60 Prozent Nichtschwimmer

Keuchhusten

assimiliert
Alle Jahre wieder stimmt die DLRG das Lamento der steigenden Nichtschwimmerzahlen an.

tagesschau.de: Rette sich, wer kann! vom 8. August 2018

Der Kern der Meldung: Nur noch 40 Prozent der Grundschulkinder schaffen den Freischwimmer.

Zu meiner Schulzeit hatten wir in der Unterstufe eine Nichtschwimmerin in der Klasse. Als wir das erfuhren, waren wir fassungslos. Wie jemand nicht schwimmen konnte, ging über unseren Horizont.
 
In meiner Schulzeit gehörte Schwimmen zum Sportunterricht. Es gab gute und weniger gute Schwimmer, aber als Nichtschwimmer verließ niemand die Schule. Schulklassen durften zwecks Schwimmunterricht kostenlos ins Freibad.
 
Ist es ein Wunder?

In immer mehr Städten/Gemeinden werden Schwimmbäder geschlossen.
Da muss auch der Bund unterstützen, macht dieser aber nicht, da es angeblich Sache der Gemeinden ist.

Es verabschiedet sich also der Bund aus seiner Verantwortung.

Edit
Wir sind vor rund 50 Jahren sogar noch mit dem Bus in die nä Stadt gefahren worden.
Was ist dabei rausgekommen? Ich kann immer noch schwimmen.:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja das passt ja wunderbar zu dem Thema.
Das ist im Prinzip nur eine Umverteilung von Geldern, mehr nicht.
Der Staat investiert aber lieber in teure nichtsbringende Prestigeprojekte, um auf dicke Hose zu machen. Aber versagt dann bei den elementaren Dingen wie Schwimmbäder und Sportstätten sowie Schulen.
 
Ja, tut er. In mehr als einer Hinsicht. (Der Beitrag)

Und wie Despo es beschrieb, gehörte Schwimmen damals zu meinem Sportunterricht. Ob auf dem Land oder später in Hamburg.
 
Das Problem ließe sich lösen. Schulische Schwimmwochen. Ähnlich einer Klassenfahrt gehen die Schülerinnen und Schüler für eine Woche auf Fahrt, um dort intensiv das Schwimmen zu erlernen. Der Vorteil: Die Versorgung mit geeigneten Schwimmbecken wäre sichergestellt. Die Versorgung mit Lehrkräften wäre sichergestellt, da der Ausfall der wöchentlichen Doppelstunde organisatorisch wesentlich schlechter aufzufangen ist. Die Kontinuität wäre ebenfalls damit sichergestellt. Man lernt durchgängig Schwimmen, als immer nur häppchenweise. Da die Organisation bei so einer Aktion ebenfalls einfach ist, kann man, da mehrere Klassen eines Jahrgangs fahren, homogene Lerngruppen bilden. Seepferdchen, Jugend-Bronze und Jugend-Silber.

Um Drückebergerei wegen religiösem Extremismus oder sonstigen Gründen zu unterbinden, wird bei "Krankheit" ein amtsärztliches Attest verlangt. Absentismus von den Schwimmwochen ist zwingend an eine zentrale Stelle des jeweiligen Kultusministeriums zu melden, welche entsprechende Maßnahmen einleitet. So unterbleibt das Verschleppen derartiger Fälle auf lokaler Ebene. Dies ist mit dem lebensrettenden Charakter von Schwimmfähigkeiten angesichts steigender Todesfälle wegen mangelhafter Schwimmfähigkeit zu rechtfertigen. Eine Wiederholung bei dafür landesweit extra eingerichteten Schwimmwochen wird verlangt. Bei erneutem Absentismus wird die Schülerin bzw. der Schüler polizeilich vorgeführt und das Jugendamt hinsichtlich des Elternhauses eingeschaltet.

Das ist alles erstmal organisatorisch aufwendig, kostenintensiv und wird seitens religiöser Extremisten, hauptsächlich bei Muslimen, aber auch bei fundamentalistischen Christen, jede Menge Geschrei hervorrufen. Deshalb wird es natürlich auch nicht gemacht. Aber langfristig wäre es eine Lösung und würde auch dazu beitragen, dass religiöse Extremisten lernen, dass sich die Gesellschaft auch wehren kann.

Das Problem fehlender Schwimmbecken zu bezahlbaren Eintrittspreisen im Privatbereich und damit auch eine fehlende Versorgung mit außerschulischem Schwimmunterricht wird damit natürlich nicht gelöst.
 
Zu meiner Schulzeit hatten wir in der Unterstufe eine Nichtschwimmerin in der Klasse. Als wir das erfuhren, waren wir fassungslos. Wie jemand nicht schwimmen konnte, ging über unseren Horizont.

So war es bei uns damals auch, allerdings gab es noch in der Schule die Mentalität, jemanden der anders ist, es auch noch immer wieder unter die Nase zu reiben (gelinde gesagt). Aus diesem Grund erfuhr niemand, dass ich derjenige war, der über die Schulzeit hinweg nicht schwimmen konnte. Der einzige in der Mittelstufe, dem ich das anvertraute, war mein Klassenlehrer, mit dem wir auf Klassenfahrt schwimmen gehen wollten. Hätte das irgend ein Mitschüler erfahren, hätte es einen Tag später die ganze Schule gewusst und den Rest kann man sich ja denken.

