Diskussion Körperliche Angriffe auf die Dienstleister unserer Gesellschaft

Gamma-Ray

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Es ist inzwischen Alttag, dass Sanitäter, Feuerwehrleute, Krankenhausmitarbeiter, Lehrer und viele andere Berufsgruppen, sich von agressiven Leuten beleidigen, anspucken oder gar angreifen lassen und bei Gegenwehr auch noch mit Strafverfahren müssen.
Lehrer, die sich wehren haben auch die Vollspacken von Eltern an der Backe und keine Schule möchte das groß publik machen. Es wundert mich um so mehr, dass den Job überhaupt noch so viele Menschen machen wollen.

Die Gerichte sollten hier deutlich härter gegen die Verrohung unserer Gesellschaft vorgehen.

Ebenso ist die Behinderung von Rettungsdiensten ein absolutes no go, hier sollten drastische Strafen verhängt werden die richtig weh tun.

Dümmer, aggressiver, ignoranter, und bekloppter kann eine Gesellschaft nicht mehr werden.
 
Für die Angriffe auf Polizisten könnte man ja noch ein gewisses "Verständnis" herbeizaubern -
aber wenn Sanitäter oder sonstiges Hilfe-leistendes-Personal verbal und/oder tätlich angegriffen wird, dann setzt irgendwie mein Verstand aus.

Diese Verrohung, wie Du schon so richtig sagst, lieber Gamma, ist eine beängstigende Entwicklung.
Wenn ich Psychologin wäre, dann könnte ich mir ja schon so einiges zusammen reimen, was die Ursachen sein könnten.
Aber einzig Neid, Gier und Sklavendenken reicht da für eine Ursache nicht aus.

Hat es nicht seinerzeit, kurz bevor ROM unterging, die gleichen oder wenigstens ähnliche Entwicklungen gegeben?

Eigentlich bin ich ja ein positiv (denkender) Mensch, aber, wenn das so weitergeht, wird unsere schöne Welt nicht mehr lange von Wesen bevölkert sein, die sich selbst "Die Krone der Schöpfung" nennen.
 
Für die Angriffe auf Polizisten könnte man ja noch ein gewisses "Verständnis" herbeizaubern -
...
Eigentlich bin ich ja ein positiv (denkender) Mensch, aber, wenn das so weitergeht, wird unsere schöne Welt nicht mehr lange von Wesen bevölkert sein, die sich selbst "Die Krone der Schöpfung" nennen.

Auch für Angriffe auf Polizisten habe ich beim besten Willen kein Verständnis. Mit jedem Angriff auf Polizisten wird auch der Rechtsstaat angegriffen. Werden solche Angriffe nicht bald konsequent und wirkungsvoll abschreckend geahndet, gehen Recht und Sicherheit in diesem Lande schon bald den Bach runter.
Der sich arrogant selbst zur Krone der Schöpfung hoch gejubelte Mensch beweist immer wieder, daß er nichts als der 3. Schimpanse ist.
 
Der Respekt gegenüber helfenden Institutionen ist einfach nicht mehr gegeben. Wie auch?
Da wird (gefühlt) dem Täter mehr Recht eingeräumt, als dem Opfer.

Ich könnte aus dem Berufsleben so einige Beispiele anführen.
Wenn ich da dann eingreife, könnte es hinterher sein, ich bin der "Doofe", also mische ich mich nicht mehr ein.
 
Die Strafmaße für solches Verhalten sind in Deutschland einfach viel zu niedrig.

Hat man ja auch beim Thema "Rettungsgassen" gesehen, ein Bußgeld von 80-120 € ist halt viel zu gering. Wurde zwar kürzlich erhöht, ist aber immer noch zu wenig.
Das sollte imho bei 2.000 € erst beginnen und schnell mit der Schwere des Falles ansteigen. Bei Wiederholungstätern zusätzlich mind. 6 Monate Fahrverbot und beim dritten Mal Fahrverbot auf Lebenszeit (und zwar ausnahmslos).

Wer Notärzte, Rettungssanitäter, Feuerwehrleute, usw. behindert zahlt beim ersten Mal mind. 5.000 € (natürlich nicht steuerlich absetzbar und auch die Firma darf das nicht übernehmen, dass muss der Verursacher aus eigener Tasche löhnen), im Wiederholungsfall zusätzlich mind. 6 Monate Haft ohne Bewährung. Wer es dann immer noch nicht kapiert hat darf auch länger gesiebte Luft atmen.

Alle straffällig gewordenen Personen, die keine deutsche Staatsangehörigkeit besitzen, werden nach Verbüßung der Strafe des Landes verwiesen bzw. abgeschoben, und zwar ausnahmslos und ohne Ansehen der Person.

Persönlich bin ich der Meinung, dass Strafen durchaus abschreckend wirken, dazu müssen sie aber natürlich drakonisch genug sein und auch (gnadenlos) durchgesetzt werden.

Bei uns hat sich aber eine Form der Kuscheljustiz etabliert, die vor lauter Sozialromantik selbst die bereits vorhandenen und jetzt schon möglichen Strafmaße nur selten ausschöpft.
 
