Jahreszeitliche Gedanken

gisqua

ist wieder öfter hier
Die Ostertage sind endlich vorbei
und jetzt kann er kommen: der schöne Mai -
und wenn Ihr glaubt, ich vergess' den April
dann sag' ich's mal laut: ich mach's wie ich will.

Ich träum einfach mal einen Monat lang
und spür weder Stürme noch Regenklang.
Ich freu mich auf Sonne und warme Luft,
auf blühende Pflanzen mit ihrem Duft.

Doch wenn ich es ehrlich mal betrachte,
lieb' ich sogar Regen - sanft und sachte,
auch Wind und Schatten sind für mich wichtig -
dann ist der April wohl doch ganz richtig.

Dann lege mal los, Du wilder APRIL
zeig was Du kannst - mit leisem Gebrüll,
vertreibe den kühleren Märzgeruch
lass alles ausseh'n wie im Märchenbuch.


wenn Ihr ähnliche Gedanken habe,
dann schreibt sie einfach hier dazu.
:)
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun ist auch Pfingsten schon vorbei
genau wie's Oster-Allerlei.
Jetzt könnt' es endlich Sommer werden,
hier auf uns'rer schönen Erden -
doch was spielt sich da draußen ab:
Gewitterregen - nicht zu knapp,
und auch die tiefen Temp'raturen
sind nix für Mensch und Kreaturen.

Doch wenn ich kritisch es betrachte,
sah’ ich es nur aus meiner Sicht -
denn unser Wettergott der lachte:
“Du kennst ja meine Gründe nicht!”

Drum nehm’ ich’s hin - das Wechselspiel,
und freu mich auf mal warm mal kühl.
Die Erde braucht’s - wie Tier und Pflanzen -
recht wechselhaft im großen Ganzen,
Manchmal gibt’s auch echt Schikane -
durch Feuer, Wasser und Orkane,
durch lange schwere Trockenheit
da hilft nur eins: Gelassenheit.

Vorhersehbar ist nichts im Leben;
nur ahnen kann man’s ab und zu.
Es ist ein Nehmen und ein Geben -
ein Zustand zwischen Hast und Ruh.
 
JULI

Die zweite Jahreshälfte hat begonnen,
die Luft ist weich und warm,
sie ist erfüllt mit Pflanzenduft und Leben
mit atemloser Spannung und mit Charme.

Die Erde wird zu einem Schlaraffenland,
alles blüht und gedeiht.
Das Wachstum will scheinbar kein Ende nehmen,
die Speicher und Silos steh'n schon bereit.

Es ist die richtige Zeit für roten Mohn,
und reifes gelbes Korn,
für blaue Blumen und für grüne Wiesen,
für alle Pflanzen mit und ohne Dorn;

für Krabbelkäfer und zwitschernde Vögel,
für den Fuchs auf der Pirsch,
für tanzende Mücken, quakende Frösche,
für Hase und Igel und Reh und Hirsch.

Der Zick-Zack-Flug der lautlosen Libelle
er spiegelt sich im Teich,.
Es kreucht und fleucht, es klettert, springt und schwimmt -
ein Überfluss in Tier- und Pflanzenreich

Ich weiß, wo man wunderbar abschalten kann,
dort fühlt man sich entspannt:
“Ein Waldspaziergang” ist die Antwort darauf,
das ist sicher längst schon allen bekannt.

Die gefilterte Waldluft wirkt erfrischend,
fast wie ein Stimulanz.
Durch die Blätter flimmern die Sonnenstrahlen
sie verbreiten Hoffnung, Frieden und Glanz.

Der Sommer ist eine schöne Jahreszeit.
Es ist warm, gemütlich und hell;
Ruhe und Zuversicht machen sich breit,
nur leider vergeht alles viel zu schnell.

Man könnt' fast glauben, dass wir chancenlos sind,
all die Fülle zu genießen.
da hilft intensives, bewusstes Speichern,
Ohr und Auge öffnen: nicht verschließen.
 
September (II)

Ich geh vorbei an dem Wandkalender,
da steht noch August - und nicht September.
Ich freu mich über das schöne Foto.
mir fehlt's noch nicht: das herbstliche Motto.
Ich werd’s eine Weile noch so lassen
oder doch in einen Rahmen passen?

Da sind sie: die ersten Vogelschwärme,
sie nutzen die letzte Augustwärme,
sie sammeln sich am stahlblauen Himmel -
ein faszinierend schönes Gewimmel;
Wie Wolken verdunkeln sie die Sonne,
die Augen verfolgen sie mit Wonne.

