Duftie
assimiliert
Hallöle,
man hört und liest ja viel über Antragsteller, die sich über das Jobcenter auslassen.
Nun habe ich Zeiten hinter mir, in denen ich ganz sicher Anspruch auf Grundsicherung gehabt hätte, aber aus meiner abgrundtiefen Abneigung gegen Ämter lieber gehungert habe oder mich bei Freunden durchgefüttert habe (Danke Mohima ).
Nun ist es so, dass meine LAG zur Zeit mit der Rentenversicherung kämpft und Ende des letzten Jahreszunächst Hartz IV beantragen musste, da die Rentenversicherung auf Zeit spielt. Soweit, so gut.
Das Jobcenter wäre aber nicht das Jobcenter, wenn sie es ganz genau wissen wollten. Mit Recht natürlich, denn es geht ja um Steuergelder.
Es begab sich also, dass meine LAG beim Jobcenter vorsprach und ihr Anliegen vortrug. Begeistert erzählte sie von dem Termin und wie nett die dort doch alle waren. Ich war ein wenig skeptisch, denn die würden niemals eben so und auf die Schnelle die Schatulle mit den Reichtümern öffnen und sie über meiner LAG ausleeren.
Und so kam es dann auch: Ich bekam eine Einladung (oder sollte ich besser Vorladung schreiben) zu einer Berufsberatung ... Ähh, bitte? Ich habe eine Teilzeitstelle und einen Nebenjob auf 450€-Basis und bin nebenbei noch Selbständig. Letzteres läuft aus Zeitgründen eher nur noch so nebenbei. Ein paar kleine Aufträge übers Jahr verteilt und ab und zu mal einen mehrwöchigen Job, der dann auch richtig Geld bringt. Aber dafür bin ich bei meiner Teilzeitstelle mit 293 Überstunden aus dem Jahr gekommen ...
Naiv wie ich bin, dachte ich, ich rufe da an und kläre das. Das hat auch total toll funktioniert, nämlich überhaupt nicht. Die Callcenter-Mitarbeiterin unterrichtete mich, dass ich diesen Termin auf jeden Fall wahrnehmen müsse, da ich ja zur Bedarfsgemeinschaft gehöre und dieser Termin verpflichtend sei. Auf meine Anmerkung, dass ich berufstätig sei und nicht beabsichtige einen vierten Job anzunehmen, wiederholte sie das Ganze.
Nun bin ich ja ein geradezu liebreizender Kerl und dachte mir, dass mir der nette Mitarbeiter im Jobcenter dann sicherlich ein paar Fragen beantworten könnte, u.a. ob der Antrag meiner LAG überhaupt Sinn macht, oder ob wir es gleich vergessen können, weil ich zu viel verdiene. Mir ging es in erster Linie auch um die Zahlung der Sozialabgaben, da ich die nicht auch noch wuppen kann.
Ich also gestriegelt und gebügelt zu dem Termin, in der Hoffnung etwas erleuchtet zu werden. Aber nö, die seeeeehr nette Mitarbeiterin wollte mir tatsächlich zunächst dabei helfen einen Job zu finden, zumindest hat sie dann sofort eingesehen, dass ich diesbezüglich eher überversorgt bin. Allerdings konnte sie mir meine Fragen auch nicht beantworten und bat mich, doch eine Nummer zu ziehen und mit einem erleuchteten Kollegen zu sprechen. Das mit dem Nummer ziehen und dem Kollegen hat auch super geklappt (nach relativ kurzer Wartezeit), erleuchtet war der aber auch nicht so ganz, bzw. er konnte mir keine einfache Antwort geben.
Also zog ich wieder von dannen, um mich Zuhause mit einem Stapel Fragebögen zu vergnügen. Voll motiviert ging ich ans Werk. Die Motivation ließ dann etwas nach, als ich nach dem allgemeinen Fragebogen zum Einkommen (für die Fachleute: Anlage EK) und dem Fragebogen zu weiteren Personen in der Bedarfsgemeinschaft (Anlage WEP) den Fragebogen zu den selbständig erzielten Einkünften (Anlage EKS) erreichte. Das wir selbst für meine Tochter, welche alle zwei Wochen für ein Wochenende hier ist, die Anlagen EK und WEP ausfüllen mussten fand ich ja schräg, aber die Anlage EKS und die geforderten Unterlagen haben mich schon fast wütend gemacht. Ich habe diesen Wisch trotzdem ausgefüllt. Mangels besserem Wissen und der angelesenen Erfahrung, dass das Jobcenter ja nur valide Daten haben möchte, habe ich den Wisch mit den Daten des zweiten Halbjahres 2018 gefüttert und mir danach auf die Schulter geklopft. Ach ja, mir wurde noch nahegelegt, mein Gewerbe abzumelden oder ruhen zu lassen ...