Die Ursache dafür war aber gravierender: Ich bin im Schwimm-Unterricht (in der Grundschule) beinahe ersoffen und keiner hat's gemerkt, das hat ein Trauma ausgelöst das noch heute greift. Ich bekomme Panikatacken wenn ich mehr als in Brusthöhe ins Wasser gehe. Nich einmal eine stark vertraute nahestehende Person, welcher Rettungsschwimmer ist, konnte mir helfen, das auszutreiben.

Mal abgesehen davon, dass Bäder geschlossen werden oder sonstige Ausreden gesucht werden, dass Kinder es angeblich nicht lernen wollen. Vielleicht können sie es einfach nicht und haben Angst es zuzugeben. Als Lehrer sollte man einfach mal den Nichtschwimmerschüler direkt fragen, ob es Probleme gibt, und nicht einfach mit "setzen-6" abstempeln.
 
Solche Probleme gibt es immer. Bei meiner Schwiegermutter ist es genau der gleiche Fall.

Bei Ausnahmefällen wie dir wäre es vielleicht auch mal in der Verantwortung der Eltern, Kontakt zum Lehrer aufzunehmen, um eine Regelung zu erreichen.

Aber mal ernsthaft: Ich glaube dir, dass du, aus verständlichen Gründen, das Schwimmen nicht erlernen kannst. Der Haken ist nur ... wenn wir bei über acht Millionen Schülern in Deutschland mit der Einzelfallbetrachtung anfangen, ist es illusorisch anzunehmen, dass wir zu einer allgemeinen Regelung kommen. Und mal ehrlich: Die meisten könnten schwimmen lernen. Und die etwas darwinistische Mentalitiät der Sportlehrer wirst du denen nicht abgewöhnen. Das "Höher, weiter, schneller!" ist nun mal in unserer Sportkultur fest verankert. Geh mal davon aus, dass auch ich Opfer des deutschen Sportunterrichts wurde. Freude an der Bewegung konnte ich erst nach der Schule lernen. Aber es gibt zwei Bewegungsphänomene, bei denen ich auf meine eigenen Sportunterrichtserfahrungen scheiße: Das Schwimmen und das Radfahren. Beides muss meiner Ansicht nach der vierten Klasse sitzen. Beides ist Teilhabe an unserer Gesellschaft. Das eine noch dazu lebensrettend und das andere grundlegend mobilitätssichernd.

Das Schwimmen bei dir nicht die Priorität hat, ist ok. Bei dir besteht aber auch nicht die Gefahr, dass du freiwillig ins Wasser gehst.

Das Mädchen, welches in meiner Klasse nicht schwimmen konnte, wurde übrings bei uns nicht gehänselt. Im Gegenteil: Wir wollten ihr es beibringen und versicherten ihr, dass ihr mit der ganzen Klasse um sie herum doch gar nichts passieren könnte. Naja, gut gemeint war es zumindest.

Wobei ich offen zugebe, dass es einem Jungen da vermutlich anders ergangen werden. Ist halt geschlechtsspezifisch.
 
Das mit dem Absaufen kenn ich. Nicht nur das es diverse Kinder gibt, die Außenseiter gerne tunken (außerhalb des Unterrichts) auch hat man mich in recht jungen Jahren mal in die Kolbach geworfen. (doch doch, der Artikel ist schon richtig!) Und da war das mit Schwimmen können noch nicht sehr weit bei mir. Zudem hatte dieser blöde Bach dann auch noch richtig Strömung an der Stelle. Ein 'ich halte mich irgendwie über Wasser' ist mir geglückt bis das Wasser an eine recht seichte Stelle kam. Von den ins-Wasser-Schubsern war auch nichts mehr zu sehen.

Eine tiefe Abneigung vor Bademöglichkeiten, bei der man nicht mehr den Boden berühren kann, kenne ich also eigentlich recht gut. Dass das bei mir nicht ähnlichen Auswirkungen wie bei Hidden hat, liegt wahrscheinlich daran, das mein jüngster Bruder mit zwei Jahren in den gleichen Bach gefallen ist. (Ja, ich hab nicht ordentlich genug auf ihn aufgepasst! :() Aber da war kein anderer der hätte helfen können. Und den Ärger, wenn ich ohne ihn nach Hause gekommen wäre, wollte ich mir gar nicht vorstellen.
Nach dieser 'Rettungsaktion' war die Panik vor tiefen Gewässern nur noch ein diffuses Unwohlsein, welches ich auch heute noch habe.

Wobei ich mich in späteren Jahren mal ganz gewaltig verschätzt habe, was meine Kraft und Ausdauer angeht und ich fast in so nem blöden See bei schwimmen ertrunken wäre.
 
Was soll die Hype um Nichtschwimmer? Die Brühe ist gesundheitsschädlich. Mit Chlor und Chlorersatzstoffen geimpft, kräftig reingepisst (selten von den Sprungbrettern) und davon schluckt man noch??? Alle Fische pissen und kacken da rein. Die fürchterlichen Folgen von Wassermißbrauch sieht man ja hier vor der Haustüre. Die Kölschen saufen Kölsch, pissen es wieder in den Rhein und die Düsseldorfer machen da Alt draus! Guckt sie Euch an, die Düsseldorfer! Krasser läßt sich der Wassergenuß nicht darstellen. Und da jagt Ihr Euere Kinder rein? Bääää, ärm Pänz.

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