Wir kaufen Billigprodukte. Unter welchen Bedingungen diese hergestellt werden, fragt so gut wie keiner nach. Hin und wieder kommt mal ein Bericht unter welchen menschenunwürdigen Bedingungen diese hergestellt werden. Hören wir deswegen auf diese zu kaufen? - Nö! Tun wir nicht. Wir kaufen die weiter.
Die Berichte hab ich auch gesehen, in denen gezeigt wird, wie die Fabriken in Pakistan und Bangladesch von innen aussehen, bei denen unsere Discounter T-Shirts für 30Cent kaufen, um sie uns dann für 6,95€ im Laden anzubieten. Das Problem ist nur, dass in der gleichen Fabrik auch die T-Shirts produziert werden, die uns dann für 49,95€ als Markenware verkauft werden. Wir als Endverbraucher haben nicht gerade die besten Möglichkeit zur Einflussnahme.
Die Näher und Näherinnen in Bangladesch wären wahrscheinlich auch verdammt froh, wenn sie die Lebensumstände hätten, die die Arbeiter in China haben. Alles ist relativ.
Ändern könnte das die Politik.
Nein, kann sie nicht. Die Politik könnte viel, aber nicht alles.
Sie könnte den Import aus Bangladesch verbieten. Dann gäbe es einfach mehr Fabriken in Pakistan oder neue Fabriken irgendwo in Afrika. Und die Menschen in Bangladesch hätten nicht mehr wenig, sondern gar nichts mehr zu essen.
Was soll die Politik bewirken? Sollen die deutschen Einkäufer mehr für die Ware bezahlen? 50 Cent statt 30 Cent? (Die Formulierung eines solchen Gesetzes würde ich gerne sehen.) Der Fabrikbesitzer in Bangladesch würde sich über den Mehrgewinn bestimmt freuen. Und die Discounter auch, die könnten direkt die T-Shirts zwei Euro teurer verkaufen.
Oder Mindestlohn in den Herstellerländern? Wie soll man das kontrollieren? Die bekommen das doch nicht einmal beim Mindestlohn im eigenen Land hin! Deutschland hätte auch nicht genug Einfluss, da müsste schon die EU ran - selbige EU, die von der Bevölkerung der meisten Mitgliedsländer zur Zeit so fleißig torpediert wird.