Auch für Angriffe auf Polizisten habe ich beim besten Willen kein Verständnis.

Ich hab mich nicht richtig ausgedrückt: Ich meinte nicht Verständnis , sondern eher "Verstehen" / "nachvollziehen".
Es ist schwierig, da ein richtiges Wort zu finden für das, was da abgeht.
 
...
Bei uns hat sich aber eine Form der Kuscheljustiz etabliert, die vor lauter Sozialromantik selbst die bereits vorhandenen und jetzt schon möglichen Strafmaße nur selten ausschöpft.

Da stehe ich voll hinter deiner Meinung. Immer wenn ich lese, daß ein Richter einem Täter Strafnachlaß gewährt, weil der vermutlich "besonders haftsensibel" ist, dann könnte ich ... . Da stach z.B. ein Mann auf seine Ex-Frau ein und verletzte sie lebensgefährlich (u.a. Notentfernung der Milz). Weil er aber nicht gut deutsch spricht, entscheidet der Richter deswegen auf "besonders haftsensibel" und erspart ihm damit 1,5 Jahre Gefängnis. Für diese Art Rechtsprechung fehlt mir jegliches Verständnis.
 
Zuletzt bearbeitet:
@gisqua

Ich meine damit die eigene körperliche Einmischung, es sei denn ich kann die/eine gefährliche Situation einschätzen.
Ein entsprechender Notruf ist aber auf jeden Fall möglich.
 
Ich hab mich nicht richtig ausgedrückt: Ich meinte nicht Verständnis , sondern eher "Verstehen" / "nachvollziehen".
Es ist schwierig, da ein richtiges Wort zu finden für das, was da abgeht.
Das mit der Wortfindung glaube ich dir gern, aber trotzdem kann ich solche Taten weder "Verstehen" noch "nachvollziehen".

Es ist ein absolutes Tabu für mich Dritte in jedwediger Art zu beeinträchtigen, Notwehr mal ausgenommen.
 
Naja, Polizisten sind dann doch noch etwas anderes in meinen Augen. Zwar bin ich grundsätzlich geneigt auch mit diesen gut auszukommen, aber ich bin auch schon übervorsichtigen Deppen begegnet, die eher auf Gewalt gebürstet waren als an einer ordentlichen Lösung.

Ganz klar: Ich weiß nicht, was diese Diensthabenden vorher schon alles erlebt haben, wie ihre Ausbilder sie instruiert haben oder wie gewaltbereit sie von ihrem eigentlich Charakter sind. Aber mir einfach nur deswegen, weil der Typ neben mir - der besoffene Depp vom Dienst - ein Schulterholster trägt mir sofort die schwere Taschenlampe ins Gesicht zu rammen, mir dann auf die Brust zu steigen um mich und meine Jeansjacke nach versteckten Waffen zu durchsuchen (in der Jacke waren zwei Taschenmesser) er die ganze Jacke zerreißen musste um da ran zu kommen, mich dann noch zu verhöhnen das ich selbst dran Schuld bin und erst knapp 15 Minuten später (gefühlte 15 Minuten später) nen Krankenwagen zu rufen, weil ich geblutet hab wie Sau, empfinde ich dann doch sehr dreist.

Vor allem wenn man bedenkt das ich dort nur stand um auf den Nachtbus zu warten. Da stand halt noch ein anderer. Kann ich den Ahnen das dieser ein paar Minuten davor wohl scheiße gebaut hat?

Oder der andere Polizisten-Depp an einer anderen Nachtbushaltestelle:

Da stehe ich so alleine. Ganz klar höre ich das anscheinend recht viel los ist. Gerufe, Sirenen... aber alles nicht unmittelbar um mich herum und hinter nem Hügel. Ich bin kein Gaffer.. also gehe ich extra da noch ein bisschen weg hinter nen Busch. Als ich dann nix mehr höre, komme ich hervor und begegne direkt einem Polizisten. Dieser hat natürlich nix weiter zu tun als seine Waffe zu ziehen und mich zu bedrohen. Und mich anzuschreien. Irgendwas von Hände hoch und hinknien oder so.

(Dazu sollte ich vielleicht erwähnen, das ich auf Anschreien von wem auch immer überhaupt nicht reagiere. Tue ich nicht. Irgendwas in mir legt in solchen Momenten den Schalter in meinem Kopf um, so das ich eher das genaue Gegenteil von dem tue, weswegen ich angeschriehen werde.
Auch wenn ich mit einer Waffe bedroht werde setzt irgendwas in meinem Kopf aus und ich reagiere nicht so wie gewünscht. Also nicht so, wie der Typ mit der Waffe das gerne hätte und auch nicht, wie ich es eigentlich selbst als angebracht empfinden würde. Geht nicht, kann ich einfach nicht. Das Ding da in mir drin stemmt sich mit aller Gewalt und aller Konsequenz gegen Befehle, Druck und Zwang.)

