Diskussion Kinder können nicht mehr selbst zur Schule gehen

Gamma-Ray

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Überall lauern Gefahren und als anständige Eltern muss man die eigenen Kinder auch zur Schule bringen. Möglichst bis auf den Schulhof fahren.
Die morgendlichen Tragödien vor der Schule nehmen kein Ende und manche Eltern setzen sich trotz Halteverbot und Hinweise der Schule über alles hinweg, selbst wenn sie dabei andere Kinder nicht nur gefährden, sondern auch noch an- oder umfahren!

Nein es gibt keine andere Möglichkeit, früher aufstehen und das Kind zu Fuss oder mit dem Fahrrad begleiten ist unzumutbar. Ich könnte die Kotzgrenze noch weiter treiben, aber mir fehlen die Worte. :stupid
 
Ja, ist schwer verständlich.

Ich durfte damals nicht mal mit dem Fahrrad kommen, weil keine Stellplätze und es fehlten 200 m.

Also immer zu Fuß.
 
Am Ende meiner Kindergartenzeit hat meine Mutter und einmal mein Vater vier bis fünf Mal meinen Schulweg mit mir geübt. Zu meiner Einschulung fuhren wir mit dem Auto dorthin. An meinem ersten, richtigen Schultag bin ich selbstständig zur Schule und anschließend wieder zurück. Nachdem sich meine Clique gebildet hat, sind wir den Rückweg immer gemeinsam gegangen.

Mehr habe ich dazu eigentlich nicht zu sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als es in die Pubertät ging und die Dorfjugend angefangen hat mich an der Bushalte und im Bus zu beschimpfen, treten, bespucken.. bin ich eben die 7km mit dem Fahrrad gefahren.
Morgens nur bergab 15min, mittags nur bergauf, 50min.
 
Och, unser Schulweg ging 10 -15 Min. zur Straßenbahn, 40 -45 Min. Bahn, raus aus dem Untergrund ca 500 -600 Staffeln hoch über 3 große, dazwischenliegende Querstraßen. Später auch Varianten.
Am 1. Schultag sollte ich im Hort auf meine Geschwister, die später aus hatten warten. Ich und Hort. :weg

Weg gemerkt, zurück gefunden. Stolz sein, geschimpft bekommen doch alles war gut. Fortan zurück alleine, mit Kameraden, mit Ablenkungen (Geigenbauerei auf dem Weg, hoch interessant..).
Schön war es. :)
 
Das Schlimme daran ist meines Erachtens, dass die Eltern mehrere Dinge nicht bedenken:

1. Das Kind verliert Selbständigkeit
2. Das Kind wird verwöhnt und wird auch im späteren Leben vermutlich immer den leichtesten Weg gehen.
3. Entstehen durch die Fahrdienste teils haarsträubende Situationen vor den Schulen. Ich habe quasi direkt vor der Tür eine Grundschule und eine weiterführende Schule. Was man da morgens und Mittags vor der Schule erlebt, wäre echt Anschauungsmaterial für den 7.Sinn ...

Ich musste im Normalfall laufen (was kein Problem ist, wenn die Schule quasi vor der Tür liegt) und nur wenn meine Mutter zur Kur war und ich bei Bekannten einquartiert wurde, durfte ich mit dem Fahrrad fahren. Für einige heutige Eltern kaum nachzuvollziehen, aber ich habe es überlebt (obwohl ich den Schulweg nicht einmal geübt habe ... ;) )
 
Ich hatte ca. 1 km Fußweg zur Volksschule (damals hieß das noch so).
Wenn ich zu meinem Vater oder meiner Mutter gesagt hätte, sie sollen mich doch mal dahin fahren, hätten sie mich vermutlich auf meinen Geisteszustand untersuchen lassen.

Später zum Gymnasium waren es ca. 3 km, da bin ich dann mit dem Fahrrad (und später mit dem Mofa) gefahren.
Als "einfaches Arbeiterkind" auf das Gymnasium zu gehen war damals nicht unbedingt selbstverständlich, in der Unterprima waren außer mir vielleicht noch 2-4 "Arbeiterkinder", der Rest waren Töchter und Söhne von Angestellten, Selbstständigen, usw.

Es gab damals noch die klassische Trennung zwischen Arbeitern und Angestellten, die auch erst sehr viel später aufgehoben wurde (im öffentlichen Dienst sogar erst mit der Einführung des TVöD zum 01.10.2005).
In meiner Klasse war auch die Tochter unseres Hausarztes, aber die wurde auch nicht mit dem Auto zur Schule gefahren.

Um ehrlich zu sein kann ich mich an keinen einzigen Schüler aus meiner Schulzeit erinnern, der so privilegiert war das man ihn mit dem Auto zur Schule gebracht oder abgeholt hätte.
 
Um ehrlich zu sein kann ich mich an keinen einzigen Schüler aus meiner Schulzeit erinnern, der so privilegiert war das man ihn mit dem Auto zur Schule gebracht oder abgeholt hätte.
In den ganz frühen Jahren auch nicht.

Aber später, als ich dienstlich mit dem Auto unterwegs war, allerdings immer mehr gesehen.

Ich kann mich aber auch daran erinnern, eine Tante von mir, hat ihre (spät geborene) Tochter grundsätzlich zur Schule gebracht.
 
ot:
Wir sollten viel mehr Geld für die Erforschung von Teleportation und Transmitter bereitstellen.
Dann gäbe es auch keine umweltschädlichen Abgase mehr, lange Flugzeiten / Fahrzeiten entfallen,
wir bräuchten nicht mehr zu laufen und auch das Schleppen von Einkäufen wäre im Nu erledigt.
Das Bringen von Kindern zur Schule würde dann nicht mehr nötig sein.
Die hüpfen ruckzuck vom Frühstückstisch in ihr Klassenzimmer.
 
Überall lauern Gefahren und als anständige Eltern muss man die eigenen Kinder auch zur Schule bringen. Möglichst bis auf den Schulhof fahren.
Die morgendlichen Tragödien vor der Schule nehmen kein Ende und manche Eltern setzen sich trotz Halteverbot und Hinweise der Schule über alles hinweg, selbst wenn sie dabei andere Kinder nicht nur gefährden, sondern auch noch an- oder umfahren!
Find ich auch nicht schön, aber die Sorge um den Nachwuchs macht viele Menschen durchaus ziemlich hysterisch. Dass das nun soweit kommt, hängt meines Erachtens jedoch mit den diversen schlimmen Nachrichten zusammen denen wir Tag für Tag ausgesetzt sind. Die 'Taten' der Eltern richten sich nach den Möglichkeiten denen diesen zur Verfügung stehen. Als ich damals eingeschult worden bin, stand meiner Mutter kein Auto zur Verfügung. Diese brachte mich mit dem Fahrrad zur ca. fünf Kilometer entfernten Grundschule.

Wobei: Ganz klar kann etwas passieren. Mehr als diverse Risiken zu minimieren ist jedoch nicht drin. Einen absoluten Schutz vor Allem und vor Jedem ist nicht machbar.

Ganz klar gehe ich jetzt rein theoretisch mit einer gehörigen Portion Fatalismus an dieses Thema. Falls jedoch mir direkt unterstellten Schutzbefohlenen etwas passiert, weil ich die Situation "locker und leicht" gesehen habe, werde ich ganz anders darüber denken.
 
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