Fussball Zeitschinden beim Fussball

Schpaik

jeder nach seiner Façon
Ich habe gerade das Spiel Bergamo gegen Dortmund gesehen. Also nicht alles. Erst so ab der 30. Minute. Relativ schnell war ich dann informiert darüber, das dieses eine Tor, welches Bergamo geschossen hat denen reicht zum weiterkommen.

Das habe ich dann auch schon so vermutet. Deren Zeitverzögerungstaktik war ja zum Mäuse melken.
Sehr überraschend fand ich die Nehmerqualitäten der Dortmunder. Ob Tritt, Ellbogenstoß oder mal einen fremden Kopf auf dem Eigenen,... das ging umgehend weiter. Da wurde nicht gejammert, verbunden oder mit der Trage rausgeschleppt.

Ganz klar war der Boden nicht gut, es ist anstrengend auf nem nassen Rasen zu laufen und der ständige Regen hat den Platz nicht verbessert.

Aber was da so 10 Minuten vor der Pause an Zeit benötigt wurde vom Torwart oder auch von den Spielern von Bergamo um einen Ball zu bergen (der einem von den Balljungen zugeworfen wird) empfand ich dann doch schon als abartig. Zwischen 30 bis 48 Sekunden habe ich gestoppt. Schon bereits an dieser Stelle hat in meinen Augen der Schiedsrichter komplett versagt!

Das ging in der zweiten Halbzeit genauso weiter. :( Dortmund hat im Rahmen seiner Möglichkeiten versucht Tempo zu machen. Was ich von Jung-Millionären auch ganz klar erwarte!
Die Gehaltsstruktur wird bei Bergamo vielleicht ein wenig geringer sein, aber auch dort erwarte ich, das die gefälligst laufen.

Tatsächlich war das dann auch der Fall. irgendwo in den achtziger Minuten schoss dann Dortmund (mit Glück) das Ausgleichstor.
UND AUF EINMAL KONNTEN DIE RENNEN die Italiener. :eek:eek
Im Gegenzug verloren jedoch die Dortmunder so gut wie jegliche Geschwindigkeit, sobald der Ball die Auslinie überschritt. Auf einmal wurde von den Dortmunder Spielern eines auf Rentnerklasse III mit Asthmagerät an der Sporthose gemacht, sobald der Ball von der Seitenlinie zu holen war. :mad (Anmerkung von mir: diese Bälle werden einem zugeworfen!!!)
Bürki bekam dann auch noch die gelbe Karte wegen Zeitspiels. Aus meiner Sicht richtig, im Vergleich zu den letzten 60 Minuten jedoch arg inkonsequent vom Schiedsrichter. Dieser hätte bereits ab der 13. Minute einschreiten müssen. ot:
Also halloooo? Wer 30 Sekunden für einen Einwurf braucht, ist unfähig oder macht das mit Absicht.


Solch eine Art die Möglichkeiten der bestehenden Regelungen in einem Spiel welches die Fans begeistern soll auszunutzen, empfinde ich als arg unverschämt und im Grunde genommen ABARTIG! In dem Fall (auch wenn ich es ihnen gegönnt hätte) hat sich Bergamo selbst ins Knie geschossen.
Leider Gottes wird dies immer wieder praktiziert. Warum auch immer, gibt es immer erst kurz vor dem Ende (der 1. oder 2. Halbzeit) Konsequenzen der Schiedsrichter.

....

Nun hab ich im Hinterkopf, das Infantilo Infantino ein paar Ideen auf den Weg gebracht hat.
Eine davon ist, die Zeit zu stoppen, wenn der Ball im Aus ist.

Bin ich ganz klar für!

Jedoch nicht, wie er sich das vorstellt:
Der radikalste Vorschlag betrifft die Dauer eines Fußballspiels. Statt zweimal 45 Minuten bei fortlaufender Uhr soll es eine effektive Spielzeit von zweimal 30 Minuten geben. An der reinen Spielzeit würde sich nicht viel ändern, diese liegt im Schnitt bereits bei etwa einer Stunde. Mit der Änderung solle jedoch verhindert werden, dass sich die in Führung liegende Mannschaft durch Zeitspiel einen Vorteil verschafft. Als Variante könnte die Anwendung der effektiven Spielzeit auch nur für die letzten Minuten einer jeden Halbzeit gelten.
Quelle

