Das Jobcenter geht mir auf den Keks!

Heute früh unter der Dusche ist mit eingefallen, dass ich dieses Thema noch auflösen wollte.

Nach dem ganzen Theater war das Ergebnis, dass ich zu viel verdiene und meiner LAG daher keinerlei Leistungen zustehen. Wohlgemerkt verdiene ich schon in den ersten beiden Jobs zu viel (die Unterlagen lagen dem SB von Beginn an vor). Also habe ich letztendlich viele Stunden damit zugebracht, sinnlos Informationen zusammenzutragen und sinnfreie Formulare auszufüllen.

Das ich allerdings, wenn ich die Krankenversicherung meiner LAG bezahlen müsste, wieder in einen Bereich gekommen wäre, in dem Leistungen fällig gewesen wären, lassen wir mal großzügig bei Seite.

Letztendlich hat der Einspruch bei der Rentenversicherung dazu geführt, dass die Erwerbsminderungsrente zumindest bis nächstes Jahr gewährt wurde. Aber wie es immer so ist, hat man sich dann auch noch mal 2 Monate Zeit gelassen, bis die ersten Zahlungen geflossen sind.

Jetzt kann ich drüber lachen (eher so ein verächtliches, spöttisches Lachen), aber vor einem halben Jahr habe ich ernsthafte Bedenken gehabt, ob ich da einigermaßen gesund aus der Nummer herauskomme. Daher ein fröhliches "FICKT EUCH, IHR PENNER!" an meine speziellen Freunde vom Jobcenter. Anstatt Geld zu sparen, hättet Ihr beinahe einen weiteren Empfänger generiert! Ich hoffe für Euch, dass wir nie wieder miteinander zu tun haben werden.
 
Ich weiß auch nicht, was die Vorgesetzten den Mitarbeitern dort vermitteln, wenn ich das so lese.
Auch wird die ein oder andere Person (Mitarbeiter(in) narzisstische Grundzüge haben, mit dem verbundenen Spaß, die Kunden zu schickanieren.

Oft sind es aber auch die Kontrollmechanism wie Audits, die sowas produzieren.
Für einen Fall wie deinen, gibt es eher Lob und die Angst irgendetwas falsch zu machen, ist um Welten größer und kostet u.U. den Job.

Das ist der totale Bürokratismuswahn, was heutzutage überall abgeht.
 
Man darf aber auch nicht übersehen, dass die Arbeitsagenturen 60 Millionen Euro aufgewendet haben um überzahlte Hartz 4-Bezüge in Höhe von 18 Millionen Euro beizutreiben. Besonders extrem war der Verwaltungsaufwand im Verhältnis zur Überzahlung bei Rückforderungen in Höhe von bis zu 20 Euro.

Toll finde ich die Begründung des Vorstandsvorsitzenden der Bundesagentur für Arbeit Detlef Scheele. Der fordert die Einführung einer Bagatellgrenze (die es wohl in der Hartz 4-Gesetzgebung nicht gibt).
Dabei könnte jeder Behördenleiter für seine Behörde durch einen einfachen Verwaltungsakt selbst so eine Bagatellgrenze festlegen, nur muss man dafür eben auch mal selbst eine Entscheidung treffen und nicht nur stur und möglichst ohne eigene geistige Leistung Vorschriften abarbeiten.

Ich kenne das aus eigener Erfahrung, bei einem meiner vorherigen Arbeitgeber (öffentlicher Dienst) sollte ich (nach meinem Ausscheiden) eine Begründung dafür abgeben, weil ich durch einen Eingabefehler einem Beschäftigten 30 Minuten zuviel Zuschlag für Samstagsarbeit ausgezahlt hatte (die tarifliche Ausschlussfrist für eine Rückrechnung war schon abgelaufen).
Ich sollte das schriftlich begründen, weil man einen Regressanspruch gegen mich prüfen wollte.
Der mögliche Regressanspruch betrug sagenhafte 0,63 DM.

Ich habe dem Rechnungsprüfungsamt dann schriftlich mitgeteilt, dass bereits dieser Brief incl. Verwaltungsaufwand und Porto teurer war als die mögliche Forderung gegen mich, ich jede weitere Korrespondenz zu dem Thema ablehne, weil mir meine Zeit dafür zu schade ist und ich als Bürger und Steuerzahler doch sehr darauf hoffe, dass ihnen ihre Zeit dafür ebenfalls zu schade ist.
Ich habe nie mehr etwas davon gehört.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es wirkt leider mitunter so, dass das Jobcenter aus reinem Selbstzweck existiert. Wie viele Arbeitslose gibt es weniger, weil sie einen Job im Jobcenter bekommen haben?
 
Wenn ich mich mit dem Jobcenter oder mit dem Arbeitsamt (also die Nummer wähle) verbinden will, komme ich zu allererst in eine automatiesierte Schlaufe. Dort werde ich aufgefordert entweder die zwei oder die acht zu wählen.
Völlig egal was ich eingebe, meine Angabe wird nicht genommen.
Fürs Arbeitsamt muss ich inzwischen meine verteilte Nummer aufsprechen.

