Diskussion Wer die AfD gewählt hat, wählte das politische Desaster in Deutschland

Das Video war wohl recht schnell zusammengeschustert. Da hätte man mehr rausholen können.

Im Prinzip ist die aktuelle AfD auch nur noch in einer Hinsicht interessant und das ist ihre Zukunft im Osten.
Gesamtdeutsch dürften sie sich bei irgendwas zwischen 10 und 15 Prozent einpendeln. Unschön, aber verschmerzbar.
Im Osten kann sie hingegen zu einem Machtfaktor werden. Mit entsprechenden Verführungspotential für die Altparteien hinsichtlich der Koalitionsbildung.
Letztendlich wird sie damit in erster Linie die Rolle der Linken als ostdeutsche Protestparteien übernehmen.

Gefährlich wird sie erst, sobald sie anfängt zu lernen. Und was es so zu lernen gibt, eröffnet der Blick nach Norden. Denn dann kann sie sich daran machen, das Wählerpotential der Linken und der Rest-SPD anzuzapfen. Kombiniert mit ein paar CDU-Stimmen und wir haben unsere dritte 25 Prozent-Partei. Und die Altparteien wären quasi wehrlos. SPD/CDU unglaubwürdig und die Linke orientieruns- und auch weitestgehend wirkungslos. Und allen Dreien ist gemein, dass sie dann reagieren werden, wie unsere Parteien derzeit nun mal reagieren. Keine Analyse, wieso die Menschen AfD wählen und keine Konzepte, außer Propaganda, wie man die Menschen wieder zurückholt.

Also liebe Leute. Seien wir dankbar, dass AfD zwar national, aber nicht sozial ist. Da wirkt das Lucke-Erbe noch als Sperrriegel.
 
AfD und Flüchtlingspolitik kann ich ja inzwischen irgendwo nachvollziehen. Aber warum dieser Verein den Klimawandel (durch Menschenhand) leugnet, ist mir bisher völlig unklar. Wäre es die CDU/CSU oder SPD... auch dort könnte ich es nachvollziehen, aber warum bloß stellt sich die AfD gegen eine solch gigantische, unleugbare Tatsache?
 
Meine Vermutung: Die AfD ist eine Sehnsuchtspartei. Und weniger die Sehnsucht nach den Reich, sondern nach der Wirtschaftswunderzeit der Bonner Republik und zumindest den geordneten Verhältnissen der DDR.

In der Wirtschaftswunderzeit wurden die Möglichkeiten immer größer. Die Größe deines Autos wurde einzig und allein von deinem Geldbeutel beschränkt. Nichts mit: "Wir müssen verzichten!", sondern: "Da es uns allen immer besser geht, wird dein nächstes Auto größer sein, als dein jetziges." Dazu kam ethnische Homogenität und klare Rollenverteilung. Letztendlich war es übersichtlicher und optimistischer.

Und die AfD verspricht, dass es wieder so werden kann. Würde sie den Klimawandel anerkennen, würde sie damit anerkennen, dass eben nicht mehr alles wieder so werden kann wie früher.

Dazu kommt das wirtschaftsliberale Lucke-Erbe. Die FDP findet Klimaschutz ja schließlich auch scheiße.
 
Danke

Deinen letzten Satz verstehe ich jedoch nicht. - Ich habe mich jedoch auch noch nie wirklich mit Lucke auseinandergesetzt.

Meine Vermutung: Die AfD ist eine Sehnsuchtspartei. Und weniger die Sehnsucht nach den Reich, sondern nach der Wirtschaftswunderzeit der Bonner Republik und zumindest den geordneten Verhältnissen der DDR.
Die Wirtschaftswunderzeit entstand durch ganz viele Einwanderer. Gesucht waren Menschen die Arbeiten wollten. Diese kamen. Ohne diese Menschen hätten wir diese Zeit niemals gehabt.