Von hochgezüchteten Sportlern kann ich doch bitte mehr Aktion erwarten als nur eine Stunde effektive Spielzeit, oder?
Aber ja, grundsätzlich bin ich dafür, das die Uhr angehalten wird, sobald der Ball im Aus ist oder eben der Schiedsrichter wegen einem Foul pfeift. Was zur Zeit so abläuft mit dem "strategischen Zeitschinden" ist in meinen Augen für die Zuschauer - die den ganzen Dreck mehr oder weniger finanzieren, schlicht unverschämt!
Eine Zeitverzögerung gibt es ja jetzt schon mit dem Videobeweis. - Dieser wird sich wohl so nach und nach durchsetzten.
Warum also nicht auch wenn der Ball im Aus ist?
Erst wenn der Ball gekickt oder ins Feld geworfen wurde, die Zeit wieder anschalten.

Als kleiner weiterführender Gedanke: Das Ende des Spiels dann auch eben nicht der Willkür eines Schiedsrichters überlassen, sondern eben der Uhr. Wenn Zeit vorbei, dann eben Zeit vorbei.

ot:
Bitte - mein Thema ist hier NUR das mit dem Zeitschinden.
Ich weiß, das es noch ein paar mehr Vorschläge gibt. Ich weiß auch das Fußball eine hochemotionale Sache ist. Ganz klar würde es der einen Mannschaft in ihrer Spielweise, mit der diese zur Zeit erfolgreich ist ins Knie schießen und anderen Mannschaften würde diese Argumentation nicht in ihren Stil passen.
Es geht mir hier nicht um die Momentaufnahme der einzelnen Mannschaften, sondern eben um die Attraktivität der Spiele.
Bitte bitte nicht verwechseln!
 
Das mit dem Zeit schinden gehört dazu. Klar regen sich manche Fans auf, wenn der Gegner das macht. Ebenso würde das die eigene Mannschaft auch das praktizieren. Für mich soll es aber im Rahmen bleiben. Wenn es ausartet, muss der Schiedsrichter das unterbinden und das wird in einigen Fällen eben nicht gemacht.

Ich halte diese effektive Spielzeit für nicht gut (um es höflich zu formulieren). Selbst wenn die Mannschaft führt, wird auf Zeit gespielt! Wenn es durchkommt, dann erwarte ich auch einen entsprechenden Preisnachlass der Tickets, was ich aber nicht glaube.
 
Den Ansatz mit der effektiven Spielzeit gefällt mir. Ball im Aus? Faul? Die Uhr stoppt. Ob man dann 30, 40 oder 45 Minute pro Spielhälfte haben muss, kann diskutiert werden.

Wie Schpaik schon geschrieben hat, würde das allerdings das Zeitspielen nur auf den Rasen verlegen (Torwart zum Abwehrspieler, der zum Torwart, wieder zurück, zurück, irgendwann parkt dann einer an der Eckfahne, ...) - dafür eine Lösung zu finden ist wahrscheinlich schwerer.
Ansätze die ich schon gehört / gelesen habe (ohne Wertung von meiner Seite):
* Begrenzung der Ballkontakte jedes Spielers, bevor der Ball mal beim Gegner landet.
* Begrenzung der Zeit, die ein einzelner Spieler den Ball halten darf, bevor er abgibt / schießt.
* Stoppen der Uhr im Bereich der Eckfahnen (das Spiel läuft solange einfach weiter) und wenn der Torwart den Ball hat.
* Der Ball darf nur eine gewisse Zeit in einem Bereich des Spiefelds sein (solange er nicht zwischendurch beim Gegner landet).
* ...

Egal was sie tun, nach der Erfahrung mit den Fußball Ligen würde folgendes passieren: Es wird eine Regelung getroffen, die so schwammig formuliert ist, das die Ausnahmen eher die Regel sind, oder niemand so wirklich durchblickt. Siehe Videobeweis oder Diskussionen um "die internationale Härte".
 
Wenn eine Mannschaft keine Mittel findet, ein Auf-Zeit-Spiel des Gegners zu unterbinden, dann ist das Unfähigkeit und am Spielende zählen nur Sieg oder Niederlage, für die Spieler und für die Fans. Fußball ist Sport ohne vorhersehbaren Verlauf und ohne garantierten Unterhaltungswert.
 
Ein Fußballspiel dauert in der Regel 90 Min und + evtl ein paar Minuten Nachspielzeit.

Wenn ich an das heutige Eishockeyspiel denke, also 3 x 20 Minuten. Gefühlte/geschaute Zeit über 2 Stunden. :unsure:

Mir würde dann der Spass am Fussball verloren gehen.
Was soll ich dann evtl. 3 Std. im Stadion verbringen?
 
