Die Plauderecke

Großauge, kannst du nicht ein wenig von eurem Wetter hier herüber schieben? Hier sind es nämlich gerade mal 5°C und der Himmel ist dunkelgrau. Dabei müsste ich unbedingt einiges im Garten machen - aber so kann von Motivation keine Rede sein.
... Ich glaube, ich gehe eine Runde den Keller aufräumen, selbst da ist es wärmer.

Da bin ich schon öfter drum gebeten worden, aber es ist leider mit Schwierigkeiten verbunden, wie man es sich ja sicherlich vorstellen kann. Bis zu den Pyrenäen geht es grad noch so, aber dann verlassen mich meistens die Kräfte.
Als Tipp könnte ich dir nur raten:"Verlege doch den Garten in den Keller."
 
Als Tipp könnte ich dir nur raten:"Verlege doch den Garten in den Keller."
Wäre eine Möglichkeit - aber ich befürchte, da unten wachsen nur Champignons. Ich glaube nicht, dass es meine Angetraute wirklich überzeugen würde, wenn ich ihr dazwischen ihre Sonnenliege stelle.
Und spätestens, wenn sie bemerken würde, dass die Getränke- und Lebensmittelvorräte, der Weihnachtsschmuck und ihr Schuhschrank(!) draußen auf dem Rasen ihren neuen Platz haben, könnte bei ihr ein gewisser Unmut über die Veränderungen entstehen...
:droh


@gisqua:
Das ist ein Problem, das ich auch schon festgestellt habe.
Die Menschen haben immer weniger Zeit oder auch Gelegenheit, miteinander zu reden und wenn man auch noch allein lebt,muss man dankbar sein für jedes Wort, das jemand mit einem spricht - und insbesondere für jedes Wort, bei dem jemand zuhört.
 
. . . muss man dankbar sein für jedes Wort, das jemand mit einem spricht - und insbesondere für jedes Wort, bei dem jemand zuhört.

Ich bin zwar nicht allein, aber ab und zu braucht man einfach ein Feedback.

Mit von Honoré de Balzac kann man es auch poetisch ausdrücken:

Die Einsamkeit ist schön, aber der Mensch braucht einen, der ihm immer wieder sagt, dass die Einsamkeit schön ist.
 
Ich hab das mal vor ein paar Jahren anders definiert:

Einsamkeit ist schön, wenn man alleine sein will, nicht wenn man es muss.
(Schpaik)
 
Bin grad auf eure gemütliche Runde gestossen. Ein toller Thread mit witzigen Kommentaren wie dem Loriot Video oder der Vorstellung den Liegestuhl im Keller aufzubauen und vor allem der respektvoll und dankbare Umgangston hier wie man ihn selten in einem eher technischen Forum findet.

Jetzt wo die Kranken wieder wohl auf sind und nicht mehr in der Horizontale sein brauchen, wird vielleicht ein Sitzplätzchen auf eurer Couch für mich frei? Setz mich gerne dazu und lausche euren Gesprächen. Bin noch Jung und werde mich daher eher passiv verhalten. Ich höre zu, nehme anteil aber lasse euch erzählen. Da ich beruflich schon viel quasle und viele Freunde treffe um los zu werden was mich beschäftigt. Die Couchecke ist also euer Platz zum erzählen aber bin gerne ein stiller Zuhörer mehr.

Das mit der Abschottung jedes Einzelnen durch portable technische Geräte und meistens noch Schalldichten Kopfhörern finde ich suuuper schade. Es stimmt mich tief traurig, dass sich niemand mehr zu interessieren scheint für die Person die sich neben einem hinsetzt, oder diesen tollen Hut trägt etc. Es würde jedem so gut tun, wenigstens jeden Morgen mit einem fremden Menschen ein Wort zu wechseln. Dann wäre die Isolation und Gefühlserkaltung unserer Gesellschaft kein Thema mehr. Es entstehen oftmals so interessante und bereichernde Gespräche wenn man sie zulässt und offen durch die Welt geht. wie oft ich Personen an denen mein Blick kurze Zeit haften bleibt zu lächle oder sage was mich grad fasziniert hat an ihnen, ein kleines Kompliment fallen lasse. Das bewirkt Grosses beim Gegenüber und kostet mich 5 Sekunden + etwas Überwindung (aber auch nur am Anfang)!