Vor zwei Jahren wurde ich noch automatisch irgendwann mit irgendjemandem verbunden. Heutzutage ist diese Hürde unüberwindlich für mich.

Nu bin ich jedoch hartnäckig. Auch schon aus dem Grund, weil ich weiß, was diese dämliche Behörde mit mir machen kann, wenn ich ihr nicht Zeitnahe mitteile, wie es bei mir und mit mir in meiner derzeitigen Situation aussieht.
(Ganz klar: Es gibt so etwas wie Internet bzw. E-Mails.
Leider funktioniere ich nicht mit E-Mails. Mich Zeitnah über E-Mail zu kontaktieren oder das ich E-Mails abschicke, is nich.)

Zunächst war ich dann in Kiel. Also telefonisch. - Dort kam es dann leider zu einem Eklat. Zwischen mir und dem Menschen in der dortigen Telefonzentrale.
(Tut mir im Rahmen bis heute Leid, anderseits wollte ich nicht ihn sprechen, sondern einen Verantwortlichen. - Das er auf mich sauer ist, kann ich nachvollziehen, aber mich mehrmals hintereinander wegzudrücken, weil er mit mir ein Problem hat ist nicht in Ordnung, wenn Mister Fuzzi in einer Behörde sitzt.)
Da ich da nicht vorbei kam, hab ich in Nürnberg angerufen. Also der eigentlichen Zentrale von dem ganzen Misthaufen.

Dort habe ich (Datenschutz sei Dank!) Nichts - Und weil die Ratte alle nervt, auf jeden Aggressiv vorgeht, der aus seiner Sicht einfache Fragen stellt, und weil er.. und weil er.. und weil er... - Relevantes erfahren.
Als ich dann - nachdem ich auf meine Rechte gepocht habe - weitervermittelt worden bin, hat mir die freundliche Frau erklärt, dass das Telefonproblem seit 18 Monaten bekannt ist.
Wer genau dafür zuständig ist konnte oder wollte sie mir nicht sagen. Das Problem ist jedoch seit über einem Jahr bekannt. :eek:



Ich könnte hier noch ein paar weitere Beispiele bringen. Gnädig wie ich bin, erlasse ich sie euch. ;)

Das Verhalten des Jobcenters und auch des Arbeitsamtes deckt sich jedoch ziemlich mit einer Aussage, die ich vor inzwischen über 22 Jahren erhalten habe von einer Frau aus einem damaligen Sozialamt, der ich durch Zufall privat über den Weg lief: "Es tut mir sehr Leid Herr Schpaik, aber unsere Aufgabe ist es, im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten den Menschen, die bei uns Anträge einreichen, den Weg zum Geld so schwer wie irgend möglich zu gestalten."

Oder mal so als Beispiel: Wenn ich einen Widerspruch einreiche, erhalte ich nach vier bis sechs Wochen ein Schreiben vom Jobcenter, das mein Schreiben vor vier bis sechs Wochen eingegangen ist und nun auch bearbeitet wird.
Der Typ - und fantastischer Weise gibt es nur einen Einzigen für die Bearbeitung für Widersprüche - geht die Widersprüche chronologisch vor. Alles andere wäre unfair, ganz klar.
Sprich: Eine Bearbeitungsdauer von vier bis sechs Monaten ist völlig normal. Je nachdem wie viele Widersprüche es gibt. Der Typ der die Mengen abarbeitet kann nix dafür. Der arbeitet da nur. (ich habe ein herzliches Dankeschön von ihm Damals erhalten, als ich ihm mal durch Zufall begegnet bin.

Warum gibt es jedoch nur einen Sacharbeiter dafür?
Laut Nürnberg hat das was mit Kostenstellen zu tun. - Auf meinen Hinweis, dass das Arbeitsamt bzw. das Jobcenter Behörden sind für das Volk, hatte sie dann keine Antworten. mehr.

Unverständnis, Wut, Verzweiflung oder was auch immer auf Jobcenter oder Arbeitsamt zu haben, verstehe ich. Diese sind jedoch eine Bundesbehörde. Das ist nicht Lokal, das ist Übergreifend.

Grob gesagt, entscheidet Nürnberg darüber (also die Hauptzentrale in Nürnberg), wo und vor allem wer für was eingesetzt wird.

Es gibt hier einen Fuzzi für das Jobcenter Alstertal, der Widersprüche bearbeitet. Mehr wird nicht genehmigt durch die Zentrale in Nürnberg.

Wer sauer ist, sich aufregt, sollte sich nicht intern aufregen, sondern sich nach oben wenden. Die kleinen Sachbearbeiter sind eben nur die kleinen Sachbearbeiter.

Und bitte nicht vergessen: Hartz-IV wurde von der SPD eingeführt.
 
Und bitte nicht vergessen: Hartz-IV wurde von der SPD eingeführt.
Während der Koalition mit den Grünen, also bitte nicht vergessen das die Grünen auch beteiligt waren!
Die haben während ihrer Koalition mit der SPD so einiges abgenickt von dem sie heute nichts mehr wissen wollen.

Wenn es um den Machterhalt geht müssen eben auch schon mal ein paar Prinzipien geopfert werden.
 
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