Ein Fußballspiel dauert in der Regel 90 Min und + evtl ein paar Minuten Nachspielzeit.
2*45 Minuten, keine Überspielzeit mehr, basta.
also 3 x 20 Minuten. Gefühlte/geschaute Zeit über 2 Stunden
Ähnlich beim American Football - 4*15min dauern auch über 2h. Aber die haben definiert 2*(3*20) Sekunden Timeout.

Kommt es mir nur so vor oder häufen sich Entscheidungen in der letzte (Überspiel-)Minute?
Mich stört es, dass die Überspielzeit vom Schiri festgelegt wird (wenn evtl auch in Absprache).
90 Minuten, der Ball ist rund und muss ins Eckige.

Muss auch sagen, dass mir dieses Rumgezicke grad bei einigen Spielern auf den Senkel geht, wie heisst nochmal diese Pappnase beim BVB, der sich wie eine Diva verhält?
"Schau in deinen Vertrag", passt es dir nicht, raus und weg, tschüss.

Ach ja, auch in der NFL wird Zeit geschunden, sei es durch Timeouts oder Spielzüge, das ist kein deutsches Phänomen.
 
Ein Fußballspiel dauert in der Regel 90 Min und + evtl ein paar Minuten Nachspielzeit.

Wenn ich an das heutige Eishockeyspiel denke, also 3 x 20 Minuten. Gefühlte/geschaute Zeit über 2 Stunden. :unsure:

Mir würde dann der Spass am Fussball verloren gehen.
Was soll ich dann evtl. 3 Std. im Stadion verbringen?

Beim Eishockey haben die ja dazwischen auch noch 2x 15 Minuten Pause und die muss noch hinzugerechnet werden. Ebenso wird bei allen Pfiffen der Schiedsrichter die Zeit angehalten. Und wenn noch der Videobeweis dazukommt, dann dauert das nun mal.
 
Ganz klar bin ich kein Stadium-Gänger. Wären mir viel zu viele Menschen. Könnte ich (außer vielleicht noch als Spieler) gar nicht aushalten.

Desperado schrieb:
Wenn eine Mannschaft keine Mittel findet, ein Auf-Zeit-Spiel des Gegners zu unterbinden, dann ist das Unfähigkeit
Du hast meinen Text nicht richtig gelesen. Es geht mir nicht darum, das eine Mannschaft den Spielaufbau effektiv zerstört oder ordentlich blockt oder was weiß ich IM Spiel macht. Es geht mir um die Trantütigkeit sobald der Ball im Aus ist.

Wenn ordentlich gedeckt wird, ist jeder Einwurf schwierig. Aber für die Auswahl der Richtung knapp 30 Sekunden zu brauchen....?! - Das ist unsportliche Absicht aus meiner Sicht.

shinshan schrieb:
Das mit dem Zeit schinden gehört dazu.
Das seh ich komplett anders.

Der Sinn des Fussballs ist aus meiner Sicht interessante Spiele zu sehen. Ob Angriff, Abwehrschlacht oder ausgeglichenes Taktieren. In dem Moment wo der Ball die Auslinie überquert, ist das ne Pause. Da passiert eigentlich nix. Da wird ja nicht gespielt.

Und seien wir mal ehrlich. Kein anderes Sportspiel innerhalb von Europa tütet so viel Geld ein und aus wie Fussball. Das ist jedoch nur deswegen möglich, weil eben die Zuschauer, ob im Stadium oder zu Hause, die Zeche zahlen.

Die Taktik "Zeit von der Uhr zu nehmen" durch Verzögerungen durch Einwürfe, Abstöße, Auswechslungen, rumheulen auf dem Rasen, etc. ist für die zahlende Klasse schlicht unbefriedigend.
 
Das seh ich komplett anders.

Der Sinn des Fussballs ist aus meiner Sicht interessante Spiele zu sehen. Ob Angriff, Abwehrschlacht oder ausgeglichenes Taktieren. In dem Moment wo der Ball die Auslinie überquert, ist das ne Pause. Da passiert eigentlich nix. Da wird ja nicht gespielt.
Wenn du mein Absatz zuende gelesen hast, dann schrieb ich auch
Für mich soll es aber im Rahmen bleiben.

