Grainger schrieb:
Asylsuchende/Flüchtlinge sind keine Einwanderer! Das sind schon rein völkerrechtlich zwei vollkommen unterschiedliche Begrifflichkeiten.
Danke für die Aufklärung!
Es mag an meinem einfachen Weltbild liegen: Für mich sind das alles Menschen.
Desperado schrieb:
Was menschlichen Gehirnen von der Wiege an massiv religiös und kulturell eingebrand wurde, kann, egal ob ein Mensch das will oder nicht, nie mehr gelöscht werden, maximal zeitweise verdrängt. Das heißt: Sie werden niemals Frauen wirklich als gleichberechtigt ansehen und entsprechend behandeln, sie werden niemals andere Religionen und die westliche Kultur als gleichwertig ansehen oder gar Atheisten akzeptieren, Kritik an ihrer Religion oder gar Satire betreffs ihres Gottes oder Stifters werden sie niemals "unkommentiert" tolerieren, so oft sich Wissenschaft und Koran widersprechen, werden sie sich niemals auf die Seite der Wissenschaft stellen, ... . Der Islam ist nicht eine x-beliebige Religion, er diktiert den Gläubigen jeden Gedanken, jedes Wort und jede Tat, selbst im Familienalltag, genau wie das Christentum - im Mittelalter.
Schön gesagt! Höre ich von vielen in meist nicht so ausformulierter Art.
Ich halte dies jedoch für ein arg schwaches Vorurteil. Menschen können sich ändern! Es ist eigentlich noch gar nicht solange her, da hatten Frauen hier in Deutschland kein Wahlrecht. Da gab es dann auch so etwas wie
Jungfernsteuer oder
Kranzgeld. Oder nehmen wir
Nancy Friday. Diese Frau hat in den '70er Jahren in Amerika aufgezeigt, das auch Frauen sexuelle Fantasien haben. Das wurde denen bis dato häufig schlicht aberkannt.
Ich bin ganz klar nicht besonders fit, was den Islam angeht. Zwar hab ich mich damit ne Zeitlang beschäftigt, aber wohl auch eher nur an der Oberfläche gekratzt. Ich weiß jedoch von der Kirche in Europa, dass diese es ganz lange Zeit mit ziemlichen Erfolg Einfluss auf Wissen und Information genommen hat. Dazu gehörte auch klar Unterdrückung und Tyrannei. Auch oder eben insbesondere von Menschen, die selbstständig denken und handeln. Das dürfte in den islamischen Kirchen nicht anders sein.
Es bedeutet nämlich klar ein Machtverlust, wenn kluge Menschen Fragen stellen oder eben von sich aus handeln. Diese hat es jedoch immer wieder gegeben.
Eine ÄNDERUNG ist sogar ständig gegeben. Nicht nur, weil sich immer wieder die Gegebenheiten ändern sondern eben auch, weil die "junge Generation" sich eigentlich immer von der "Alten" abheben möchte.
Deine Argumentation läuft so in etwa darauf hinaus, was der Koran in einigen Teilen aussagt. Jetzt stell dir jedoch mal ein Volk vor, das sich an diese Regeln hält und trotzdem damit an die Wand fährt. Alles richtig gemacht, aber dennoch fast totgebomt.
Die Kirche würde jetzt sagen: "Ihr wart nicht stark genug im Glauben!" - Oder was ich auch sehr schön fand: "Gott sehnt sich nach eurer baldigen Ankunft im Himmel!" (Hab ich in einem deutschen Kirchengottesdienst gehört, vor knapp 20 Jahren)
Wir müssen ganz klar trennen zwischen Kirche und Religion. Ich kaufe zwar durchaus den untersten Regionen der 'Geistlichen' ab, das sie ein Bestandteil der Religionen fürs Volk sind und sich diesbezüglich sozial wirklich bemühen. Alles was jedoch schon eine Stufe darüber ist (und diese haben grundsätzlich so ne Art Befehlsgewalt über diese untersten Posten) wird für mich suspekt. Völlig egal welche Glaubensrichtung oder Religion. Ich meine sie ALLE!
Ganz klar werden sich viele Menschen die hier neu sind an eine Religion halten, die sie kennen. Schon deswegen, um ein wenig gewohnte Sozialstruktur in ihr Leben zu bekommen. Wenn diese Glaubensrichtung jedoch keine Antworten hat, sondern nur Vorwürfe, dann wird sich sozusagen die Spreu vom Weizen trennen. Die Dummen werden dabei bleiben, die Fitten eben nicht.
- Das war hier auch nicht anders. Die Kirche kannte nur Forderungen und hatte keine Antworten. Sozusagen das Ende der erzwungenen Glaubensstruktur.
