Die Wahlen am 26. Mai 2019

Du bist also dafür, dass Hartz IV-Empfänger erst ihre Kinder an Organhändler verkaufen müssen, bevor sie in den Genuss staatlicher Unterstützung kommen? :ROFLMAO:

Natürlich nicht! :eek: Die Kinder kommen erst dran, wenn die Eltern selbst keine verwertbaren Organe mehr haben. Ausserdem sollen die Kinder im Haushalt bleiben dürfen, sofern sie ohne die "gespendeten" Organe noch lebensfähig sind.

Ich bin doch kein Unmensch.
 
Das zeugt von Empathie und sozialem Verantwortungsbewusstsein. Also vertrittst du dann doch eher Ansicht aus dem Spektrum der SPD? :D

In meiner Stadt scheint man seitens der Parteien kein großes Interesse an der Wahl zu haben.
Die Plakate wurden erst spät aufgehängt und sind zahlenmäßig auch sehr überschaubar.

Am Bodensee hatte man zumindest die Laternenpfähle recht dicht plakatiert.
Allerdings hauptsächlich mit Weber- und AfD-Plakaten.

So schicksalhaft scheint die Wahl dann doch nicht zu sein.
 
Am Bodensee hatte man zumindest die Laternenpfähle recht dicht plakatiert.
Allerdings hauptsächlich mit Weber- und AfD-Plakaten.

So schicksalhaft scheint die Wahl dann doch nicht zu sein.

Nachdem gestern die Nachrichten über die wählenden Brexiteers kamen, kann ich mir gut vorstellen, dass viele etablierte Parteien möglichst keine Wahlwerbung machen wollen. Wer will seine Stammwähler schon darauf hinweisen, dass sie einem an der Stelle einen Denkzettel verpassen können?
 
Wäre eigentlich mal ein lustiger Gag. Man überklebt die Wahlplakate mit einem Poster, auf dem zu lesen ist: "Weil's eigentlich eh egal ist, haben wir uns entschlossen, den Wahlkampf endgültig einzustellen. Eure Parteien".
 
Wenn ich mich recht erinnere fällt das unter das Strafrecht (außer die Parteien machen das bei ihren eigenen Plakaten ;)).
 
Bei uns gab es zur Kommunalwahl mal die "Lack & Leder-Partei". Bei mir um die Ecke stand während des Wahlkampfes immer eine temporäre Plakatwand aus Holz, auf der sich alle Parteien mit ihren Plakaten anpreisen durften. Irgendein Schelm hat so ein halbseidenes (oder eher lack und ledernes) Foto als Hintergrund für ein Wahlplakat dieser fiktiven Partei genommen und neben die anderen Parteien geklebt. Der eine oder andere Rentner wird traurig auf seinem Loszettel nach der Partei seiner Träume gesucht haben. Tatsächlich hing das Plakat während des gesamten Wahlkampfes, was dafür sprich, dass niemand der Verantwortlichen jemals auf diese Plakatwand geschaut hat ... ;)
 
Lack- und Leder-Partei. Klingt ansprechend. Die sagen wenigstens ehrlich heraus, dass man sich nach der Wahl bücken und entspannen soll. :D

War aber wohl nur ein lokales Phänomen. Ich kenne es nicht.
 
Ich habe hier überhaupt noch kein Wahlplakat gesehen, habe allerdings auch nicht danach gesucht. Die Parteien scheinen auf EU-Wahlwerbung, im Vergleich zur Bundestagswahl, nicht viel Wert zu legen. Die EU-Wahlbeteiligung lag 2014 in Deutschland bei 47,9%, EU-weit bei 43,09% (Quelle). Ob wohl diesmal die 50%-Marke geknackt wird? Wohl eher nicht.

Hier mal der Wahltrend von INSA vom 9.05.2019
CDU/CSU 28%
Grüne 19%
SPD 15%
AfD 13%
FDP 8%
Linke 7%
Freie Wähler 2,5%
Die PARTEI 1,5%
Piraten 1%
Tierschutzpartei 1%
Sonstige 4%
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein interessanter Gastbeitrag in der NZZ über "Fünf Legenden über die EU". Der Artikel enthält aus meiner Sicht viele kluge Sätze und Argumente. Die EU wird schlechter geredet als sie ist.

NZZ-Artikel von Roger De Weck
 
Schweizer Propaganda für die EU. :D

Man kann die Sache auch sehr einfach zusammenfassen.

In der Neuzeit wurde Europa bzw. große Teile davon, von drei Städten aus regiert.

Paris, Berlin und Brüssel.

Jetzt ist es eine einfache Addition von Kriegstoten, die unter der jeweiligen Herrschaft erzielt wurden und schon hat man das Ergebnis, welches dieser drei Herrschaftssysteme zu bevorzugen ist.

Ja, ich weiß, wir sollten lieber alle fröhlich auf der Mundharmonika Ode an die Freude spielen und uns mit Tränen der Rührung in das blaugoldene Sternenbanner wickeln, aber letztendlich war das mal der Grund für die europäische Einigung. Zumal der Brexit zeigt, dass aus dieser Nummer eh keiner mehr rauskommt.

Brüssel ist grau, aber immer noch farbenfroher als der Rest.
 
Da fragt man sich doch glatt, weshalb die Schweiz nicht längst EU-Mitglied geworden ist. Weil sie zu den Nettozahlern gehören würde? Da GB demnächst als Nettozahler ausfällt, würde die Schweiz sicherlich begeistert in der EU empfangen werden :D
 
Es geht, denke ich, weniger um irgend welche Klischees, sondern um die Frage: "Was zur Hölle soll ich bloß Wählen bei dem Verein um den man nicht herum kommt."