Tatsächlich habe ich ihn eigentlich komplett ignoriert, bin schräg etwa zwei Meter auf ihn zugegangen und habe mich dann da, mit dem Gesicht zu ihm auf ne Bank gesetzt, ein Feierabend-Bier aus meinem Rucksack geholt und ihn angegrinst. Irgendwas von wegen "sterben mit einem Lächeln im Gesicht" ist mir noch durch den Kopf gegangen, während er da stand und mich anschrie. Ich habe auch gar nicht mehr wirklich mitbekommen, was er da rumbrüllte.

Und dann kam da ein anderer Polizist dazu, beruhigte seinen Kameraden und fragte höflich nach. Und dann ging das auch bei mir wieder. Also nicht mit stehen, dafür habe ich viel zu sehr gezittert, aber die Arme konnte ich hoch nehmen, Tipps geben, wo mein Werkzeug habe, wo mein Ausweis ist, woher ich komme, wohin ich will und was so alles in meinem Rucksack schlummert. Zwischenzeitlich konnte ich meine Arme nicht mehr hochhalten. Wir zwei machten dann den Deal aus, das ich meine Hände auf seine Schultern lege, damit er beim wühlen in meinem Rucksack immer weiß, wo ich meine Hände habe.

Der "Jungspund" mit der Waffe in der Hand sagte noch irgendwas von wegen "Handschellen anlegen", aber der Ältere fragte mich nur lapidar nach möglichen Problemen meinerseits. Und als dieses verneinte schickte der auch den Jüngeren weg mit den Worten: "Du versaust hier die Stimmung!".
 
Ja beide Polizistentypen sind mir schon begegnet. Gewaltbereite sowie auch der besonnene Typus.
Bestimmt wollen viele nur ihren Job gut machen und leicht ist er nicht, man stumpft auf jeden Fall auch ab habe ich gehört. Aber es gibt halt auch immer solche, die ihre Machtposition ausnutzen um ihre gewalttätige Ader auszuleben.

Von daher sollte sich Gisqua für ihr bisschen Verständnis nicht so rechtfertigen müssen.

Wer jetzt immer brav war und auch so aussieht (kein "langhaariger Bombenleger" oder irgendwie punkig, oder einfach nur psychisch Krank - siehe auch "Psychisch-Kranken-Hilfe-Gesetz" im Unfreistaat.. ), der ist halt vielleicht nie auf diese Weise mit Polizisten in Bekanntschaft getreten.
Wer aber Gewalt gegen Polizisten anprangert (vielleicht auch um eine Agenda à la Seehofer zu befürworten, Handgranaten helfen ja bestimmt gegen den vermeintlichen "Kuschelkurs") sollte Gewalt durch Polizisten nicht komplett negieren, sonst macht er sich unglaubwürdig.
Höhere Bußgelder bei Raserei oder Behinderung von Rettungskräften etc. gerne.
Aber insgesamt sehe ich Deutschland nicht auf Kuschelkurs, sondern mit Seehofer, als Superminister für Inneres und Heimatmuseen, auf einem höchst bedenklichen Weg - vermutlich zum bayrischen Modell für ganz Deutschland. Polizei mit Geheimdienstbefugnissen und militärischer Bewaffnung und immer mehr Überwachung. Konsequent weitergedacht sehe ich am Ende dieses Weges ein faschistisches Regime.

Meine letzte Anekdote, die zum Glück schon 5 Jahre her ist, handelt von meiner Flucht aus der Psychiatrie in die ich mich eigentlich freiwillig begeben hatte. Da man mich aber erstmal drei Tage bei schönstem Wetter, nach einem langen kalten Winter 2013, meinte einsperren zu müssen, bin ich dann bei meinem ersten Ausgang schon geflüchtet. Bin vom Gelände direkt den Berg runter in den Wald und wusste gar nicht, dass da ein Bahngleis ist. Diesen übersprang ich dann, nachdem ich gründlich überprüft hatte, dass kein Zug kommt.
Bin dann kurz darauf im Wald von zwei Polizisten mit Hund aufgegriffen wurden. Mit körperlicher Gewalt kann ich dieses Mal nicht dienen, aber der Ältere der beiden Polizisten beschimpfte mich auf der ganzen Fahrt zurück in die Klinik unter anderem als "Abschaum, der sich doch mal besser auf die Gleise gelegt und umgebracht hätte". Er beschimpfte mich auch noch weiter auf dem Weg in die Station unter Beisein meiner Partnerin mit Baby.
Dass ich mich auf die Gleise gelegt hätte, mit der Absicht mir das Leben zu nehmen wurde mir dann übrigens auch in die Krankenakte geschrieben und dem Richter weitergegeben um einen sechswöchigen Unterbringungsbeschluss zu rechtfertigen.
 
Polizisten habe ich nicht erwähnt, weil die in ihrer Rolle sich anders definieren und verhalten müssen.

Es gibt Polizisten die grundlos angegriffen oder bedroht werden. Die vielen besonderen Situationen,
in denen sie arbeiten müssen, lösen vermutlich auch persönlich unterschiedliche Reaktionen aus.
Wer sich einfach mal in ihre Rolle begibt und sich das für jeden Tag verstellt, der wird schnell den
eigenen Job zu schätzen wissen.