Inzwischen haben wir eine Zeit, in der Deutschland für qualifizierte Arbeitnehmer sehr viel von seiner damaligen Attraktivität verloren hat. Wieso hat die AfD also etwas gegen Menschen die Freiwillig nach Deutschland kommen, die hier arbeiten, sich qualifizieren und noch mehr Arbeiten und Steuern zahlen wollen?

In der Wirtschaftswunderzeit wurden die Möglichkeiten immer größer. Die Größe deines Autos wurde einzig und allein von deinem Geldbeutel beschränkt. Nichts mit: "Wir müssen verzichten!", sondern: "Da es uns allen immer besser geht, wird dein nächstes Auto größer sein, als dein jetziges." Dazu kam ethnische Homogenität und klare Rollenverteilung. Letztendlich war es übersichtlicher und optimistischer.
Okay, das sind zwei drei Punkte die ich persönlich nie gesehen habe. Zudem bin ich wohl mit einer der wenigen, die durch den BWL-Unterricht begriffen haben, das Banken Schweine sind. Einen Kredit für was auch immer aufzunehmen ist mir nie in den Sinn gekommen.
"Ethnische Homogenität" (ja, ich musste nachschlagen) war mir nie wichtig. Lieber ja, aber woher meine Abneigung kommt weiß ich.

Zudem konnte ich innerhalb meiner Lebenszeit noch nie beobachten, das es uns mal irgendwann besser ging.

Die meisten AfD-Wähler sind grob in meinem Alter. Also so ca. Minus/Plus 10 Jahre. - Da frage ich mich, wo diese Menschen die Illusion her haben, das es mal wieder so etwas wie eine Wirtschaftswunderzeit geben sollte. Die Bedingungen dafür sind gar nicht gegeben.

Supernature hat es, wie ich finde, sehr schön zusammengefasst.
Ich weiß schlicht nicht mehr, ob und was ich den Leuten sagen soll, die AfD wählen. In letzter Zeit versuche ich mal wieder was Neues: Ich sag den Leuten, dass die AfD so ziemlich die letzte Partei ist, die dafür sorgen würden, dass weniger Ausländer ins Land kommen. Die daraus resultierende Angst und die Konflikte sind schließlich ihr Lebenselixier. Aber das funktioniert natürlich auch nicht.
Am Ende des Tages ist die AfD nämlich nichts anderes als eine Partei, die den Reichtum reicher Leute beschützen soll, zu diesem Zweck wurde sie erfunden und von reichen Leuten so groß gemacht. Man überlege mal, all die Arbeitslosen, Flüchtlinge und Hartz 4 Empfänger würden rausfinden, dass sie alle gemeinsam im Boot der armen Säue sitzen, und sie kämen auf die Idee, gemeinsam für eine gerechtere Verteilung zu kämpfen.
Der alleinige Zweck der AfD ist es, genau das zu verhindern. Darum wird aufgewiegelt und gespalten, damit sich möglichst niemand mehr mit irgendjemandem solidarisieren kann. Und aus dem selben Grund wird jeder gedankliche Vorstoß in Sachen soziale Gerechtigkeit sofort als linke Spinnerei abgetan. Und es sind ausgerechnet die Leute, die am dringendsten auf mehr soziale Gerechtigkeit angewiesen sind, die ihnen diesen Quatsch nachplappern.

Und auch wenn man hier im Thread weiter zurück blättert und die Beiträge von z.B. roots ansieht: Das Programm der AfD unterstützt die Menschen, die bereits etwas haben und davon leben können und machen Politik GEGEN die Menschen, die eigentlich nichts haben.


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Wobei, was wundere ich mich....

In einer der diversen Links von weiter oben wird mehr als einmal erwähnt, das in den letzten rund 40 Jahren die Parteien CDU/CSU, SPD, FDP, Die Grünen; gegen die Interessen von 70% der Bevölkerung gehandelt haben, jedoch ständig wiedergewählt werden. "Wie blöd muss ein Volk sein?"

