Guten Eier-Appetit

Grausam.
Man kann nur immer wieder dazu animieren, etwas mehr Geld für Lebensmittel in die Hand zu nehmen, um eine gewisse Qualität zu erhalten und Leid zu reduzieren.
In Deutschland wird trotz Niedriegstpreisen noch gemeckert. Wenn man dann mal im Ausland schaut, was da teilweise bezahlt werden muss..
Kann man nur hoffen, dass das irgendwann mal anders aussieht.
Biomärkte, Reformhäuser sollten dabei weiter oben stehen in der Prioritätenliste. NEM, Superfoods hole ich mir im Netz, was ich in Läden nicht finde. Wen es interessiert, der kann hier selbst mal nachsehen.
 
Wir kaufen die Eier fast nur vom befreundeten Biobauern und sonst auch bio, da gibt es solche Zustände schon mal nicht. Mittlerweile auch mit "Bruderhähnen" bei dem Hof.
 
Ich denke, es gibt durchaus diese supersparbewussten Menschen, denen das einfach herzlich egal ist. Ich sehe jedoch eben auch meine Situation, die mir gar keine andere Möglichkeit lässt, als auf das günstigste Angebot auszuweichen, welches mir zur Verfügung gestellt wird.

Würde ich fair bezahlen für faire Lebensmittel die ich verkonsumiere, käme ich mit dem Geld der ARGE vielleicht nen halben Monat hin. Dann hätte ich jedoch auch nix anderes. Nur Lebensmittel.

Ganz grundsätzlich bin ich dafür, die fairen Hersteller auch fair zu entlohnen. Aber geschätzte 22 Millionen Haushalte haben Geldtechnisch kaum Spielraum.

Is Traurig, keine Frage. Aber das Problem sind weniger die Menschen, als der Staat. Bitte wendet euch an den und nicht an die Menschen, die keine Wahl haben.

:)
 
Leider kann man sich auch bei "Bio" nicht zu 100% darauf verlassen, dass die Bedingungen für die Tiere wirklich besser sind.

Wir haben einen Bio-Bauern bei uns im Dorf, der sich überwiegend auf die Rinderhaltung "spezialisiert" hat. Und unser Dorfmetzger bezieht sein Rindfleisch nur von ihm.
Wenn ich im Sommer mit dem Hund spazieren gehe sehe ich diese Rinder bei uns auf den umliegenden Weiden stehen, da kann ich dann mit eigenen Augen sehen wie die gehalten werden.

Natürlich ist dieses Rindfleisch dann etwas teurer als das aus der Fleischtheke beim Supermarkt, aber das ist es mir wert.

Es gibt aber auch bei den Bio-Bauern schwarze Schafe (wie überall sonst halt auch). Und leider nicht ganz so wenige wie der Verbraucher gerne glauben möchte.
Da werden dann halt schon mal Eier im Großmarkt nachgekauft, wenn im eigenen Bauernladen die Bio-Eier ausgegangen sind. Oder trotz Bio die Felder mit Dünger, Pestiziden, Insektiziden, usw. behandelt.

Bio bedeutet halt auch "etwas teurer" und das ruft - wie immer - die Gewinnmaximierer (auch die industriellen) auf den Plan.
Soweit ich weiß ist die Bezeichnung "Bio" nicht gesetzlich geschützt oder reglementiert, die darf man überall drauf schreiben.
So gibt es z.B. eine Bio-Limonade, die sich deswegen so nennt weil angeblich ein Teil des bei der Limonadenherstellung verwendeten Zuckers aus biologischem Anbau stammt. Wie groß dieser Teil ist weiß ich nicht.

Aber selbst wenn es gesetzliche Vorgaben geben sollte sind diese vermutlich viel zu lasch. Man muss sich nur mal die diversen Artikel bei Foodwatch durchlesen.
Oft reichen relativ geringe Anteile einer höherwertigen Zutat um damit legal werben zu dürfen, so z.B. die Pinienkerne im Bertolli Pesto.
Da reicht es dann aus, wenn nur rund 3% Pinienkerne sind und der Rest mit billigeren Nüssen aufgefüllt wird. Sinngemäß das gleiche gilt für das verwendete Olivenöl, das wird dann mit viel billigerem Sonnenblumenöl gestreckt.