Und seien wir mal ehrlich. Kein anderes Sportspiel innerhalb von Europa tütet so viel Geld ein und aus wie Fussball. Das ist jedoch nur deswegen möglich, weil eben die Zuschauer, ob im Stadium oder zu Hause, die Zeche zahlen.
Das liegt auch daran, weil Fußball nunmal Sportart Nummer 1 ist auf der Welt und das wird nun immer mehr ausgeschlachtet.

Die Taktik "Zeit von der Uhr zu nehmen" durch Verzögerungen durch Einwürfe, Abstöße, Auswechslungen, rumheulen auf dem Rasen, etc. ist für die zahlende Klasse schlicht unbefriedigend.
Wenn es dich stört, dann gucke oder interessiere dich für was anderes. Es gibt genügend andere Sportarten. Aber interessiere dich NIE für Sportarten wo der Sport durch Unterbrechungen gestört werden, denn das
ist für die zahlende Klasse schlicht unbefriedigend.
 
Im Sinne meines Thread-Anfangspostings sehe ich da keine Antwort oder nen alternativen Ansatz oder so etwas.

Das, was ich lesen kann ist:

von mir schrieb:
Die Taktik "Zeit von der Uhr zu nehmen" durch Verzögerungen durch Einwürfe, Abstöße, Auswechslungen, rumheulen auf dem Rasen, etc. ist für die zahlende Klasse schlicht unbefriedigend.
von dir schrieb:
Wenn es dich stört, dann gucke oder interessiere dich für was anderes.

Sprich: du magst also Fußball sehen, wo extra Zeit von der Uhr genommen wird, wo jeder nur zum Einwurf schleicht, wo schlicht einfach nur auf Zeit gespielt wird?

Soweit mir bekannt gehst du gerne auch mal zu nem Fußballspiel. Deine Mannschaft liegt einsnull hinten. Noch 10 Minuten.... und dann wird rund die Hälfte der Zeit vom Gegner geklaut, weil er den Ball nicht findet, sich beim Einwurf nicht entscheiden kann, der Torwart plötzlich zwei, drei, vier Bälle hat und sich nicht entscheiden kann. Sich der Gegner also schlicht in eine Clowntruppe verwandelt.

Äh.. HÄ!! - Sowas findest du gut?

Ich denke, da verschwenden ganz ganz ganz viele Vereine (und die Spieler auch) die Sympathien. Attraktivität entsteht durch Wille und Wollen.
JEDES TOR ZÄHLT. Die Angriffsrichtung kann nur nach vorne sein. Und selbst wenn man damit untergeht, der Wille muss da sein.
 
Mein lieber Schpaik,

klar rege ich mich auf, wenn der Gegner auf Zeit spielt. Das würde auch die Mannschaften machen, mit denen ich sympathisiere. Das gehört einfach dazu. Außerdem ist jeder Schiedsrichter angehalten die "verlorene" Zeit nachspielen zu lassen. Deswegen gibt es ja auch die NACHSPIELZEIT! In den meisten Fällen stimmt so ungefähr die Nachspielzeit, indem ich das auch veranschlagt hätte. Und wenn es dem Schiedsrichter zu bunt wird, gibt es eben Gelbe Karten.
 
Die Angriffsrichtung kann nur nach vorne sein. Und selbst wenn man damit untergeht, der Wille muss da sein.

Das kann nicht funktionieren, zumindest nicht in Altersklassen oberhalb der F-Junioren. Sowas können sich nur Mannschaften leisten, die aufgrund der Klasse der einzelnen Spielern automatisch auch in den anderen Mannschaftsteilen funktionieren. Davon gibt es aber nur wenige. Wenn die anderen auch nur nach vorne arbeiten, werden sie regelmäßig Niederlagen einfahren.

Man kann den Frust einer Mannschaft nach einer Niederlage abdämpfen, indem man ein gutes Spiel attestiert und lobt, dass man "eigentlich hätte" und dann kommt das mit der Fahrradkette, aber am Ende hat man eben doch verloren. Und nach mehreren Niederlagen wird jeder im Team die Taktik anzweifeln. Weil die Spieler gewinnen wollen. Und wenn sie am Ende in die Aufstiegsrelegation kommen oder sogar Meister werden (oder auch nur den vermuteten Abstieg vermeiden), dann fragt keiner mehr danach, ob man immer gnadenlos nach vorne gespielt hat.

Und aus Sicht der Fans stellt sich das ähnlich dar. Klar, finde ich es scheiße, wenn mein Team nur hinten rumspielt und mit 98% Ballbesitz am Ende nur eine Torchance hat. Aber die ist drin und "wir" haben drei Punkte. Das habe ich kurz nach dem Spiel schon wieder vergessen. Und was interessiert mich, ob die Fans des Gegners das gut finden? Die haben doch eh keine Ahnung, sonst wären sie ja für meinen Verein.