Schnell noch die übrigen Dokumente zusammengekratzt (meine Gewerbeanmeldung schlummerte in den tiefen eines Schrankes, wo sie seit sicherlich 7 Jahren keinem Tageslicht ausgesetzt war) und ab damit zum Jobcenter.
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Als nach einigen Tagen ein Schreiben vom Jobcenter kam, war die Spannung groß. Zu groß, wie sich herausstellte. Es war nur die Forderung nach noch mehr Dokumenten und Rückfragen zu meinen Kontoauszügen. Interessant an den Rückfragen war für mich, dass sie nur Geldeingänge betrafen. Ich hatte z.B. Geld von einem Konto auf das andere überwiesen. Den Eingang haben sie gesehen, dass das Geld aber vom anderen Konto kam, haben sie gekonnt ignoriert. Und ich wurde aufgefordert die Anlage EKS doch für den Bewilligungszeitraum (11/18 bis 04/19) auszufüllen und mir wurde noch einmal mehr nahegelegt, die Selbständigkeit ruhend zu melden oder abzumelden ...
Ehrlich? Gehts noch? Wenn es darum geht, dass ich doch noch irgendwo Einkünfte erzielen könnte, soll ich das doch schon mal vermerken und mit meiner Glaskugel ermitteln?
Ich beging den Fehler, dass ich die Anlage EKS nicht noch einmal ausfüllte, sondern darauf hinwies, dass sich meine Einkünfte ähnlich verhalten wie im zweiten Halbjahr 2018 und ich weiß Gott andere Dinge zu tun habe, als dauernd Formulare auszufüllen. Man möge doch bitte meine eingereichten Anlagen hinnehmen. Ich ergänzte das Ganze noch durch Belege, die meine Ausgaben für das Gewerbe belegen (eigentlich nur Telefon/Internet und die Anteilige Miete für das Arbeitszimmer). Mehr als Fristgerecht beim Jobcenter eingeworfen dachte ich, dass es doch nun endlich für eine Berechnung reichen müsste und wir warteten frohen Mutes auf das nächste Schreiben vom Amt.
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Das kam auch an einem Freitag, mit dem Hinweis, dass die Leistung mangels Mitwirkung versagt werde und der Antrag jetzt erstmal abgelehnt werde. ???
Jetzt wurde ich langsam pissig! Ich habe daraufhin eine für den Montag geplante Dienstreise auf den Sonntag verlegt, damit ich Montags mit meiner LAG auflaufen kann um potentiell fehlende Unterlagen nachzureichen. U.a. wurde bemängelt, dass ich keinen Nachweis meiner Lebensversicherung über mögliche Rückkaufswerte eingereicht hätte.
Also am Wochenende hingesetzte, die Glaskugel bemüht und die Anlage EKS in deutlicher Schrift ausgefüllt, meine Versicherungspolice im Original eintütet (ich mache für die ()&)"/&!/&!=§ nicht auch noch Kopien von Tolkiens Herr der Ringe!) und Montags zum Jobcenter. Natürlich konnten wir die Sachen nur abgeben, weil die Sachbearbeiter natürlich nicht zu sprechen sind.
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Und heute kam dann die Antwort:
1. Anlage EKS: Ich habe nur Einnahmen für den Januar eingetragen. Ich möchte bitte schriftlich bestätigen, dass das so richtig ist oder das Formular erneut einreichen. Ja was denn, wird mir da eine Lüge unterstellt?
2. Man möchte meine Gewerbeanmeldung als Kopie. Bekommen sie, können sie ja zu der legen, die sie schon haben.
3. Plötzlich ist der gezahlte Unterhalt an meine Tochter ein Thema (wurde seit dem ersten Einreichen der Unterlagen nicht erwähnt). Ich soll doch bitte eine Unterhaltsvereinbarung und einen Nachweis über den gezahlten Unterhalt seit 01.01.2018 liefern. KONTOAUSZÜGEEEEEE!