Nach rechts, nach links, dann im großen Bogen,
als würden sie allesamt gezogen.
Wellen, Kreise, Auseinanderdriften
als gäb’ es geheime Flugvorschriften.
Sie zwitschern, krächzen, piepen und flattern,
um einen guten Platz zu ergattern.

Und wieder steh ich vor dem Kalender;
im Hintergrund spielt mein Lieblingssender.
Das bunte Bild passt zu den Gedanken,
die sich weiter um die Schwärme ranken,
auch die leise Musik stimmt überein -
ach, lass es noch ein bisschen Sommer sein.
 
Viel Spaß beim Lesen:

Herbst

Da ist es wieder:
dieses angenehme Geräusch,
dieses wunderbare Geraschel,
dieses Knacken und Knistern.

Es lässt längst Vergangenes wieder aufwachen.
Gefühle einer glücklichen Kindheit sind plötzlich wieder da.
Ich schaue mich vorsichtig um -
sieht mich auch keiner?

Erst ein Schritt, dann ein zweiter - schon etwas forscher -
und schon schlurfe ich mit Behagen und mit langen Schritten
durch das aufwirbelnde Laub.

Das Gefühl ist das gleiche wie damals als Kind,
ich fühle mich unbekümmert, leicht und frei,
alles andere wird gleich einerlei.

Dann geht mir die Puste aus,
als Aktivität bleibt nur noch ein Schmunzeln,
die Folge ist: es verschwinden die Runzeln.

Ein Eichhörnchen läuft an mir vorbei -
- bleibt stehen und sieht mich an.
Könnt sein, dass es sich wundert über die hüpfende Alte,
schließlich ist es sein Bereich,
doch dann dreht es sich um und verschwindet,
indem es sich rund um den Baumstamm windet.

Ich mache mich auf den Heimweg . . .
. . . und da ist es wieder
dieses unangenehme Geräusch,
dieses ohrenbetäubende Gekreische,
dieses Rattern und Zischen.

Es vertreibt alle guten Gedanken;
Gefühle von Hilflosigkeit sind plötzlich wieder da.
Ich schaue um die Ecke und dann sehe ich ihn.
Erst ein Schritt, dann ein zweiter - schon etwas fester -
und so schnell ich kann, gehe ich an dem Krachmacher vorbei.

Es ist einer dieser Laubbläser, der mich so stört;
die das Fegen übernehmen - mit lauten Motoren,
das geht aufs Gemüt und auf die Ohren.

Dabei macht der Mann doch nur seine Arbeit.
Er bläst das Laub an den Rand des Gehwegs . . .
. . . dort wartet es auf den nächsten Wind,
dann segelt es wieder auf den Weg zurück
und der Laubbläser kommt erneut zum Einsatz.

Ich schiebe diese Gedanken jetzt beiseite
und freue mich lieber auf morgen.
Das Eichhorn wird mich wieder erleben,
wie ich laubwirbeld die Würmer aufscheuche.

Das Laub ist wunderbar trocken und luftig,
es duftet nach Herbst und nach Abschied -
Abschied vom Sommer, aber auch nach Erwartung -
Erwartung eines neuen Anfangs.
 
Die letzten Gedanken - für dieses Jahr

Jahresende

Dünner und dünner ist er geworden, mein schöner Jahreskalender;
Monat um Monat hat er mich mit einem Bild erfreut;
helle und dunkle Motive waren darunter,
zauberhaft waren sie alle, jedes auf seine eigene Art.

Ich hol sie wieder hervor, die abgerissenen Seiten,
und lasse sie noch einmal auf mich wirken.
Die ersten beiden sind noch vom Winter geprägt;
weiß und sonnig sehen sie aus - doch die Kälte kann man trotzdem noch spüren.

März und April zeigen schon das Erwachen der Natur,
viel zartes Grün ist zu sehen, aber auch dunkle Regenwolken.
Den farbigen Naturlandschaften von Mai und Juni
folgen Juli und August mit Wasserkaskaden an Seen und Meer.

Die nächsten drei Monate lassen den Herbst schon ahnen.
Und doch sind sie voller Leben, voller Leuchten und Energie.
Die Ernte ist bereits eingefahren, die Reste sind noch gut zu sehen,
ich glaub, es ist die richtige Zeit zum spazierengehen.

Nun hängt es da, das letzte Kalenderblatt.
Die verschneite Landschaft strahlt Ruhe und Frieden aus,
fast könnte man das Leid in der Welt vergessen.
Ein wenig Abschiedsstimmung macht sich breit.

Doch dann fällt mein Blick auf den neuen Kalender;
ich kenn ihn noch nicht, denn es ist ein Geschenk;
Jetzt kann ich gut Abschied nehmen vom Dezember
und freue mich schon auf das nächste Jahr.
 
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