Dienstleistungsverlag oder klassischer Verlag? Erfahrungen gesucht

politican

kennt sich schon aus
Eine vielleicht auf den ersten Blick eigenartige Frage, aber ich versuche mal trotzdem mein Glück :D ich hoffe mir kann jemand helfen.
Kennt jemand den Unterschied zwischen einem klassischen Verlag und einem Dienstleistungsverlag wie den novum Verlag? Und was meint ihr: Würden sich Verlage für Themen mit Computerbezug überhaupt interessieren. Ich habe nämlich einen Roman verfasst, der sich um Computer und Cybermobbing dreht. Irgendwie möchte ich das Manuskript veröffentlichen lassen bzw. mir erstmal Meinungen dazu einholen.

Habt ihr vielleicht Erfahrungen mit dem Veröffentlichen von Büchern? Bin gespannt auf eure Antworten.
 
Ich habe meine Bücher bei "Books On Demand" veröffentlicht. Da gibt es verschiedene Pakete, vom einfachen, bei dem man alles selbst macht bis zum Edelpaket, wo auch Werbung und sowas dabei ist. Der Vorteil dabei ist, dass Du sie dafür bezahlst, das Buch auf den Markt zu bringen. Es spielt also kaum eine Rolle, ob Dein Roman sensationell ist oder vielleicht auch nicht ganz so gut.

Mein Manuskript habe ich an drei, vier größere Verlage geschickt, aber nur Absagen bekommen. Für mich war das alles nur ein Nebenprodukt meiner Schreiberei hier im Forum, ich habe das nie ernsthaft verfolgt und deshalb fehlte mir auch der Ehrgeiz dran zu bleiben.

Das eigene Buch in den Händen zu halten ist aber ziemlich cool. :)

So richtig kann ich Dir also nicht helfen.
 
Danke für die Rückmeldungen. :)
chmul, danke, dass du deine Erfahrungen teilst. Und helfen konntest du mir allemal! Hast du denn mit Books on Demand auch Erfolg gehabt? Und welches Paket wäre denn deiner Meinung nach sinnvoll? Marketing usw. scheint ja auch sehr wichtig zu sein...
Ich muss aber sagen, dass mir ein Verlag schon am liebsten wäre. Schließlich kennen sich die auch am besten damit aus, wie man ein Buch veröffentlicht...wie du sagst, ist es aber sehr sehr schwierig, bei einem Verlag unterzukommen. Ich habe gesehen, dass der novum Verlag ein Verlag speziell für Neuautoren ist. Vielleicht wäre das ja auch eine gute Anlaufstelle?! :)
Und ja ich kann es kaum abwarten, bis ich mal mein eigenes Buch in Händen halten werde. Das muss sicher ein tolles Gefühl sein. Schreibst du denn jetzt auch gerade an etwas Neuem?
 
Books On Deman ist ein Verlag, nur eben keiner, der einem ein paar Millionen Vorschuss für einen Vertrag anbietet. ;)

Du bezahlst die für das was Du haben willst. Meine beiden Bücher habe ich für rund 50 EUR veröffentlicht. Dazu kommen dann später mal noch 2 EUR pro Monat und Buch, damit sie die Verfügbarkeit gewährleisten. Ich bin nicht mehr ganz sicher, wovon das abhängig ist, aber auf der Website bietet BOD schon einiges an Information und man kann sich auch ein Infopaket runterladen, wenn ich das richtig in Erinnerung habe.

Ob sich größere Pakete lohnen, muss jeder für sich selbst wissen. Wenn Du sicher bist, dass Dein Werk abgeht wie eine Rakete, ist es sicher gut investiertes Geld. Wenn Du einen riesigen Bekanntenkreis hast, der Dein Buch kauft und Werbung für Dich macht, reicht etwas kleineres.

Erfolg ist natürlich Definitionssache. Vom ersten wurden insgesamt etwas über 500 Stück verkauft. Schaut man sich den Aufwand an, den ich für Marketing betrieben habe, ist das sicher ein großer Erfolg. Bei zweiten habe ich noch nicht mal die 50er Marke geknackt, was einigermaßen ernüchternd ist. Offensichtlich war das erste Buch nicht so gut, dass die Leute das zweite auch noch haben wollten.

Das hält mich aber nicht davon ab, weiterhin die Schicksalsschläge, die ich zu ertragen habe, in Form kleiner Geschichten aufzuarbeiten. Dauert halt immer ein bisschen, bis wieder genug zusammen gekommen ist. Aber da ich nächstes Jahr einen Afrika-Urlaub mache(n muss), kommt sicher wieder etwas dazu ...