Ich versuche meinen kleinen Beitrag zu einem Umdenken zu leisten, indem ich es anders lebe und geniesse was zurück kommt! Ergötze mich an den kleinen Wundern des Alltags! Was gibt es unterhaltsameres als Gesprächen im Zug zu lauschen oder von einer Bank die Menschen die vorbei laufen zu beobachten. Wenn es auch oft traurig stimmt wenn kaum ein Lächeln zurück kommt oder Menschen an den schönsten Tagen wo Vögel jubilieren, überall Knospen spriessen und die Sonne die Haut wärmt, mit einem unzufriedenen Gesicht herum laufen. Was brauchen die noch um endlich einmal glücklich zu sein!

Auf mehr Menschlichkeit und eine weiterhin gemütliche Plauderecke hier im Forum!
 
Zuletzt bearbeitet:
indem ich es anders lebe und geniesse was zurück kommt! Ergötze mich an den kleinen Wundern des Alltags! Was gibt es unterhaltsameres als Gesprächen im Zug zu lauschen oder von einer Bank die Menschen die vorbei laufen zu beobachten.
Ich beobachte durchaus gerne Menschen in Alltagssituationen. Auch ein "belauschtes" Gespräch kann seinen Reiz haben. Leider mache ich so etwas, also das Lauschen, eher nicht mit Absicht. Ich kann schlicht nicht weg hören. Bei einem Gespräch geht das ja sogar noch, aber wenn der Bus oder die Bahn voll ist und es ganz viele Gespräche gibt, dann werde ich kirre. Ich versuche dann meist, krampfhaft in einem Buch zu lesen, was mich jedoch starke Konzentration kostet.

Am besten wäre dann eigentlich immer, wenn ich irgendetwas konstruktives tun könnte, weil ich dann sowieso zielgerichtet denken muss. So ein Bus oder so eine Bahn gibt da leider nicht so viel her. Daher passiert es mir eher häufig, das ich wildfremde Leute in Gespräche verwickle. So begeistert sind die meisten nicht darüber.
Das mit der Abschottung jedes Einzelnen durch portable technische Geräte und meistens noch Schalldichten Kopfhörern finde ich suuuper schade. Es stimmt mich tief traurig, dass sich niemand mehr zu interessieren scheint für die Person die sich neben einem hinsetzt, oder diesen tollen Hut trägt etc. Es würde jedem so gut tun, wenigstens jeden Morgen mit einem fremden Menschen ein Wort zu wechseln. Dann wäre die Isolation und Gefühlserkaltung unserer Gesellschaft kein Thema mehr.
Ich denke nicht, dass das mit technischen Geräten zu tun hat. Das gab es auch schon früher, vor den ganzen Geräten zum mitschleppen. Ich kann mich gut an die Zeit erinnern, wo jeder auf kleinstem Raum krampfhaft versuchte seine Bild zu lesen und ja niemanden die Möglichkeit geben, das Worte "abgekuckt" werden können.
 
@SpaceRacer
Herzlich Willkommen in der Plauderecke.
Hier ist keine Quasselpflicht - zuhören ist durchaus erlaubt.
(so wie ja auch Allen das Denken erlaubt ist, obwohl es laut Zitat von Curt Goetz vielen erspart bleibt).

Bin gerade etwas nachdenklich mit unserem Hund(chen) vom Spaziergang nach Hause gekommen.
Nachdenklich deshalb, weil ich mich frage, ob da wohl was dran ist, dass Hunde einen Extra-Sinn für Gefahren haben.
Sie wollte vorhin partout nicht dort langlaufen, wo ich hin wollte.
Schwanz eingezogen, Ohren zurück - ein Bündel Angst.
Es war aber weit und breit nichts Gefährliches zu entdecken.
Ich wollte aber gerade diese Abkürzung lang, also hab ich sie per Leinenzug "gezwungen", doch besser mit mir mitzukommen.

Kurze Zeit danach mussten wir über einige heruntergefallene Äste klettern
- ja und dann sauste direkt vor uns ein weiterer Ast auf den Weg, der uns möglicherweise erwischt hätte,
wenn ich nicht mit dem Hund über ein zügiges Weitergehen "diskutiert" hätte.
Zufall?
Ist ja Gott sei Dank nichts passiert.
 