4. Nachdem die Vögel meine Versicherungspolice im Original hatten, soll ich jetzt nachweisen, dass die Risikolebensversicherung nicht in eine Fondsgebundene Kapitallebensversicherung umgewandelt wurde. (Nur für die Leute vom Amt: Ihr habt meine Kontoauszüge, ihr könntet sehen, wenn ich da irgendwas sparen würde)
5. Einen Nachweis über die aktuelle Überschussbeteiligung der LV (könnte man in der Police lesen, dass die Überschussbeteiligung direkt mit den Beiträgen verrechnet wird - wenn man denn lesen wollte)
6. UND DAS IST DER HAMMER: Einen Fragebogen für Selbständige, der über die Anlage EKS hinausgeht und meine Umsätze der letzten Jahre beleuchtet. Man erkennt an diesem Fragebogen recht deutlich, was die Sachbearbeiter im Jobcenter verstanden haben: Nichts! Dieser Fragebogen ist für Selbständige, die für sich selbst Hartz IV beantragen und bei denen das Jobcenter durchleuchtet, ob sich das Gewerbe überhaupt lohnt oder ob es schlauer wäre, die in ein Angestelltenverhältnis zu vermittenl.
Es ist meiner guten Erziehung geschuldet, dass ich denen noch nicht ins Foyer gekackt habe.
Wegen der Unterhaltsgeschichte habe ich vorhin kurz mit meiner Ex telefoniert. Die erzählte mir dann, dass ihre Schwester ein ähnliches Problem hat. Die hat Netto etwas mehr als die Hälfte von meinem Einkommen (ohne Selbständigkeit) und ihrem Mann wird der Hartz IV-Satz gekürzt. Da würde ich doch grob übers Holzauge gepeilt behaupten, dass meine LAG nichts bekommt und ich hier seit Wochen immer wieder irgendwelchen Mist einreiche, der eh völlig Banane ist, wenn man sich mein Einkommen aus zwei Jobs anschaut ...
Ich habe durchaus Verständnis für die Neugier, aber aktuell habe ich eher den Eindruck, dass da Zeit geschunden werden soll, bis die Rentenversicherung zahlt. Und, was ich persönlich viel interessanter finde: Wenn nur jeder zehnte Fall solchen Aufwand mit sich bringt, stellt sich mir die Frage, ab wann die Verwaltung teurer wird, als die zu zahlende Grundsicherung ...
Boah, ich bin so angepisst!:wutkoch
man hört und liest ja viel über Antragsteller, die sich über das Jobcenter auslassen.
Nun habe ich Zeiten hinter mir, in denen ich ganz sicher Anspruch auf Grundsicherung gehabt hätte, aber aus meiner abgrundtiefen Abneigung gegen Ämter lieber gehungert habe oder mich bei Freunden durchgefüttert habe (Danke Mohima ).
Nun ist es so, dass meine LAG zur Zeit mit der Rentenversicherung kämpft und Ende des letzten Jahreszunächst Hartz IV beantragen musste, da die Rentenversicherung auf Zeit spielt. Soweit, so gut.
Das Jobcenter wäre aber nicht das Jobcenter, wenn sie es ganz genau wissen wollten. Mit Recht natürlich, denn es geht ja um Steuergelder.
Es begab sich also, dass meine LAG beim Jobcenter vorsprach und ihr Anliegen vortrug. Begeistert erzählte sie von dem Termin und wie nett die dort doch alle waren. Ich war ein wenig skeptisch, denn die würden niemals eben so und auf die Schnelle die Schatulle mit den Reichtümern öffnen und sie über meiner LAG ausleeren.
Und so kam es dann auch: Ich bekam eine Einladung (oder sollte ich besser Vorladung schreiben) zu einer Berufsberatung ... Ähh, bitte? Ich habe eine Teilzeitstelle und einen Nebenjob auf 450€-Basis und bin nebenbei noch Selbständig. Letzteres läuft aus Zeitgründen eher nur noch so nebenbei. Ein paar kleine Aufträge übers Jahr verteilt und ab und zu mal einen mehrwöchigen Job, der dann auch richtig Geld bringt. Aber dafür bin ich bei meiner Teilzeitstelle mit 293 Überstunden aus dem Jahr gekommen ...
Naiv wie ich bin, dachte ich, ich rufe da an und kläre das. Das hat auch total toll funktioniert, nämlich überhaupt nicht. Die Callcenter-Mitarbeiterin unterrichtete mich, dass ich diesen Termin auf jeden Fall wahrnehmen müsse, da ich ja zur Bedarfsgemeinschaft gehöre und dieser Termin verpflichtend sei. Auf meine Anmerkung, dass ich berufstätig sei und nicht beabsichtige einen vierten Job anzunehmen, wiederholte sie das Ganze.
