Landtagswahlen 2018 in Hessen und Bayern

Es zeigt sich immer mehr, was die Neuauflage der großen Koalition für eine Katastrophe war.
Ich hätte mir so sehr gewünscht, dass die SPD in die Opposition geht, sich wieder auf die Werte der Sozialdemokratie besinnt und endlich wieder ein eigenes Profil bekommt. Als langjähriger Wähler und zeitweiliges Mitglied denke ich inzwischen aber immer öfter: Die SPD kann weg. Einfach weg. Dass auch die CDU derart darunter leidet, hätte ich nicht erwartet.
 
Seit dem ich wählen darf, tue ich das. Ich würde gerne behaupten, das ich immer aktuell auf der Höhe der Zeit war/bin und wusste, was ich da tat. War nicht der Fall, wie ich heute weiß. Das politische Lehrwissen/Grundwissen war eher kläglich und auch von Lehrer zu Lehrer mit unterschiedlichen Ausprägungen durchsetzt.

Zwischenzeitlich habe ich mich auch durchaus gerne von 'Freunden' (dachte ich damals) einladen lassen, um die politischen Reden innerhalb des kleinen Kreises ihrer Eltern und Bekannten zu zerstören, weil mir die Widersprüche innerhalb eines Vortrages - im Zusammenhang meines Hintergrundes - auffallen und ich dadurch in der Lage war, diese wohlgesetzen Reden zu zerpflücken, zu zerstückeln, den Vortragenden mit den tatsächlichen Formen von Mensch zu konfrontieren, etc.
ot:
Das die mich mit meiner Naivität und meiner Befähigung ausnutzen, bzw. einfach weitergereicht haben, ist mir erst zehn,... naja, wahrscheinlich erst zwanzig Jahre später bewusst geworden. Ich war einfach nur ein Werkzeug zum Rebellentum gegen die Eltern oder so etwas.


Seit etwa 20 Jahren setze ich mich tatsächlich näher damit auseinander und wähle eigentlich nur noch Randparteien. So etwas wie 'etablierten Parteien' - das Schlagwort der Presse - hat eine Bedeutsamkeit von gleich (=) Null. Wie der HSV ja nun auch bewiesen hat. (So als Beispiel)

"Die Volksparteien verlieren dramatisch an Stimmen!" (War es die Süddeutsche?, war es die FAZ? - bei Telekom stand es, bei der Mopo stand es, bei web.de, bei gmx.de und bei diversen anderen Möchtegern-Zeitungen.)

In einem anderem Fred konnte ich schon nachweisen, das die CSU immer mehr Stimmen verliert, weil ihre Stammwähler langsam aber sicher aussterben. Das war die Generation die nur eine Entscheidung abgeben und setzen und diesen immer schön brav gewählt haben. Die haben gehandelt wie ein St. Pauli Fan. Egal was kommt, ich stehe zu euch.

Inzwischen gibt es eine Generation von Menschen mit eigener Meinung. Leider Gottes immer noch ganz ganz viele Menschen darunter aus meiner Sicht, die nicht selbständig denken können, aber der Ansatz ist inzwischen angesetzt. Sprich: Der Politik fällt es auf, das immer weniger Menschen zur Wahl gehen.
Wenn man sich jedoch genauer anschaut, was in den letzten 20 Jahren erreicht worden ist für das Volk, dann kann ich durchaus verstehen, das der/die Einzelne eigentlich keinerlei Interesse für das Thema aufbringen kann. Da gibt es 'für das Volk' nicht wirklich positives zu vermelden.
Es wurde dafür debattiert, gekämpft.. in der Abstimmung hat das Volk aber verloren.

(und bevor ich jetzt politisch völlig austigger...)

Gibt es von irgendeiner Partei in Hessen eine klare Grundeinstellung? Mit einem vernünftigen Lösungsansatz?
Aller Wahrscheinlichkeit nicht. Selbst die Grünen (hat ja nun auch lang genug gedauert) sind inzwischen auf dem Level angekommen viel zu fordern, viel zu verlangen, aber die wenigsten Dinge umsetzen zu wollen. Um ja nicht in die Kritik zu geraten.

