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Selbst bei uns im Dorf wird z.B. die
Straßenbeleuchtung nach und nach auf LED umgestellt, die bis zu 50% (laut einigen anderen Anbietern sogar noch mehr) an Energie einspart.
Traditionell haben wir aber nachts schon immer eine massive Überproduktion an Strom -
das wird bei Solaranlagen ja wohl kaum möglich sein...[/I]
- die grossen Kraftwerke lassen sich nicht im Stundentakt herab und herauf fahren -
auch das stimmt so nicht, die Produktion wird im 1/4Std-Takt gefahren und die Regelanlagen produzieren nach Übergabeparameter kontinuierlich angepasst, wo das nicht möglich ist werden Hilfsverbraucher (z.B. Last-Stufentransformator) zu- bez. ab- geschaltet). Ohne Regelung wäre ein Vernetztes System gar nicht betreibbar, da immer nur soviel Leistung erzeugt werden darf, wie im Netz verbraucht wird. Andernfalls würde bei Tief-Last Unter- bez. bei Hoch-Last Über-Spannung auftreten!
Wenn jetzt die Verbraucher, die in den Nachtstunden bisher noch für eine gewisse Grundabnahme gesorgt haben (also die ganzen Straßenbeleuchtungen, Industriebeleuchtungen, usw.) auch noch alle 50% und mehr an Strom sparen steigen eben die Preise.
Offensichtlich glaubst Du nicht, dass Angebot und Nachfrage die Preise steigen und sinken lässt. Die von mir am 24.08. eingestellten Grafiken belegen aber das Gegenteil
Wir Endverbraucher können durch
Energie sparen nicht auch noch
Geld sparen, dass ist im System einfach nicht vorgesehen.
Die Energieerzeuger erwarten einen bestimmten Umsatz und deren Aktionäre eine bestimmte Rendite, wenn jetzt alle nur noch 50% an Energie verbrauchen wird der Preis sich eben verdoppeln. Die Gewinner werden dadurch sogar steigen, weil man dann mit 50% der ursprünglich notwendigen Kraftwerke den gleichen Umsatz macht wie zuvor, die Fixkosten aber sinken.
Und das ist auch vollkommen unabhängig davon, ob der eingesparte Strom ursprünglich durch einen Atomreaktor oder eine Voltaikanlage oder durch Windkraft erzeugt worden wäre.
Die durch die Politik versprochene Deregulierung des Strommarktes funktioniert nicht, weil es keine echte europaweite Konkurrenz für den privaten Endverbraucher gibt.
In einem deregulierten Markt könnte ich als Verbraucher entscheiden, ob ich billigen Strom aus einem Schrottreaktor im Ostblock oder teuren Strom aus einer modernen Windkraftanlage in Norwegen beziehen möchte. Kann ich aber nicht!
Tatsächlich kann ich noch nicht mal
glaubhaft unterscheiden, ob der Strom den ich kaufe
dreckiger oder
sauberer Strom ist,
weil das gar nicht kontrolliert wird.
Das hast Du Dir aber nun wirklich aus deinen Fingern gesogen:
Wir [als Stromproduzent und Lokalnetzbetreiber] sind verpflichtet unsere Öko-Produktion (aus Solar- und Wasser-Energie) mit Zertifikat nachzuweisen.
Jede Produktion, welche kein solches Zertifikat hat gilt nicht als Öko-Energie!
Die Netzbetreiber ihrerseits müssen anhand der gekauften Zertifikate nachweisen, das sie soviel Ökoenergie eingekauft haben wie sie ausgeliefert haben - ansonsten erfolgt eine Penale.
Ein großes
dreckiges Energieunternehmen kann sich durchaus bei einem Ökostrom-Erzeuger einkaufen, seinen dreckigen Strom
auf dem Papier billig an diesen verkaufen und dann teuer als Ökostrom an den Endverbraucher weiter verkaufen (und das ist keine Theorie, sondern tatsächlich passiert).
Eine solche Veredelung ist nicht möglich, da dazu die notwendigen Zertifikate fehlen!
So wie ein Ökobauer, dem die Eier seiner paar glücklichen Hühner ausgehen, einfach den zusätzlichen Bedarf durch Einkauf in einer nahe gelegenen Legebatterie decken könnte (ebenfalls keine Theorie).