Information Belastungen am Arbeitsplatz und Schicksalsschläge sind Schuld..

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Nur leider ist gut oder gut meinen nicht gleich helfen. Und wenn Amon (gerade du) und Rosicante meinen, sie hätten genügend Erfahrung, dann muss ich auch zurückfragen, was ihr euch hier noch rumtreibt statt zu Schpaik zu fahren und ihm effektiv als Mensch zur Seite zu stehen? Was hält euch noch auf? Das ist genau das, ihr könnt alle nur schön-labern, aber was ist, wenn es wie hier um die Wurst geht? Ich kann und ich werde nicht, ich bin fast selbst dabei draufgegangen an der Seite so eines Menschen, und ein drittes Mal ganz sicher nicht. Und genau deswegen bin ich nicht still euch gegenüber.
 
@ ditto
Das Problem ist doch, dass der Betroffene erst einmal erkennen muss, das er Hilfe braucht!
So lange er nicht zu dieser Erkenntnis gekommen ist, kann ihm nichts und niemand helfen.

Das nächste Problem ist, dass die Depression im Grunde ja nur ein Symptom einer Funktionsstörung im Hirn ist.
UND sie ist ja nicht von Gestern auf Heute aufgetreten!
Es braucht Zeit, nur leider sind manche Betroffene zu ungeduldig.

Es gibt da einen kausalen Zusammenhang zwischen "Fühlen", "Handeln", "Denken".
Nicht bei jedem Betroffenen kommt man mit einer Gesprächstherapie bei,
dann muss man andere Wege finden, z.B. das Gefühl oder
was meist besser klappt, über das "Handeln"!
Wenn Betroffene sich bewegen oder gar verausgaben beim Sport,
geht es ihnen meist besser
und dies ist der Moment, wo man durch suggestiv Fragen
dem Betroffenen wieder auf die "Sprünge" helfen kann.

Aber was fasel ich da, alles steht und fällt mit der Erkenntnis, dass der Betroffene erkennt, dass er Hilfe benötigt.
 
Ich stimme dir ja in vielen, allen? Punkten zu. Ich störe mich lediglich am Umstand, dass es vor 15 Jahren oder mindestens in einem überschaubarem Zeitraum damals hätte passieren müssen. Mehr mag ich nicht mehr dazu sagen, weil alles gesagt wurde. Es ist an ihm, aktiv zu werden, oder an euch.
 
ditto, wünschst du dir Anerkennung dafür, dass du einem dir nahen Menschen mit psychischen Problemen eine lange Zeit zur Seite gestanden hast?
Ich kann mir kaum vorstellen wie es für meine Partnerin gewesen sein muss, während ihres ersten (und zum Glück auch letzten, bisher) Erlebnisses mit mir in der Psychatrie. Als sie mich als vollkommen andere Person zu erlebt hat, als die, die sie kennt und liebt und sich innerlich darauf eingestellte hat vielleicht bald alleinerziehende Mutter zu sein. Denn ich habe alle möglichen verrückten Ideen von mir gegeben, wie ich mein Leben in Zukunft anders, auch ohne sie führen könnte.
Das waren sechs Wochen Unterbringung, ich weiß nicht ob unsere Beziehung ein zweites Mal überstehen würde, ich hoffe es, aber ich hoffe noch mehr, dass es nicht nötig sein wird auch dadurch, dass ich verantwortungsvoll mit meiner Erkrankung umgehe.
Wenn ich mir nun versuche vorzustellen wie jemand über einen langen Zeitraum einen ihm nahen psychisch kranken Menschen begleitet, dann nötigt mir das durchaus Respekt ab und ich kann vielleicht ein bisschen verstehen wo dein Ärger herkommt.