Völlig egal wie man zu dieser Institution steht, aber ein Nicht-Wählen-Gehen steht aus meiner Sicht nicht zur Debatte. - Also gut, gibt da ne Menge Menschen, die sich da völlig heraus halten. Aber die begreifen halt nix. Sind schlicht zu doof um zu erkennen, dass sie vielleicht die einzige Chance verspielen, das es vielleicht besser werden könnte.

Wobei ich ein klarer Gegner der Einstellung von (nennen wir ihn Heinz) bin. Dieser geht grundsätzlich eine große Partei wählen. Um einfach das Gefühl zu haben zu den wichtigen und bedeutungsvollen Menschen zu gehören, die Europa mitgestalten.
Nach langer Bearbeitung meiner Einer, hat er sich dann auch mal den Wahl-o-Mat angetan und seine Ansichten passen schlicht nicht auf die Parteien die er seit Jahren wählt. :eek: Will er aber anscheinend nicht begreifen.

Da wären wir dann wieder bei dem Punkt, wo ich vehement eine Ausbildung für ein Grundverständnis von Wahlen fordern möchte. Nur weil jemand das 18. Lebensjahr vollendet hat, ist er meiner Meinung nach noch längst nicht fähig um zu begreifen, was solch eine Wahl bedeutet. Denen schwebt immer noch die Wahl zum Klassensprecher vor und nix weiter.
 
Dass über Facebook und ähnliche Kanäle unwahre Nachrichten verbreitet werden, ist logisch. Dass ist in der verbalen Kommunikation am Stammtisch oder auf dem Weinfest auch nicht anders. Über die sozialen Medien erreicht man halt mehr Leute. Und mit entsprechendem Know-How kann man der Öffentlichkeit breite Unterstützung für eine Richtung vorgaukeln. Was mich immer wieder stutzig macht ist die Tatsache, dass sich so viele Menschen so leicht davon beeinflussen lassen.

Desinformationsnetzwerk

Das Ganze passiert europaweit, ist also kein isoliertes AfD/Deutschland-Problem. Hier wird mit viel Energie versucht die Europawahl dazu zu nutzen Gegnern einer geeinten EU den Boden zu bereiten. Dass alleine ist schon Grund genug NICHT am rechten Rand zu wählen. Aber auch die mögliche Konsequenz sollte einen dazu bewegen eine Pro-EU-Stimme abzugeben. Oder glaubt wirklich irgendjemand daran, dass sich ein europäisches Land alleine im Spannungsfeld USA-Russland-China besser behaupten kann?

Ein "Europa der Vaterländer" (das ich mal so interpretiere, dass jedes Land vor allem auf sich selbst schaut und in Punkten in denen man sich einig ist mit anderen zusammenarbeitet) wird schnell wieder in sich zusammenfallen, weil Egoismus auf Dauer nicht funktioniert.
 
Oder glaubt wirklich irgendjemand daran, dass sich ein europäisches Land alleine im Spannungsfeld USA-Russland-China besser behaupten kann?

Der Grundgedanke "Gemeinsam ist man stärker!" ist logisch, wenn man ihn als simple Addition betrachtet.
Allerdings möchte ich an der Stelle die Fusionsgespräche zwischen der Deutschen Bank und der Commerzbank ins Spiel bringen.
Früher wäre der Vorschlag sofort mit "Stimmt, müssen wir unbedingt machen! Allein die Synergieeffekte!" kritiklos durchgewunken worden.
Heute ist man skeptisch.
Wieso?
Unternehmen sind eben nicht nur zwei Bilanzen, die man zu einer zusammenrechnen kann.
Jedes Unternehmen hat eine spezifische Kultur, eigene Machtstrukturen, eigene Herangehensweisen usw.

Und jetzt stelle ich mir das nicht bei zwei Unternehmen, sondern bei 27 Staaten vor.
Darunter autoritäre Staaten wie Ungarn und Polen.
Darunter Staaten, die von Korruption und Kriminalität zerfressen sind (Griechenland, Italien, Rumänien).
Und als Vorzeige-Europäer gilt jemand, der sein Land gezielt als Beihelfer zur Steuerhinterziehung in den Partnerländern hochgezüchtet hat.

Der Wahlspruch der EU lautet: "In Vielfalt geeint"
Der Wahlspruch einer zentralistischen EU müsste demnach lauten: "In Inkompatibilität zusammengezwungen"
 
Wenn man es negativ formulieren will, ist die EU das geringere Übel. Will ich aber nicht. Die EU ist für mich alternativlos. Natürlich verbesserungsbedürftig, natürlich unvollkommen. Die verschiedenen Mentalitäten und Bedürfnisse unter einen Hut zu bekommen ist unmöglich.

Aber das kann aus meiner Sicht nicht in der Erkenntnis münden, dass wir's lieber sein lassen und in Germany First (France, Italia, Holland whatever) unser Glück suchen. Die notwendigen Reformen in der EU werden schwierig, langwierig und vermutlich in einem Kompromiss enden, der weit vom Ideal entfernt ist. Aber nur mit Kompromissen lassen sich breite Mehrheiten finden und letztendlich Dinge bewegen. Was uns ja nicht davon abhält über einen kleinsten gemeinsamen Nenner hinaus aktiv zu werden. In der Klimathematik zum Beispiel.

Die EU sollte von möglichst vielen Bürgern legitimiert werden, um aus einer Position der Stärke auf Länder wie Polen; Griechenland oder Rumänien einzuwirken.

Ich würde die "Vereinigten Staaten von Europa" oder die "Bundesrepublik Europa" jederzeit einem "Einzelstaat First" oder gar einem "Europa der Vaterländer" vorziehen.
 
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