Landtagswahlen 2018 in Hessen und Bayern

Keuchhusten

assimiliert
Wollte eigentlich etwas Politik-Diät machen, aber es ging mal wieder um die SPD. Und die ist bekanntlich wie ein Verkehrsunfall. Es ist schrecklich, aber muss einfach hinschauen.

Am 28. Oktober wird in Hessen gewählt.

Hier sind die Umfragen. Die bisherige schwarz-grüne Koalition hat mit 45 zu 51 Prozent keine Mehrheit. Die Sozen dürfen auf 22% hoffen. Immerhin 4% mehr als derzeit im Bund. Rot-Rot-Grün würde mit 43 zu 53 Prozent ebenfalls keinen Stich machen. Es bliebe nur die GroKo mit 53% oder Jamaika mit 52%. Die AfD würde 15% bekommen.

Die Bazis wählen übrings zwei Wochen vorher am 14. Oktober.

Anscheinend wollen unsere buckligen Verwandten, die sich in den Bergen verstecken, mal dieses neuartige Konzept eines Mehrparteiensystem ausprobieren.

Für die CSU wird es allein wohl nicht reichen. Die Sozen liegen mit 13% noch hinter den Grünen mit 16%. Die AfD ist mit 12% dabei.


Hier in Hessen ist vom Wahlkampf bislang nichts zu merken. Das letzte Mal, als die SPD in Hessen stark war, hat Ypsilanti schon lange vorher Kampagnen gefahren. TSG scheint sich mit der Situation hingegen abgefunden zu haben. Damit ist natürlich kein Staat zu machen, geschweige denn die SPD aus der Apathie zu holen.
 
Ich mag deine Formulierungen, aber wo unterscheiden sich die Parteien in den wichtigen Themen?

Gut, man könnte jetzt fragen, was denn bitte wichtige Themen wären.

Aber so insgesamt sehe ich derzeit keine Partei von den 'etablierten' Gesocks, die wirklich wichtige Themen ansprechen. Das ist rumgeeiere auf den Themen der Medien, die gerade irgend einen Nonsens von sich zu geben um das Sommerloch zu stopfen.
 
Die SPD versäumt es eben überall, sich als echte Alternative zur CDU zu platzieren.

Sie haben sich meilenweit von ihrem gewünschten Image als "Arbeiterpartei" entfernt und CDU und SPD besetzen so ziemlich die gleichen politischen Themen ohne dabei all zu sehr voneinander abzuweichen. Eigentlich macht es vom Partei-/Wahlprogramm her für mich als Wähler kaum einen Unterschied, ob ich die CDU oder die SPD wähle.

Wenn die SPD wieder Wählerstimmen gewinnen will, müsste sie sich selbst einen deutlichen Linksruck geben und vor allem auch alte Fehler einräumen und sich glaubhaft an deren Beseitigung machen: Hartz IV, Riester, Auslandseinsätze der Bundeswehr, die angebliche Rentenreform, usw.

Da die CDU/CSU am rechten Rand nach Wählerstimmen fischt stünde es der SPD ganz gut, wenn sie sich (mal wieder) ein bisschen (bzw. sehr viel) mehr am linken Rand orientieren würde.
Baustellen gäbe es genug, die man mit eigenen Ideen angehen könnte. Aber dazu müsste man über seinen eigenen Schatten springen, auch mal ein paar alte Zöpfe abschneiden und sich vor allem in etlichen Punkten massiv gegen den um sich greifenden Lobbyismus (imho die politische Pest unseres Jahrhunderts) stellen.

Die politische Richtungen "Weiter so!", "Wir schaffen das!" und "Augen zu und durch!" sind alle schon durch die CDU bzw. Frau Merkel besetzt, da kann man als Mitläufer keine Stimmen beim Wähler sammeln.

Politisch finde ich mich allgemein derzeit am ehesten bei der Linkspartei wieder (außer bei der Flüchtlingspolitik, da bin ich gänzlich anderer Meinung).
 
51% der Wähler des zänkischen Bergvolkes am Rande der Alpen sind laut Wahlumfrage noch unentschlossen. Noch bleiben der CSU also 51% Hoffnung. Mit den Grünen, denke und hoffe ich, wird sie mit Sicherheit keine Koalition eingehen. Zusammen mit der SPD käme sie nach den Zahlen des Hamburger Umfrage-Instituts GMS vom 25. Juli auf 51%. Nähme sie die Freien Wähler und die FDP mit ins Boot, käme so eine Koalition auf 53%. Eine Koalition aller Parteien ohne CSU käme auch auf 53%. Das wäre dann eine Chaos-Regierung in Perfektion :ROFLMAO:
Schau´n wir mal :D
 
Bin ich gestern drüber gestolpert. Finde ich wichtig. Nicht nur für diese Wahl. Welche Partei sich darum kümmert ist mir persönlich Wurstegal. Das können von mir aus die Zombie-Partei-Deutschland oder die Anarchistischen-Arschkrampen-vom-Dienst sein.