Desperado schrieb:
Eine weitere Frage ist, werden sie eine jahrelange Ausbildung wirklich anstreben und durchhalten? Ich hatte gelesen, daß von den meisten jungen Asylanten, die schon vor 2014 in Deutschland waren, der größte Teil die begonnene Lehre wieder abgebrochen hat, weil sie als Hilfsarbeiter mehr Geld verdienen wollten. Wobei eine Arbeit in einer Putzfirma natürlich nicht in Frage kam, weil das Frauenarbeit ist.
Wie kommen diese Menschen in unserer Leistungsgesellschaft zurecht? Wie viele werden viele Jahre auf Sozialhilfe angewiesen sein oder gar für immer? Wie werden die Gescheiterten und vom "Paradies Deutschland" Enttäuschten reagieren? Wem werden sie die Schuld geben, sich selbst oder der deutschen Gesellschaft?
Fragen über Fragen. Die Antwort darauf kennen scheinbar Frau Merkel und die Fans ihrer Politik.
Oh, ich kann dich trösten. Auch viele der Ghetto-Kids hier in Hamburg nehmen nach ihrer (meist abgebrochenen) Schullaufbahn viel lieber einen direkten Job an, als eine Ausbildung beginnen zu wollen. Das wird in anderen Städten wohl auch nicht anders sein.
Dies halte ich jedoch (meine Meinung!) für ein allgemeines Problem der Konsumgesellschaft. Eine ordentliche Ausbildung kostet Zeit und bringt wenig Geld für den Jugendlichen. Das Wesen der Jugend ist Angeben und Vorzeigen. Das ist etwas, was jedem männlichen Menschen schlicht durch die Evolution sozusagen eingepflanzt ist. Nun gibt es die, die von ihrem Elternhaus her schon gefördert werden. Die, die das nicht haben, müssen auf andere Art und Weise auftrumpfen.
Das 'schnelle Geld' ist in einem Alter, wo man sich nicht mal erträumen kann jemals älter als 30 zu werden einfach wichtiger.
Schuld hat hier in meinen Augen die Wirtschaft UND die Politik. Die Wirtschaft, weil sie einfach alles entgegen nimmt, was günstig ist ohne jegliche Ethik oder Moral. Die Politik, weil sie sich darauf ausruht, das es ja mal funktioniert hat und sich immer nur
zu spät auf neue Situationen einstellen kann. Beide müssten es eigentlich besser wissen (und tun sie auch), aber eine Reaktion gibt es immer erst, 'wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist'.
Und ganz grundsätzlich wird DIE SCHULD der Gesellschaft gegeben. Das mag nicht ganz astrein sein, ist jedoch sehr häufig der Fall. Das es zwischen Bevölkerung und Gesetzgeber (und Staat und Richtern und so weiter und so fort) klare Abgrenzungen gibt, ist dem durchschnittlichen Deutschen nicht klar. Wie soll da bitte ein Mensch durchsteigen, der vorher nicht das deutsche Rechtswesen studiert hat?
Desperado schrieb:
@Schpaik
Du meinst also, weil Deutschland, Dank einer jahrzehntelang vernachlässigten Familienpolitik, bald ein großes und irgendwann ein sehr großes Defizit an Arbeitskräften hat, kommen diese Massen an Asylsuchenden gerade recht, um dieses Defizit auszugleichen und unserem Land auch in Zukunft eine blühende Industrielandschaft zu bescheren, egal ob ihre Ausbildung und Integration 10 Jahre dauert oder nicht.
Ich setze das mit Absicht ganz ans Ende und auch geteilt. Eigentlich hatte ich sofort eine Antwort parat. Der Satz von Despo beginnt jedoch mit: Du meinst also...
Tja, was meine ich?
Ein bisschen was, wie ich die Welt verstehe, steht bereits ein wenig oben. Für mich sind das alles Menschen. Ich unterscheide da nicht groß zwischen Flüchtlingen, Nachbarn, Einwanderern, Deutschen (von wo auch immer) oder was auch immer. Das sind Menschen. Jeder Mensch hat aus meiner Sicht schlicht ein Recht darauf höflich und nett behandelt zu werden. Religiöse Zugehörigkeit hat für mich noch nie eine Rolle gespielt. Ich habe immer versucht den persönlichen Glauben - ob das Buddhisten, Islamisten, Scientologen, Katholiken oder was weiß ich nicht noch alles - zu respektieren. Bekehrungsversuche hatte ich inzwischen auch schon ein paar. Grundsätzlich gerne! - Bin jedoch noch keiner Religion begegnet, die meine Fragen beantworten kann.
Religion halte ich für durchaus wichtig, die Kirchen und die damit leider fast unausweichliche Politik (Einflussnahme) ist jedoch einfach keine Religion mehr. Das ist Einflussnahme, Einmischung und eben meist Macht.... und dann eben auch Machtmissbrauch.
