Der letzte Otto-Katalog

Wenn ich Preise vergleiche, hat Otto so oder so verloren.

Aber immerhin weniger Papiermüll.;)
 
Quelle, Neckermann und Otto, das waren die großen Versandhändler der Wirtschaftswunderjahre (und der Jahre danach).

Ich kann mich erinnern, dass meine Mutter immer etliche Versandhauskataloge hatte (auch von von ein paar anderen), die hatten einen bestimmten Platz im Wohnzimmerschrank.
Und wenn etwas bestellt werden sollte, was es vor Ort nicht gab (wann immer es ging hat man nämlich im örtlichen Fachhandel gekauft) oder das dort deutlich zu teuer war, dann wurden stundenlang diese Kataloge gewälzt.

Ist heute sicher nicht mehr zeitgemäß, wenn ich etwas brauche gehe ich erst einmal über die großen Vergleichsseiten, lese vielleicht online noch ein paar Testberichte und bestelle dann beim preisgünstigsten Händler (das muss dann nicht unbedingt der billigste sein).
Manche Sachen kaufe ich aber auch noch lieber regional beim Fachhändler, z.B. die sog. Weiße Ware (Kühlschränke, Waschmaschinen, usw. obwohl mein aktueller Kühlschrank gar nicht weiß ist, sondern so ein schwarz lackiertes Retro-Look-Gehäuse mit großen Chromgriffen hat).

Ich trauere den alten Katalogen aber nicht hinterher, wenn ich mir überlege was da an Papier produziert wurde, da sind im Laufe der Jahrzehnte sicherlich ganze Wälder dafür gefällt worden.
 
Tja und wenn dort die Preise drin standen, dann galten die nicht nur für Stunden oder gar wenige Minuten.
Es wurde auch nicht nach Wochenendpreisen oder Geräteklassen für die Recherche unterschieden.
Ich versuche meist immer noch lokal zu kaufen, es sei denn, dass der Preis erheblich abweicht im Web.
Aber man kann sich ja auch erkundigen, was es gibt und ob es überhaupt in die engere Wahl kommt.
Was Qualitätsvergleiche betrifft, da hatte man ja beim Katalog nur die Chance durch Rücksendung.

Ich vermisse die Kataloge auch nicht.
 
hach - Kataloge!
da strahlen meine Augen direkt in der Erinnerung! :loveblind

Das war die Zeit, wo es nicht möglich war allen möglichen Konsum zu finanziell zu wuppen.
Es gab schon vieles - aber das wollte genau überlegt werden - zum Burzeltag oder ähnlichen Gemütsfeiertagen.
Auf das Produkt freuen und im Katalog angucken!

Aber irgendwann saß das Geld dann lockerer ...
Also ich vermiss die auch nicht, die Kataloge!
(bis auf den IKEA Katalog :ROFLMAO: , den muss ich immer unbedingt haben!)

Aber ist schon echt erstaunlich, wie sich das Leben insgesamt geändert hat!

:)
 
Kataloge haben - genauso wie große Warenhäuser - aber einen entschiedenen Vorteil: Die Zufallskäufe.

Beim Blättern gefiel mir z.B. immer das eine oder andere, was dann oftmals auch gekauft wurde, obwohl man nicht gerade DANACH gesucht hatte.
Man ließ sich halt inspirieren.

Da der Kauf im Internet für Ältere (also ich meine diese bald aussterbenden unheimlich nette und freundliche Generation) nicht ganz so toll ist, werden dem Wegfall der beliebten Kataloge schon so einige Tränen nachgeweint werden.

Heute wird gezielt gesucht und manchmal auch gefunden.
Man lässt sich alles kostenfrei liefern und schickt den Rest - ebenso kostenfrei - wieder zurück. ;)

Allerdings brauche ich solche Riesen-Kataloge auch nicht, wenn ich an den enormen Papiermüll denke.

Das Kaufen vor Ort ist leider kaum noch möglich, weil viele Geschäfte in den Innenstädten Pleite gemacht haben.
Viele Kunden haben sich in den kleinen Läden orientiert, haben sich von dem ausgebildetem Kundendienst genau beraten lassen - und haben dann im Internet bestellt.
Kein Wunder, dass das kein Geschäft auf lange Sicht verkraften kann.