Stellt euch solche Situationen in eurem Berufsleben vor und ihr werdet vielleicht anders denken.
Das soll aber auf keinen Fall die ausgehende Gewalt gegenüber dem Volk legitimieren!

Wichtig ist auch, dass der Staat eine ausreichende und gut geschulte Personalgröße gewährleistet.
Das sieht man übrigens auch in anderen Bereichen wie den Krankenhäusern, dass die Mitarbeiter
dort an ihre Grenzen stoßen und Dinge tun, die uns nicht gefallen.
 
@Schpaik und Amon!

Auch schon einmal überlegt, wie man in den Wald reinruft, so schallt es zurück.;)

Wann immer ich Kontakt mit Behörden und deren Angestellten (dazu gehören auch Polizisten) hatte, wurden diese von mir mit Respekt behandelt und so kam es
immer wieder zurück.
Also erst überlegen, wie ich mit Mitmenschen umgehe und sich nicht immer fragen, was wollen die von mir, ich bin krank.
 
Also erst überlegen, wie ich mit Mitmenschen umgehe und sich nicht immer fragen, was wollen die von mir, ich bin krank.

Wenn du krank bist - egal ob physisch oder psychisch - reagierst du anders, denkst du anders, handelst du anders.
Da ist meist nicht viel Zeit zum überlegen.
Das sieht man den Menschen natürlich nicht an; und schnelles Handeln ist meist dringend erforderlich, darum kommt es eben oft zu Missverständnissen.
Damit muss man auf BEIDEN SEITEN rechnen und versuchen kurzfristig abzuwägen und zu handeln.
Dabei kann es natürlicherweise zu Fehlern kommen - hier und dort - , aber es darf eben nicht ausarten.
 
Da ist meist nicht viel Zeit zum überlegen.

Darf ich da bitte widersprechen?
Man hat alle Zeit der Welt, nicht nur in einer bestimmten Situation mit Behörden.
Wenn ich weiß, ich "ticke" in ungewohnten Begegnungen nicht so richtig, muss ich mir halt Gedanken machen, wie kann ich dem Gegenüber vernünftig begegnen.

Das ist einfach ein Lernprozess und kann auch ausgeübt werden.;)
 
Das ist ja schön und gut und inzwischen versuche ich ja nun auch auf mich ein bisschen aufzupassen, aber in beiden Fällen von damals wusste ich noch gar nicht, was ich habe.
Der erste von mir beschriebene Fall muss so 25, 26 Jahre her sein. Der zweite ist rund 18 Jahre her. Die Diagnose über das Klinefelter-Syndrom hatte ich aber erst Anfang 2010.

Zudem neige ich weder hier noch da draußen in der 'freien' Welt zu verbalen Unhöflichkeiten. Vollhonk, Troglodyt oder Antipode gehören schon zu meinen schlimmeren Entgleisungen.

Dazu kommt, das ich eigentlich immer versuche freundlich zu bleiben. Ich weiß ja inzwischen, das anschreien bei mir nicht wirkt.

verborgener Text:
Als ich vor ein paar Wochen beim Schwarzfahren erwischt worden bin, standen auch erst drei große breite Männer (also groß... sie waren ein bisschen kleiner als ich, was ja nun nicht so schwer ist. Aber sie waren erheblich stämmiger als ich) um mich rum. Einer wollte sofort meinen Ausweis sehen. In einem fahrenden Bus, in dem ich stehe und mich mit einer Hand festhalte, habe ich mich zunächst geweigert. Ich musste dreimal ruhig erwähnen, das ich nicht bereit bin diesen sicheren Halt loszulassen, wir aber an der nächsten Station aussteigen werden und das dort in Ruhe klären. (Wenn so ein Bus in die Eisen steigt und ich halte mich nirgendwo fest, dann purzele ich durch die Gegend. Kenne ich schon, mache ich nicht mehr.)
Draußen habe ich mich auf die Bank gesetzt um ein wenig die Aggression raus zu nehmen. Vermutlich hatten die die Befürchtung, dass ich das Hasenpanier ergreife.
Dann habe ich denen meine Geschichte erzählt, wie es dazu kam, konnte ja auch nachweisen das ich jeden Donnerstag (ich kaufe mir eigentlich immer eine Zusatzfahrkarte.. einige davon waren auch noch in meinem Geldbeutel) diese Strecke fahre und warum ich gerade auf dieser einen Tour keine Zusatzfahrkarte habe.

Es wurde festgestellt, das mein Personalausweis abgelaufen war... das war ja auch der eigentliche Grund warum ich zu spät und in Eile war und mir dieses eine Mal die Zeit für diese Karte geschenkt hatte.
Ich wurde in Ruhe darüber aufgeklärt, das ich seit fast 28 Jahren mir immer eine Station zu spät die falsche Karte kaufe :eek:, mein Verstoß wurde mir vorgerechnet, dass das "eigentlich" 60 Euro kostet, was die eigentlich richtige Karte wäre und die Frage, wo ich eigentlich hin wollte.