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Am Freitag habe ich die Möglichkeit genutzt mich mit einem Professor der Uni Hamburg darüber zu unterhalten. Diese Probleme sind schon lange bekannt. Sie sind sogar schon dermaßen lange bekannt, das der Otto-Normal-Leser von Nachrichten richtiggehend abgestumpft zu diesen Themen reagiert. Die Medien wissen dies auch. Die berichten nicht mehr wirklich darüber. Viel lieber über Flüchtlinge, deren Religion, was alles passieren könnte und bla, bla, bla.

Tatsächlich erwarte ich eigentlich nichts anderes von den Medien. Die müssen schauen, was sich am Besten verkaufen lässt. Aber von Politikern erwarte ich mehr. Die werden nämlich von uns bezahlt. Ob wir wollen oder nicht. Gerade in diesen Bundeslandwahlen würde ich mir gerne sehr viel mehr wirklich wichtigen Inhalt wünschen.

P.S. - Dazu eben gerade noch eine Perle von Dr.Waumiau gefunden.

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Die CSU mutiert langsam zur AfD und das ist extrem widerlich, findet übrigens
auch Ministerpräsident Weil.
Aus Angst Stimmen zu verlieren, korrigiert man das Programm immer weiter
nach rechts. Die AfD freut das und sie hat es sogar angekündigt, die Parteien
vor sich hin zu treiben.
Ich hoffe, die bekommen einen ordentlichen Denkzettel in Bayern.
Aber Wählers Willen wird ja auch immer denkwürdiger, nein wir haben ja auch
nichts gelernt aus unserer eigenen Vergangenheit und müssen immer wieder
nach ganz weit rechts abdrücken um die anderen Parteien zu "bestrafen".
Man kann sich auch in die eigenen Schuhe scheißen, das fühlt sich temporär
sicher gut an.
 
Ein Problem sehe ich bei allen Landtagswahlen darin, daß meist nicht die bisherige Landespolitik und das Wahlprogramm der Parteien im jeweiligen Bundesland das entscheidende Kriterium dafür ist, wen die Wähler ihre Stimme geben oder nicht. Die meisten Wähler wählen so, als wenn sie mit ihrer Stimme den Bundestag wählen würden und die Politik der Parteien und Politiker im Bundestag bewerten sollen.
Zur Bayern-Wahl: Ob ein Ministerpräsident Söder zwecks Stimmenfang Kreuze in Amtsstuben aufhängen läßt oder nicht, interessiert doch in Bayern höchstens erzkonservative katholische Wähler und die wählen sowieso die CSU. Eine Medienmeldung dagegen, die z.B. offenbart, daß im Bundesgebiet ca. 126000 Ausreisepflichtige zur Fahndung ausgeschrieben sind, bringt Wähler zum Nachdenken, hält sie auf momentanen CSU-Kurs oder beeinflußt ihre Wahlentscheidung. Dafür verantwortlich und zuständig ist aber nicht die CSU in Bayern und ihre Landespolitik, sondern die Bundespolitik der Koalition und der Hauptverantwortliche in dem Bereich ist Horst Seehofer als Innenminister, nicht aber als CSU-Chef in Bayern. Linksgesinnte CSU-Wähler fühlen sich vom "Masterplan Migration" des Bundesinnenministers abgestoßen und lehnen ihn als inhuman ab. Sie könnten bei dieser Wahl die Grünen wählen, nicht aber die SPD, die ja in Berlin als mitregierende Partei den Masterplan akzeptiert hat. Die Linke zu wählen hieße, bei einem z.Z. prognostizierten Ergebnis von 3-4%, seine Wahlstimme in den Abfalleimer zu werfen - wie auch schon zuvor bei jeder Wahl in Bayern. Konservative und rechtsgesinnte CSU-Wähler finden den Masterplan mit Sicherheit gut und notwendig, könnten aber an der Durchsetzungskraft von Seehofer zweifeln und deshalb als Warnung an Seehofer und die CSU, ihre Bundespolitik nach der Wahl wieder CDU/SPD-konformer auszurichten, die AfD wählen. Beides spricht für Verluste der CSU, verursacht durch Bundespolitik. Die Gewinner der Bayern-Wahl könnten somit Grüne und AfD heißen, wobei ich mir sicher bin, daß die meisten AfD-Wähler die in Bayern zur Wahl stehenden AfD-Politiker nicht mal namentlich kennen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die CSU folgt den Umfragen und da sie immer mehr nach rechts zur AfD rückte,
bekommt sie auch die verdiente Klatsche zumindest in den Umfragen.
Ob das am Wahltag auch noch so ist, werden wir sehen. Eine Koalition mit den
Grünen wäre noch vor einigen Jahren undenkbar gewesen. :p
 
Was mich als Hesse, also als bester Mensch der Welt, wundert, dass man in Hessen anscheinend es nicht für nötig befindet, Wahlkampf zu machen. Keine Plakate, keine Stände, keine Werbepost ... man könnte fast meinen, dass die SPD schon aufgegeben hat und die CDU mittels bestem Merkel-Wahlkampf keine schlafende Hunde wecken will. Würde ich mich nicht für Politik interessieren, wüsste ich nicht, dass wir nächsten Monat wählen.
 
