Sobald ein neues Modell von irgendwas raus ist. Kann man Privat den Vorläufer nur noch sehr schwer loswerden. Und meist zu einem nicht so dollen Preis. Und das war vor Jahren noch etwas anders.
Doch, das war schon immer so.
Wenn ein neues Auto-Modell erscheint sinkt der jeweilige Vorläufer auf dem Gebrauchtwagenmarkt sofort erheblich im Preis. Meistens sogar schon vorher, weil die Automobilhersteller und -händler die Lagerbestände des Vorgängers noch schnell verramschen.
Neu sind bei vielen Produkten nur die immer kürzer werdenden Zyklen zwischen den Modellen.
Während in der Automobilindustrie ein neues Modell so ca. alle 4-5 Jahre erscheint haben Handys (und andere Artikel der Unterhaltungselektronik) heute einen Produktzyklus von maximal 6-12 Monaten bevor der Nachfolger dem willigen Konsumenten das Geld aus der Tasche ziehen soll.
Das geht aber natürlich nur, weil viele Konsumenten das auch mitmachen. Ich gehe jede Wette ein, dass die Unterschiede zwischen z.B. dem S7 und dem S8
objektiv betrachtet marginal sind und für einen Modellwechsel eigentlich keinen
vernünftigen Grund liefern. Ich finde die häufigen Diskussionen über die angeblichen Designunterschiede bei Handys ohnehin lächerlich, auf 5 Meter Distanz könnten die meisten Menschen die diversen Modelle kaum voneinander unterscheiden (wenn die Herstellerlogos nicht sichtbar sind schon gar nicht
).
Und mich frage. Wie kommt man bei einem S7 auf gebraucht 400 Euro, wenn es neu ab 450 Euro zu bekommen ist. Und die S6 bei 300 Euro
Ich sehe bei eBay immer wieder gebrauchte Artikel für Preise weggehen, die über den derzeitigen Neupreisen liegen.
Muss man nicht verstehen, ist aber so.
Ich möchte damit nur sagen das es heute sehr schwer geworden ist. Noch einigermaßen Geld für etwas zu bekommen. Es gibt sicher auch immer wieder ausnahmen. Aber wie man hier ja bei den paar Einträgen sehen kann, tendiert es mehr zu sparen als zum ausgeben
Der Wertverfall ist halt auch bei den Neugeräten erheblich.
Wenn man unbedingt zu den ersten gehören will, die etwas Neues haben, zahlt man eben auch Spitzenpreise dafür.
Die BWLer in den Firmen wissen ganz genau, dass es eine Käuferschicht gibt, die einen überproportional hohen Preis dafür bezahlen, die Ersten zu sein.
Wenn dieses Marktsegment abgeschöpft ist, senkt man den Preis soweit, um denen das Geld aus der Tasche zu ziehen, die zwar das Neueste haben wollen, aber nicht zu den Allerersten zählen müssen.
Und hat man die bedient, geht es eben weiter.
Bis man preislich im Massenmarkt-Segment angelangt ist.
Und natürlich wirkt sich das auf die Gebrauchtpreise aus. Wer ein neues Handymodell für über 1.000 Euro kauft (dessen Selbstkostenpreis für den Hersteller sicherlich bei unter 100 Euro liegt
) kann das kurz darauf natürlich nicht mehr adäquat gebraucht verkaufen, wenn der Neupreis durch die Marketingstrategen zwischenzeitlich auf 500 Euro gesenkt wurde.
Dann muss man sein gebrauchtes Teil eben entsprechend billiger anbieten. Der Wertverlust geht natürlich immer vom
aktuellen Neupreis aus und nicht von dem, was man selbst vor 2 Jahren gezahlt hat.
Man könnte natürlich auch sein eigenes Konsumverhalten ändern und darauf verzichten, sich das jeweils neueste Modell für über 1.000 Euro zu kaufen, sondern bis kurz vor den nächsten Modellwechsel warten und es sich dann holen, wenn alle ihre Lager noch schnell räumen.