Und allgemein gesehen ist Politik von oben, doch einfach nur noch Eierschaukeln auf gehobenen Möchtegernniveau.
Das Merkel ist dort nicht weg zu bekommen, aber jeder will den staatlich gesicherten Finanzausgleich haben, den man als Minister bekommt. (und mehr / 20.000 Euro pro Stunde als Berater ist nicht einmal die oberste Spitze)

Für jeden interessierten Leser kann ich Thomas Wieczorek empfehlen. Aber das ist auch schon mit Vorsicht zu genießen. Wer gut betucht ist, schüttelt den Kopf, wer minderbemittelt ist entwickelt unmittelbar Hass, wer einer Partei seit Jahrzehnten angehört, verleugnet.... wer denken kann hört eventuell auf zu glauben und zu handeln.
 
Die Hessen-Wahl läuft, das weitere Schicksal von Hessen (und vielleicht Deutschlands) ist jetzt in hessischer Wählerhand.
Die neuste Umfrage (Emnid-Sonntagstrend) zur Bundestagswahl:
CDU 24%
Die Grünen 20%
SPD 15%
AfD 16%
FDP 10%
Die Linke 10%

Wird es nach der Wahl heißen, die spinnen, die Hessen? Oder, gerade noch mal die Kurve gekriegt?
 
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Hier das vorläufige amtliche Endergebnis (ich liebe diese Formulierung - genau das zeigt nämlich am Besten für was Politik steht):
CDU 27%
Die Grünen 19,8%
SPD 19,8%
AfD 13,1%
FDP 7,5%
Die Linke 6,3%

Die CDU feiert weil Rot-Rot-Grün nicht geht.
Die Grünen feiern ihr bisher bestes Ergebnis.
AfD, FDP und Linke feiern ebenfalls hohe Anteile.
Die SPD feiert, dass sie zweistellig geblieben sind.
Also gibt es eigentlich nur Gewinner ... ;)

Gefährlich finde ich die Stimmen, die der SPD raten die große Koalition in Berlin zu verlassen.
Wenn sie das tun, bekommen wir bald Neuwahlen und damit womöglich eine AfD-Regierung. :stupid
Besser wäre es, den halben Vorstand auszutauschen und sich dann mal wieder mit echter Regierungsarbeit zu beschäftigen und sich von CxU nicht dauernd in die Grabenkämpfe hineinziehen zu lassen.
 
Grün-Rot-Gelb = 47,1% wäre auch möglich und somit sogar ein Grüner MP. Die Grünen werden sich aber wohl keine Koalition mit der FDP antun :D
Und wieder mal war es eine Landtagswahl, bei der die Wähler die Politik der Parteien der GroKo und nicht die der Landesregierung beurteilt und entsprechend gewählt haben. Diese vorausgesagte Klatsche für die CDU hat unsere hochverehrte BK, selbstkritisch und konsequent wie sie nun mal ist ;) , dazu bewogen, für einen Neuanfang beim Parteitag nicht mehr als Parteivorsitzende zu kandidieren. Gut so. Merz, Karrenbauer und Spahn haben ihre Kandidatur für den Parteivorsitz schon mal angekündigt. Christian Lindner meinte zu Merkels Entschluß: "Sie hat den falschen Posten aufgegeben." So oder so, ob das das Ende der CDU als Volkspartei in den Ländern und im Bund aufhalten und eine Wiederauferstehung einläuten kann, bleibt fraglich. Noch mehr Grund zu diesbezüglicher Sorge hat aber die SPD. Noch so ein Monstersommer und die SPD wird von den Grünen nur noch den Auspuff sehen. dampfrakete.gif
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, lt unserer Tageszeitung von gestern bekommt die CDU jetzt ja Konkurrenz bundesweit (vorläufig in Hessen) von der sogenannten Schwesterpartei:

 
Ach, die Fischköppe. :D


So, der Gewinner der Hessenwahl ist *trommelwirbel*: Mutti!

Und wie immer lässt sie den Rest der Politik alt aussehen.

