Wehe, wenn Du Spam blockierst

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Senior Member
Das australische Direkt-Marketer T3 Direct verklagt Spam-Gegner auf Schadenersatz. Das Unternehmen mit offenbar langjähriger Erfahrung in aggressivem E-Mail-Spamming brüstet sich mit einem Datenvorrat von über 30 Millionen Mail-Adressen und damit, monatlich mehr als eine Million E-Mails an Abonnenten zu verschicken, die sich das Material per Opt-In bestellt haben sollen. Nach den im Web recherchierbaren Beispielen scheinen sich die Adressaten allerdings eher dadurch auszuzeichnen, dass sie keinen Gebrauch von der Opt-Out-Gelegenheit etwa im hinteren Teil einer aufdringlichen Propagandamail gemacht haben.

Die Western Australian Internet Association (WAIA) geht mit den Mitteln öffentlicher Aufklärung gegen die Spam-Plage an. Auf einer derartigen Veranstaltung kam auch ein Sprecher von T3 Direct zu Wort und erklärte, Spam sei doch gar nichts Schlechtes. Da Kampagnen per Briefpost, Fax und Telefon in Australien nicht verboten seien, verstünde er gar nicht, warum dieselben Methoden per E-Mail auf so viel Ablehnung stießen.

Angesichts solcher Standpunkte kann es kaum verwundern, dass Non- Profit-Organisationen wie SPEWS (Spam Prevention Early Warning System) zum Selbstschutz greifen. Sie tragen die Adressen erkannter Spam-Versender in schwarzen Listen zusammen, um Internet-Providern die pauschale Blockade der dort aufgeführten Absender zu erleichtern. Websites, die solche Listen pflegen, geben meist keine Kontaktadressen an, um Rechtsanwälten keine Ziele für Unterlassungsklagen zu liefern.

Anti-Spam-Aktivisten sollten sich aber nicht in Sicherheit wiegen. Der Australier Joseph McNichol, der T3 Direct zur Aufnahme in eine Blockliste vorgeschlagen hatte, sieht sich jetzt einer Schadenersatzforderung von 43.750 australischen Dollar (rund 27.000 Euro) gegenüber. Die gebrandmarkte Agentur verlangt per Anwalt die Erstattung ihrer Kosten. Sie macht Gebühren für den Ersatz der angeschwärzten IP-Adressen geltend, will aber auch Geld für den damit verbundenen Arbeitsaufwand und gleich noch für den Kauf eines neuen Servers. Nichols Anwalt nimmts gelassen und verfasst zunächst nicht einmal eine Verteidigungsschrift. Er sieht die Klage als so wackelig an, dass er nicht einmal mit einem Gerichtsverfahren rechnet. Seiner Meinung nach verfolgt das Ganze lediglich den Zweck, den T3-Direct- Kritiker einzuschüchtern. (hps/c't)

heise newsticker



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Danke für das Info.

Wenn die australische Spamfirma rechtlich nur den Hauch einer
Chance hätte, dann würde es in Deutschland trübe aussehen:

Was kaum bekannt ist, große Firmen beziehen Listen von
bekannten Spamversendern und bauen sie in ihre Proxies ein.
Seit dem musste unser Sohn zB. seine GMX-Adresse aufgeben,
weil nicht eine Mail von GMX aus auf meinem Firmen-PC ankam.
 
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