@SpaceRacer & Schpaik:
Ich glaube, es liegt einfach an den Menschenmassen.
Ich wohne in einem Dorf. Es ist nicht klein und hat mehrere tausend Einwohner. Trotzdem ist das Verhalten hier anders als in der Stadt. Hier kommt man mit Leuten ins Gespräch, weil man sie schon mehrmals gesehen hat. Man muss nicht den Namen wissen und nicht, wo sie wohnen; es reicht das Wiedererkennen. Wenn das einmal geschehen ist, grüßt man sich, redet häufiger miteinander und erfährt auch den Namen. Und weil die andere Leute kennen, wird man kurz vorgestellt. Und plötzlich kennt man das halbe Dorf irgendwie - nein, das stimmt nicht. Das halbe Dorf kennt mich irgendwie! So ist es mir passiert, dass in einem Kaufhaus in Bielefeld mich eine Frau, die ich hier im Dorf nur ein paar Mal auf der Straße gegrüßt hatte, mich mit meinem Namen anspricht und mir Ihre Einkäufe und ihre kleine Tochter in die Hand drückt, weil sie mal schnell auf Toilette müsse.

In einem Dorf zu leben, ist manchmal ätzend. Öffentliche Verkehrsmittel sind eine Katastrophe, ein einziger PKW reicht nicht. Man fährt lange zur Arbeit, auch Einkäufe sind mit einer Anreise verbunden, jeder Kinobesuch ist ein Ausflug. Und wenn man Pech hat, steht ein ausgebüchstes Pferd vor der Haustür, wenn man morgens auf dem Weg zur Arbeit ist, das man dann erst einmal nach Hause führen muss.
Aber dieser Umgang mit den Nachbarn und die Ruhe machen das mehr als wett. Daher kann ich diesen Drang der Leute, in die Städte zu ziehen, nicht verstehen. Ich bin froh, den anderen Weg genommen zu haben.
 
Bin gerade etwas nachdenklich mit unserem Hund(chen) vom Spaziergang nach Hause gekommen.
Das muss der Wolf sein, der in deinem Avatar den Mond anheult! ;)

Es stimmt, Hunde haben ein gutes Gespür für solche Sachen. Deren Sinne sind einfach besser als unsere. Vielleicht hat dein Wuff das Knacken in der Baumkrone gehört, das den nächsten Astabwurf ankündigte. Ich wundere mich sowieso immer wieder, wie gut das Gehör sein kann. Die erkennen auch durch die geschlossene Haustür das richtige Motorengeräusch des Wagens von Herrchen oder Frauchen, lange bevor man das Auto überhaupt sehen kann. Da ist es auch egal, wenn es ein Golf von mehreren in der Straße ist.

Aber deine Kleine hat dann ja erfolgreich ihre Pflicht erfüllt, dich vor einer Gefahr zu warnen, die du nicht bemerkt hast.:)
 
@gisqua
Schön das Dir nichts passiert ist(y)

@Zweierpotenz
Wo ich es grad gesehen habe das Du auch aus OWL bist. Da könnte man ja mal rumschauen wer noch und ein kleines Treffen abhalten. ;)

Wochenende :(
Werde heute morgen so gegen 5 Uhr wach und der linke Arm tut mir weh. Dachte ich hätte drauf gelegen, war aber nicht. Beim Doc gewesen, ne schöne Schleimbeutelentzündung hab ich mir eingefangen.(n)
 
Boah.
Lange nix mitgekriegt - und dann SOOO ein Thread!
Danke @Zweierpotenz!

Ich schick mal an alle ... Frühlingsgefühle.
Die kann man überall sehen und fühlen.
Lasst es Euch damit gutgehen ...


Der Liebste mein hat sich heute eingetragen als ehrenamtlicher Helfer. Er wird Vorleser in Kindergärten.
Geil geil geil!!!
Also jedenfalls für mich.

ich schicke mal ein frohes: macht was gutes aus eurem Leben!!! in die Runde.

:)
 
. . . Er wird Vorleser in Kindergärten.
Geil geil geil!!!
Das kann ich mir gut vorstellen.

Vor Jahrenden - also vor mindestens 20 Jahren - hat mein Mann sich bei unseren Enkeln auch ab und zu mal als Vorleser betätigt.
Allerdings als recht unkonventieller:
mit bierernstem Gesicht und überzeugender Stimme wurde aus dem Schneewittchen schon mal ein Schneeweinchen,
er hat die Zwerge humpeln lassen,
oder den Apfel in flüssige Lakritz getunkt,
hat aus den Fliegen beim tapferen Schneiderlein rot-grün-gestreifte Papierschiffchen werden lassen
- und ähnliche Dinge, an die ich mich nicht mehr erinnern kann.

