Buntes zum Thema DDR

Keuchhusten

assimiliert
Dieser Thread soll als Sammelthread zum Thema DDR dienen.

Dolce vita in der DDR

Ich bin durch Zufall über eine Dokumentation des MDR von 2013 gestolpert.
Das Thema sind drei Kunsthappenings des Kristian Wegscheiders.
Normalerweise sind mir solche Kunstaktionen gewollt, verkrampft und fremd. Aber diese wirken so wunderbar surreal, dass ich sie guten Gewissens auch Kunstmuffeln empfehlen kann.

Im Kern geht es um drei Dampferfahrten auf der Elbe, die so verrückt waren, dass selbst die Stasi dermaßen überfordert war, dass sie es nicht geschafft hat, Herrn Wegscheider in bewährter Weise nach Bautzen zu verfrachten.

 
Ich war ja nur bis 1975 Einwohner des "ersten Arbeiter-und-Bauernstaates auf deutschem Boden" und kann deshalb nicht beurteilen wie die Versorgungslage 1983-1985 war. Was mir bei den Tagebuchaufzeichnungen auffällt, es muß nach meiner Übersiedelung in die kapitalistische BRD noch weiter steil bergab gegangen sein. Ein bißchen fühle ich mich jetzt mitschuldig am Nieder- und Untergang der sozialistischen DDR :D
 
OK, dir ist schon klar, dass du dir in Zukunft die gesamte Bandbreite an Ossi-Witzen anhören musst. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
OK, dir ist schon klar, dass du dir in Zukunft die gesamte Bandbreite an Ossi-Witze anhören musst. :D

Dir ist schon klar, daß du einen Sohn Odins herausfordern würdest? dwarf.gif :D
 
Eine Mauer, die Dank Loki´s List nicht fertig gebaut wurde :D
Karl-Marx-Stadt? Gibt es doch gar nicht. Existiert wie Bielefeld nur in den Köpfen von Verschwörungstheoretikern cool.gif
 
Als ich das erste Mal in meinem Leben in der Stadt Wittenberge war, da habe ich gemerkt, wie die Taxifahrer in den neuen Bundesländern schimpfen können. Rohrspatzen sind Weisenknaben dagegen.
Ich hatte nur mal wegen der immer noch vorhandenen Löcher in den Häuserwänden gefragt, wann denn der Krieg dort zu Ende war. Dann ging der ab wie Rakete. :motz :ROFLMAO:
Die sind doch alle abgehauen (riebergemoacht) in den letzten Jahren, wer soll denn hier noch was machen. :motz

In Dessau habe ich das Spielchen wiederholt mit dem gleichen Effekt. :devil :D
 
@Keuchhusten:
Und nicht zu vergessen das Lieblingsgebäude der DDR an der Ruschestraße. Da war ich auch mal auf einer Tagung, als es die DDR schon lange nicht mehr gab.

Es war ja nicht alles schlecht.

Schaut euch mal den riesen Bohei um die Wahlen in Bayern und Hessen an. Also zumindest den Bohei in Bayern. Stimmen die Prognosen? Wen soll ich wählen? Welche Koalitionen sind denkbar? Wie geht's weiter?

All diese Fragen haben die Ossis nie belastet. Dort waren Wahlen viel berechenbarer und verläßlicher. Das muss man auch einfach mal anerkennen und loben können.
 
Tja, das einzig funktionierende Berliner Bauwerk und dann wurde es ohne Not abgerissen. :D
...

Meinst du damit den "Antifaschistischen Schutzwall" oder "Erichs Lampenladen"? :D

@Gamma-Ray
Die Beseitigung von Kriegsschäden sollte mit der Übererfüllung des 7-Jahresplanes der sozialistischen Planwirtschaft ab 2020 erfolgen. Deine Fragen waren natürlich unschuldiger Natur, klar, aber den Taxifahrern war wohl die Lehre aus dem Staatsbürgerkunde-Unterricht noch in Erinnerung: Der westdeutsche Klassenfeind schläft nie und läßt keine Chance aus, die grandiosen Errungenschaften des Sozialismus zu verleumden! Sei froh, daß du keine Prügel bezogen hast :ROFLMAO:
 
Nun ja, er war etwas asbestverseucht, aber sonst hat wohl das meiste darin funktioniert. Ein Arbeitskollege wurde von unserem Werk zur Baustelle nach Berlin delegiert und bekam für seine Arbeit anschließend die Arthur-Becker-Medaille in Bronze. Er bekam von uns natürlich den Spitznamen Arthur, was ihm unverständlicher Weise sehr mißfiel :ROFLMAO:
 
Die Abrißkommandos des monopolkapitalistischen Ausbeuterstaates hatten ganz schön Mühe,
die zu 90% aus Beton bestehende Bausubstanz des Palastes zu brechen.
Aber es hat keine 40 Jahre gedauert, so wie andere Dinge in Deutschland.
 
Die Abrißkommandos des monopolkapitalistischen Ausbeuterstaates hatten ganz schön Mühe,
die zu 90% aus Beton bestehende Bausubstanz des Palastes zu brechen.
Aber es hat keine 40 Jahre gedauert, so wie andere Dinge in Deutschland.

Mit Funktionsfähigkeit spielte ich eher auf die Strahlkraft des Gebäudes an. Die war für die Zonenbewohner sicherlich groß, aber im Ausland wohl eher weniger.

Um ehrlich zu sein, ich war zwar nie drin, aber die Bilder aus dem Palast gefallen mir irgendwie. Erinnert an eine überdimensionale Stadthalle aus der Bonner Republik. Da wird man schon nostalgisch. Und ob gerade das Stadtschloss jetzt so eine große Bereicherung ist? Archtektonisch ist es ja doch eher Klotzformat. Normalerweise bin ich sehr für die Rekonstruktion alter Bausubstanz, aber in dem Fall hätte ich den Palast stehen gelassen. Zumal die Konzeption schon recht bürgerorientiert war.
 
Ich will mal etwas zum Schmunzeln betreffs Planwirtschaft in der SBZ (SBZ extra für Keuchhusten :D ) beisteuern. Man schrieb das Jahr 1973. Ich war als Elektromonteur in einem Walzwerk tätig. Was jetzt folgt, betraf natürlich nicht nur dieses eine Werk.
4-er Schrauben mit Längen von 10-25 mm waren plötzlich knapp und nach ca. 2 Wochen gab es keine mehr. Das wurde mit Produktionsausfall im Herstellerwerk begründet. Tja, was macht der Elektriker dann? Klar, er nimmt längere Schrauben und sägt sie auf die passende Länge zu. Da weiterhin keine Lieferung von kurzen Schrauben erfolgte, wurden einfach lange Schrauben bestellt und wieder abgeschnitten. Da keine Meldung erfolgte, daß kurze Schrauben wieder lieferbar wären, wurden auch weiterhin lange Schrauben bestellt. Das muß die zuständige Person beim Schraubenhersteller falsch gedeutet haben. Kurze Schrauben wurden ja kaum noch bestellt und die Bestellungen von langen Schrauben hatten dagegen stark zugenommen. Also mußten nach seiner Logik mehr lange Schrauben produziert werden und die Produktion von kurzen konnte gedrosselt werden. Es vergingen Monate bis irgend ein schlaues Büroköpfchen den Grund für den starken Verbrauch von langen Schrauben erkannte und die Schraubenproduktion korrigieren ließ :D
 
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