Sie gibt ihren Parteivorsitz, der wohl eh kaum noch zu halten war ab und bekommt dafür:

1. Einen halbwegs selbstbestimmten Abgang
2. Lässt Seehofer entsprecht dämlich aus der Wäsche schauen. Der kommt jetzt noch mehr als "Klammerer" rüber. Tja, Merkel kann sich die Abgabe des Parteivorsitzes leisten, sie hat ja noch ihren Regierungsjob. Die Phase hat er schon hinter sich und nur noch seinen Regierungsjob.
3. Innerparteilich hat sie bis Dezember erst mal Ruhe.
4. Spahn und Merz nehmen sich gegenseitig die Stimmen weg und stärken so Merkels Kronprinzessin AKK.
5. Bricht FDP und AfD gerade ihr Feindbilld weg. Es ist halt doch eindrucksvoller "Merkel muss weg!" zu fordern, anstatt "Merkel muss schneller weg!".

Und die SPD? Nahles verkündet den xte Soundsoviel-Punkte-Plan. Scholz duckt sich in bester Lindner-Manier weiter weg und bastelt an seiner Kanzlerkandidatur. Das übliche Trauerspiel. Je weiter die SPD abrutscht, desto öfter fragt man sich, wer sie noch retten soll. Schwesig wäre meine Wunschkandidatin, aber auch sie ist halt bestenfalls guter Durchschnitt. Ist zwar schon mal mehr, als alles was die SPD sonst noch so zu bieten hat, aber die SPD bräuchte gerade eher etwas in der Preisklasse "Held" bis "Halbgott".


Aber der größte Verlierer ist: Urban Priol. Wie soll er denn ohne SIE auskommen. :D
 
Und wieder mal war es eine Landtagswahl, bei der die Wähler die Politik der Parteien der GroKo und nicht die der Landesregierung beurteilt und entsprechend gewählt haben.

Nunja, über das Hin und Her in Berlin wird ja nun auch lang und breit berichtet und geredet. Zudem heißen die Parteien auch noch überall gleich. Da kommt der normale Bürger schon einmal gerne durcheinander. ;)
 
So, der Gewinner der Hessenwahl ist *trommelwirbel*: Mutti!
...
1. Einen halbwegs selbstbestimmten Abgang
2. Lässt Seehofer entsprecht dämlich aus der Wäsche schauen. Der kommt jetzt noch mehr als "Klammerer" rüber. Tja, Merkel kann sich die Abgabe des Parteivorsitzes leisten, sie hat ja noch ihren Regierungsjob. Die Phase hat er schon hinter sich und nur noch seinen Regierungsjob.
3. Innerparteilich hat sie bis Dezember erst mal Ruhe.
4. Spahn und Merz nehmen sich gegenseitig die Stimmen weg und stärken so Merkels Kronprinzessin AKK.
5. Bricht FDP und AfD gerade ihr Feindbilld weg. Es ist halt doch eindrucksvoller "Merkel muss weg!" zu fordern, anstatt "Merkel muss schneller weg!".
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Ja, sie hat noch mal etwas Zeit (bis zur Henkersmahlzeit) gewonnen *Glockenläuten* ! :D

zu 1. Angesichts weiterer Wahlen 2019 mehr als unsicher.
zu 2. Merkel mußte es sich jetzt leisten, bevor es ihr geleistet wird. Zu "Klammerer" - Keine Liebe brennt so heiß, wie zwischen Bayer und Preiss(in) :sex :ROFLMAO:
zu 3. Zustimmung. Sie darf (noch) weiter merkeln.
zu 4. Ein Merkel-Klon namens Karrenbauer? :cry: Mögen uns Germaniens Götter davor bewahren LaieA_039.gif
zu 5. "Merkel muß weg!" bleibt - bis sie ihren Altersruhesitz in Chile bezogen hat. Basta. diablo.gif

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Nunja, über das Hin und Her in Berlin wird ja nun auch lang und breit berichtet und geredet. Zudem heißen die Parteien auch noch überall gleich. Da kommt der normale Bürger schon einmal gerne durcheinander. ;)

Hessen hat halt derzeit die Probleme, die der Durchschnittsdeutsche hat. Miete, Kita, Bildung, Fahrverbote - das sind die typisch hessischen Themen. Dummerweise wurden die schon zu genüge auf Bundesebene durchgewalkt. Mit dem bekannten Ergebnis. Die Wahlkämpfer haben es nicht verstanden, diese Themen konkret auf Hessen zuzuschneiden.