In Deutschland ist nicht nur die 'Familienpolitik vernachlässigt worden. Es ist fast ALLES was Menschen anbelangt vernachlässigt worden. Nicht nur die Belohnung für viele Kinder, auch die gesamte Umgebung. (z.B. Plattenbauten)
Was bitte ist festgelegt für Feuerwehrleute, Polizisten, Streetworker, Altenpfleger, Krankenpfleger, -schwestern, Erzieher, etc.? Alles Leute, die dafür Sorge tragen, das unser System weiter funktioniert. All diese Leute werden in anderen Ländern (ich weiß es nun aus den skandinavischen Ländern + Dänemark) besser bezahlt.
Der Großteil an Altenpflegern, die tatsächlich die 'Alten pflegen' werden von Frauen, die Aufgrund der Kinderzeit sich nicht weiterbilden konnten, ausgeführt oder eben von Jungs und Mädels die von irgendwoher kommen.
Wir haben Krisenherde an so ziemlich allen Fronten. Ob das in der Familie ist, in der Gemeinde, im Dorf, der Stadt, im Bundesland, im Staat, im Kontingent oder auch nur in der Religionsstrukur.
Das ist jedoch, schon alleine Aufgrund dessen das wir Menschen sind, eigentlich völlig natürlich. Wirtschaft und Politik (aus sehr viel mehr besteht Deutschland nicht mehr), sollten eigentlich dafür Sorge tragen, das dies zumindest ein wenig im Einklang ist. Tuts jedoch nicht. Irgendwie fühlt sich niemand hier wirklich verantwortlich. Wie auch?
Wenn ein Politiker hierzulande Scheiße baut, dann tritt er nur von seinem Amt zurück. Oder (als aktuelles Beispiel bei VW) ein Manager, der 16 Millionen Euro im JAHR verdient, tritt halt ab.
In beiden Fällen fehlt hier so völlig die Konsequenz von
Scheiße bauen. (Meine Meinung = zieht deren gesamtes Vermögen ein und lasst sie niemals wieder lächeln können!)
Das kleine Mensch muss bei einem Konkurs bluten. Diese Leute anscheinend nicht. - Da läuft doch irgendwas falsch?!) - Aber anscheinend will dies niemanden auffallen....
Irgendwie wird so völlig vernachlässigt wie DAS MENSCH einfach ist und funktioniert. Das Verhaltenswesen des Menschen ist in allen Kulturen und Religionen und Volkstämmen und so überhaupt überall gleich. Ob man nun in den brasilianischen Urwald geht oder nach Shanghai-City, der Urinstinkt des Menschen ändert sich dadurch nicht.
Das Ziel ist immer, einen höheren Status zu haben, als der Andere. Das ist (sehr vereinfacht ausgedrückt) das Urziel des Menschen. Solange dagegen nicht angegangen wird, bzw. darauf Rücksicht genommen wird, wird es keinen Frieden zwischen Menschen geben.
Deutschland ist über seine Wirtschaft und seine zentrale Lage so reich. Wir haben eine ziemlich fette (ja, das soll 'fette' heißen!) Sozialstruktur. Wir haben jedoch auch rund 25% an arbeitender Bevölkerung, die nicht ohne Hilfe des Staates über die Runden kommen würde. Die CDU merkelt rum und rühmt sich damit, das
Deutschland ging es noch niemals so gut!
Das ist sowas von nicht wahr.... Aber bei der letzten Wahl war die CDU fast in allen Bezirken weit vorne.
s
Woher mag das wohl kommen?
Eigentlich ganz einfach! - Die Leute, die keine Alternativen mehr sehen in unserem System und die, die eh nicht dran glauben und die, die sich keine Hoffnung mehr machen, gehen schlicht nicht mehr wählen.
Unser Wahlverfahren könnte auch mit der Verweigerung von 99% der Wahlberechtigten ausgeführt werden. Dann wäre wahrscheinlich die FDP wieder dabei. :rofl
Es wird im bestehenden System eben keine Rücksicht auf die 'Verlorenen' genommen.
Und ich habe noch soviel mehr.....es stimmt an allen Ecken und Enden nicht und es wird nix getan oder am Menschen schlicht vorbei geplant oder eben auch keine Rücksicht genommen und ganz im allgemeinen ist das System hier auf die Müdigkeit und das Desinteresse der Bürger aufgebaut. Das wird gefördert und unterstützt. Keiner von den Leuten da in Berlin hat mir in den letzten Jahren so etwas wie soziale Kompetenz zeigen können. Stattdessen werden dort die Diäten (alleine schon der Name! - Ne Diät hat für mich etwas mit abnehmen... mit einschränken.. mit weniger zu sich nehmen zu tun) erhöht.