Umfrageergebnisse ändern sich ständig und zwischen den Umfrageinstituten treten innerhalb von kürzester Zeit bis zu 4% Unterschiede auf, siehe Bayernwahl Freie Wähler: Infratest dimap 5.9. - 10.9. 11%, GMS 4.9. - 10.9. 7%.

https://dawum.de/Bayern/

Schau´n wir mal nach der Wahl ;)
 
Es ist eher der Trend, der Söder Unbehagen bereiten dürfte. Ihm läuft die Zeit davon.

Es ist paradox. Ich mag die CSU nun mal nicht und das Sommertheater schreit eigentlich nach einer Strafaktion der Wähler. Andererseits wünsche ich mir momentan vor allem Stabilität. Die Bayern mit GroKo oder Schwarz-Grün? Heimatland!
Aber was soll's. Ich kann es nicht ändern und der Stabilitätsgedanke hat uns in die momentane Lage gebracht. Blöd nur, dass ich von einer Mehrparteien-Regierung in Bayern auch keine positiven Impulse für den Bund erwarte. Die CSU wird nur noch biestiger werden.
 
Es ist eher der Trend, der Söder Unbehagen bereiten dürfte. Ihm läuft die Zeit davon.
Ob ich es so ausgedrückt hätte?

Im Link von Beitrag acht von Gamma steht unten im Artikel eine aus meiner Sicht recht aussagekräftige Grafik. Die Hauptwählerschaft der CSU sind alte Leute. Die höchsten Prozentpunkte hat die CSU bei der Wählerschaft im Altersbereich von 65+ Jahren. Ein höherer Alterswert wird nicht angegeben. (Eigentlich schade)
 
... Die Hauptwählerschaft der CSU sind alte Leute. Die höchsten Prozentpunkte hat die CSU bei der Wählerschaft im Altersbereich von 65+ Jahren. ...

Tja, das ist Wahlverhalten im Wandel der Generationen.
Die Alten haben hart gearbeitet, eisern gespart, sind mit dem Hammer in der Hand eingeschlafen und wählen "konservativ".
Die Jungen feiern lieber, verprassen das Ersparte der Alten, schlafen mit dem Smartphone in der Hand ein und wählen "progressiv".

Jetzt bitte keinen Roman betreffs meiner These, Schpaik. Sie ist scherzhaft gemeint :D
 
ot:
Ich versuche mich kurz zu halten


Tatsächlich finde ich deine "Scherzaussage" als ungewöhnlich treffend. Da steckt sehr viel Wahres drin. Allerdings (ich versuche auch das kurz zu halten) verwundert mich diese Entwicklung eigentlich. Die Menschen die als 65+ in der Grafik erwähnt werden, sind ja sozusagen die Nachkriegsgeneration. Diese wählen (Vermutung!) aus Tradition die CSU. Wenn man sich die Parteiprogramme aus den Anfangsjahren ansieht, dann war die Partei durchaus 'progressiv'. Also ja, mit einem konservativen Anstrich.

Heutzutage habe ich nicht mehr das Gefühl, das die CSU so großartig Fortschrittlich ist. Irgendwie hat sich dieser konservative Anstrich durchgesetzt und alles andere übertüncht. Wie du komme ich zu dem Schluss, das die CSU vor allem Anderen eben nur Konservativ ist.
 
So, die ersten Plakatwände hier in Hessen gesehen. Noch ohne die Gesichter unserer über alles geliebten Politiker. Werbetechnische Guerillaaktionen seitens der AfD waren auch noch nicht zu sehen.

Nicht das mich Wahlkampf irgendwie anmachen würde, aber irgendwie erwarten man schon zumindest eine kleine Bemühung um die Wählerschaft.
 
Im Sinne und zur Freude von Schpaik will ich betreffs Bayern-Wahl heute mal etwas Wahlwerbung machen ;)

Bayernhymne neu

Gott mit dir, du Land der Bayern, Heimat, Bauerwartungsland!
Über deinen weiten Gauen schwebt des Söders Förderhand.
Sie versiegelt deine Fluren, heiligt den Gewerbebau.
Neben deinen breiten Straßen wachsen Hallen, weiß und grau.

Gott auf unsrer Abgaswolke, was ist dieses Land noch wert,
wenn man statt durch grüne Fluren nur durch Baugebiete fährt?
Darum bittet ihn inständig, an der Ampel und im Stau,
dass er unser Land bewahre vor den Herren, schwarz und grau.

Siegfried Schüller

So ein linker grüner Depp diablo.gif
 
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Wie ich gerade erfahren habe, gibt es in Hessen sogar noch ein Verfassungsreferendum oben drauf. 15 Änderungen sollen abgestimmt werden. Tsss, die Kommunikation unserer Landesregierung ist wirklich grandios.

Hier geht es zu den Änderungen.

Gleichberechtigung, Kinderrechte, Sport, Kultur, Ehrenamt, Abschaffung der Todesstrafe ... alles so'n komisches Zeug. :D
 
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