Was nützt es mir als Hesse, wenn ein TSG abstrakt den Kampf gegen hohe Mieten verspricht? Das hat die SPD auch auf Bundesebene getan, aber es hat nichts geholfen. Hier wäre die Nennung konkrete Maßnahmen sinnvoll gewesen. Beispielsweise bessere Zuganbindungen an die Großräume, um das "billige" Wohnen auf dem Land attraktiver zu machen. Sprich: "Mittlere Einkommen können sich das Häusschen in der Großstadt nicht mehr leisten? Wir sorgen dafür, dass ihre Kinder im Grünen aufwachsen und sie trotzdem schnell auf der Arbeit sind. Hierzu planen wir die Anbindung der Orte X,Y,Z." Oder Lehrer- und Erziehermangel: "Wir starten ein Sofortprogramm, bei dem in den Abergängerklassen gezielt um Kräfte geworben wird. Diese bekommen Schnupperpraktika in den Kindergärten, Grundschulen und unteren Klassen vermittelt." Alternativ: FSJler und BuFDis können diese Berufe testen, werden intensiv betreut und das Jahr wird, zumindest teilweise, auf das Studium bzw. die Ausbildung angerechnet.

Etwas Konkretes, was dann die hessischen Probleme lösbarer erscheinen lässt als die deutschen.

Und was haben Bouffier und Al Wazir geleistet? Hessen geht es gut? Jupp, aber das tat es schon immer. Gegen die bekannten Probleme haben sie auch nichts unternommen.

Es reicht halt nicht zu beschwören, dass es um Hessen und nicht um Berlin geht. Man muss es halt auch zeigen.

Ein Elektrobusprogramm für die Ballungsgebiete (Wiesbaden macht das gerade in Eigenregie).
Ein Anbindungsprogramm für den ländlichen Raum (wie seinerzeit der Odenwaldexpress).
Eine Ausbildungskampagne für Erzieherinnen.
Ein Sanierungsprogramm für die maroden Schulen in Kooperation mit den Kreisen.

Und das auch wirklich in die Öffentlichkeit tragen. Nicht erst einen Monat vorher, wenn sich der Wahlkampf gar nicht mehr vermeiden lässt.
Ich wurde nur einmal in der ganzen Zeit auf der Straße angesprochen, als die Grünen mir einen Apfel schenken wollten. Ansonsten hat man es nur anhand von Wahlplakaten gesehen, dass überhaupt Wahlkampf war. Und ich lebe im Ballungsgebiet, nicht irgendwo in einem nordhessischen Kuhkaff oder im tiefsten Odenwald.

Sorry, aber das ist einfach zu wenig. Da orientieren sich die Wähler nun mal am Sicht- und Hörbaren. Und das war und ist diese erbärmliche Koalition auf Bundesebene.

Ich weiß "vox populi - vox rindvieh", aber diese ständige "Die Wähler sind schuld!" find ich halt nicht wirklich zielführend. Das hat uns die AfD eingebracht, das hat uns diese kleinen Bundestagswahlen in Bayern und Hessen eingebracht und das wird uns noch mehr Probleme einbringen.
 
zu 1. Angesichts weiterer Wahlen 2019 mehr als unsicher.

Ich gehe auch von Bundestagswahlen Herbst 2019 aus. Allerdings ging es gestern für sie darum, überhaupt noch halbwegs aufrecht den Mai 2019 anvisieren zu können.

zu 2. Merkel mußte es sich jetzt leisten, bevor es ihr geleistet wird.

Stimmt. Allerdings sieht es dadurch für Seehofer jetzt weitaus düsterer aus.


zu 4. Ein Merkel-Klon namens Karrenbauer? :cry: Mögen uns Germaniens Götter davor bewahren

Na dann sag mal Spahn, dass er zugunsten von Merz zurückziehen soll. Und dem sozialliberalen Teil der Union, dass sie einen Hardcore-Neoliberalen aus den Prä-Finanzkrisen-Zeiten wählen sollen, der selbst die Luft zum Atmen privatisieren will.

zu 5. "Merkel muß weg!" bleibt - bis sie ihren Altersruhesitz in Chile bezogen hat. Basta.