Den Novum-Verlag kenne ich nicht, die Website sagt recht wenig darüber aus, wie es bei denen läuft. Man kann wohl sein Exposé einsenden und dann wird geprüft, ob man einen Vertrag bekommt. Kann man ja mal probieren. Auf mich wirkt deren Seite nicht sonderlich ansprechend.

Ich hab damals einfach einen Weg gesucht, mein Buch sicher in den Handel zu bringen. Und das für wenig Geld. Das hat mit BOD geklappt. Mehr kann ich Dir dazu nicht sagen.
 
danke für die Antwort, chmul. Ich möchte eben den "Fehler" vermeiden, ein erstes „schlechtes“ Buch auf den Markt zu bringen, da dann die Leute das zweite Buch schon nicht mehr lesen möchten - eben so, wie es dir ergangen ist. Wenn ich das Buch veröffentlichen lasse, dann sollte es auch Qualität bieten...daher wäre mir eben die professionelle Hilfe vonseiten eines Verlages am liebsten. Die werden sich schon auskennen, wie man ein Buch gut vermarkten kann. Welche Leistungen sollte man denn deiner Meinung nach in Anspruch nehmen? Ich werde mich auch mal bei Novum informieren, wie das Veröffentlichungsprozedere so abläuft. Ich habe gesehen, dass es eine Hotline gibt, wo man anrufen kann. Daraus wird man sicher schlauer. :)
 
Also ich habe chmuls erstes Buch und finde es überhaupt nicht schlecht. Trotzdem habe ich mir halt sein Zweites nicht gekauft.
 
Das Danke ist für die Bewertung, nicht für die Kaufweigerung beim zweiten Buch! :lachweg
 
Okay, "überhaupt nicht schlecht" ist jetzt auch nicht so eine prickelnde Bewertung. Meine Freundin und ich fanden es sehr amüsant zu lesen bzw. uns gegenseitig vorzulesen. Es hat allerdings keinen Cliffhanger am Ende so dass man unbedingt weiter lesen möchte. ;)
Wenn ich mein Kaufverhalten genauer analysiere:
Das erste Buch hatte natürlich auch den Bonus "ich kenn den, der hat ein Buch geschrieben, den möchte ich unterstützen" und die Sachen die du im Forum oder für den SNC geschrieben hattest waren ja auch witzig. Beim Zweiten Buch war dieser "Unterstützungstrieb" schon ausgelebt. Das Erste kann man immer mal wieder rausholen und drin schmökern, aber es weckt jetzt tatsächlich bei mir nicht unbedingt den Drang noch mehr davon haben zu müssen, besonders wenn man jeden Euro zwei mal umdrehen muss.
 
Hey, das war ein Scherz. Ich will doch niemanden nötigen, meine Bücher zu kaufen. :)

Außerdem hast Du ja das erste Buch gekauft und hast damit mehr zu meiner Unterstützung getan als mehrere Milliarden andere ... ;)
 
Ja klar, hab ich auch als Scherz verstanden. Wollte mich auch nicht rechtfertigen, aber ich dachte es ist vielleicht interessant noch mal genauer hinzuschauen warum das bei mir so gelaufen ist und anscheinend ja auch bei einigen Anderen.
 
Also ich will dich ja nicht entmutigen aber so Themen rund um Computer sind wohl eher nichts für die großen Verlage. Die gehen ja rein danach, wie viel sich von den Büchern an den Mann bringen lassen und wenn man da ein Thema anschneidet, dass wahrscheinlich nicht sehr viele Menschen anspricht dann ist auch die Qualität der Geschichte zweitrangig. Was zählt ist, wie oft verkauft sich das Buch.
Ich denke du hättest bei kleineren Verlagen mehr Chancen. Das Manuskript würde ich an so viele Verlage schicken wie nur möglich. Natürlich immer mit der Einschränkung, die müssen auch den Genre verlegen. Also an Kochbuch- oder Kinderbuchverlage brauchst du jetzt kein Manuskript schicken, das wäre wohl verschwendete Zeit.
Wenn du noch Hilfe benötigst dann ist es sicher sinnvoller sich an solche Verlage zu wenden als es im Selfpublishing zu probieren. Wie der Name schon sagt musst du da alles selbst machen. Das kann natürlich schwer werden wenn es gerade das erste Buch ist, man sich nicht wirklich am Markt auskennt und über keine Verbindungen verfügt.
Wenn es dort schon eine Autorenhotline gibt dann ruf doch einfach an und schau was die dort sagen. Es gibt dir zumindest einen Rahmen an dem du dich dann mal orientieren kannst. Ist ja auch eine Hilfe für dich.
 