So lange es kein dramatisches Ungleichgewicht gibt, muss man da nichts ändern, finde ich. Es ist zwar nicht toll, nur weil alle es machen. Aber ich glaube nicht, dass es wirksame Gegenmittel gibt, die nicht gleichzeitig den Charakter des Spiels verändern.

Es gibt allerdings zwei Dinge, die mir auf die Nerven gehen und die ich gerne geahndet sähe. Bei schweren Verletzungen, bei denen ein Spieler minutenlang auf dem Boden Pirouetten dreht (würde ich nicht tun, wenn ich Schmerzen habe) und die durch Einsatz von Schwamm und Wunderwasser geheilt werden, sollte man den Spieler länger draußen lassen. Zum Beispiel fünf Minuten, einfach damit der Fuß amputiert und der Spenderfuß angenäht werden kann.

Das andere ist das taktische Mittel den Ball mitzunehmen, in die Luft zu werfen oder wegzuschießen, wenn man einen Pfiff gegen sich bekommen hat. Hier sollte die Regel lauten, dass der Ball nach dem Pfiff nicht mehr aktiv berührt werden darf. Liegen/rollen lassen. Punkt. Ansonsten gibt's ne Gelbe oder eine Zeitstrafe.

Aufgrund der Eigenheiten des Fußballs sollten Zeitstrafen meiner Ansicht nach mindestens zehn Minuten dauern, um auch wirklich als Bestrafung zu funktionieren.
 
Es gibt allerdings zwei Dinge, die mir auf die Nerven gehen und die ich gerne geahndet sähe. Bei schweren Verletzungen, bei denen ein Spieler minutenlang auf dem Boden Pirouetten dreht (würde ich nicht tun, wenn ich Schmerzen habe) und die durch Einsatz von Schwamm und Wunderwasser geheilt werden, sollte man den Spieler länger draußen lassen. Zum Beispiel fünf Minuten, einfach damit der Fuß amputiert und der Spenderfuß angenäht werden kann.
Eigentlich bin ich der Auffassung, dass das Hinfallen und Drehen auf dem Rasen mehr weh tut, als das eigentliche Foul selbst. Und du hast das Eisspray als Wunderheilung vergessen.

Bei der Frauen WM in Deutschland spielte Brasilien gegen irgendjemanden (keine Ahnung gegen wen) und Brasilien führte 2:1 oder so. Eine Brasilianerin fällt nach einem harmlosen Foul hin und krümmt sich vor Schmerzen, bis nach 3 Minuten eine Trage kam und sie draufgelegt hat, mithilfe von anderen Spierlerinnen. Kaum war die Trage außerhalb des Spielfeldes sprang die Spielerin von der Trage und sprintete zur Mittellinie. Jedenfalls sah sie hinterher gelb. Und alle wussten es, dass die geschauspielert hatte. Das war zu offensichtlich.
 
Ganz klar bin ich kein Stadium-Gänger. Wären mir viel zu viele Menschen. Könnte ich (außer vielleicht noch als Spieler) gar nicht aushalten.


Du hast meinen Text nicht richtig gelesen. Es geht mir nicht darum, das eine Mannschaft den Spielaufbau effektiv zerstört oder ordentlich blockt oder was weiß ich IM Spiel macht. Es geht mir um die Trantütigkeit sobald der Ball im Aus ist.

Wenn ordentlich gedeckt wird, ist jeder Einwurf schwierig. Aber für die Auswahl der Richtung knapp 30 Sekunden zu brauchen....?! - Das ist unsportliche Absicht aus meiner Sicht.


Das seh ich komplett anders.

Der Sinn des Fussballs ist aus meiner Sicht interessante Spiele zu sehen. Ob Angriff, Abwehrschlacht oder ausgeglichenes Taktieren. In dem Moment wo der Ball die Auslinie überquert, ist das ne Pause. Da passiert eigentlich nix. Da wird ja nicht gespielt.

Und seien wir mal ehrlich. Kein anderes Sportspiel innerhalb von Europa tütet so viel Geld ein und aus wie Fussball. Das ist jedoch nur deswegen möglich, weil eben die Zuschauer, ob im Stadium oder zu Hause, die Zeche zahlen.

Die Taktik "Zeit von der Uhr zu nehmen" durch Verzögerungen durch Einwürfe, Abstöße, Auswechslungen, rumheulen auf dem Rasen, etc. ist für die zahlende Klasse schlicht unbefriedigend.