Was mir gegen den Strich geht ist, wenn du hier mehrfach sagst, dass das SNF nicht der richtige Ort für so etwas sei. Schpaik hat geschrieben, dass es ihm hilft nicht mehr zu schweigen, sich auszudrücken und das kann ich gut nachvollziehen. Es erfordert Mut wirklich von sich zu sprechen und daran teilzuhaben gibt mir mehr als irgend ein Klatsch und Tratsch. Klar er, sorry du Schpaik, drehst dich öfters im Kreise, dass macht mich beim Lesen auch manchmal etwas kirre und ich wünsche dir auch, dass du dich entscheidest Hilfe anzunehmen, was du ja auch in Form einer Gesprächstherapie wohl schon tust.
Deshalb versteh ich dann auch nicht solche Aussdagen wie "er ist nicht einsichtig und will sich nicht helfen lassen".
Das Psychatrie und Psychopharmaka immer die Lösung sind glaube ich nicht. Letztendlich hat es mir auch geholfen mich auf ein bestimmtes Medikament einzulassen, gleichzeitig gehe ich auch zur Psychotherapie, allerdings hab ich schon so viel Scheiße in der Psychatrie erlebt und wirklich kranke (Ober-)ärzte, dass ich nicht bedenkenlos sagen würde lass dich einweisen, das ist das Einzige, das hilft.

Übrigens hat Schpaik hier nirgends geschrieben, dass er konkret suizidgefährdet ist auch wenn die Überschrift vielleicht zu Fehlinterpretationen verleitet. Im Gegenteil, er hat geschrieben, dass er Versuche hinter sich hat, welche länger her sind und dass er das generell nie wieder tun möchte. So etwas kann funktionieren, egal wie anstrengend mir das Leben schon vorgekommen ist, ich habe doch einen gewissen Glauben, dass es eben nicht hilft abzuhauen (ähnlich dem was Hidden hier mal geschrieben hat), ganz abgesehen davon dass ich ich jetzt ein Kind habe, dem ich so etwas nie antun möchte.

Warum ich nicht zu ihm fahre um ihm als Mensch zur Seite zu stehen? Ganz klar habe ich meine eigenen Sorgen, meine kleine Familie ein anspruchsvolles Studium, eine schwierige gesundheitliche und finanzielle Situation.
Das Wichtigste aber: Schpaik hat mich nicht darum gebeten! Er, wie andere Kranke auch, ist ein mündiges Wesen und warum sollte ich meine Hilfe ungebeten aufzwängen? Ich finde, dass ist die Regel Nr. 1 beim Hilfe leisten: nur wenn auch darum gebeten wurde!
Selbst bei Suizid, wenn jemand wirklich dazu entschlossen ist, kann man ihn doch nicht davon abhalten, ausser vielleicht wirklich in dem man ihn den Rest seines Lebens in der "Geschützten" wegsperrt, so ähnlich wie du es beschrieben hast.
Aber ich weiß nicht mit was ich weniger gut Leben könnte, damit, dass ich dafür gesorgt habe, dass jemand den Rest seines Lebens weggesperrt wird oder damit, dass ich nicht verhindert habe, dass sich jemand umbringt. Ich glaube, dann hätte ich ihm lieber die Wahl gelassen. Natürlich, wenn jemand in meinem Umfeld suizidgefährdet ist würde ich ihn auch notfalls einweisen lassen, gerade wenn klar ist, dass derjenige irgendwannn auch wieder eine lebenswertes Leben führen könnte und seine Tat bereuen würde, wenn er es dann noch könnte. Na genug hätte würde, darum geht es hier gar nicht. Auch die Polizei bei Schpaik vorbeischicken, weiß nicht wie du darauf kommst, dass hier ist KEIN Hilfeschrei wegen akuter Suizidgefahr.
Da stelle ich auch nicht meine eigene Interpretation über Schpaiks Aussage. Sehr wichtig finde ich als Betroffener weiterhin für voll genommen zu werden (auch wenn man natürlich z. T. Stuss labert).

Übrigens gibt es einige Studien, die besagen, dass psychisch Kranke besser und erolreicher von Laien betreut bzw. von Ihnen zugehört bekommen, als von ausgebildetem Personal.
Dass A und O erstmal, was solche Menschen brauchen ist einfühlendes Zuhören, Mitgefühl. Wenn das hier auch nicht das echte Leben ist, aber ein bisschen davon geben kann, dann ist es gut, dass die Möglichkeit besteht.


Dann noch etwas dazu, was du über Schpaiks Schilderung seiner Lebenssituation, am Arbeitsplatz usw.sagst:
Ich finde vieles in unserer Gesellschaft ist total bekloppt. Unter anderem, das man sich eine Maske oder verschiedene Masken zulegen muss um durchs Leben zu kommen. Ich lebe deshalb in einer Lebensgemeinschaft mit um die 30 Menschen innerhalb der wir uns so zeigen können wie wir sind, jedenfalls mehr, als das sonst so möglich ist.