Wie kommt es, das die Leute in der Politik und auch der Wirtschaft, die klare Fehlplanungen vorgenommen haben, nicht zur Verantwortung gezogen werden? Regelmäßig gibt es das Buch der Steuerverschwendungen in der Politik. Ist da mal irgendwie ein Kopf gerollt, der mit seinem Besitz haften musste? - Also wie eigentlich jeder andere Normalbürger in diesem Staat wenn er Mist baut.
Sind mal von den abertausenden Millionären in Deutschland (laut Morgenpost in Hamburg gibt es alleine in dieser Stadt 42600 davon) diese mal ordentlich für soziale Projekte zur Kasse gebeten worden?
Seit Jahrzehnten wird in der Politik von einer Solidargemeinschaft in Deutschland gesprochen. Dieses Engagement kann ich eigentlich nur von Überzeugungstätern und von anderen Menschen sehen, die eigentlich selbst nix haben. Gibt das ne Liste von Politikern, die sich sozial Engagieren? - Also besonders von denen, die dieses in diesem Staat einfordern.
Es geht nicht um eine vernachlässigt Familienpolitik. Es geht um die Vernachlässigung des Menschen in diesem und fast allen anderen Staaten. 5% der aller Reichsten auf dieser Welt gehört fast 40% des Besitzes dieser Welt. -
Wenn du Leser jetzt gerade nur mit dem Kopf genickt hast, dann bist du hier falsch! - Da kann doch eigentlich was nicht stimmen.
Die drei reichsten Familien in Deutschland könnten die gesamten Schulden von Deutschland im Handumdrehen bezahlen und hätten immer noch Geld übrig.
Deutschland bürgt mal eben so mit vierhundertfünfzig (450) Milliarden Euro für Banken.
Der Zulauf zur Ahrensburger Tafel ist in den letzten zwei Jahren so groß geworden, das wir die Bedürftigen aufteilen mussten da wir rein von der Kapazität und der Freiwilligen nicht diese Menschenanzahl bewerkstelligen können.
Die Armut wird immer schlimmer, die Reichen werden immer Reicher und die Politiker erhöhen ihre Bezüge. Einzelne Manager bekommen Millionen pro Jahr, die Arbeiter unter ihnen verdienen nicht mal soviel das sie ohne Staatshilfe auskommen und die Mieten steigen weiter an.
Es gibt Bezirke und Stadtteile über ganz Deutschland verteilt, wo kein Mensch deutsch spricht. Ordnungshüter haben dort auch keine Chance. Sind sie ja auch meistens nicht, da der Job so schlecht bezahlt wird, das sich einfach keiner dafür wirklich interessiert.
Was ich meine? -
Es stimmt Vorne und Hinten nicht!
Ich stehe nach wie vor zu meiner Überzeugung, das dieser recht plötzliche Zuwachs an Menschen uns eigentlich nur gut tun kann. Die eigentlichen Probleme finden wir ganz woanders in unserer Gesellschaft.
Und ja, wie ich auch relativ früh in diesem Thread gesagt habe... da kommt alles an Menschen was kommen kann. Von verirrten Fanatikern (völlig egal aus welcher Richtung) über strebsamen und ehrlichen Menschen, bis hin zu den menschlichen oder durchgeknallten Individuen. Es mag aus einem anderen Kulturraum sein, aber die Menschen überall auf der Welt sind doch mehr oder weniger gleich.
Auch wir haben hier Menschen mit lockerer Ethik und/oder Moral. Leute die eher gewaltbereit sind oder den ehrlichen und braven Familienvater der mal eben nebenbei ne 10jährige einsammelt, sie vergewaltigt und dann tötet um danach zu seiner Familie mit seinen drei Kindern zurück zu fahren. Aber eben auch den asozialen Karrieremenschen, dem nix wichtiger ist als sich selbst oder eben mehr den, dem seine Familie wichtiger ist als alles andere. Oder den oder die oder den oder die usw.
Alles was du an Mensch hier bei uns findest, wird (oder ist) von dort gekommen. Angst davor zu haben ist für mich schwachfug. Eher habe ich vor meinem Nachbarn Angst, der morgens um fünf Uhr mit einer Sonnenbrille, ob Sommer oder Winter, seine Wohnung verlässt und in seinen Porsche steigt.
Jetzt rumzuheulen vor einer eventuell möglichen Bedrohung ist eigentlich Dekadenz des "einfachen Mannes". Die Probleme die wir haben kommen von oben und nicht von unten. Wobei es jedoch typisch und absolut menschlich ist, sich lieber über die Noch-Schwächeren aufzuregen als über die Stärkeren.