Bei der AfD sammeln sich einfach nur eben die Vollhonks.
 
Ach wie schön, die AfD befindet sich gerade im Selbstzerfleischungsmodus und das vor den Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg.

Den Brandherd legte mal wie üblich Björn Höcke, der mit seinem Personenkultgelaber so manchen AfD-ler schon längst auf die Palme gebracht hat.
Nun darf man sich über Höcke nicht wundern, dem ist das alles egal, Hauptsache er ist der größte.

Und so hat er auch gleich an der richtigen Stelle einen Keil hineingetrieben, um sich mit seinen ultrabraunen Ansichten noch mehr Gehör zu verschaffen. Madame Weidel muss ja auch mal wieder Dampf machen.
Vermutlich kriechen die beiden sich gerade gegenseitig in den Anus, nur zu! :)

Ich kann nur hoffen, dass es möglichst viel Stress in dieser Partei gibt und dass sie sich am Ende richtig streiten und zerteilen, incl. einer vollständigen Entsorgung. :)
 
Nun ja, überzeugte AfD-Wähler werden sich davon nicht abschrecken lassen und die Protestwähler auch nicht, weil es ihnen schlichtweg egal ist. Motto: Hauptsache Protest gegen die Politik der Altparteien.
 
Aber die SPD wählen so oft es geht, ist kein Heilmittel. ;)

Was für ein Vergleich! Ich wähle aus Protest eine Partei, von der jeder halbwegs gebildete Mensch weiß, dass die völlig unfähig ist zu regieren, um so meiner Unzufriedenheit Luft zu machen?

Diese Partei ist nicht ansatzweise dazu fähig, um in Deutschland etwas zu verbessern. Die wollen nur stören.

Aktuell ein Beispiel aus dem NRW Landtag:
https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/falsche-bergleute-landtag-100.html

Die wollen nur kaputt machen und denen ist jedes Mittel recht, um die sogenannte Unzufriedenheit noch größer zu machen.
Es gibt auch Menschen, die ihr eigenes Leben nicht in den Griff bekommen und dann ist die Politik halt Schuld und die MÜSSEN UNBEDINGT AFD WÄHLEN. :wand :stupid

Den allermeisten Menschen in Deutschland geht es gut, aber wir müssen hin und wieder mal unseren Untergang forcieren.

Ich kann nur hoffen, dass sich die AfD jetzt selbst zerstört zusammen mit diesem Nazi Höcke. :kotz
 
ot:
Der Vergleich stammt nicht von mir. Dieser wird in dem Video, welches du vorgestellt hast, explizit erwähnt. ;)
 
Was für ein Vergleich! Ich wähle aus Protest eine Partei, von der jeder halbwegs gebildete Mensch weiß, dass die völlig unfähig ist zu regieren, um so meiner Unzufriedenheit Luft zu machen?

Diese Partei ist nicht ansatzweise dazu fähig, um in Deutschland etwas zu verbessern. Die wollen nur stören.

Die AfD Sachsen hat zur Landtagswahl statt einem Wahlprogramm gleich mal ein "Regierungsprogramm" aufgestellt, das hier und hier unter die Lupe genommen wurde. Ergebnis: Einige Punkt sind schlicht verfassungswidrig und viele Punkte gar nicht umsetzbar, da der Regelungsbereich auf Bundes- oder EU-Ebene liegt. Wie zu erwarten also blanker Rechtspopulismus.
 
Es gibt dabei sicherlich Punkte, die auch eigentliche Nicht-AfD-Wähler/innen durchaus verlockend finden könnten, z.B. das "Babybegrüßungsgeld". Weshalb fällt eigentlich der CDU und SPD in Sachsen so etwas nicht ein, zumal es Ähnliches in Bayern schon gab.
 