Und was ist, wenn Merkel wirklich weg ist? Wenn dann AKK oder Scholz auf dem Thron hocken? Gibt es dann eine Cover mit "AKK muss weg!" oder "Scholz muss weg!". Oder noch "besser" - bei Merz oder Spahn? Was bleibt Lindner dann, um sich abzugrenzen? Der Ruf: "Harz IV-Empfänger in den Bundesarbeitsdienst!"? Oder der AfD? Die kann dann doch nur noch offen das Vierte Reich fordern. Die AfD lebt davon, dass der konservative Rand der CDU heimatlos ist. Wenn er es nicht mehr ist, bleibt ihr nur noch das frühere Jagdgebiet der NPD.

Sowohl Lindner als auch die AfD leben von Merkel. Wenn die weg ist, haben sie genauso ein Problem wie die HeuteShow nach dem Abgang der Westerwelle/Rösler-FDP.
 
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... Oder der AfD? Die kann dann doch nur noch offen das Vierte Reich fordern. Die AfD lebt davon, dass der konservative Rand der CDU heimatlos ist. Wenn er es nicht mehr ist, bleibt ihr nur noch das frühere Jagdgebiet der NPD.

Sowohl Lindner als auch die AfD leben von Merkel. Wenn die weg ist, haben sie genauso ein Problem wie die HeuteShow nach dem Abgang der Westerwelle/Rösler-FDP.

Merkel ist das Feindbild, aber leben tut die AfD von den Folgen merkelscher Politik und eine AKK würde Merkels Politik einfach weiter führen und damit die AfD weiter mit Futter versorgen. Solange die Toleranz-für-alles-Politik fortgesetzt und Sicherheitspolitik als vernachlässigbar betrachtet wird, wird es die AfD nicht nur geben, sie wird weiter wachsen. Merz und Spahn sind mir beide nicht sympathisch, aber ich traue Merz und mit Abstrichen auch Spahn eher zu, mittels mutiger konservativer Politik die AfD in die Bedeutungslosigkeit stoßen zu können, d.h., sich nicht zu scheuen, Gesetze inklusive GG an zeitgemäße objektive Erfordernisse und Notwendigkeiten anzupassen, den Kontrollverlust des Staates, der seit 2015 besteht, endlich zu beenden und die Wehrhaftigkeit des Rechtsstaates wieder herzustellen, um die Einhaltung der Gesetze konsequent durchsetzen zu können.
 
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Hessen hat halt derzeit die Probleme, die der Durchschnittsdeutsche hat. Miete, Kita, Bildung, Fahrverbote - das sind die typisch hessischen Themen. Dummerweise wurden die schon zu genüge auf Bundesebene durchgewalkt. Mit dem bekannten Ergebnis. Die Wahlkämpfer haben es nicht verstanden, diese Themen konkret auf Hessen zuzuschneiden.
Gut ausgedrückt!

Das mit den Fahrverboten ist neu, aber ansonsten kommt es mir so vor, als hätten wir die anderen Themen auch schon vor 12 Jahren gehabt. Und ich denke, hier ist dann auch ein großer Knackpunkt. Es ändert sich irgendwie nix.
Also ja, hier und da werden dann mal ein paar Gesetze verabschiedet. Die Mietpreisbremse zum Beispiel. Welche jedoch nicht bremst.

Merkel ist das Feindbild, aber leben tut die AfD von den Folgen merkelscher Politik und eine AKK würde Merkels Politik einfach weiter führen und damit die AfD weiter mit Futter versorgen. Solange die Toleranz-für-alles-Politik fortgesetzt und Sicherheitspolitik als vernachlässigbar betrachtet wird, wird es die AfD nicht nur geben, sie wird weiter wachsen.
Bekanntermaßen sehe ich das ein wenig anders. Ob die AfD weiter wachsen wird oder ähnliche wie die Piraten so langsam wieder in der Versenkung verschwinden wird, kommt aus meiner Sicht eher auf den Grad der Unzufriedenheit in unterschiedlichen Themen drauf an. Der große Aufschrei gegen die Massen an Flüchtlingen ist, soweit ich das hören kann, nur noch zu einem leichten Plätschern geworden. Zumindest habe ich aus meiner Position nun in den letzten Wochen nicht mehr viel über dieses Thema gehört. Zudem sind viele in Aufbauprogrammen bzw. nach vollendetem Sprachprogramm in Praktika untergekommen. Also zumindest hier.

