es dauert. Ich muss nicht Erster sein und schnell fahren und auf die Tube drücken ist nicht. Dafür habe ich Trackmania und The Crew. Aufgrund meiner Behinderung versuche ich alles zu meiden, was mich aufregen könnte, wenn ich Auto fahre. Falls es doch einmal passiert, dann stelle ich eher das Fahrzeug irgendwo ab und gehe spazieren. (Für ne Stunde oder länger)
Niemandem ist geholfen wenn sich klein Schpaik aufregt. Und rund achthunderttausend Unfälle pro Jahr im Straßenverkehr mit ca. 11 Toten am Tag, sprechen für mich eine deutliche Sprache.