Die Reaktion bei den Enkeln war recht unterschiedlich.
Der Älteste konnte die Bücher (fast) alle auswendig und hat sich über die vielen Fehler des scheinbar leseschwachen Opas regelrecht empört.

Die Jüngeren fanden das einfach nur lustig und wollten immer öfter vom Opi vorgelesen haben.

Ich konnte zwar mit Betonung und unterschiedlichen Stimmen beim Vorlesen punkten, aber gegen Opis Vorlesetaktik kam einfach keiner an.

Wir waren nur leider zu selten zur Enkelbetreuung eingeplant, weil wir ja nicht so ganz nebenan gewohnt haben, bzw. immer noch wohnen.
Ich hatte immer den Eindruck, es hat beiden Seiten Spaß gemacht.
 
Öffentliche Verkehrsmittel sind eine Katastrophe, ein einziger PKW reicht nicht.
Und jetzt stell dir eine Person oder schlimmer, eine Familie vor, die kein Auto hat. Zwar ist auch das durchaus machbar, aber das Leben wird dadurch einfach wesentlich komplizierter.

Im Januar hier an der Bushaltestelle: Dazu sei gesagt, das ich ziemlich dicht vor dem Stadtrand von Hamburg lebe (ganz weit rechts oben). Dahinter gibt es zwar auch noch Zivilisation, aber mein Bus fährt zum Beispiel nur alle halbe Stunde. Wenn die Bahn aus der Stadt Verspätung hat (was sie besonders gerne außerhalb der Stoßzeiten hat), dann ist mein Bus weg und ich darf dementsprechend lange auf den nächsten warten. Aber zurück zu dem, was ich sagen wollte.

Also, Freitag Nacht, kurz nach 0 Uhr. Die Leute aus der Bahn laufen den Weg zum Busbahnhof und stellen sich in typischer Rudelmanier an ihre entsprechenden Abholplätze. Dabei konnte ich ein Gespräch belauschen von einem schon älteren Pärchen. War nicht so schwer, weil Januar und entsprechend kalt. Da die Bushofanlage eher wenig windgeschützte Plätzchen ausweist, steht man da also schon fast zwangsläufig ziemlich dicht aufeinander. Ihrer Kleidung und des aufgeschnappten Inhaltes des Gespräches nach, vermute ich stark, das sie aus einem Theater kamen. Gibt davon ja ein paar in Hamburg.
Naja, jedenfalls drehte es sich schnell um diesen doch eher langen und unbequemen Weg und die Kälte und den mangelnden Komfort und diesen Mischmasch an unterschiedlichen Leuten, denen man zwangsläufig in solchen Massentransportmitteln begegnet und die dadurch mangelnde Intimität usw. usf. Und dann fing der Mann an zu Weinen. "Ich hab mir nicht vorstellen können, dass das ohne Auto so schlimm wird.", konnte ich verstehen.
Seine Frau/Partnerin hat zwar ziemlich tough reagiert, aber man konnte durchaus heraus hören, das der Verlust des Autos ihm schwer zu schaffen macht.

Im Gegensatz zu den Jugendlichen hinter mir, kann ich das auch durchaus nachvollziehen. Das ist ein riesiger Komfortunterschied, wenn man plötzlich kein Auto mehr hat. Besonders dann, wenn man nicht in der Stadt wohnt.
 
neee Schpaik, verstehe ich nicht!!

Ich/wir sind ja in einer ähnlichen Situation.
Ganz ehrlich: die normalen Dinge, sind normal zu erreichen.
Zu Fuß, per Fahrad oder wie auch immer.
Und was ich an Steuern spare, kann ich auch hie und da für nen Taxi investieren. UND ... ist immer noch deutlich preiswerter, als ein Auto zu unterhalten!!!

btw ... ich rollere mittlerweile ;)
 
Und jetzt stell dir eine Person oder schlimmer, eine Familie vor, die kein Auto hat. Zwar ist auch das durchaus machbar, aber das Leben wird dadurch einfach wesentlich komplizierter.
Da gebe ich dir nur eingeschränkt recht.
Wie Madame schon schrieb, es geht auch ohne. Ich benutze auch gelegentlich die öffentlichen Verkehrsmittel und es ist wesentlich stressfreier, als sich selbst hinters Steuer zu setzten. Über die Bequemlichkeit kann man sich darin nicht beschweren - und die Leute darin sind die, denen man auch auf der Straße begegnet. Wenn man sich über die beschwert, darf man das Haus nicht mehr verlassen.
Auch ist man nicht ständig gezwungen, in die Stadt zu fahren, um Einkäufe zu erledigen. Es gibt hier einen kleinen Supermarkt, einen Fleischer, mehrere Bäcker, Ärzte und Apotheke, einen Getränkehändler, der auch anliefert, einen kleinen Wochenmarkt, ...