Ich wollte zu meiner Therapie-Stunde. Wenn ich dort mehr als 10 Minuten zu spät bin, kostet mich das vierzig Euro. Mit den sechzig Euro Strafe wegen Schwarzfahrens bin ich bei Hundert Euro. :(
Als ich dann diesen Menschen erklärte, was ich habe, mit dem dazugehörigen Behindertenausweis haben sie die Strafe auf zwanzig Euro gemindert. Also so, als ob ich nur eine Station außerhalb meines Bereiches bin UND mir zusätzlich eine Entschuldigung für meine Therapie ausgestellt, warum ich so spät komme. Damit ich dort nicht auch noch bestraft werde.

Hätte ich nicht mit gerechnet, aber auch das ist ein Beispiel welches mir zeigt, das man mit freundlichen und höflichem Umgang miteinander besser fährt. Diese vier Männer haben mir auch klar gesagt, das sie nach meiner Weigerung im Bus von wegen Ausweis mit einem Fluchtversuch, Rebellion, Gegenwehr oder ähnlichem gerechnet haben. Würde ich nie tun. Die machen ihren Job, ich hatte keine Karte. Das Missverständnis im Bus selber von wegen meiner Verweigerung haben diese vier Menschen dann auch völlig akzeptiert und in ihre Agenda aufgenommen. Ich kann die Kontrolleure in diesem Punkt zwar verstehen, aber ich setze mich nicht einer erhöhten Unfallgefahr aus.

Ein bisschen Small-Talk gab es dann noch, die wohl unvermeidliche Frage an mich, wie groß ich denn sei, allgemeine Herkunftsforschung von wo denn die Nachnamen wohl stammen und von meiner Seite aus der Hinweis, das bei einem von denen das Ausweisbild eklatante Unterschiede zum heutigen Erscheinen aufweist.
Ich denke, wir sind dann alle mit einem (gut, ich nicht ganz so) guten Gefühl weiter gezogen.

Es gab jedoch kein Anschreien, keine Gewalt, kein Verhöhnen kein Verspotten, kein Protest. Damit kann ich dann gut umgehen. Und diese vier Männer anscheinend auch.

In den beiden anderen Fällen mit den Polizisten weiter oben, sah das ganz anders aus. Ich kann zwar durchaus irgendwo nachvollziehen warum diese sich so verhalten haben, aber Dominanz lässt sich durchaus ohne Bedrohung oder Gewalt umsetzen. Und mit dem etwas älteren, wohl abgeklärteren Polizisten hat das ja dann auch durchaus funktioniert.



@oxfort
Ich weiß also eigentlich so gar nicht, was du mir mit deinem Satz sagen willst? Das ich Polizisten oder anderes Personal unhöflich behandele? Das ich solche Menschen Beleidige? Das ist schlicht nicht der Fall. Und auch bei Amon sehe ich da nichts in seiner Aussage, was deinen Beitrag zu uns beiden Sinnvoll erscheinen lässt.
Tatsächlich fehlt es mir eigentlich, hin und wieder mal auf den Tisch zu hauen. Mal ne deutliche Ansage zu tätigen. Das im Bus mit den Kontrolleuren war für mich eigentlich schon ein riesiger Schritt in die richtige Richtung. Ist leider die Ausnahme.

So, zurück zum eigentlichen Thema
Gamma-Ray schrieb:
Es ist inzwischen Alttag, dass Sanitäter, Feuerwehrleute, Krankenhausmitarbeiter, Lehrer und viele andere Berufsgruppen, sich von agressiven Leuten beleidigen, anspucken oder gar angreifen lassen und bei Gegenwehr auch noch mit Strafverfahren müssen.

Ich kann es nicht Nachvollziehen. Und eigentlich ist Nachvollziehen von Handlungsweisen bei anderen Menschen einer meiner Stärken. Okay, persönlicher Frust, Angst und auch gefühlte Hilflosigkeit sind starke Gefühle die durchaus zu Kurzschlussreaktionen führen können. Aber (wenn wir jetzt mal Polizisten außen vor lassen) so macht es für mich keinen Sinn diese Menschen in ihrer Arbeit zu behindern oder gar Schlimmeres.

Natürlich finde ich es nicht sehr schön, wenn man mich wegen starker Schmerzen im Unterbauch im Krankenhaus Nachts um halbfünf einliefert, mir ne Schmerzinfusion legt um mich dann dort sieben Stunden lang alleine lässt. Natürlich kann ich verstehen das die keine Zeit für mich haben weil kurz vor mir fünf Leute von einer Schießerei eingeliefert worden sind und um deren Leben gekämpft wird. Aber ich habe da um mich Angst und die lassen mich alleine. Das ist nicht nett! Ein kurzer Hinweis, ne Info oder zumindest mal Vorbeischauen hätte die Sachlage entspannt. Stattdessen ist klein Schpaik nach rund fünf Stunden in seiner eigenen kleinen Hölle mit dem Tropf durch die Gegend gewankt. (Nein, ich hatte nix getrunken. Das war das Schmerzmittel.)