Den Begriff 'merkelsche Politik' finde ich interessant. Doppelt eigentlich, weil ich nicht das Gefühl habe, das sie wirklich Politik macht. Die hängt ihr Fähnchen in den Wind, reist herum und regiert (wenn man das regieren nennen kann) durch Phrasen. Aber so rein inhaltlich? .... kann ich die Frau nicht einordnen. Ich wüsste jetzt auch nicht, für was sie steht. Also bis auf G20.
Die Probleme von heute (bis auf die Fahrverbote) hatten wir schon früher. Die Wohnungsnot bzw. das mit dem bezahlbaren Wohnraum ist schon sehr viel älter. Meine Eltern sind lange vor der Wende aus Berlin ausgezogen, weil es für sie keinen bezahlbaren Wohnraum mit ihren Kindern gab. Die Lage hat sich also in den letzten vierzig Jahren eher verschlimmert.
Ähnlich wie mit den Erziehern und Lehrern. Bis zur 7. Klasse war ich in der Schule immer mit 35-40 anderen Schülern in einem Raum. Und das bei einem 'so reichem' Land wie Bayern.

Inzwischen.... mit ein bisschen Abstand zu den anderen Themen, habe ich immer mehr das Gefühl, dass das Problem mit den Flüchtlingen für die Frau eigentlich nur eine willkommene Ablenkung war. Um die tatsächlichen Probleme, die seit Jahrzehnten immer nur erwähnt, aber nie wirklich angegangen werden, schön in der Versenkung verschwinden lassen zu können.
Selbst das aufkommen der AfD wird ihr kein Kopfzerbrechen bereiten. Solange diese Partei in der Opposition ist, können die eigentlich nur Reden schwingen. Mehr nicht.
 
... Der große Aufschrei gegen die Massen an Flüchtlingen ist, soweit ich das hören kann, nur noch zu einem leichten Plätschern geworden. ...

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, wie man weiß. Viele Menschen haben sich an Meldungen wie "Attentatsvorbereitung mit Rizinus", "Gruppenvergewaltigung in Freiburg" (7 Syrer, 1 Täter mit deutschem Pass), "Gruppenvergewaltigung von 15jähriger in München" (5 Afghanen), "Anschlag auf ICE", "Erneuter Anschlag auf ICE" usw. gewöhnt und lesen solche Meldungen mittlerweile wie den Wetterbericht. Andere verweigern sich der Gewöhnung daran. Ein großer Aufschrei ändert nichts, haben sie erkannt. Protestwahl dagegen zeigt Wirkung, wie man sieht. Sie richtet sich gegen die Unfähigkeit der regierenden Politik, Nichtasylberechtigte und vor allem Straftäter schnell und konsequent abzuschieben.
 
Der Mensch ist ein Gewohnheitstier, wie man weiß. Viele Menschen haben sich an Meldungen wie "Attentatsvorbereitung mit Rizinus", "Gruppenvergewaltigung in Freiburg" (7 Syrer, 1 Täter mit deutschem Pass), "Gruppenvergewaltigung von 15jähriger in München" (5 Afghanen), "Anschlag auf ICE", "Erneuter Anschlag auf ICE" usw. gewöhnt und lesen solche Meldungen mittlerweile wie den Wetterbericht. Andere verweigern sich der Gewöhnung daran. Ein großer Aufschrei ändert nichts, haben sie erkannt. Protestwahl dagegen zeigt Wirkung, wie man sieht. Sie richtet sich gegen die Unfähigkeit der regierenden Politik, Nichtasylberechtigte und vor allem Straftäter schnell und konsequent abzuschieben.
Ich wähle seit nun inzwischen über 20 Jahren sozusagen Protestwahl.
Hat sich was geändert?
Ich habe noch nie CSU oder CDU gewählt. ... Ja, mal irgendwann auch die SPD, aber nicht in den letzten 20 Jahren.

Das die Aktion von: (7 Syrer, 1 Täter mit deutschem Pass) anscheinend irgendwie untergegangen ist in diversen Medien, zeigt mir jedoch eben auf, dass das Thema "Fremde Menschen aus irgendeinem Land" inzwischen anscheinend gelutscht ist.

