Diskussion Die Politik ignoriert ihre hoheitliche Aufgaben

Da wandelt man ein Staats- in ein Privatunternehmen um und dann wundert man sich, wenn dieses versucht, wirtschaftlich zu arbeiten.
Ich bin kein Kommunist, aber es gibt Dinge, die gehören einfach in staatliche Hand, damit man sie kontrollieren kann. Strom und ÖPNV zum Beispiel, und irgendwie alles, was mit Infrastruktur zu tun hat.
Da hast Du sowas von Recht! Dazu gehört auch der soziale Wohnungsbau.
Leider scheinen viele Politiker recht kurzsichtig zu sein.:angel:)
 
Dazu gehört auch der soziale Wohnungsbau.
Nichts gegen dich, aber wir (also irgendwie die Anderen) haben für Parteien gestimmt, die den sozialen Wohnungs- und sozialen Wohnungsbaumarkt in "private Hände" gelegt haben. Die gewählten Parteien haben das ja so beschlossen. Privatisierung ist immer der Segen sozusagen....

Das nun Gesellschaften oder auch nur Firmen versuchen Gewinn orientiert zu arbeiten, wie Supernature dies auch schon sagt, sollte eigentlich niemanden verwundern.

Natürlich können die besser wirtschaften als der Staat. Aber die wirtschaften eben in ihre eigene Tasche und sind nicht für den Konsumenten da. Also wir Bürger. Das sind keine e.V., das sind Unternehmen. Teils sogar an der Börse notiert und dann ist alles zu spät.
 
Nicht aus Umweltbewusstsein, sondern weil die angeblich viel kürzere Flugzeit eine wahre Luftnummer ist. Man muss die Gesamtreisezeit von A nach B in Betracht ziehen, und vor allen Dingen den Komfort (dazu zählt auch Anfahrt zum Flughafen, das Gerenne zu Checkin und Gate etc). Dazu kommt bei einer Geschäftsreise, dass man während einer Bahnfahrt auch viel besser arbeiten kann.

Tatsächlich gilt es da abzuwägen, allerdings fällt das Ganze in sich zusammen, wenn man früh morgens in einer anderen Stadt sein muss und nicht schon einen Tag vorher anreisen kann. Ich kann da nur für mich sprechen, aber für mich als Bewohner des nördlichen Hamburger Speckgürtels ist die Rechnung selten kompliziert. Ich brauche von hier aus mit den Öffis schon 45 Minuten zum nächsten Fernbahnhof. Je nach Tageszeit mit dem Taxi rund 35-xx€. In der Hälfte der Zeit komme ich zum Flughafen (Taxi ca. 20-25€). Und je nachdem, wohin man dann fliegt, braucht man von Flughafen in die Stadt mal etwas mehr oder auch etwas weniger Zeit.

Gerade in Richtung Süden gibt es zwar mitunter relativ fixe Bahnverbindungen, aber eine 100% Alternative zum Flug sind sie nicht. Bei einem Vormittagstermin habe ich mit der Bahn keine Chance am gleichen Tag anzureisen. Und auch wenn der Termin nachmittags ist, wäre es in der Regel finanzieller Quatsch (womit wir beim Thema Flugpreise wären). Die Bahnfahrt von hier nach München dauert inkl. der Anreise mit dem ÖPNV im Idealfall rund 7,5 Stunden. Mit dem Flieger bin liegt die reine Flugzeit bei 1:15h, dazu rechnen wir mal 30 Minuten Anfahrt zum Flughafen, 1,5 Stunden vor Abflug am Flughafen sein und 1,5 Stunden vom verlassen des Fliegers, bis man dann in München ist. Da hat man dann schon mal fast 3 Stunden gespart (mal zwei, denn man möchte ja auch wieder nach Hause - also ich zumindest, denn ich mag München nicht so gerne ;) ). Wenn ich jetzt noch von einem Termin ausgehe, der 3-4 Stunden dauert, hätte ich mit der Bahn (wenn es denn passende Verbindungen gäbe) einen 18 Stunden Tag. Mit dem Flieger sind es 12 Stunden.

Wenn ich dann schaue, was die Bahn für eine Fahrt von hier nach München regulär nimmt (und ich muss da bei der angenommenen Konstellation auch noch eine Übernachtung mit einplanen), dann stellt sich mir die Frage nach der Bahn überhaupt nicht mehr. Ohne Bahncard kostet der Spaß rund 250€ plus Übernachtung. Dazu 6 Stunden mehr Reisezeit UND eine Nacht in einer komischen Stadt ...