Ist man berufstätig, ist man natürlich viel mehr auf einen Wagen angewiesen, weil man sonst ewig unterwegs sein kann, wenn man erst mit dem Bus in die Stadt fahren und dann umsteigen muss. Aber eine Garantie für eine schnellere Anfahrt ist der PKW auch nicht. Gerade an Hamburg habe ich diesbezüglich eine schlechte Erinnerung. Als ich dort einen Termin hatte, musste ich auf den letzten Kilometern einem nicht überholbaren und buchstäblich an jeder Mülltonne haltenden Müllwagen über eine dreiviertel Stunde lang hinterher kriechen...
Nur - die Struktur ist hier anders als in der Stadt oder wie bei dir am Stadtrand. Um es ganz stumpf zu sagen: Der Anteil an Mietwohnungen ist hier gering. Hier stehen ganz viele Einzelhäuser und Doppelhäuser und einige Reihenhäuser. Das Problem, sich trotz Arbeit keinen Wagen leisten zu können, ist hier eher sehr gering vorhanden.

Als Jugendlicher hat man hier natürlich nicht so gute Karten. Um 21:45 fährt der letzte Bus in der Stadt los, danach gibt's nur noch das Mama- oder Papa-Taxi. Das ist hier aber ein allgemeines und viel genutztes Verkehrsmittel.

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@Jogibaer und @Oxfort:
... Oxfort hat mir nämlich inzwischen auch schon eine PM geschrieben, ob man nicht ein Treffen abhalten könne.
Nehmt ihr beide es mir bitte nicht übel, wenn ich daran lieber nicht teilnehmen möchte.

Ich habe an diversen, teilweise richtig großen Forentreffen teilgenommen und dabei ein paar wirklich gute, langjährige Freundschaften geschlossen.
Zum Großteil war es aber irritierend oder gar enttäuschend. Man macht sich gewisse Vorstellungen über denjenigen, mit dem man schreibt. Nicht immer, aber sehr oft stellte ich fest, das im RL die Leute und meine Vorstellungen nicht sonderlich zusammen passten. Nicht, dass mir die Leute unsympathisch waren, aber irgendwie waren das nicht die Leute, mit denen ich geschrieben hatte. Und einige Male passte die Chemie überhaupt nicht, während im Forum das gänzlich anders war.
Das hat sich teilweise dann auf das Verhältnis in den Foren ausgewirkt.

Darum habe ich vor einiger Zeit für mich beschlossen, nicht mehr an solchen Treffen teilzunehmen und die Leute lieber so zu nehmen, wie sie in den Foren und in meinem Kopf sind.
Und ich erzähle gerne das eine oder andere über mich, damit eure Vorstellungen von mir nicht allzu weit von der Realität abweichen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich kannst du mir nur eingeschränkt recht geben. Du zählst hier auch Dinge auf, die ich ein wenig anders meinte. Nehmen wir zum Beispiel:
Ich benutze auch gelegentlich die öffentlichen Verkehrsmittel und es ist wesentlich stressfreier, als sich selbst hinters Steuer zu setzten.
Nicht, wenn du vier mal umsteigen darfst, Aufgrund von Negativverbindungen 33 Minuten auf die Verkehrsmittel warten musst, bei Wind und Wetter ohne ordentliche Unterstellmöglichkeiten bist, und dann sind die so elendig überfüllt sind, das man da gar nicht einsteigen möchte. Natürlich sind das im Bus die gleichen Menschen, denen man auch auf der Straße begegnet, aber doch bitte nicht so nahe. Klar, ich muss nicht lenken, aber keinen Bewegungsspielraum zu haben ist nicht so schön. Gleich doppelt so wenig schön, wenn jemand mit einer Erkältung mit fährt.
Wenn man den schlimmsten Stoßverkehr ausweichen möchte, fährt man früher. Ist man früher da. Besser als zu spät. Macht aber auch keinen Spaß, wenn die Institution, zu der man hin muss, noch gar nicht offen hat. Fährt man mit dem Auto, kann man darin noch eine Weile sitzen bleiben und vielleicht sogar etwas konstruktives tun.

Wobei das jetzt natürlich eine Beschreibung aus meinem Stadtleben hier ist.