Diesem Beitrag habe ich nichts hinzuzufügen! Finde ich absolut richtig, wie du es schreibst.
 
Ich denke, da verschwenden ganz ganz ganz viele Vereine (und die Spieler auch) die Sympathien. Attraktivität entsteht durch Wille und Wollen.
JEDES TOR ZÄHLT. Die Angriffsrichtung kann nur nach vorne sein. Und selbst wenn man damit untergeht, der Wille muss da sein.

Wenn du Trainer wärst und diese Marschroute betreibst, bist du schon bei deinem ersten Spiel gefeuert. Außerdem habe ich keine Lust, dass meine Lieblingsmannschaft mit zweistellig verliert.
 
chmul schrieb:
Klar, finde ich es scheiße, wenn mein Team nur hinten rumspielt und mit 98% Ballbesitz am Ende nur eine Torchance hat. Aber die ist drin und "wir" haben drei Punkte.
Dagegen sage ich auch nichts. Wenn der Gegner den Ball hat und nichts damit macht weil er führt, dann liegt es an der gegnerischen Mannschaft dies zu ändern.

Wobei, ich rede hier auch nicht über F, E, D oder C Jugend. Es geht mir hier um die Profis. Als eher um dritte, zweite und erste Liga.

Die Praxis von Profis, den Ball möglichst außerhalb des Spielfeldes zu halten, weil dann die Uhr runterläuft, empfinde ich als arg unsportlich und eben auch nicht als sehr ansehnlich. Hätte ich ein extra teuer erkauftes Abo für Sportspiele, käme ich mir arg verarscht vor.

Deswegen mein Vorschlag: Die Zeit bei jeder Spielunterbrechung schlicht anzuhalten!
Windet sich ein Spieler in Schmerzen, rollt der Ball ins aus, gibt es ein Foul und es wird gepfiffen, immer die Zeit anhalten. Damit würde dem Schiedsrichter auch die durchaus undankbare Pflicht der Mehrspielminuten abgenommen werden. Das Spiel wird nach 90 Minuten abgepfiffen. Punkt. Keine Sekunde länger, keine Sekunde kürzer. Der Schiri müsste nicht irgendwann Karten wegen Zeitverzögerung aussprechen, nur die Uhr und die reine Spielzeit zählt.


shinshan schrieb:
Wenn du Trainer wärst und diese Marschroute betreibst, bist du schon bei deinem ersten Spiel gefeuert. Außerdem habe ich keine Lust, dass meine Lieblingsmannschaft mit zweistellig verliert.
Nein, wäre ich nicht! - Wenn die Mannschaft verliert, obwohl sie mutig nach vorne gespielt hat, wird dies von den Fans in der Regel honoriert. Erst bei anhaltender Erfolgslosigkeit kommt es dann meist zum Bruch. Und wie oft zählt am Ende die Tordifferenz in der Liga?
 
Zuletzt bearbeitet:
Viele Schiedsrichter tragen schon 2 Uhren, eine für die reguläre Spielzeit und die andere für die Zeitschinderei. Und hier sind nicht die Spieler Schuld wenn die sich Zeit lassen, sondern die Schiedsrichter. Die müssen auffordern weiter zu spielen oder es gibt eine Verwarnung im Form einer Gelben Karte. Die Zeit wird dann nachgespielt.

Ich honoriere das nicht als Fan, wenn meine Mannschaft wie ein Hühnerhaufen agiert, stur nach vorne spielt und nebenbei hoch verliert.

So wird der Meister ermittelt oder um die Plätze gekämpft:
1. Punkte
2. Tordifferenz
3. Anzahl der Heimtore
4. Anzahl der Auswärtstore
5. der direkte Vergleich
6. Europapokalmodus (1. Begegnung mit 1:1, 2. Begegnung 2:2)
7. keine Ahnung, wahrscheinlich nach Alphabet :D
 
Ich honoriere das nicht als Fan, wenn meine Mannschaft wie ein Hühnerhaufen agiert, stur nach vorne spielt und nebenbei hoch verliert.
Wenn das so für dich rüber kam, habe ich mich falsch ausgedrückt.