Beim Schwarzwälder Schinken reicht es aus, wenn die Endverarbeitung (also aufschneiden und verpacken) im Schwarzwald erfolgt, der Schinken selbst darf von überall aus der Welt stammen.

Das könnte man jetzt endlos weiter so aufzählen.

Und so ist das halt auch mit "Bio", da wird leider auch ganz oft Etikettenschwindel betrieben. "Bio" bedeutet häufig ganz einfach nur "2 Euro teurer" und sonst nichts.

Das alles ist in Deutschland (einem Land, in dem alle bisherigen Bundesregierungen das Thema Verbraucherschutz ganz klein geschrieben haben) aber alles legal. Als Verbraucher kann man auf solche Praktiken nur mit dem einzigen Instrument reagieren, dass man zur Verfügung hat: Konsumverzicht!
Aber auch das klappt in anderen Ländern wohl besser, der deutsche Michel ist selbst dafür zu bequem.
 
Das Bio-Siegel mag geschützt sein, aber irgendwo einfach BIO drauf schreiben (ohne Verwendung des Siegels) ist imho nicht verboten.
Auch die Siegel/Bezeichnungen von Bioland, Naturland, Demeter, usw. sind selbstverständlich alle geschützt.

Aber wie gesagt: das hindert aber niemanden daran auf sein Produkt einfach BIO drauf zu schreiben, so lange er kein geschütztes Siegel verwendet.

Natürlich hast Du recht: vor Betrug kann mich kein Siegel schützen! ;)
 
Dass es immer irgendwo ein paar schwarze Schaafe gibt bedeutet aber nicht, das Bio nichts bringt und einfach nur teurer ist. Das erinnert mich daran, dass manche Leute ihren Müll nicht trennen, weil sie überzeugt sind, dass eh alles verbrannt wird, nur weil es halt in Einzelfällen (zu groß dimensionierte Müllverbrennungsanlage) schon vorgekommen ist.
Der Begriff "Bio" ist in Europa gesetzlich geschützt. Damit er draufstehen darf müssen mindesten die Richtlinien des EU-Siegels erfüllt sein. Mit dem deutschen Siegel oder besser einem der schon genannten Verbände sind die Anforderungen natürlich schon höher.
@Schpaik, wir leben jetzt schon 'ne ganze Weile auch auf ALGII Niveau, als BG mit BAföG und ALGII, mit Kind und kriegen es irgendwie hin größtenteils Bio zu essen. Haben natürlich in der Gemeinschaft den Vorteil vom Großhandel bestellen zu können. Kommt aber auch auf die Prioritäten an. Wenig Fleisch, so gut wie kein Alkohhol, keine Zigaretten (Schokolade ist ein anderes Thema ;)). Ausgehen ist naürlich auch selten angesagt.
 
Der Begriff "Bio" ist in Europa gesetzlich geschützt.
Weil mich das nun wirklich interessiert habe ich mal weiter recherchiert.

Bio ist nur für den Bereich der Nahrungsmittel ein geschützter Begriff. Für alle anderen Bereiche gibt es keinerlei gesetzlichen Vorgaben, Definitionen, usw.
Wenn also ein Hersteller z.B. auf sein Waschmittel oder Geschirrspülmittel "Bio" drauf schreibt (beides habe ich - wie ihr vermutlich auch - schon gesehen) ist das ein absolut rechtsfreier Raum, das dürfen die Hersteller auch auf die schlimmsten umweltschädigenden Produkte drauf schreiben, solange es eben keine Nahrungsmittel sind.

Ist vielleicht auch nicht ganz unwichtig diese feine Unterscheidung zu kennen.

Ich sollte mir vielleicht die Marke "BlO" sichern (in genau dieser Schreibweise: großes B, kleines l, großes O), in dem richtigen Zeichensatz formatiert sieht das genau wie "BIO" aus (ich habe beides in Arial formatiert und man sieht imho wirklich keinen Unterschied). :D
Und dann allen möglichen Mist unter der Marke "BlO" verkaufen.
 
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