Aber natürlich gibt es genug Verbindungen, wo es aus diversen Gründen auch Sinn macht, die Bahn zu nehmen. Arbeiten während der Fahrt gehört für mich eher selten dazu. Nach Berlin zum Beispiel bevorzuge ich die Bahn. Die ist das tatsächlich um einiges schneller als das Auto und selbst bei einer existierenden Direktverbindung per Flieger wäre die Bahn schneller.

Das hört sich natürlich fies nach Umweltsünde an, aber die Wahrheit ist viel schlimmer. In den meisten Fällen bin ich nämlich mit dem Auto unterwegs, da ich meistens noch Werkzeug und Material dabei habe, bzw. viele Filialen unserer Kunden in vielen unterschiedlichen Städten in kurzer Zeit besuchen muss. Da ist weder das Flugzeug noch die Bahn ein gangbarer Weg.
 
Ja, die Sache mit den frühen Terminen stimmt natürlich. Das war für mich früher auch das Argument, nach Berlin den Flieger zu nehmen, auch weil es nur 15 Minuten zum Flughafen sind. Aber durch den geänderten Flugplan hat sich das allerdings erledigt, jetzt geht der Flieger so spät, dass ich so oder so am Vortag anreisen muss.
Ebenfalls richtig: Regelmäßig mit der Bahn zu fahren ist ohne Bahncard 50 unbezahlbar. Die amortisiert sich allerdings sehr schnell.
 
Interessant!

Aber auch eben eines der Kernprobleme.

Im Sinne von Klimaschutz habt ihr gefälligst nicht von entfernt A nach entfernt B zu kommen. ;)

Was ist wichtiger? Euer Geschäft, eure Arbeit? - Oder der Klimaschutz?

ot:
Ja, ich weiß, unfaires Argument und auch nur am Rande dieses Themas...
 
Im Sinne von Klimaschutz habt ihr gefälligst nicht von entfernt A nach entfernt B zu kommen.

Tatsächlich ist das (neben den Kosten) der Grund dafür, dass ich selten für einen Termin irgendwo hinfahre. In der Regel versuchen wir möglichst viele Termine in einer Region so zu kombinieren, dass nur eine weite Anreise anfällt. Das geht allerdings in Kernzeiten auch gehörig an die eigene Substanz und widerspricht ggf. auch den Arbeitszeitgesetzen ...;)

Ja, ich weiß, unfaires Argument und auch nur am Rande dieses Themas...
Unfair ist relativ. Die Globalisierung hat eben auch negative Seiten. Leider ist es bei uns in der Firma so, dass wir mit einem kleinen Team weltweit agieren. Erst wenn das Unternehmen weiter expandiert, kann man darüber nachdenken, in wie weit man weiter dezentralisieren kann. Ich werde auf jeden Fall nicht wieder nach Köln ziehen, um dichter an der Firma zu sein. Eher im Gegenteil, aktuell plane ich, in Richtung Kiel aufs Land zu ziehen, um dort meinen persönlichen Landsitz auf eine möglichst autarke und klimafreundliche Lebensweise umzustellen. Natürlich in einem realistischen Rahmen und wohlwissend, dass wir eh bald alle im Arsch sind, wenn wir uns auf die Annehmlichkeiten einer modernen Gesellschaft verlassen. Der nächste Blackout kommt bestimmt. Da bin ich doch lieber auf dem Land und erzeuge meinen eigenen Strom und einen Teil der Lebensmittel. Allerdings könnte das auch mit meinem gewachsenen Misstrauen gegenüber der Menschheit zusammenhängen ...

Ebenfalls richtig: Regelmäßig mit der Bahn zu fahren ist ohne Bahncard 50 unbezahlbar. Die amortisiert sich allerdings sehr schnell.
Die habe ich zu meiner Zeit in Köln auch gehabt. Da ich aktuell aber oft mit Werkzeug oder Material unterwegs bin, ist weder die Bahn noch der Flieger eine wirkliche Alternative zum Auto.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da hast Du sowas von Recht! Dazu gehört auch der soziale Wohnungsbau.
Leider scheinen viele Politiker recht kurzsichtig zu sein.:angel:)

Ich glaube das Ganze gehört doch zum Thema "Daseinsfürsorge", welche wir zugunsten der Weiterentwicklung zum "Der Markt reguliert den Preis" geopfert haben.
Wobei einige wirklich glaubten das Menschen der mittleren und unteren Einkommensschichten davon profitieren würden. Na, das kann ich nicht wirklich bestätigen.
Ich war z. B. mal für ein staatliches EVU tätig, das dann privatisiert wurde um sich dem Wettbewerb zu stellen und für die Abnehmer (Kunden) günstigere Preise zu bringen.
Ergebnis: Die Preise steigen von Jahr zu Jahr, die "kleinen" (Haushalts-) Kunden sind m. E. da keine Gewinner......., die Last auf das Haushaltseinkommen steigt mehr als das Einkommen selbst.
Das Unternehmen wurde wieder in staatliche Hände dank eines Volksentscheid verkauft, wer da wohl der Gewinner ist.... :unsure:

In Hamburg hat man immerhin die Wasserversorgung nicht privatisiert. (y)
 
Wohnraum ist tatsächlich eines der größten Probleme. Wenn ich sehe, was hier eine einigermaßen brauchbare Wohnung kostet, dann wird mir echt übel. Ich wohne in einer Genossenschaftswohnung, die um 1960 erbaut wurde. Meine Eltern waren hier mit die ersten Mieter und haben damals rund 160 DM kalt bezahlt. Heute kostet die Wohnung mehr als das siebenfache, während in der Wohnung selber durch den Vermieter nicht viel passiert ist.

Ich gehöre zu den Glücklichen, die etwas über dem Durchschnitt verdienen. Wenn ich dann das Gehalt eines Friseurs, einer Pflegekraft o.ä. sehe, dann frage ich mich, wovon die leben. Eigentlich ist das eher überleben als leben...
 
Unfair meinte ich in dem Zusammenhang, weil der einfache Mensch dagegen gar nicht soviel machen kann.

Sinnvoll wäre es alle Male, wenn der Arbeitnehmer sozusagen um die Ecke zu seinem Arbeitsort wohnen würde. Dies würde das Verkehrsaufkommen zu Stoßzeiten deutlich verringern. Stattdessen wird davon ausgegangen, das der Arbeitnehmer gefälligst und wie auch immer zu seinem Arbeitsort erscheint. Selbst die Jobcenter reden gerne davon, das eine Anreise von 90 Minuten durchaus akzeptabel ist.
Mit Umweltschutz hat das jedoch nicht viel zu tun. Das in solchen Bereichen nicht umgedacht werden kann?
 
Ich bin gerade dank Sascha Lobo vom Spiegel über diesen Artikel gestolpert:
https://makronom.de/kommunalfinanze...chland-seine-infrastruktur-ruiniert-hat-32460

Darin wird erklärt, dass die derbsten Einschnitte in der Infrastruktur (bzw. auch anderer Förderthemen) durch eine Unterfinanzierung der Kommunen zustande kommt. Die Unterfinanzierung basiert wiederum auf Bundesbeschlüssen, die Leistungen von den Kommunen verlangen, aber keine Finanzierung dafür bereitstellen (das hört sich sinnvoll an, gerade was die Finanzierung der kostenfreien KiTas anbelangt, kann ich mich an geäußerte Befürchtungen in dieser Richtung erinnern).
 
Zum einen ist der Beitrag anscheinend nicht von Lobo, zum anderen ist er sehr schwach formuliert.

Die Mietpreisbremse bremst nix und die Schuldenbremse bremst auch nix. Bei einer Handbremse bremst ja auch nicht die Hand. ;)

Das sind schicke Formulierungen, nix weiter.
 
Wenn jemand für einen großen Kreis Aktenordner reihenweise anschleppt, das taugt nichts. ;)
Ist eine Weisheit aus meiner Berufserfahrung.

Verkehrsminister Scheuer will sich als Saubermann präsentieren, doch alles spricht dagegen, was die Faktenlage betrifft.
Und es ist sogar noch viel schlimmer mit seiner Mauschelei und den Tricks, die er der Öffentlichkeit und dem Parlament vorenthalten will.
Das mit 2 Milliarden veranschlagte Projekt der PKW-Maut kostet eigentlich über 3 Milliarden + die Regressforderung der Bieter.

Und so einer präsentiert sich in Gutsherrenmanier dem Volke. :kotz

Ja er setzt zum Beispiel auch die Bahn unter Druck, sie solle ihm bis zum 14.11.2019 ein Konzept vorlegen, das m.E. der BMVI selbst schon lange selbst machen müssen.

An einen Rücktritt denkt der nicht einmal, also muss man ihn wohl rauswerfen.

https://www.tagesschau.de/investigativ/report-mainz/pkw-maut-215.html
 
Nun läßt der coole Andy die nächste Ente zu Wasser.
Auch hier kann man gleich vermuten, dass diese ein Loch im Rumpf hat und schnell wieder untergeht.

Der Helikopterminister muss doch mit irgendetwas mal punkten.
Nur klatscht mit seinem neuen Vorschlag auch gegen die Wand, denn er will (man kann es gar nicht glauben) doch jetzt eine EU-Maut einführen.
Ja ist klar, jetzt hat man gerade das Hilfspaket verabschiedet, damit unser Andy gleich mal abzocken kann. :ROFLMAO:

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/scheuer-eu-pkw-maut-101.html
 
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