Aber Angreifen? Beleidigen? - Sich beschweren.. Ja! Aber sich beschweren mit einer Klage?
Okay, uns wird beigebracht das wir nicht zur Selbstjustiz greifen sollen. Lieber den Rechtsweg. Nur was soll das beweisen? Das sich da jemand falsch verhalten hat? Durchaus Möglich. Wir sind Menschen sprich: nicht perfekt. Wir machen Fehler.

Aber ich verstehe anscheinend recht viel auf dieser Welt nicht. So etwas wie Gaffer die Wege blockieren oder noch schlimmer, die Deppen auf der Autobahn, die nicht auf die Anweisungen des Polizisten achten sondern den Unfall bestaunen. Natürlich bin auch ich Neugierig. Aber die Sicherheit, das ich nicht meinem Vordermann anfahre oder den Polizisten oder Sanitäter oder wen auch immer umniete mit meinem Fahrzteug geht doch vor, oder nicht? Stattdessen machen die noch Fotos.

verborgener Text:
Stellingen. Großbaustelle. Überall Barken und Polygone. Die richtige Spur zu finden fand ich schon kompliziert. Alles ein bisschen enger als sonst. An der roten Ampel stehe ich links dann ganz weit vorne. Tatütata von hinten. Der große LKW versucht noch ein wenig weiter nach vorne links zu fahren. Meine Entscheidung (ob richtig oder falsch) war es dann, auf die Kreuzung zu fahren, damit der hinter mir mehr Platz hat und ich nicht im Weg bin.
Krankenwagen kommt danach, biegt links ab - anscheinend war meine Entscheidung richtig, ich stand nicht im Weg - und direkt danach bewegt sich der ganze Verkehr und KEINER lässt mich einfädeln oder wartet kurz oder so. Stattdessen nur rumgehupe das ich da stehe. Und auch da haben Diverse Fotos gemacht, wie ich da so stehe. :eek:


Höflich und mit Achtung miteinander umgehen. Das versuche ich zu tun. Menschen aus dem Dienstleistungsbereich anzupflaumen ist in der Regel nicht hilfreich. Macht auch keinen Sinn. Besonders bei Sanitätern oder Feuerwehrleuten. Die machen in der Regel ihren Job und haben klare Richtlinien. Davon verstehe ich nicht immer alles, muss ich auch nicht. Wobei ich nun leider durchaus in fast allen Bereichen Menschen begegnet bin, die ihre Position direkt oder indirekt ausgenutzt oder einfach nur benutzt haben für falsche Aktionen.

ot:

Sorry, ist schon wieder ganz viel Text geworden. Aber ich bin auch schon den ganzen Tag hibbelig wie nix Gutes. Ich weiß nun leider nicht, was es denn nu schon wieder ist. Mein ähm.. wie sagt man das... ähm.. mein Inneres Ich kommuniziert mit mir über Gefühle und Emotionen und Anspannungen etc.... nicht mit Worten. Ist schon seit Freitag Abend so. Also ja, ist schon immer so, aber seit Freitag Abend bin ich schon wieder mal unter Hochspannung und ich weiß noch nicht warum.
 
Sorry oxfort du hast anscheinend absolut keine Ahnung Ahnung davon was es bedeutet z. B. in einer manisch en Episode zu sein. Das hat nix damit zu tun alles mit seinem Kranksein zu entschuldigen. Zum Krankheitsbild gehört eh, dass du in dem Moment überzeugt bist der einzig Gesunde, jedenfalls nicht krank zu sein.


Abgesehen davon bin ich niemals nie gewalttätig und gehe auch nie wirklich heftig verbal unter die Gürtellinie, egal wie ich drauf bin. Von daher sind geschilderte Handlungen von Polizisten überhaupt nicht okay, und selbst wenn der kranke Entlaufene am Tourette-Syndrom leiden würde, sollte da eigentlich professionelleres Verhalten drin sein.

Ich habe den Polizisten damals überhaupt nicht beleidigt ich hielt mich in dem Moment nämlich für eine Art Buddha. ;)
Vielleicht kams arrogant an k. A.
Nichts entschuldigt, jemanden als Abschaum zu bezeichnen und zu suggerieren man solle sich besser umbringen. Das bekannterweise einem psychisch kranken.
Sorry der wurde seiner Verantwortung nicht gerecht und in einer idealen Welt hätte ihn das seinen Job gekostet.
Du vermutest mal wieder wild, genau wie damit, dass Umweltschutzbünde bestimmt prall gefüllte Konten hätten.

Meinst Du auch der ein oder andere unbewaffnete Schwarze, der in den USA grundlos niedergeschossen wurde wird schon selbst schuld gewesen sein?

Hier ist es zum Glück ja nicht ganz so schlimm, aber heftige Fälle von Beamtenwillkür und ungerechtfertigte Polizeigewalt gibt es auch hier zu Hauf.