Nun bin ich ja ein geradezu liebreizender Kerl und dachte mir, dass mir der nette Mitarbeiter im Jobcenter dann sicherlich ein paar Fragen beantworten könnte, u.a. ob der Antrag meiner LAG überhaupt Sinn macht, oder ob wir es gleich vergessen können, weil ich zu viel verdiene. Mir ging es in erster Linie auch um die Zahlung der Sozialabgaben, da ich die nicht auch noch wuppen kann.
Ich also gestriegelt und gebügelt zu dem Termin, in der Hoffnung etwas erleuchtet zu werden. Aber nö, die seeeeehr nette Mitarbeiterin wollte mir tatsächlich zunächst dabei helfen einen Job zu finden, zumindest hat sie dann sofort eingesehen, dass ich diesbezüglich eher überversorgt bin. Allerdings konnte sie mir meine Fragen auch nicht beantworten und bat mich, doch eine Nummer zu ziehen und mit einem erleuchteten Kollegen zu sprechen. Das mit dem Nummer ziehen und dem Kollegen hat auch super geklappt (nach relativ kurzer Wartezeit), erleuchtet war der aber auch nicht so ganz, bzw. er konnte mir keine einfache Antwort geben.
Also zog ich wieder von dannen, um mich Zuhause mit einem Stapel Fragebögen zu vergnügen. Voll motiviert ging ich ans Werk. Die Motivation ließ dann etwas nach, als ich nach dem allgemeinen Fragebogen zum Einkommen (für die Fachleute: Anlage EK) und dem Fragebogen zu weiteren Personen in der Bedarfsgemeinschaft (Anlage WEP) den Fragebogen zu den selbständig erzielten Einkünften (Anlage EKS) erreichte. Das wir selbst für meine Tochter, welche alle zwei Wochen für ein Wochenende hier ist, die Anlagen EK und WEP ausfüllen mussten fand ich ja schräg, aber die Anlage EKS und die geforderten Unterlagen haben mich schon fast wütend gemacht. Ich habe diesen Wisch trotzdem ausgefüllt. Mangels besserem Wissen und der angelesenen Erfahrung, dass das Jobcenter ja nur valide Daten haben möchte, habe ich den Wisch mit den Daten des zweiten Halbjahres 2018 gefüttert und mir danach auf die Schulter geklopft. Ach ja, mir wurde noch nahegelegt, mein Gewerbe abzumelden oder ruhen zu lassen ...
Schnell noch die übrigen Dokumente zusammengekratzt (meine Gewerbeanmeldung schlummerte in den tiefen eines Schrankes, wo sie seit sicherlich 7 Jahren keinem Tageslicht ausgesetzt war) und ab damit zum Jobcenter.
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Als nach einigen Tagen ein Schreiben vom Jobcenter kam, war die Spannung groß. Zu groß, wie sich herausstellte. Es war nur die Forderung nach noch mehr Dokumenten und Rückfragen zu meinen Kontoauszügen. Interessant an den Rückfragen war für mich, dass sie nur Geldeingänge betrafen. Ich hatte z.B. Geld von einem Konto auf das andere überwiesen. Den Eingang haben sie gesehen, dass das Geld aber vom anderen Konto kam, haben sie gekonnt ignoriert. Und ich wurde aufgefordert die Anlage EKS doch für den Bewilligungszeitraum (11/18 bis 04/19) auszufüllen und mir wurde noch einmal mehr nahegelegt, die Selbständigkeit ruhend zu melden oder abzumelden ...
Ehrlich? Gehts noch? Wenn es darum geht, dass ich doch noch irgendwo Einkünfte erzielen könnte, soll ich das doch schon mal vermerken und mit meiner Glaskugel ermitteln?
Ich beging den Fehler, dass ich die Anlage EKS nicht noch einmal ausfüllte, sondern darauf hinwies, dass sich meine Einkünfte ähnlich verhalten wie im zweiten Halbjahr 2018 und ich weiß Gott andere Dinge zu tun habe, als dauernd Formulare auszufüllen. Man möge doch bitte meine eingereichten Anlagen hinnehmen. Ich ergänzte das Ganze noch durch Belege, die meine Ausgaben für das Gewerbe belegen (eigentlich nur Telefon/Internet und die Anteilige Miete für das Arbeitszimmer). Mehr als Fristgerecht beim Jobcenter eingeworfen dachte ich, dass es doch nun endlich für eine Berechnung reichen müsste und wir warteten frohen Mutes auf das nächste Schreiben vom Amt.