chmul, freut mich, dass zumindest dein erstes Buch auch gut angekommen ist. :)
zerba, danke für die ausführliche Antwort. Verlage sind sicher eine bessere Anlaufstelle. Die wissen ja dann auch, was beim Leser gut ankommt. Ich habe jetzt mal bei der Autorenhotline von novum angerufen und gefragt, wie die Veröffentlichung dort aussehen würde...eigentlich war das recht einfach und es dürfte bei Verlagen generell mehr oder weniger gleich sein: Manuskript und Exposé hinschicken und hoffen, dass es gut ankommt. Sonst kann man eben Dienstleistungen wählen, wie Lektorat, Korrektorat, Marketing, Covergestaltung usw...was man eben für sinnvoll hält. Und der Druck ist umsonst, was mich positiv überrascht hat. Ich frage mich nur, welche Dienstleistungen wirklich notwendig sind. Chmul, vielleicht kannst du mir da ja ein paar Tipps geben, worauf man keinesfalls verzichten sollte?
 
Ich habe nämlich einen Roman verfasst, der sich um Computer und Cybermobbing dreht. Irgendwie möchte ich das Manuskript veröffentlichen lassen bzw. mir erstmal Meinungen dazu einholen.

Nachdem was ich so alles von Autoren für angehende Autoren gelesen habe, ist die Praxis im allgemeinen so, das ein Skript eingeschickt wird.
Also sozusagen nur zunächst der Umriss einer Geschichte. Mit Glück findest du jemanden, der dieser Story eine Chance gibt.

Und dann weiß ich von einer Autorin von Kriminalromanen, das diese ihr Erstlingswerk über diese Adresse hat drucken lassen: https://www.epubli.de/
 
Wie gesagt, ich habe das kleinste Paket genommen, das BOD angeboten hat. Dabei lade ich zwei PDF-Datein hoch (Text/Cover) und die drucken es, wenn es jemand irgendwo auf der Welt bestellt. Es würde mir schon Spaß machen, wenn ich damit meinen Lebensunterhalt verdienen könnte, ich hatte aber nie den Ehrgeiz diese Sache so richtig voranzutreiben. Wäre ein Verlag auf mich zugekommen und hätte mich mir ein paar Millionen erpresst, einen Vertrag zu unterschreiben, hätte ich mich vermutlich nicht verweigert.

Aber ich habe es ja noch nicht mal geschafft selbst richtig Werbung zu machen. Normalerweise hätte ich alle meine Bekannten und Verwandten dazu nötigen sollen, mein Buch zumindest als Geschenk für andere zu verwenden. Lokalzeitungen anschreiben wäre auch sowas gewesen. Alles zuviel Aufwand. :)

Eine Sache, die ich sicher einplanen würde, wäre das professionelle Korrekturlesen. Mein erstes Buch musste man noch nicht mal öffnen, um den ersten Fehler zu finden. Der hat sich im Titel auf dem Buchrücken eingeschlichen. :cry:

Bei einem Roman (im Gegensatz zu meinen eher kurzen Geschichten) kommt es natürlich auch auf wesentlich mehr an. Da muss Deine Sprache so sein, dass man nicht nach vier Seiten gelangweilt ist, Deine Geschichte so interessant, dass man immer weiterlesen will usw. usw.. Am Ende hängt es davon ab, was Du dafür ausgeben willst.

Andere Hobbys kosten auch Geld. Von daher würde ich an Deiner Stelle das Maximum nehmen, was Du für Dein Budget bekommen kannst.
 
Danke für eure Antworten.

Schpaik, ja stimmt, das Exposé ist wahrscheinlich genauso wichtig, wie das Buch an sich. Weißt du denn auch, wie erfolgreich die Autorin mit ihrem Erstlingswerk war?

chmul, ja für Marketing braucht man auch schon mal ein gewisses Netzwerk. Wie soll man denn sein Buch jemandem empfehlen, wenn man nicht weiß, wie man es an eine große Masse bringen kann. Ich denke, man sollte daher zumindest ein Paket nehmen, wo Marketing inkludiert ist…ein Verlag hat da bestimmt bessere Connections als Ottonormalverbraucher. Und ja, das ist bitter, dass sich schon am Buchrücken bei dir ein Fehler eingeschlichen hat. :) auf Korrektorat und Lektorat würde ich sowieso nicht verzichten.
 