Schon interessant wie "ihr Konservativen" glaubt, dass jeder der irgendwie in Konflikt mit der Polizei gerät wohl selbst Schuld daran sein muss.

ot:
Den Beitrag habe ich schon vor Schpaiks geschrieben, konnte ihn aber nicht abschicken, da das SNF anscheinend keine mit Tapatalk geschrieben Posts mehr akzeptiert. Entschuldigt bitte etwaige Redundanzen.


Nachtrag:
oxfort schrieb:
Darf ich da bitte widersprechen?
Man hat alle Zeit der Welt, nicht nur in einer bestimmten Situation mit Behörden.
Wenn ich weiß, ich "ticke" in ungewohnten Begegnungen nicht so richtig, muss ich mir halt Gedanken machen, wie kann ich dem Gegenüber vernünftig begegnen.

Das ist einfach ein Lernprozess und kann auch ausgeübt werden

Wenn du in einem psychotischen Zustand bist, kannst du das nicht kontrollieren. Vernünftig schon mal gar nicht. Das hat auch nichts mit Lernprozess zu tun. Das Einzige was ich lernen kann ist brav meine Pillen zu schlucken, damit so ein Zustand nicht mehr auftaucht, weil ich ich glaube, dass das für die nächsten Jahre erstmal das Beste ist. Ansonsten kann man das nicht lernen. Auch wenn ich jetzt weiß, dass ich eine Krankheit habe, werde ich mich bei der nächsten manischen Episode, sollte denn eine auftreten, nicht als krank empfinden. Sondern ich werde mich supergut fühlen, als der Größte und ich werde mich an keine gesellschaftlichen Konventionen halte, wenn ich sie als unsinnig empfinde. Ich werde radikal jedem (meine) die Wahrheit sagen und definitiv auffallen. Ich kann und möchte gar nicht alles daran als schlecht empfinden nur leider kommt die Gesellschaft damit nicht klar und gesund ist es auf Dauer wohl auch nicht.. Da kann man nichts dran trainieren, das ist kein Lernprozess, wenn man sich nur genug anstrengt.. Bei einer leichten bis mittleren Depression beispielsweise hilft auch gut Verhaltenstherapie, man kann Dinge trainieren anderes zu machen um da wieder raus zu kommen. Das gilt aber nicht für schwere Depressionen, psychosen, shizoaffektive Störungen, Manie usw.

Ich bin übrigens nicht Schpaik. Wir haben vielleicht ein paar ähnliche Schwierigkeiten, sind aber ganz bestimmt recht unterschiedliche Menschen. Manches in deinem Beitrag an mich liest sich wie an Schpaik.
Ich habe kein Problem mit Menschen auf Behörden, bin freundlich und werde auch freundlich behandelt. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich nochmal.

Ja, die Schwierigkeit andere Menschen zu verstehen wie man ist (und bei mir ist es KEINE KRANKHEIT) ist leider ziemlich groß.

Ganz klar habe ich mich hier im Forum und auch schon draußen in der Welt häufig entschuldigt. Das mache ich jedoch vor allem um den Frieden zu wahren. Wie Amon so schön schreibt: "Wenn du in einem psychotischen Zustand bist, kannst du das nicht kontrollieren. Vernünftig schon mal gar nicht. Das hat auch nichts mit Lernprozess zu tun"
Wenn ich die Kontrolle verliere, dann merke ich das nicht in dem Moment. Dann ist der Zustand eben genau in dem Moment der Richtige. Dann ist das so. Meist, bis ich wieder wach werde. Manchmal dauert das länger. (Tage, Wochen, Monate.. je nachdem) Ob sich das bei mir psychotisch nennt, weiß ich nicht mal. Aber es gibt da auch keine "Heilung" weil ich eben nicht im herkömmlichen Sinne krank bin.

Und auch wenn ich hier und da mal dumm von der Seite angepflaumt werde (auch hier im Forum), so ist mir schlicht bewusst, solange das kein Neurologe mit der Zusatzausbildung eines Psychiaters ist, kann diese Person wahrscheinlich überhaupt nicht begreifen was ich bin. Ich tue mich ja selbst schwer mit mir und keinesfalls verstehe ich mich immer. Ich bin ja nun auch kein Neurologe. ;)

Ganz klar versuche ich möglichst viel über das was ich bin zu lernen. Alleine schon um mich selbst begreifbarer zu machen. Aber nur weil ich dadurch mich besser verstehen kann bedeutet das nicht, das ich die Kontrolle behalte. Es gibt zwar inzwischen durchaus einige Punkte von denen ich weiß, das diese mich unter Druck setzen, aber diese Welt gibt mir nicht die Möglichkeiten auf normalem Wege dem auszuweichen.
Als Beispiel: ich habe eine Reizfilterschwäche bzw. ich "leide" unter Reizüberflutung.

Da gibt es wenig zu lernen, das ist so. Ich kann meinen Kopf nur sehr bedingt willentlich beeinflussen.
Zwar ist es mir durchaus möglich eine Zeitlang mich auf das Wesentliche zu konzentrieren, aber dafür muss ich ungeheure Ressourcen aufwenden. Mein Neurologe hat das mal so schön formuliert: "Sie brennen auf 140%."
Fand ich damals ein bisschen dünn, aber war die Erklärung für mich, warum ich Jobs, Ausbildungen oder ähnliches immer nur so etwa sechs bis zehn Monate ausgehalten habe. Dann war ich nämlich leer! (Leer in etwa wie Burn-out. Da war dann nix mehr. Nur noch Verzweiflung.)