Wir selbst versuchen, das wenige was wir in unserem Alter noch brauchen, direkt im heimatlichen Geschäft zu kaufen.
Das geht allerdings auch immer weniger, weil das Warenangebot, bzw. die Stellfläche immer kleiner wird -zum Ausgleich werden dafür aber die Mieten erhöht. ;)

Es wird nun zwar der Papiermüll weniger werden, dafür füllen sich aber durch das unsinnige Hin-und Hergekarre der Waren die Straßen und Autobahnen, denn die "Rücksendewut", die ich manchmal beobachte, ist enorm.
Außerdem werden die rückläufigen Waren oftmals weggeworfen, was wiederum Minuspunkte erzeugt.

Aber wie man es auch dreht und wendet, alles hat Vor- und Nachteile,
solange wir unser eigenes Verhalten nicht verändern.
 
Hach, was habe ich mich als Kind immer auf den Otto-Katalog gefreut. Meine Tante war Sammelbestellerin, somit gehörten wir immer zu den Allerersten, die den neuen Katalog erhielten. Eigentlich hat mich aber immer nur die Herbst/Winter-Ausgabe interessiert, denn da waren so viele Spielsachen drin. Wir hatten nicht viel Geld, es blieb also meist beim Träumen, wenn ich durch das Sortiment blätterte, aber ich erinnere mich, dass selbst das mich irgendwie glücklich gemacht hat.
Und genau dieses Erlebnis möchte nun wohl auch der "Schlächter der Kataloghäuser" aufgreifen: Amazon soll angeblich planen, bald den ersten gedruckten Spielzeug-Katalog auszuliefern. Manche Dinge sind eben einfach zu gut, um zu sterben :).
Mitleid ist bei Otto allerdings nicht angebracht, denn sie sind das einzige große Versandhaus, welches sich rechtzeitig an die Zeitenwende angepasst hat. Der Otto-Onlineshop kann sich sehen lassen und hat oft sehr gute Angebote.
 
Kennt jemand noch "Die perfekte Hausfrau" ?:ROFLMAO::D:)

Ja klar, 98% nur lebenswichtige Dinge des täglichen Gebrauchs... :ROFLMAO:
Meine Schwiegereltern haben zudem immer noch einen Katalog von Dr. Hittich bekommen,
die hatten für jedes Problem ein Medikament. Da Bogen sich nicht nur Balken.
 
Ich sehe, hier sind weiterhin die Kenner und die Wissenden an Board!

Dr. Hittich hatte meine Mutti die Kunigunde ) in ihren letzten Lebensjahren ebenfalls.

Ja und der Name!
Klar, Martin, geht heute GAR NICHT!
Aber das meinte ich in meinem 1 Posting hier

Irre, wie sich mit der Zeit so unendlich viel in der Bedeutung und den Lebensumständen verändert hat.

Ich glaube nicht, dass irgendeine Generation soviel TIEFE Veränderung erlebt hat und erleben wird.
@Keuchhusten dpH war KIK / kodi / uÄ in Katalogform.
Und maximal gut in Szene gesetzt!
:)
 
Für mich waren als Kind die Spielzeugseiten und die mit den Süssigkeiten immer willkommenes Material für Collagen. Collagen klingt viel toller als es jemals ausgesehen hat. Aber ich habe mir quasi mein Paradies zusammengeklebt. :) Otto, Quelle, Neckermann waren bei uns zu Hause Standard.
 
Bei mir waren Bummi, Frösi und Mosaik Standard.
Ihr seid alle so extrem Konsumverseucht!
 
Für mich waren als Kind die Spielzeugseiten und die mit den Süssigkeiten immer willkommenes Material für Collagen.

Ich habe als Kind - wenn ich die alten Kataloge zerschnippseln durfte - häufig vorgestellt, ich hätte 100.000 DM und müsste mir dann damit jetzt meinen eigenen Haushalt zusammen kaufen. Ich habe mir richtiggehend Aktenordner mit verschiedenen Wohnungsstilen angelegt. Auch Winter- und Sommerhaus wurde von mir erstellt. Da ich die ausgeschnittenen Bilder auf DIN A4 Seiten klebte, konnte ich auch die ein oder andere Seite von Ordner zu Ordner auch verschieben.

Da die Seiten beidseitig bedruckt waren, fragte ich auch Bekannte, ob ich nicht die alten Kataloge bekommen könnte. Auch habe ich mir damals kleine Sammlungen von den Unterwäsche-Models angelegt. Die Erwachsenen redeten dann häufig von Frühreif oder ähnlichem. Mit dem Begriff konnte ich aber in dem Alter noch nix anfangen. :D

Wenn ich so etwas heute machen möchte, spiele ich einfach die Sims.
 
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