Babybegrüßungsgeld ist sicher nett, aber in dem Kontext irgendwelcher fabulierter Flüchtlingsbegrüßungsgelder, als Forderung eher wieder abstoßend.
Außerdem hilft so ein einmaliges Geldgeschenk sicher nicht nachhaltig und könnte auch als Populismus bewertet werden.

Wichtiger fände ich es dauerhafte Anreize für's Elternwerden zu setzen, die es Eltern z.B. ermöglichen mehr Zeit der Familie zu widmen ohne zu verarmen oder Alleinerziehende nachhaltig zu unterstützen, die eigentlich immer sehr hoher Belastung ausgesetzt sind und verarmen oder ihre Kinder fast komplett abgeben müssen um arbeiten zu gehen.

Bei diesen Themen bin ich ja fast ein bisschen bei konservativen Parteien, da ich finde, dass Babies und Kleinkinder ihre Eltern und nun mal zu Beginn auch einfach die Mutter brauchen und daher CDU-Ideen die Mütter (ja , sorry vor allem die) die zu Hause bleiben unterstützen gar nicht so schlecht finde und nicht der Meinung bin das Eltern auf Teufel komm raus nach der Geburt ihres Kindes wieder arbeiten gehen sollten.
Gesamtgesellschaftlich bin ich mir aber auch nicht sicher ob so etwas der richtige Weg wäre, da es sicher auch viele Fälle gibt wo es ganz gut ist wenn die Kinder früh in den Kindergarten kommen und es zu Hause nicht so toll läuft. Was da überwiegt kann ich nicht sagen, nur das ich in dem Bereich eher noch bei den Konservativen bin.
 
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Außerdem hilft so ein einmaliges Geldgeschenk sicher nicht nachhaltig und könnte auch als Populismus bewertet werden. ...
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Populismus hin oder her, es wird Wähler/-innen verlocken. Es war das Jahr 1979. Ich war ca. 4 Jahre in bundesdeutschen Gefilden und das Geld auf dem Konto war noch nicht besonders üppig vorhanden. Ein Kind war unterwegs und ich wollte heiraten. Da kam es mehr als gelegen, daß es in Bayern einen 5000 DM Ehe- und 5000 DM-Familiengründungskredit gab. 1,5% Zinsen mußten darauf gezahlt werden und der Staat war Bürge. Mit jedem geborenen Kind verringerte sich die Schuld um 1500 DM. Selbst wenn man das Geld auf dem Sparkonto angelegt hätte, hätte man 4,5% Zinsen darauf erhalten und so Gewinn gemacht. Ich kann mir gut vorstellen, daß junge Familien ein "Babybegrüßungsgeld" als sehr hilfreich empfinden würden, besser als nichts.
 
Ich würde es sehr begrüßen, wenn junge Familien einfach mal arbeiten würden. Mag seltsam klingen, kann aber auch zu einem regelmäßigen Einkommen führen.
So geht Populismus!

Ich kann den Schwachsinn von Protestwählen echt nimmer ab. Es ist so einfach, aus Protest zu wählen. MLPD, Die Grauen Panther, Die Partei, Tierschutz, usw usf.
AFD Wähler wählen nicht aus Protest. Die wählen bewusst weil sie glauben, diese kernig doitschen hauen den Ausländern mal verdient aufs Maul.
Gestern erst wieder so eine Gestalt in Dresden bewusst wahr genommen. So ein unförmiger, fetter ungehobelter Hartz 4 Bezieher mit monströser Bierwampe und wichtig mit dem Finger fuchtelnd musste unbedingt der Kanzlerin seinen Unmut kundtun. Für mich ein Grund, auch AfD zu wählen, denn ich gehe davon aus das solche Wichte als erstes von der reinen doitschen Alternative getilgt werden.
 
Der letzte Satz trifft es, das denke ich auch immer wieder. Die meisten AfD-Wähler gehören zu den Gruppierungen, die unter einer AfD-Regierung am wenigsten zu lachen hätten, das ist echte Realsatiren. Nur lachen kann ich darüber nicht.
 
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