Inzwischen weiß ich, das ich zum Beispiel auf Kantinen nicht kann. Mein Kopf versucht alles was er sieht und hört in einen Kontext zu setzen. Ich gehe auch nicht auf Konzerte oder ins Stadium. Schon täglich Bus oder Bahn fahren macht mich ziemlich fertig.

Bei meiner Fortbildung 2010 sollten wir am Computer in einem Internetprogramm (ich schrieb an anderer Stelle schon mal darüber) die theoretischen Aufgaben für die Führerscheinprüfung lernen. Eine Woche lang. Von Morgens um acht bis Nachmittags 16 Uhr.
Also 28 Menschen in den Raum und los gehts.

Ich habe genau 90 Minuten durchgehalten. Dann meinen Lehrer und meinen Fahrlehrer informiert, danach bei der ARGE angerufen, die den Spaß finanziert hat und allen gesagt, dass ich das dort in diesem Raum nicht ertragen, geschweige denn ich mich auf die Aufgabe konzentrieren kann. Die Folge war eine "Welle der Empörung". Das darf keiner, die Bedingungen sind für alle gleich, sie werden sehen was sie davon haben, etc. pp.

Ich habe das (war ja ein Internet-Programm) von zu Hause gemacht. Bis auf kleinere Ausnahmen war ich fast Non-Stop in dieser Woche in diesem Programm. Ich komme auf über siebzig Stunden wie protokolliert wurde, wie ich inzwischen weiß.
Ich bin der Einzige aus dem Kurs (auch wenn ich bei drei Fragen ordentlich wackelte) der keinen Fehler hatte. (Die Höchstzahl lag übrigens bei über 150 Fehlerpunkten... [hihihi.. Entschuldige bitte meine Häme... war ein Typ, der mich ernsthaft an das Gute im Menschen hat zweifeln lassen. Diese Moluske hat noch kurz vor der Prüfung seine Angespanntheit an mir ausgelassen.])

Was ich sagen will: Wenn die Bedingungen zur Not zurechtgebogen werden, kann ich wirklich viel und bin eigentlich auch ziemlich gut. Zudem hungert mein Kopf nach Informationen. Ich WILL lernen. Nichts ist schlimmer als Untätigkeit oder Langeweile.

Aber mich nach dem Standard des "normalen Menschen" zu messen, funktioniert nicht. Eben weil ich es nicht bin. Ich selbst tue mich auch ungeheuer schwer es in vernünftige Worte zu fassen. Das liegt jedoch daran, das mir die Informationen dazu fehlen. Ich bin weder ein Neurologe noch ein Psychiater. Die Erkenntnis in Deutschland ist ja tatsächlich erst seit kurzem bereit anzuerkennen, das ADHS bei Erwachsenen meist genetischer Natur ist. Das war vor sechs Monaten noch ganz anders.

Insgesamt helfen da auch keine Aufmunternden Worte wie:
oxfort schrieb:
Das ist einfach ein Lernprozess und kann auch ausgeübt werden.;)
Natürlich ist es ein Lernprozess. Ich bin mir sicher, das Amon genauso wie ich versucht über sich selber schlauer zu werden. Ich kann nun nicht für ihn sprechen, aber mich stört es zutiefst, das ich nicht so funktioniere wie ich eigentlich will und das ich immer wieder Kontrollverluste habe.

Es mag seltsam klingen (also für mich klingt es seltsam, ich habe jedoch noch keinen anderen Worte dafür), aber ich muss lernen wie ich funktioniere. Das da in mir drin ist nämlich stärker als ich und wenn ich nicht darauf acht gebe, dann fährt das mit mir Achterbahn.
Allgemeine psychologische Hilfen oder das was so im Netz steht, helfen mir jedoch nicht weiter, da ich anders funktioniere. Das wieso ich anders funktioniere weiß ich ja nun, aber das bringt mich nicht weiter.

Ich habe, wie mein Neurologe so schön gesagt hat: "unter anderem die Symptome von ADHS"
Ich: "Wie jetzt, nur die Symptome? Hab ich nun ADHS oder nicht?"
Er: "Stellen sie sich ADHS also so eine Art Schnupfen vor. Sie als Klinefelter haben eine ausgewachsene Grippe. Schnupfen ist ein Teilaspekt."

Na Danke auch!

Gefällt mir nicht. Aber ignorieren funktioniert auch nicht. Es ist Nichts, was ich aus eigener Kraft abstellen kann. Ich muss mich irgendwie damit arrangieren. Und ich muss mein Umfeld damit bekannt machen und denen klar machen, dass ich durchaus gewillt bin im Rahmen meiner Möglichkeiten zu versuchen mich anzupassen. Soweit es mir möglich ist.
 
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