Nein, tut mir Leid. Weiß ich nicht. Was ich weiß ist, dass sie a) bereits zwei weitere Bücher geschrieben hat und das sie b) nach wie vor ihren anderen Berufen nachgeht. Das Schreiben an sich kommt bei ihr meistens bei diversen Bahnfahrten zustande.

Was Fehler angeht auf Buchrücken oder ähnliches, das muss nicht zwingend ein Hinderungsgrund für ein erfolgreiches Buch sein. (Wobei ich chmuls Buch nicht kenne. Wie dieser Fehler genau aussieht, weiß ich daher nicht.)

Nehmen wir mal Bernhard Hennen. In dem speziellen Fall sein Erstlingswerk die Trilogie "Das Jahr des Greifen". Wie es dazu kam mit dem Buch, wird hier beschrieben.
Das erste Buch wurde 1993 veröffentlicht bei Bastei Lübbe. Dort heißt es im Klappentext wörtlich: Die gefährlichen Orks haben Greifenburg, die größte Stadt von Aventurien, besetzt. [...]
Das ist schlicht falsch. Zum einen heißt die Stadt, in der die Geschehnisse ablaufen 'Greifenfurt' zum anderen ist sie bei weitem nicht die größte Stadt in Aventurien.
Selbst bei nun diversen Neuauflagen, unter anderem dieser, (2001) ist dieser Klappentext immer noch vorhanden. In dieser Version haben sie dann endlich mal den Stadtnamen angepasst, aber nach wie vor ist Greifenfurt nicht die größte Stadt in Aventurien. :eek:

Selbst diverse Rechtschreibfehler scheinen dem Buch keinen allzu großen Abbruch beschienen zu haben. (siehe Mythram Leuenbrand von Perricum)

Sprich: Kleinere oder auch größere Fehler scheinen nicht ausreichend dafür zu sein, damit ein gutes Buch schlecht wird. - Wobei natürlich der Name Hohlbein zur damaligen Zeit auf dem Cover für ordentlich Hilfe gesorgt hat.
 
Ich denke es läuft bei allen Verlagen ziemlich gleich ab. Unterschied könnte da noch sein, das Format der eingeschickten Dinge und nicht jeder wird auch ein Exposé benötigen. Von Ablauf dürfe aber eigentlich alles gleich sein.

Also Lektorat würde ich schon empfehlen. Das hat ganz andere Qualität als wenn man da vielleicht einen Freund oder Bekannten drüberlesen lässt. Die Menschen haben ja auch Erfahrungen damit und wissen wie es sich gehört. Selbst alles zu prüfen ist auch nicht das Beste. Selbst weiß man ja was dort stehen sollte und wie man sich die Geschichte gedacht hat. Für einen selbst ist die Sache dann klar, was sie aber nicht für einen Außenstehenden sein muss.

Die Frage ist halt auch ob man die Zeit dazu hat alles zu machen. Man hätte sicher viele Möglichkeiten beim Marketing, das kostet aber alles Zeit. Da ist halt dann auch die Frage ob man das neben der normalen Arbeit noch machen will/kann.
Denke da muss man sich genauso wie bei der Auswahl von den Dienstleistungen mal hinsetzen und für sich nachdenken was man will und was man braucht.
 
Schpaik, ok trotzdem danke! Finde ich ja sehr interessant, wie manche Autoren ihrer Leidenschaft nachgehen. :) und ja, sicherlich ist ein Fehler kein Weltuntergang. Aber es wirkt doch einfach viel professioneller, wenn das Buch gut gemacht ist (dazu zählen ja dann auch Covergestaltung usw.)…Dass man das Buch dann auch veröffentlichen möchte, ist irgendwie selbstverständlich. :)

Zerba, danke für deine Empfehlungen. Welche Dienstleistungen man schlussendlich in Anspruch nimmt, bleibt jedem selbst überlassen. Ich bin froh, dass es beim novum Verlag zumindest die Möglichkeit gibt, sich selbst auszusuchen, was man in Anspruch nehmen möchte…sprich man hat mehr Mitspracherecht…als Autor möchte man ja auch nicht, dass sein Werk komplett umgeändert wird, oder?! – zumindest ich würde das nicht wollen :)
 
Oben