Meine persönliche Meinung: Hinrichten! - Mir völlig egal aus welchem Land.
Würde nach einer groben Schätzung wohl rund 10 Millionen Deutsche betreffen. Mir völlig egal. Wer so etwas tut, hat den Kopfschuss verdient.

Aber wie du so schön sagst: Der Mensch ist ein Gewohnheitstier.
Das Friede-Blatt - die am besten verkauftsen Zettel ohne seelischen Inhalt - lebt davon, das sie NIX zu etwas aufblähen können. Das dadurch der Sinn, die Bedeutung oder eben einfach nur das, was wirklich passiert völlig vernebelt wird, möchten die Meisten nicht wahrhaben.
Psychologisch gesehen, hat sich Blöd seinen eigenen Kundenstamm erschaffen.

Und ohne das Blatt aktiv zu kaufen, kann ich ja sehen, das die nach den Massen hecheln. Das, was du anführst, wird dort doch nur noch irgendwo als Randbemerkung erwähnt.

Ne Vergewaltigung einer Frau/eines Mädchens/eines Jungen/eines Mannes ist - von wem auch immer ausgeführt - Nur noch eine Randseite Wert. Stattdessen wird der Status einer Politikerin auf die Titelseite gedruckt.
Das die eine Aktion das Leben der Betroffenen wahrscheinlich das gesamte Leben beeinflussen wird... und das andere Ereignis nur dafür sorgt, das wir mit unseren Steuern, den Lebensabend/die Rente (Rente ist nicht ganz der richtige Begriff.. die bekommen mehr, für ihre ehemalige Position) erhalten...
Steht in KEINEM VERHÄLTNIS zueinander.

Aber anstatt wir uns ordentlich über Vermeidungsprozesse unterhalten, die Vergewaltigungen von Menschen nach Möglichkeit einschränken, unterhalten wir uns nur über die Prozentpunkte von Parteien. :suizid:
 
Merkel ist das Feindbild, aber leben tut die AfD von den Folgen merkelscher Politik und eine AKK würde Merkels Politik einfach weiter führen und damit die AfD weiter mit Futter versorgen. Solange die Toleranz-für-alles-Politik fortgesetzt und Sicherheitspolitik als vernachlässigbar betrachtet wird, wird es die AfD nicht nur geben, sie wird weiter wachsen. Merz und Spahn sind mir beide nicht sympathisch, aber ich traue Merz und mit Abstrichen auch Spahn eher zu, mittels mutiger konservativer Politik die AfD in die Bedeutungslosigkeit stoßen zu können, d.h., sich nicht zu scheuen, Gesetze inklusive GG an zeitgemäße objektive Erfordernisse und Notwendigkeiten anzupassen, den Kontrollverlust des Staates, der seit 2015 besteht, endlich zu beenden und die Wehrhaftigkeit des Rechtsstaates wieder herzustellen, um die Einhaltung der Gesetze konsequent durchsetzen zu können.

So sehr ich mir eine Rückkehr zur Vernunft hinsichtlich der Flüchtlingspolitik wünsche, damit wir langfristig mal aus diesem "NAZIS! vs. VOLKSVERRRÄTER!"-Scheiß rauskommen ... bevor ich das Spezial-Dragee wähle, beiße ich dann lieber in den sauren Apfel und wähl den Scholzomaten.

Das dürfte auch immer seine Strategie gewesen sein. So schlau, dass ein SPD-Kanzlerkandidat keine Chance hat, ist Scholz auch. Aber als Notalternative zu einem Gruselnachfolger von Merkel besteht Hoffnung. Merz könnte letztendlich der Retter der SPD werden.

Spahn ist praktisch raus. Merz wird gerade von Bosbach, den Wirtschaftsliberalen und den Wertkonservativen auf den Schild gehoben. Falls nicht noch Laschet seinen Hut in den Ring wirft, machen es AKK und Merz unter sich aus.
 
Wie zu erwarten war, geht es mit der Bildung der CSU-Freie Wähler-Regierung in Bayern sehr schnell. Schon am Dienstag soll Söder zum Ministerpräsidenten gekrönt werden crigon_02.gif
Die ersten Ganoven verlassen schon fluchtartig den Freistaat in Richtung Hessen, denn TV-Richter Alexander Hold könnte Justizminister werden connie_jail.gif :eek:
 
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