Ich kenne jedoch auch den krassen Gegensatz: Ich hab einen Großteil meiner Kindheit auf dem Einödhof Leberfing* verbracht. Etwas über acht Jahre. Das einzige, was man dort als öffentliches Verkehrsmittel betrachten konnte, war der Schulbus, der dreimal am Tag fuhr. Jedoch auch nur seine feste Route. Taxen trauten sich in die Gegend gar nicht hinaus. Zwar gab es im nächsten Ort (Münchsdorf) ne Art kleinen Tante Emma Laden, aber da kauft man natürlich nur das Nötigste, wenn man sich die Preise erlauben kann. Den nächsten Supermarkt gab es entweder in Arnstorf oder in Eichendorf. Wenn dann kein Auto da ist bei einer fünfköpfigen Familie, dann ist das durchaus eine ganztägige Tagestour im niederbayrischen Hügelland.

Madame schrieb:
neee Schpaik, verstehe ich nicht!! Ich/wir sind ja in einer ähnlichen Situation. Ganz ehrlich: die normalen Dinge, sind normal zu erreichen. Zu Fuß, per Fahrad oder wie auch immer.
Tja, dann danke am besten Gott jeden Tag, das du es nicht schlimmer getroffen hast. :D Und nein, ich glaube nicht, das du in einer "ähnlichen" Situation bist. Würde mich stark wundern. Ich bin mir sicher, das nicht du dort an der Bushaltestelle im Januar standest. ;)

Ich kenne das Pärchen von damals nicht und ich weiß auch nicht wo sie wohnen oder wie ihr Leben davor aussah. Ich weiß jedoch, das es viele Menschen trifft, die viel und gerne mit dem Auto unterwegs waren, wenn ihr Komfort und ihre Freiheit nun ohne Auto, für sie klar die Lebensqualität sich verringert. Mit einem Auto kann man sich ja nicht nur sich selbst, sondern auch andere oder eben auch Gegenstände transportieren.

Wobei, nicht für ungut. Ich hab in meinem Leben nun zwei recht extreme Varianten innerhalb von Deutschland erlebt. Das Leben in einer Einöde und das Leben in den beiden größten Städten Deutschlands. (bin gebürtiger Berliner)
Ich weiß, aus eigener Erfahrung, dass es ohne Auto geht. Aber ich weiß eben auch, wie schwer dies sein kann und wie viel Vorteile es bringt, ein Auto zu haben, wenn es denn nicht so teuer wäre. Ich selbst habe keins. Kann ich mir gar nicht leisten. Ich denke, ich hab mich ziemlich gut damit arrangiert, keines zu haben. Aber es gibt pro Woche bestimmt so drei, vier Momente, wo ich das bedauere. Wenn ich wieder Arbeit oder ähnliches habe, werde ich das jeden Morgen und jeden Nachmittag bedauern. Lieber setze ich mich alleine in einem Auto dem Berufsverkehr aus, als das ich wie ne Sardine in den öffentlichen Verkehrsmitteln rumstehen muss, mit all den schlechtgelaunten Hackfressen, die womöglich irgendwelche Krankheiten mit sich rumschleppen und sich nicht die Finger waschen können. Wobei das eher noch das geringste Problem für mich ist.

verborgener Text:

Leberfing, am Kammerberger Graben, der in die Kollbach fließt. PLZ 94439, auf diesem Plan in Quadrat B2, gehört zur Gemeinde Roßbach. Dort war meine Grundschule. Für eine höhere Schule musste man schon die Gemeinde verlassen.
Ne ordentliche Ansicht oder gar ein Foto hab ich leider nicht gefunden. Aber mit ein bisschen (ein bisschen mehr) Suchen, bin ich auf diese Karte gestoßen. Ich hoffe der Link klappt so:
BayernAtlas
 
Schpaik, es liegt bei dir natürlich auch an den Extremen.
Leberfing ist ja kein Dorf, sondern das deutsche Synonym zu "Ausgesetzt mitten im Amazonas-Dschungel".
Berlin und Hamburg sind im Gegensatz dazu einfach so groß, dass die ewig langen Fahrtstrecken ein mehrfaches Umsteigen nötig machen.
Suche dir eine nette Stadt mit ein- bis zweihunderttausend Einwohnern, dann fährst du mit einem Bus zum Busbahnhof und mit dem zweiten Bus zu deinem Endziel. :D

Die jungen Leute zieht es heute ja zum Großteil in die Metropolen. Je größer, desto besser. Dein Beispiel zeigt aber auch, dass das Leben in einer der Millionenstädte Deutschlands gar nicht so sehr viel vorteilhafter ist.
 