Sagen wir, ich habe eine Mannschaft, die sich nur hinten einigelt und immer zu Null spielt. Ist unwahrscheinlich aber ich habe durchaus schon Spiele gesehen wo diese Taktik funktioniert hat.
Bei zum Beispiel 18 Mannschaften (wie in der ersten Bundesliga) wären das nach einer Saison 34 Punkte. Nach einer Statistik die immer wieder gerne in der Sportschau und anderswo erwähnt wird, ist man eigentlich nur dann sicher vor dem Abstieg bei 40 Punkten.

Schauen wir uns mal die Endtabellen der ersten Bundesliga in den letzten Jahren an. Mit 34 Punkten ist man eigentlich immer ganz unten bei den letzten drei in der Tabelle zu finden. Man wäre bei keiner Tabelle Letzter. Zumindest jetzt nicht in meiner Stichprobe. Aber immer kurz davor. Um auf die gesicherten 40 Punkte zu kommen, muss man wenigstens drei Spiele gewinnen, gesetzt den Fall, man spielt die anderen immer noch zu Null.

Noch einmal schnell ein wenig Blättern in dem Link und wir sehen, das man für den 15 Tabellenplatz zwischen sieben und zehn Spiele gewonnen haben muss. Letzte Saison hat das jedoch für Wolfsburg nicht mal dann gereicht. Mainz hatte eine bessere Tordifferenz. Zwar mehr Tore kassiert, aber auch mehr geschossen.

Sich also nur hinten rein stellen und versuchen keine Tore zu kassieren wird also wohl nicht reichen. Aufgrund dieser Überlegung komme ich zu dem Schluss, das eine Mannschaft angreifen muss um Tore zu schießen. Von einem "blinden Hühnerhaufen" habe ich jedoch nie geredet. Da sollte schon ein gewisser Plan hinter stehen. Und wir wissen alle was passiert, wenn diese Pläne nicht funktionieren. Der Trainer wird gefeuert. ;)

Das Tore schießen und wenig Tore bekommen nicht zwingend funktioniert, sehen wir an der Tabelle von 2009/10. Hertha hat zwar mehr Tore geschossen als Bochum, Nürnberg und Köln und hat sogar weniger Tore kassiert als Bochum, Nürnberg, Hannover, Freiburg, Gladbach und sogar Wolfsburg. Sie haben jedoch trotzdem nur fünf Spiele gewonnen und sind Letzter geworden.
 
Im Fußball geht es auch darum zu gewinnen bzw. ein Tor mehr zu erzielen als der Gegner. So mal salopp formuliert. Natürlich ist es für die Fans kein Zuckerschlecken, wenn die Mannschaften nur hinten stehen und Mauern. Nimm mal ein Spiel als Beispiel Bayern gegen Freiburg: Da würde Freiburg nur hinten stehen und Mauern und solange wie möglich die Null halten und ab und wann ein Konter setzen, egal ob Heim- oder Auswärtsspiel. Und dafür habe ich als Fan Verständnis, wenn das Spiel so langweilig wird. Auch nehme ich da als Fan in Kauf, wenn die Spieler auf Zeit spielen.

Im Endeffekt muss der Schiedsrichter das unterbinden und nicht die Spieler, Trainer oder Platzwart. Und die Zeit zu stoppen und dann diese Zeit nachzuspielen, kann dann schon mal gut und gerne mehr als 5 Minuten dauern. Und was machst du bei Auswechslungen? Wirklich Verletzte? Torwart dürfen, wenn die sich verletzt haben auf dem Platz behandelt werden als die Spieler. Wie würdest du da reagieren?
 
ot:
Wie so oft habe ich das Gefühl, das wir zwei eigentlich eine sehr ähnliche Meinung haben. Aber anscheinend schaffe ich es immer wieder, das wir uns zunächst einmal "in die Haare kriegen". ;)


Im Endeffekt muss der Schiedsrichter dies unterbinden
An der Stelle hänge ich mich dann ein wenig auf. Also ja, ich gebe dir da durchaus recht, aber anscheinend greifen Schiedsrichter immer erst in den letzten 10 Minuten ein und nicht auch schon (siehe meinen ersten Beitrag) nach 15 Minuten. Und was da an Zeit verschwendet worden ist wurde auch nicht nachgespielt.


Bayern München ist natürlich ne harte Nuss. Gut ausgebildete Spieler mit dem nötigen Können und dem Instinkt. Aber auch die kann man schlagen. Hat St. Pauli geschafft, Greuther Fürth und diverse andere Mannschaften die besser sind. :D

Und was machst du bei Auswechslungen? Wirklich Verletzte? Torwart dürfen, wenn die sich verletzt haben auf dem Platz behandelt werden als die Spieler. Wie würdest du da reagieren?