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Jetzt wurde ich langsam pissig! Ich habe daraufhin eine für den Montag geplante Dienstreise auf den Sonntag verlegt, damit ich Montags mit meiner LAG auflaufen kann um potentiell fehlende Unterlagen nachzureichen. U.a. wurde bemängelt, dass ich keinen Nachweis meiner Lebensversicherung über mögliche Rückkaufswerte eingereicht hätte.
Also am Wochenende hingesetzte, die Glaskugel bemüht und die Anlage EKS in deutlicher Schrift ausgefüllt, meine Versicherungspolice im Original eintütet (ich mache für die ()&)"/&!/&!=§ nicht auch noch Kopien von Tolkiens Herr der Ringe!) und Montags zum Jobcenter. Natürlich konnten wir die Sachen nur abgeben, weil die Sachbearbeiter natürlich nicht zu sprechen sind.
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1. Anlage EKS: Ich habe nur Einnahmen für den Januar eingetragen. Ich möchte bitte schriftlich bestätigen, dass das so richtig ist oder das Formular erneut einreichen. Ja was denn, wird mir da eine Lüge unterstellt?
2. Man möchte meine Gewerbeanmeldung als Kopie. Bekommen sie, können sie ja zu der legen, die sie schon haben.
3. Plötzlich ist der gezahlte Unterhalt an meine Tochter ein Thema (wurde seit dem ersten Einreichen der Unterlagen nicht erwähnt). Ich soll doch bitte eine Unterhaltsvereinbarung und einen Nachweis über den gezahlten Unterhalt seit 01.01.2018 liefern. KONTOAUSZÜGEEEEEE!
4. Nachdem die Vögel meine Versicherungspolice im Original hatten, soll ich jetzt nachweisen, dass die Risikolebensversicherung nicht in eine Fondsgebundene Kapitallebensversicherung umgewandelt wurde. (Nur für die Leute vom Amt: Ihr habt meine Kontoauszüge, ihr könntet sehen, wenn ich da irgendwas sparen würde)
5. Einen Nachweis über die aktuelle Überschussbeteiligung der LV (könnte man in der Police lesen, dass die Überschussbeteiligung direkt mit den Beiträgen verrechnet wird - wenn man denn lesen wollte)
6. UND DAS IST DER HAMMER: Einen Fragebogen für Selbständige, der über die Anlage EKS hinausgeht und meine Umsätze der letzten Jahre beleuchtet. Man erkennt an diesem Fragebogen recht deutlich, was die Sachbearbeiter im Jobcenter verstanden haben: Nichts! Dieser Fragebogen ist für Selbständige, die für sich selbst Hartz IV beantragen und bei denen das Jobcenter durchleuchtet, ob sich das Gewerbe überhaupt lohnt oder ob es schlauer wäre, die in ein Angestelltenverhältnis zu vermittenl.
Es ist meiner guten Erziehung geschuldet, dass ich denen noch nicht ins Foyer gekackt habe.
Wegen der Unterhaltsgeschichte habe ich vorhin kurz mit meiner Ex telefoniert. Die erzählte mir dann, dass ihre Schwester ein ähnliches Problem hat. Die hat Netto etwas mehr als die Hälfte von meinem Einkommen (ohne Selbständigkeit) und ihrem Mann wird der Hartz IV-Satz gekürzt. Da würde ich doch grob übers Holzauge gepeilt behaupten, dass meine LAG nichts bekommt und ich hier seit Wochen immer wieder irgendwelchen Mist einreiche, der eh völlig Banane ist, wenn man sich mein Einkommen aus zwei Jobs anschaut ...
Ich habe durchaus Verständnis für die Neugier, aber aktuell habe ich eher den Eindruck, dass da Zeit geschunden werden soll, bis die Rentenversicherung zahlt. Und, was ich persönlich viel interessanter finde: Wenn nur jeder zehnte Fall solchen Aufwand mit sich bringt, stellt sich mir die Frage, ab wann die Verwaltung teurer wird, als die zu zahlende Grundsicherung ...
Boah, ich bin so angepisst!:wutkoch