Naja, als ich studiert habe habe ich in Bottrop gewohnt, und in Essen studiert. Jetzt denkt man, ach Ruhrpott, kein Problem.
Ja von wegen, da musste ich anfangs auch zweimal umsteigen und war deutlich über eine Stunde für 18 km unterwegs.

Das Auto ist schon sehr bequem (ich hatte aber auch eins :D).
 
Nochmal @Schpaik - ich hatte NIE einen Führerschein und demzufolge auch kein Auto.
Ich fahre jeden Tag mit den öffentlichen Verkehrsmittel zur Arbeit. Mindestens 1,5 Stunden hin meistens 2 Stunden zurück. Der Bus fährt da meist nur 1 mal die Stunde.
Die Gegend ist so fröhlich, daß der Liebste es mir schlicht verboten hat durchaus laufbare Wege zu laufen. Jedenfalls abends nicht. :rolleyes:

Ich bin von meiner Wohnungstür aus schneller in Köln, Düsseldorf, Dortmund oder was weiss ich wo - als in der gleichen Stadt 12 km weiter nördlich.

Du hast insofern Recht: ich habe nix verloren, weil ich es nicht anders kenne! Kein Auto zu haben bedeutet mir nix.
Ist so - fertig aus.
Natürlich könnt ich in den nördlichen Stadtteil umziehen. Aber da nehme ich doch lieber den langen Weg in Kauf!!
Auch wenn da unterwegs nicht zu selten Messerstechereien, sehr üble Anpöbeleien laufen und alles das, was Du an negativen Dingen im ÖPVN beschrieben hast genau sooo da stattfindet.
Da, wo ich wohne, gibt es Security-Personal in der U-Bahn - aber sobald die U-Bahn wieder zur Strassenbahn wird - ist von denen nix mehr zu sehen. Da werden auch die Kontrollen seeeeeeehr viel seltener ...


... Ach ja ... erwähnte ich, daß ich mir einen Roller gejauft habe? :D

Jetzt kann ich das Versprechen dem Liebsten gegenüber einhalten - ich laufe nicht die bösen Gegenden lang und muss aber auch nicht endlos auf den Bus warten!
Statt ner halben Stunde laufen - eine viertel Stunde fahren :cool:.
Und ganz viel grinsende Gesichter um mich herum!! :smokin

Ach und weil das ja die Plauderecke ist ...
diese Woche erlebt:

Die liebenswerte Kollegin hat mich mit dem Auto die Busstrecke mitgenommen und abgesetzt.
In Marxloh!!

Marxloh liebe ich! :D
Auf die Bahn warten und dann die ganzen Brautkleider gucken!!
Oder an EDA-S Imbiss einen Kaffee trinken ..
Türkischer Imbiss, wo sich alle treffen.
Jede Nation, die es hier gibt (und das sind viele :D) Hier herrscht Sauberkeit und absolute Gastfreundlichkeit. Die alten deutschstämmigen Marxloher stehen hier genauso und ich bin immer wieder fasziniert, wie sie hier schimpfen über alle Ausländer aber trotzdem mit allen hier gut Freund sind. Es ist absolut bizarr!!

verborgener Text:
EDA hat seit 2 Wochen dicht - ich hoffe nur wegen Urlaub ...


Doch das war jetzt am Rande ;).

2 Bahnen können mich nach Hause bringen.
Die eine schnell mit noch einem Laufweg von 7 Minuten, die andere deutlich länger, aber direkt vor die Haustür.
Beide sind natürlich weg und es heisst warten. Nach 25 Minuten geht es mit der schnelleren los Richtung Süden. Ca 2 km - Leute steigen aus, Leuten steigen ein, Türen schliessen (vorsicht Insider ;) ) dann kommt die Durchsage vom Fahrer: bitte alle aussteigen, ein Ersatzbus wird demnächst kommen, es geht nicht weiter, weil die Feuerwehr auf dem weiteren Weg einen Einsatz hat.