Bei dir Schpaik, habe ich auch den Eindruck, dass du sehr echt und ehrlich bist, das du dieses "verstellen um durchzukommen" gar nicht gut bis überhaupt nicht kannst. Vielleicht ist es auch dass, was dir deine Mädels sagen wollen, wenn sie sagen du seist naiv.

Musst Du jetzt in eine Form gepresst werden, normal werden, damit die Gesellschaft mit dir klar kommt?
Ich finde nicht.
Ich meine jetzt nicht, dass nur die Gesellschaft krank ist, bestimmt ist bei dir auch einiges an Heillungsbedarf, aber längst nicht bei allem was du so als problematisch schilderst kommt mir der Gedanke dass Du dich ändern solltest.
Ich wünsch dir, dass du auch ein Netzwerk an Menschen findest, die mit dir klar kommen, wo du du sein kannst und bitte bemess deinen Erfolg nicht blos daran ob du einen vorzeigbaren Job hast etc.
Du hast anscheinend eine Haufen Stolpersteine in den Weg gelegt bekommen und dafür schlägst du dich ganz wacker!

:)

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... , dass es vor 15 Jahren oder ... damals hätte passieren müssen. ... . Es ist an ihm, aktiv zu werden, oder an euch.

Wann immer irgendetwas passiert ist, es ist nie zu spät etwas dafür/dagegen zu tun!
Und, es liegt NUR an ihm aktiv zu werden!
Es liegt nicht in der Verantwortung der Boardies etwas zu machen!
Okey, wenn er den Suizid angekündigt hätte, dann schon, aber so? Nein, nein und nochmals nein!

Wenn Du meinst aktiv werden zu müssen, dann tu es.
 
Nun gebe ich doch noch einmal meinen „Senf“ dazu, obwohl ich nicht mehr wollte.
Was ich schon einmal geschrieben hatte, einen längeren Beitrag zu schreiben, ist nicht immer hilfreich.
Die Beiträge von Schpaik hatten ja fast immer großen Umfang, was nicht gerade zur Verständlichkeit beigetragen hatte. Man musste viel hinein interpretieren und auch versuchen zwischen den Zeilen zu lesen. Das war/ist nicht immer einfach, gab aber auch Aufschluss. (Aber man kann sich nicht alles merken, um es irgendwann wieder aufzugreifen)
Klar ist, er benötigt dringend Hilfe, die er aber nicht unbedingt annehmen will, egal von welcher Seite. Alles ist aus seiner Sicht falsch. Konfrontation erwidert er mit Konfrontation, anstatt noch mal drüber nachzudenken, alles kommt spontan aus ihm raus.
Auch scheint er zu meinen, alles besser zu wissen/können und stößt damit auf. (siehe Arbeitsplatz oder Weihnachten einer Gastfamilie=Ausladung)
Als Außenstehender kann man nicht helfen! Da muss Professionalität her!
Aber als „Insider“ kann man behutsam unterstützen.
Ich glaube, da ich 31 Jahre damit umgehen musste, weiß ich wovon ich rede.
Aber da möchte ich nicht näher drauf eingehen.

Nun ist der Beitrag doch länger geworden, als ich wollte und damit könnte ich noch viel mehr sagen.
 
Ich bin nicht nur auf der Flucht... ich trage auch einen klaren Stellungskrieg gegen mich aus. Seit Jahrzehnten. - Ich war nur einfach nicht schlau genug diesen zu erkennen.

Aber du weichst vom Thema ab. ;)
 
Lieber Schpaik, nach all der Anteilnahme hier und der Erkenntnis, dass DU jetzt selbst etwas tun musst,
ist doch alles gesagt / geschrieben. Die Tipps hier sollten dir dazu Mut geben und nun beweise es.

Das geht wohl wie viele hier schon geschrieben haben, nur mit professioneller Hilfe in einer Klinik.

Tue es und berichte uns dann, wie es dir geht - immer gerne in einem neuen Thread. :)
 
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