Wie gesagt: Ich würde die Uhr anhalten, solange der Ball nicht frei im Spiel ist. Und dann eben auch die Uhr entscheiden lassen. Wenn 90 Minuten rum, dann rum.
Wenn Pyros fliegen und die Mannschaften verschwinden für 20 Minuten in der Kabine, werden diese 20 Minuten ja auch nachgespielt.
Infantino schlägt ähnliches vor, will aber die reine Spielzeit dann auf 60 Minuten verkürzen. Davon halte ich nix. Profifussballer können länger als 60 Minuten laufen.

Um dieses Teil noch einmal aufzugreifen:
Natürlich ist es für die Fans kein Zuckerschlecken, wenn die Mannschaften nur hinten stehen und Mauern.
Ich habe nix gegen Mauern. Ich habe auch nichts gegen eine destruktive Spielweise. Und ich rede hier auch nicht von Jugendspielen (F bis A oder darüber hinaus - die meisten Mannschaften können sich ihre Spieler nicht aussuchen).
Ich rede hier vom Hoch dotierten Fußball. Ich rede von diesen ganz gezielten Zeitschindereien, die die Regularien anscheinend zulassen.

Die Bälle werden in diesen Stadien von Ball-Jungs und Ball-Mädels zugeworfen. Den ersten zu prüfen und fallen zu lassen fragwürdig aber okay. Den Zweiten und Dritten verlangen, den Dritten nicht fangen sondern aufs Spielfeld rollen zu lassen, den Zweiten im Bewusstsein, das da gerade ein Ball aufs Spielfeld gerollt ist dann aber trotzdem zu werfen... das ist für mich Unsportlichkeit pur.

Oder bei den Auswechslungen. Wieso müssen die Spieler Richtung Trainerbank. Wenn diese sich verletzt haben reicht es völlig die Spiellinie zu überqueren. Wieso nicht auch, wenn sie ausgewechselt werden. Die können meist noch wunderbar gehen und könnten auch ums Spielfeld herum gehen.
Aber was sehe ich dann? Jemand der noch eben flitze wie Blitz vom Dienst, humpelt Athroseartig über den Platz, um nach fast einer Minute endlich das Ziel erreicht zu haben. Hat der was? Ist der verletzt? - Nö, nächsten Morgen sieht man ihn wie eh und je über den Trainingsplatz flitzen. Stoppt der Schiri die Zeit, bis der Fake-Verletzte endlich den Platz verlassen hat. Auch Nö.

Mal abgesehen von meinem ersten Beitrag, war meiner Ansicht nach die "Verletzung" des einen Verteidigers vom HSV, der sich Minutenlang auf dem Boden wand und sich vor Schmerzen krümmte und AUF GAR KEINEN FALL in irgendeiner Form vom Spielfeld bewegt werden durfte, so ziemlich das Mieseste, was ich diese Saison an Zeitverzögerung gesehen habe.
Der Fernsehbeweis zeigte deutlich, das da ÜBERHAUPT NICHTS war. Es gab nicht mal ne Berührung. - Sieben Minuten hat die Ratte da gelegen und ist dann wieder aufgestanden.
Die insgesamte Nachspielzeit für die zweite Hälfte waren zwei Minuten. :eek:

Und ja, da gebe ich dir unumwunden recht: Im Fußball geht es auch darum zu gewinnen bzw. ein Tor mehr zu erzielen als der Gegner.
Fußball ist, wie fast alle anderen Sportarten, auf Ergebnis getrimmt. Ich kann das mit dem Zeitspielen ja auch verstehen, ich finde es nur einfach nicht in Ordnung.

Die Frage ist halt: Was kann man in dieser Phase des großen Umbruchs nicht vielleicht doch noch anpassen, ändern, etc.

Infantino (FIFA) hat Vorschläge und Ideen.
Deutschland führt den Videobeweis ein und geht voran.

Zudem: Ich zahle Geld dafür und will etwas dafür sehen. Ganz klar bin ich kein Stadium-Mensch. So viele Menschen würde ich wahrscheinlich gar nicht mehr aushalten.
Aber das was mir von zwei hochdotierten Mannschaften, von denen jeder Spieler im Monat mehr bekommt als ein normaler Mensch in den ersten 10 Jahren seines Lebens - oder eventuell auch sein gesamtes Leben verdienen wird - so ne miese Nummer in Sachen Zeitspiel geboten bekommt..... das ist in meinen Augen schlicht unverschämt dem Zuschauer gegenüber.
 
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