Das haben nicht alle mitbekommen und so muss der Fahrer noch durch die ganze Bahn gehen und alle gezielt 'rausbitten.
Ich spreche ihn noch einmal an und er gibt weitere Informationen preis. 2 junge Türkinnen - geschätzte 16/17 fragen auch nach - zum Hbf, wie geht es da am schnellsten?
Ach, sagt der Fahrer, dann gehen sie einfach auf das nächste Gleis - ich wende und fahre dann über Bruckhausen zum Bahnhof.
Die Mädels sind erstmal glücklich.
Sie müssen nach Wuppertal.
Und fragen mich dann, ob ich einschätzen kann, wie lange das dauert.
Klar. Kann ich. Lange!
Den gleichen Weg zurück und dann nochmal die längere Strecke ... ich muss ja auch da lang.
Ooohjeeh ... und müssen doch pünktlich zuhause sein ..
Ob ich wüsste, wie teuer ein Taxi dahin wäre?
Klar weiss ich - ca 15 € - und das teilen wir uns dann gerecht :).

... soweit von der ÖPVN-Front.
Übrigens - meine autofahrenden Kollegen haben es auch nicht einfacher.
Auf dem Parkplatz gibt es nie genügend Mitarbeiterparkplätze - und dann sollen sie pro Schicht 8 € zahlen ... oder fahren eine halbe Stunde herum um noch irgendeinen Parkplatz zu ergattern.
Die sehen dann zu Schichtbeginn aber gar nicht erholt aus ..:angel

:)
 
Ich fahre jeden Tag mit den öffentlichen Verkehrsmittel zur Arbeit. Mindestens 1,5 Stunden hin meistens 2 Stunden zurück.
Wie gesagt: Nichts für ungut. Wenn du dich dabei wohl fühlst und nichts vermisst, ist doch alles prima. ICH könnte das nicht. Ich kann dir nicht mal genau sagen, woran es jetzt genau liegt. Ob es die Reizüberflutung ist, die dafür sorgt, das ich die Geräusche und Gespräche nicht ausblenden kann, die allgemeinen Menschenmassen, die mir Angst bereiten oder einfach meine Hyperaktivität, die ich in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht ausleben kann. Wahrscheinlich ist es eine Kombination von allem.

Also nicht, das ich nicht auch hin und wieder längere Strecken mit Bahn oder Bus fahren muss, aber so etwas täglich,....eigentlich reicht schon wöchentlich, über mich ergehen zu lassen, ist so gar nicht meins. Ich würde bloß total gestresst ankommen.
Ich kann nicht mal sagen, ob es mit einem eigenen oder auch fremden Auto anders wäre, da dieser Fall bisher noch nicht eingetreten ist. Aber meine Beispiele waren auch so nicht grundsätzlich auf die tägliche Reise zur Arbeit bezogen. Man ist einfach grundsätzlich ein wenig flexibler. Ob es nun um die Zeiten von öffentlichen Verkehrsmitteln geht oder einfach die erhöhten Transportmöglichkeiten. Ich kann mit einem Auto eine Schrankwand transportieren. Die Öffis haben hier ganz klare Richtlinien, was man transportieren darf und was nicht. Ne Schrankwand ist definitiv nicht erlaubt. :cry:

Aber sag mal, wie ist das dann mit deiner restlichen Zeit so bestellt? So aus reiner Neugier mal.
Weil...ich sehe das an meiner Kleinen. Sie hat einen Reiseweg von rund 90 Minuten pro Wegstrecke. Das sind also jeden Tag drei Stunden, in denen man recht eingeschränkt ist in der freien Entfaltung. Wie sie das durchsteht, weiß ich nicht, aber ich merke doch deutlich, wie unser gemeinsames Zusammenleben darunter leidet.
Das sind ja eben nicht nur achteinhalb Stunden, die sie auf der Arbeit verbringt, sondern eben diese plus drei mit Hin- und Rückfahrt. Dazu kommt dann auch noch, das sie morgens schwer in die Gänge kommt und ihren Rhythmus dafür hat.

Insgesamt sieht das dann wie folgt aus:
Morgens gegen fünf Uhr aufstehen und abends gegen 18.30 Uhr nach Hause kommen, später, wenn sie auf dem Nachhauseweg noch einkaufen geht. Da sie so früh aufstehen muss, geht sie dementsprechend auch früh schlafen. Meist gegen 20.30 Uhr, manchmal eine halbe Stunde später. Alles in allem hat sie also nur rund zwei Stunden pro Tag, die sie zur freien Verfügung hat. Und dann hat sie auch noch einen Lebenspartner, der durchaus vor hat, mit ihr zu Leben.

Ist das bei dir auch so, das du nur etwa zwei Stunden pro Tag "für dich" hast?
 
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