Aussteigerdasein

Keuchhusten

assimiliert
Ich frage mich manchmal, wie es wäre, ein Aussteigerdasein in der Natur zu führen. Versteht mich nicht falsch, ich bin viel zu vernünftig und spießig, um nicht die vielen Pferdefüße zu sehen. Und sei es die simple Notwendigkeit hin und wieder mal den Zahnarzt zu besuchen. Und die Zwänge des Alltages würden durch die Zwänge der Nahrungsbeschaffung und des Wetters ersetzt. Andererseits lockt der Gedanke, nur sich selbst gegenüber verantwortlich zu sein.

Wie geht es euch? Habt ihr manchmal ähnliche Gedanken?
 
Ja, als Camper mache ich das dauernd ^^

Natürlich ist die Idee reizvoll, aber es ist halt eine romantische idealisierte Idee.
In der Realität hatte ich - nur so als Beispiel - vor zwei Jahren eine Blinddarmentzündung. In der Natur als Aussteiger? Game over.

Aber ich glaube mit der Idee an sich spielen viele. Nur als Tip, versuche dich doch falls nicht schon geschehen tatsächlich mal an Camping
Ohne Handy und schnickschnack. Wir haben mal einen Urlaub in Frankreich tatsächlich aus dem Kofferraum gelebt, wir hatten nicht mal einen Tisch dabei.
Jeden Morgen haben wir uns einen Rastplatz zum Frühstücken gesucht, um dann den nächsten Camping Platz anzufahren. Da bin ich heute noch von begeistert.
 
Du meinst sowas?

Es gab auch schon mal einen Bericht über eine Person, die allein in einem Wald lebt.
In der Mediathek leider nicht mehr gefunden.
 
Du meinst evtl Öff-Öff?
https://de.wikipedia.org/wiki/Jürgen_Wagner_(Aussteiger)

Als Selbstversorger wäre die Lebensart "Bauer" geeignet, anders nicht zu realisieren. Denn wie es endet, kann man an Öff-Öff sehen, der ist gesundheitlich sowas von am Arsch. Und da man von Land, Luft und Liebe nicht leben kann, muss man Produkte tauschen oder verkaufen - und Ärzte wollen auch Geld sehen, dass ist damit nicht machbar, also braucht's eine Versicherung etc bla. Also kann man sich das insgesamt auch eher schenken und doch eher einen alternativen Weg gehen. Aussteigen haben viele probiert und die meisten sind gescheitert.
 
Wäre absolut nichts für mich! Ich weiß mein bequemes und relativ sorgenfreies Leben zu sehr zu schätzen, in einem alternativen (naturnahen) Lebensstil sehe ich für mich persönlich keinerlei Vorteile, sondern fast ausschließlich Nachteile.
Warum sollte ich mir so etwas freiwillig antun?

Mein Motto lautet:
Mit dem nötigen Luxus umgeben kann ich auch auf die größten Strapazen verzichten! :D
 
@BigMäc: Campen mit meiner Frau? :D

Für mich ist das alles reine Phantasie. Sowohl das Aussteigen, als auch das Campen. Dazu ist meine Frau viel so verwöhnt.

Aber manchmal bedaure ich es, nicht bei den Pfadfindern gewesen zu sein.
 
Dieses Aussteigerdasein hat für mich vor Jahren schon einen Reiz gehabt,allerdings eher beruflich.Bin Freelancer bzw.Freiberufler und habe es nach anfänglichen Hürden nie bereut.Aber als Einsiedler irgendwo in der Natur? :cry:
 
Das ist eine seltsame Vorstellung ausgerechnet zu einer Zeit, in der man bald mit Schnee rechnen muss. :D
Im Prinzip ist das - zumindest in Deutschland - nicht möglich, da man "freie Natur" schwerlich findet. Jedes Stück Land gehört jemandem, ist von irgendwem gepachtet. Im Prinzip bräuchtest du Genehmigungen für alles, vom Leben auf einem Baum über das Sammeln von Früchten bis zur Jagd.

Man könnte einen Test machen: Aus einem Zimmer alle Möbel ausräumen, die Heizung ausschalten, die Fenster öffnen, um dauerhaft die frische Luft (und jede Art von Wetter) ungebremst genießen zu können, also auf dem Boden unter dem Fenster schlafen, damit man auch Schnee und Regen abkriegt. Und weder Wasser oder Strom benutzen, weder Küche noch Bad (ein Loch im Garten muss reichen), einen Bach für Wasser suchen - und natürlich gnädige Nachbarn, die ihre Vogelhäuschen regelmäßig auffüllen. Natürlicher wird es im Moment nicht.
Nach ein paar Wochen weiß man dann, dass es nichts natürlicheres als Duschgel gibt.

"Zurück zur Natur" ist eine Schönwettersache. Oder für eine Südseeinsel, die aber nicht vom Anstieg des Meeresspiegels gefährdet sein darf.
 
Wenn mir jemand ein Stückchen Land schenkt, bin ich sofort dabei. Ich sehe das größte Problem darin, dass man ohne eigenes Land immer auf das Wohlwollen anderer angewiesen ist. Alles andere ist einfach eine Frage des Willens. Natürlich ist die ärztliche Versorgung ein wichtiger Part. Aber mal ganz ehrlich: Sind die meisten Wehwechen nicht letztlich auf unseren Lebensstil zurückzuführen?

Also warum nicht tatsächlich zumindest für einen definierten Zeitraum einfach mal alles hinter sich lassen? Und wenn es nur der Jakobsweg ist oder (für mich interessanter) der Appalachian Trail? Ja, es ist ein kompletter Ausstieg, aber man könnte sich damit zumindest mal richtig erden und zum Wesentlichen zurück finden. Ich glaube, dass auch so ein Ausstieg auf Zeit dabei hilft, sich mental weiter zu entwickeln ...
 
Wie geht es euch? Habt ihr manchmal ähnliche Gedanken?

Gehabt, lieber Keuchhusten, gehabt.

Wir/ich hatten immer überlegt, im Rentenalter an den Atlantik zu ziehen.
Haben dort gerne über 30 Jahre Urlaub gemacht.
Hat sich alles zerschlagen.:cry:

Aber unter Aussteiger verstehe ich jegliche Abwesenheit von der Zivilisation.
Nur Wald brauche ich auch nicht, müsste mir ja vorkommen wie ein Yeti. :ROFLMAO:
 
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