Florian Freistetter in seinem Blog "Astrodicticum Simplex": schrieb:
Die Astrologie ist in sich so zersplittert, ... dass die Kritik an einer einzigen Richtung kaum sinnvoll ist. Astrologen können diese Kritik dann immer mit der Variation eines logischen Fehlschlusses vom Typ „No True Scotsman“ beantworten: „Was kritisiert wird, ist nicht die wahre Astrologie“. Jeder Astrologe macht sich im Prinzip seine eigene Astrologie.
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Die Astrologie ist nicht nur in ihrer aktuellen Ausprägung gänzlich heterogen. Schon ihre grundlegenden Annahmen und Aussagen, die allen astrologischen Richtungen gemeinsam sind, sind in sich völlig inkonsistent.
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Viele Astrologen können auf die Frage nach der Auswahl der relevanten Himmelskörper keine Antwort geben. Aber einige, die es doch getan haben, haben meistens und verständlicherweise nicht physikalisch-astronomisch argumentiert, sondern eher emotional: die im Horoskop verwendeten Himmelskörper seien eben genau diejenigen, die für die Menschen auf irgendeine Art und Weise von besonderer Bedeutung wären. Das ist zweifelsohne eine äußerst schwammige Begründung – die noch dazu nicht frei von Widersprüchen ist.
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Wer astrologische Texte objektiv betrachtet, stellt fest, dass sie meist äußerst vage sind und als „Barnum-Texte“* im Prinzip fast beliebige Deutungen zulassen. Das macht es für den Rezipienten äußerst leicht, diese Aussagen mit seiner Selbstwahrnehmung in scheinbare Übereinstimmung zu bringen und so zur Überzeugung zu kommen, das Horoskop würde eine tatsächliche Beschreibung der Persönlichkeit liefern. Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass aus logisch-naturwissenschaftlicher Sicht die Astrologie – egal welcher konkreten Ausprägung – über keine in sich schlüssige Grundlage verfügt, anhand der sich allgemeingültige und überprüfbare Regeln für die astrologische Arbeit ableiten lassen.
Die astrologische Deutung bleibt somit beliebig. Astrologie funktioniert nicht.